ich kann deine Argumentation nicht nachvollziehen.
Die europäische Subventionspolitik im landwirtschaftlichen Bereich hatte nur einen einzigen Zweck: die Preise künstlich so hoch zu halten, dass der bäuerliche Mittelstand überlebensfähig bleibt. Würde man die Subventionspolitik komplett abschaffen, dann würden die Preise von Massenprodukten sinken (und nicht etwa steigen). Allerdings würde dann auch locker ein Drittel der Bauern verschwinden, denn deutsche Bauernhöfe sind nach internationalen Maßstab viel zu klein. Was gibt es da nicht alles für exotische Erwerbsformen: Bergbauern, Nebenerwerbsbauern, Bauernhöfe mit angeschlossenem Ferienhof, Kleinbetriebe mit 15 Stück Vieh und so weiter.
Das ist etwa so, also würde man heute eine Subventionspolitik für Tante Emma-Läden einführen.
Die europäische Subventionspolitik im landwirtschaftlichen Bereich hatte nur einen einzigen Zweck: die Preise künstlich so hoch zu halten, dass der bäuerliche Mittelstand überlebensfähig bleibt. Würde man die Subventionspolitik komplett abschaffen, dann würden die Preise von Massenprodukten sinken (und nicht etwa steigen).
Das sehe ich nicht so. Bei der Subventionierung geht es darum, die Verbraucherpreise von den Erzeugerpreisen abzukoppeln um den Erzeugern ein Mindesteinkommen zu garantieren ohne die Verbraucher zu sehr zu belasten. Steigen die Weltmarktpreise der subventionierten Produkte über die Interventionspreise, entfällt die Subvention.
Die Subventionierung über Interventionspreise kam eher Grossbetrieben (wie den ehemaligen LPGs im Osten) zugute als Kleinbetrieben. Das erklärte Ziel der EU war es immer, überlebensfähige Betriebsgrössen zu erreichen. Das heisst wesentlich grössere als vielfach in Westdeutschland anzutreffende. Die Zuschüsse für die Kleinbetriebe waren so konzipiert, dass sie ihnen die Aufgabe bzw. den Übergang in die Nebenerwerbslandw. erleichern sollte.
Nur in bestimmten Fällen wollte man aus landschaftspflegerischen Günden Kleinstbetriebe erhalten (Bergbauernprogramm, das übrigens auch für die Halligen in der Nordsee zuständig ist). Da gibt's dann auch direkte, von der Produktion unabhängige Einkommenszuschüsse.
Bei der Subventionierung geht es darum, die Verbraucherpreise von den Erzeugerpreisen abzukoppeln um den Erzeugern ein Mindesteinkommen zu garantieren ohne die Verbraucher zu sehr zu belasten. Steigen die Weltmarktpreise der subventionierten Produkte über die Interventionspreise, entfällt die Subvention.
Die Tatsache, dass zweidrittel des EU-Etats für Landwirtschaftssubventionen draufgeht, zeigt doch schon, welche Geldmengen da umgeschlagen werden. Also kann der Fall "Subventionen entfallen wegen hoher Weltmarktpreise" so oft nicht vorkommen.
Das Instrumentarium für Landwirtschaftssubventionen ist so vielfältig, dass da von einem "Markt" beim besten Willen nicht mehr gesprochen werden kann. Quotenregelungen, Anbau-, Stilllegungs-, Umwidmungsprämien, Mindestpreise, Stützungskäufe, Steuererleichterungen... die Liste ist Irrsinn
Und TROTZ dieser Subventionen sind die Preise für landwirtschaftliche Produkte knapp unter Weltmarktniveau. Soll heissen: zuerst wird uns als Steuerzahlern das Geld aus der Tasche gezogen und dann als Verbrauchern noch mal.
Das Großbetriebe auch davon profitieren ist klar. Das ändert aber nix daran, dass die Subventionspolitik die Klein- und Mittelständischen Bauern als Ziel hat. Ohne die EU-Subventionspolitik würden tausende Betriebe verkauft werden, dass ist absolut klar.
Und wer auf der Alm oder der Hallig Schafe und Kühe sehen will, der soll eben einen Teil der Bauern als Landschaftspfleger anstellen. Das kommt uns immer noch Faktor 10 billiger.
Schon zum Auftakt der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank hatten sich beide Weltfinanzorganisationen besorgt über die weltweit steigenden Nahrungsmittelpreise geäußert. Dabei wächst die Kritik an der verstärkten Produktion von Biosprit, die zu Lasten des Getreideanbaus geht. "Während sich manche Sorgen machen, wie sie ihren Benzintank füllen, kämpfen viele andere darum, wie sie ihren Magen füllen können", sagte Zoellick vor Beginn der Konferenz am Sonntag. "Und das wird von Tag zu Tag schwieriger." Die Ärmsten seien von den steigenden Preisen am stärksten betroffen, da sie bisher schon bis zu 75 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben müssten. "
Schon zum Auftakt der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank hatten sich beide Weltfinanzorganisationen besorgt über die weltweit steigenden Nahrungsmittelpreise geäußert. Dabei wächst die Kritik an der verstärkten Produktion von Biosprit, die zu Lasten des Getreideanbaus geht. "Während sich manche Sorgen machen, wie sie ihren Benzintank füllen, kämpfen viele andere darum, wie sie ihren Magen füllen können", sagte Zoellick vor Beginn der Konferenz am Sonntag. "Und das wird von Tag zu Tag schwieriger." Die Ärmsten seien von den steigenden Preisen am stärksten betroffen, da sie bisher schon bis zu 75 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben müssten. "
Was ist da so neu dran?
Wenn man Nahrungsmittel in den Auitotank steckt, und das wesentlich profitabler ist (und auch subverntioniert ist) als das Getreide und den Mais als Nahrungsmittel zu verkaufen, dann erhoehen sich die Lebensmittelpreise und die Nahrung wird knapp.
Kann sicher ein Zweitklaessler schon verstehen.
Der US Kongress ist da ein besonderer Uebeltaeter. Richard Lugar, den ich immer gemocht habe, war eine Stimme der Vernunft seit Jahrzehnten. Jetzt, in seinen alten Tagen kuemmert er sich nur noch drum , dass seine Indiana Farmer kraeftig an der Biosprit Stampede verdienen. Geld korrumpiert halt doch, sogar die edelsten Gemueter. Oder wird man im Alter zynisch. Weiss nicht was bei Lugar stimmt.
Dass Bush nach der 2006 Wahl ploetzlich in's gleiche Horn geblasen hat, und der Kongress deshalb auf Teufel komm' raus Biosprit subventionieren konnte, nehme ich Bush persoenlich uebel.
Und Biosprit ist noch nicht mal umweltschonend. Der Energiegehalt per Einheit des Bio-Sprits ist kleiner als der Energiegehalt des Petroleums per Einheit, das in den BioSprit gesteckt wird (Vom Anbau bis zur Tankstelle).
Rocky schrieb am 14.04.2008 16:31
Dass Bush nach der 2006 Wahl ploetzlich in's gleiche Horn geblasen hat, und der Kongress deshalb auf Teufel komm' raus Biosprit subventionieren konnte, nehme ich Bush persoenlich uebel.
Und Biosprit ist noch nicht mal umweltschonend. Der Energiegehalt per Einheit des Bio-Sprits ist kleiner als der Energiegehalt des Petroleums per Einheit, das in den BioSprit gesteckt wird (Vom Anbau bis zur Tankstelle).
That's life,
Gerd
Rocky,
hat Bush aus Öko-Gründen umgeschwenkt? Das kann ich mir schwer vorstellen, und wäre auch unsinnig. Ich hatte das mal so verstanden, dass der Bio-Sprit so eine Art strategische Reserve für die USA ist. Zudem gilt die Regel, dass das, was im Land produziert wird, zuhause BIP und Arbeit schafft, und den Ölländern weniger Geld in die Taschen schwemmt.
ich kann deine Argumentation nicht nachvollziehen.
Die europäische Subventionspolitik im landwirtschaftlichen Bereich hatte nur einen einzigen Zweck: die Preise künstlich so hoch zu halten, dass der bäuerliche Mittelstand überlebensfähig bleibt. Würde man die Subventionspolitik komplett abschaffen, dann würden die Preise von Massenprodukten sinken (und nicht etwa steigen). Allerdings würde dann auch locker ein Drittel der Bauern verschwinden, denn deutsche Bauernhöfe sind nach internationalen Maßstab viel zu klein. Was gibt es da nicht alles für exotische Erwerbsformen: Bergbauern, Nebenerwerbsbauern, Bauernhöfe mit angeschlossenem Ferienhof, Kleinbetriebe mit 15 Stück Vieh und so weiter.
Das ist etwa so, also würde man heute eine Subventionspolitik für Tante Emma-Läden einführen.
MfG Frank
Frank,
im internationalen Vergleich sind unsere Endkundenpreise niedrig, nicht hoch. Die Subventionen fließen der Landwirtschaft über alle möglichen Mechanismen zu. Deshalb erwarte ich, dass bei einem Wegfall der Subventionen die Endkundenpreise steigen müssen (die Effizienz dürfte sich kaum steigern lassen). Dass dabei der eine oder andere Kleinbauer nicht überleben kann, mag sein. Das Problem der Kleinbauern liegt aber allein schon in der mangelnden Logistik. Die können ihre Ware zwar am lokalen Markt anbieten, die großen Umsätze machen aber die, die einen optimalen Zugang zur Verteilungslogistik haben. So kannst Du in Italien holländische Tomaten billiger und weniger angefault kaufen, als die Tomaten von einheimischen Kleinbauern.
Optimale Logistik dürfte beim Anbau für Bio-Sprit noch entscheidender sein, da der ganz lokale Absatz wohl kaum eine Option ist.
im internationalen Vergleich sind unsere Endkundenpreise niedrig, nicht hoch.
Und deswegen wird der europäische Agrarmarkt auch künstlich gegen ausländische Produkte abgeschottet, weil unsere eigenen Produkte sind konkurrenzlos günstig sind. Noch mal zum mitdenken: der Endkundenpreis ist gleichzeitig der Endverkaufspreise der Anbieter. Das sagt uns die Mathematik.
Wenn unsere Endkundenpreise also niedrig wären, dann wären auch unsere Endverkaufspreise niedrig und dann müsste man unsere Märkte nicht abschotten, sondern ausländische Produkte hätten auf Grund höherer Preise sowieso keine Chance.
Aber ich werde mal einen internationalen Warenkorb googeln, dann wissen wir es genauer.
MfG Frank
Der umfasst allerdings wesentlich mehr als nur Lebensmittel. Immerhin erkennt man bereits daran, wie teuer das Leben in Deutschland ist. Nur England wäre für uns noch wesentlich teurer.
Mal sehen, ob ich auch einen Vergleich nur für Lebensmittel finde.
MfG Frank
"Und deswegen wird der europäische Agrarmarkt auch künstlich gegen ausländische Produkte abgeschottet, weil unsere eigenen Produkte sind konkurrenzlos günstig sind."
Die Waren sind so günstig, weil sie subventioniert sind. Die Bauern bekommen ja das Geld direkt.
Da kann ein nicht subventionierter Ausländer nicht gegen an.
Anonymer User schrieb am 15.04.2008 12:49
"Und deswegen wird der europäische Agrarmarkt auch künstlich gegen ausländische Produkte abgeschottet, weil unsere eigenen Produkte sind konkurrenzlos günstig sind."
Die Waren sind so günstig, weil sie subventioniert sind. Die Bauern bekommen ja das Geld direkt.
Da kann ein nicht subventionierter Ausländer nicht gegen an.
Gruss
Kater
Genau,
m.W. ist im Wesentlichen der Preis die Abschottung.
hat Bush aus Öko-Gründen umgeschwenkt? Das kann ich mir schwer vorstellen, und wäre auch unsinnig. Ich hatte das mal so verstanden, dass der Bio-Sprit so eine Art strategische Reserve für die USA ist. Zudem gilt die Regel, dass das, was im Land produziert wird, zuhause BIP und Arbeit schafft, und den Ölländern weniger Geld in die Taschen schwemmt.
Gruß, Martin
Das mit der strategischen Reserve habe ich noch nie gehoert.
Der Mittlere Westen war bis zum Biofimmel die Kornkammer der Welt.
Als der Fimmel angefanegn hat, haben sich erst mal die Tortilla Preise in Mexiko verdoppelt iin ein paar Monaten, und da ist es zu gewaltsamen Demonstrationen gekommen. Allerdings habe ich nie was daruber gelesen in deutschen Medien.
Seit der Kongress Geld verschleudert mit massiven Ethanol Subventionen, haben die Suedwest Staaten 10 Prozent Ethanol im Benzin.
Da Ethanol nur 70 prozent der Gasoline Energiedichte hat, erhoeht das den Verbrauch.
Da Ethnaol aggresiv gegenuber Pipeline Material ist, kann Ethonal nur in Tanker trucks transportiert werden, die mit Dieseloel fahren. Auch die Traktoren der Landwirte fahren mit Diesel, und die Duengemittel sind petroleumbasiert.
Vor der Ethanol Stampede hat der Kongress MTBE (Was das immer ist) als Zusatz verlangt, das aber das Grundwasser verseucht hat, und die Oelfirmen (nicht der Kongress, der ist immun) heute sich noch mit Schadenersatz herumplagen. Wieweiiet Ethanol den Motoren schadet, wird nicht untersucht. Wird vermutlich irgendwann zum Thema, wenn's nicht mehr zu uebersehen ist.
Ich koennte weitermachen, aber es wird langweilig.
Dass Bush gegen "Umweltschutz" (was das immer heissen soll) sei, ist genau so ein falsches Geruecht wie das meiste ueber Bush. Angefangen hat's , als er den Europaern die Wahrheit gesagt hat: Das Kyoto Abkommen hat keine Chance in der USA. Als Gore (NICHT CLINTON, der Schlaumeier hat den Gore geschickt) das Abkommen unterschrieben hatte, wurde es mit 98 zu 0 vom Senat abgelehnt.
Besonders die Deutschen, die Null Ahnung vom amerikanischen System haben, haben dafuer den Bush verpruegelt, der der einzige Ehrliche war. Clinton/Gore haben die Europaeer angelogen, dass sich die Balken biegten, auch in anderen Dingen (Lambsdorff ist ueber's Ohr gehauen worden von dem Eizenstaat, der damals ein Assistant State Secreetary war, auf Anweisung Clintons. Das hat den Deutschen 10 Mrd Dollar gekostet, und der Lambsdorff hat dafuer eine wertloseses Stueck Papier mitgebracht, das sagte, es wuerden keine Fagan Type Zivilklagen mehr erscheinen. Allerdings hat der Praesident ueberhaupt keine Macht ueber solche Dinge, sondern nur der Chief Justice des Supreme Courts, der durch Gewaltenteilung von der Executive voellig getrennt ist. Ich bin sicher, dass sich Clinton koestlich amuesiert hat ueber die doofen Deutschen,)aber besonders die Deutschen lassen sich gerne..... Ach, habe eigentlich genug von diesem ganzen Mist.
Der Fruehling kommt. gestern war ein richtiger Colorado Tag, stahlblauer Himmel, klare Sicht bis zum Horizont, warm. Habe einen Zweistunden Hike mit dem Hund gemacht, im Red Rock Canyon, einer naturbelassenen "wilderness" , dessen Parkplatz (es gibt drei fuer etwa 200 Autos) etwa 150 Minuten von mir weg ist und flaechenmaessig mindestens so gross wie Nord-Baden ist......, also auch mit 200 Autos ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass man irgendjemanden trifft....Was soll man sich da ueber die idiotische Menschheit aufregen.....
Tschuess, Heute wird's aehnlich. Der Wettermann sagt, wir haben eine Hochdruck Bubble. Allerdings Ende der Woche schneit es wieder, sagt der Wettermann (sorry ,Wetterperson).
"If you don't like the weather, just wait 10 Minutes" sagen hier die oihoimische.
Ach ja, meine Frau ist nach fuenf Jahren Behandlung und Unmengen kuerzlichen Tests von ihrem Onkologist als "cancerfree" erklaert worden. Sie braucht nur noch einmal im Jahr zu zur Beobachtung zu ihr gehen. Das ist viel wichtiger als die Scheisspolitik.
Uebrigens ist die Onkologistin Rumaenin, die in Deutschland ihr Studium zu Ende gebracht hat, und ihre Internship in Deutschland abgelegt hat, und dann sich bekannt gemacht hat im Gebiet mit der Idee, der europaeischen Sozialmedizin zu entfliehen. Sie hat's geschafft. Sie ist nun Amerikanerin und eine der national bekannteren Onkologists.
Rocky schrieb am 15.04.2008 14:45
Lambsdorff ist ueber's Ohr gehauen worden von dem Eizenstaat, der damals ein Assistant State Secreetary war, auf Anweisung Clintons. Das hat den Deutschen 10 Mrd Dollar gekostet, und der Lambsdorff hat dafuer eine wertloseses Stueck Papier mitgebracht, das sagte, es wuerden keine Fagan Type Zivilklagen mehr erscheinen. Allerdings hat der Praesident ueberhaupt keine Macht ueber solche Dinge, sondern nur der Chief Justice des Supreme Courts, der durch Gewaltenteilung von der Executive voellig getrennt ist. Ich bin sicher, dass sich Clinton koestlich amuesiert hat ueber die doofen Deutschen,)aber besonders die Deutschen lassen sich gerne.....
Bisher sind sämtliche Einzelklagen mit dem Verweis auf das "wertlose Stück Papier" abgeschmettert worden.