Mir sind allerdings keine objektiven Gründe bekannt, wieso eine Planwirtschaft nicht funktionieren sollte.
Lexx: Es gibt Wissenschaftler, die sich damit beschäftigen, mit den Kräften des Marktes, etc.
Der Hamster hat im Gegensatz zu dir noch nie ne Uni von innen gesehen und bezeichnet das als Kaffeesatzleserei. Ist halt beschränkt und merkt es nicht.
Blabla. Auch mit einem Beleidigungszwang kannst du bei der Wahrheit bleiben. Ich habe keine Wissenschaft als Kaffeesatzleserei bezeichnet, sondern das dumme Geschwafel und die abgenudelten JuLi-Parolen eines vorpubertaeren Rotzloeffels.
Zitat:
Es gibt meines Wissen sogar Nobelpreise für diese Leute. Für die Planwirtschaftler gab es meines Wissens noch keine.
Davon abgesehen gelten auch in einer Planwirtschaft die Gesetze des Marktes, aber ich wiederhole mich und will den Hamster mit solchen Witzen nicht wieder zum Lachen bringen..
Dann mach doch keine Witze sondern auch mal sachliche Beitraege
SteffenHuber schrieb am 22.04.2008 00:22
Und selbst wenn die Planwirtschaft oder Zentralverwaltungswirtschaft oder was auch immer effizienter wäre - ich würde trotzdem, wie IMHO jeder freiheitsliebende Mensch, die Marktwirtschaft wählen.
Freiheitsliebende Menschen wuerden aber auch frei zwischen MW und PW waehlen koennen und duerfen.
Freiheitsliebende Menschen wuerden auch Andersentscheidende respektieren bzw. dass sie anders entscheiden - und allenfalls sachliche Ueberzeugungsarbeit leisten wollen.
Bleibt die Frage, wieso man sich fuer eine Wirtschaftsform entscheiden soll, die weniger effizient ist bzw. waere?
Was hat die Freiheitsliebe damit zu tun?
Welche Freiheiten werden denn nun in der bzw. von der PW wirklich (sachlich real und nicht ideologisch theoretisch) eingeschraenkt bzw. beschnitten? Wie eine PW real gestaltet wird, liegt doch an den aktiven, sich engagierenden Buergern in den entsprechenden Gruppen, Ausschuessen, etc.
Lexx schrieb am 21.04.2008 22:41
Mir sind allerdings keine objektiven Gründe bekannt, wieso eine Planwirtschaft nicht funktionieren sollte.
Weil man nicht Gedanken lesen kann.
Genügt das oder muss es noch ausführlicher sein?
MfG Frank
Ich verstehe, was du meinst. Dis grundlegende Schwierigkeit ist, den Bedarf vorherzusehen.
In der Energiewirtschaft z.b. funktioniert das sehr gut. Aber den Bedarf nicht optimal vorherzusehen ist kein Grund, dass solch ein System zusammmenbrechen sollte.
Objektiv gesehen kann man auf jeden Fall anführen, dass die Marktwirtschaft im Normalfall weniger Steuerung benötigt, da der Markt selbststabilisierend gegen kleine Schwankungen ist. Dafür ist eine Planwirtschaft weniger anfällig gegen große Schwankungen, wie etwa die jetzige Finanzkrise. Von reinen Stabilitätsüberlegungen her sehe ich daher nicht, warum die MW zwingend überleben muss und die PW zwingend zusammenbrechen muss.
In gleicher Weise hängt die Versorgungslage (wie gut deckt das Angebot die Nachfrage) in hohem Maße von der Stärke der Schwankungen und der Vorhersagbarkeit der Entwicklung ab.
Dass die Qualität der PW in hohem Maße von der Kompetenz der Steuernden abhängt ist natürlich eine Schwäche.
(Disclaimer an die anderen: Die obige Betrachtung enthält keinerlei Wertung darüber, welches System besser ist oder von mir bevorzugt wird. Wer mir sowas unterstellt, lügt.)
Steffen: " ich würde trotzdem, wie IMHO jeder freiheitsliebende Mensch, die Marktwirtschaft wählen. "
dito! Aber bitte nicht in reinform. Monopole, Oligarchien und Kartelle mag der freiheitsliebende Mensch auch nicht.
(mal sehen, ob hier jemand hier mein "dito" ignoriert)
Von reinen Stabilitätsüberlegungen her sehe ich daher nicht, warum die MW zwingend überleben muss und die PW zwingend zusammenbrechen muss.
Ich habe dir dazu ein paar (!) Zeilen geschrieben, weil Franks flapsiger Einwurf eben nicht reicht, aber mit Lesen hast du's wohl nicht so. Oder hast du es bloß wegen dem ganzen Hamsterzitatmüll übersehen?
Nein, das trifft nicht den Punkt. Selbst wenn die besten Wirtschaftsprofis mit Harvard-Diplom eine Planwirtschaft lenken würden, hätten sie keinen Erfolg. Das ist systembedingt. Michael Schumacher würde in einem Trabant 601 mit angezogener Handbremse auch kein Rennen gewinnen.
Davon abgesehen hebelt die Planwirtschaft das Leistungsprinzip aus (s.o.), womit sich in den Entscheiderpositionen tendenziell inkompetente Personen befinden werden.
Davon abgesehen hebelt die Planwirtschaft das Leistungsprinzip aus (s.o.), womit sich in den Entscheiderpositionen tendenziell inkompetente Personen befinden werden.
Davon abgesehen hebelt die Planwirtschaft das Leistungsprinzip aus (s.o.), womit sich in den Entscheiderpositionen tendenziell inkompetente Personen befinden werden.
Naja das meinte ich und wohl auch Lexx doch.
Lexx könnte implizieren, dass Planwirtschaft ja funktionierte, wenn man nur ausreichend qualifizierte Leute in der Verantwortung hätte. Das wäre aber pure Naivität.
Es ist besser, man geht davon aus, dass falsche Planung in der Natur des Menschen und der Planung liegt (Planung ist nun mal prospektiv). Der Unterschied von PW und MW ist dann der, dass die Folgen schlechter Planung bei einer PW am Ende zu einem Megabeben führen, bei einer MW nur zu einer Vielzahl Mikrobeben.
Selbstverständlich führt PW zu einer Verschiebung von wesenticher Verantwortung von vielen Akteuren der Wirtschaft zu wenigen, einhergehend mit systemgegeben eingeengten Spielräumen für die vielen unter weniger Verantwortung operierenden Akteuren. Das ist weniger Freiheit und weniger Motivation.
Marktwirtschaft kann nicht weiter in die Zukunft sehen als die Planwirtschaft auch. Und so weit "Leistung" bekannt ist, kann Leistung auch in Planwirtschaften belohnt werden. Allerdings wird in Planwirtschaften oft etwas anderes als "Leistung" interpretiert.
Gut, dann etwas ausführlicher:
"
- Weil man nicht Gedanken lesen kann und die Menschen lügen, wenn sie glauben, es würde ihnen nützen.
- Und weil wir vom Homo oeconomicus ausgehen, also von der Prämisse, dass niemand seine eigenen Bedürfnisse so gut kennen kann, wie man selbst. "
Ich könnte jetzt eine weitere Kunstpause einlegen. Aber ich will mal nicht so sein. ;-)
Grundsätzlich gibt es Situationen, in denen Planwirtschaft genau so gut - oder sogar besser ist wie Marktwirtschaft. Und zwar in der "Mangelwirtschaft" immer dann, wenn es objektive oder gesellschaftliche Bedürfnisskriterien gibt. Ein paar Beispiele: Woran erkennt man, dass ein Verdurstender wirklich Wasser braucht? Antwort: wenn man ihm kein Wasser gibt, dann stirbt er.
Damit hat man ein objektives Kriterium gefunden, dass der Tote Wasser gebraucht hätte. Das gleiche gilt für Medizin und so weiter. Wenn man also in einer Mangelwirtschaft ist - beispielsweise nach einer Naturkatastrophe oder im Krieg - dann ist Marktwirtschaft nicht das optimale System, um die knappen Güter zu verteilen.
Statt dessen hat man verschiedene Alternativen:
- Es kann eine gesellschaftliche Willensbildung stattfinden über die Wichtigkeit der Mitglieder. Die wichtigen Mitglieder werden zuerst gerettet.
- Oder FiFo: wer zuerst kommt, bekommt zuerst Hilfe.
- Oder: alle gleich wenig (das funktioniert natürlich nur, so lange das wenige wenigstens noch für die nackte Existenz ausreicht).
Im übrigen hat die Unterschiedung zwischen Planwirtschaft und Marktwirtschaftauch NICHTS mit der Frage der Wirtschaftlichkeit zu tun. Ein gegebenes Ziel mit den niedrigst möglichen Kosten zu erreichen, kann auch in Planwirtschaften funktionieren. (Bzw. mit gegebenen Mitteln das größtmögliche Ergebnis zu erreichen).
Was ist also der Kern der Marktwirtschaft?
Marktwirtschaft = freie Preisbildung.
Was ist daran so besonders? Zunächst erkennt man, dass Marktwirtschaft nicht funktionieren kann, wenn sich gar kein Preis bilden könnte (siehe oben Mangelwirtschaft. Weitere Beispiele: externe Effekte und öffentliche Güter).
Aber angenommen, ein Preis kann sich frei bilden, was ist dann das besondere daran?
Die Theorie der Marktwirtschaft geht davon aus, dass ein Preis sich durch "Verhandlung" bildet, durch eine Bewegung des Marktpreises, bis ein Punkt gefunden ist, der in der breiten Masse einen Vorteil hat.
Zunächst erkennt man, dass die Marktwirtschaft NICHT behauptet, ein bestimmter Preis hätte für JEDEN einen Vorteil. Es heisst nur, für die MEHRHEIT hat ein (Gleichgewichts)preis einen Vorteil. Was für ein Vorteil ist das?
Kehren wir kurz den Gemeinsamkeiten allen Wirtschaftens zurück. Langfristig gilt: keine Gesellschaft kann auf Dauer und in Summe Dinge produzieren, deren Kosten den Nutzen übersteigt. Die Fragen sind doch:
WAS soll man produzieren und
WIEVIEL
Was macht eine Planwirtschaft? Sie fragt die Leute. Punkt. (Wie oben gesagt: Glaskugel und ähnliche Dinge gibt es überall gleich). Der Kernmechanismus der Planwirtschaft ist die BEDÜRFNISFESTSTELLUNG, also im Kern eine Umfrage. Wieviel Stühle braucht? Wieviel Kartoffeln? Wieviel Fernseher? Und so weiter.
Dummerweise gibt es keinen Mechanismus, die Leute zur Wahrheit zu zwingen. Wenn mich also jemand fragt: wieviel Stühle brauchst du? Dann sage ich erst mal: 40. Mehr kann ich beim Besten Willen nicht in meiner Wohnung unterbringen und die überschüssigen verkaufe ich weiter. Die reine Planwirtschaft (als Element des Kommunismus) behauptet ja: jeder nach seinen Bedürfnissen, jeder nach seinen Fähigkeiten.
Aber kein Kommunist oder "Realsozialist" kann euch sagen, wie man eigentlich herausbekommt, was jemand braucht und was er wirklich kann. Man fragt die Leute - und die werden einem dann die Hucke voll lügen, so weit sie glauben, dass es ihnen nützt.
Das und nur das ist der Kern der Marktwirtschaft (laut gängigem VWL-Modell).
Um das genauer zu erklären, muss ich aber auch wieder ein wenig ausholen. Mache ich Morgen OK?
MfG Frank