kater_5 schrieb am 10.06.2008 15:03
"Europa würde unter einer starken Belastung auseinanderbrechen."
Noch stärker als der zweite Weltkrieg ?
Ich denke da eher an eine starke Ökonomische Belastung. Die USA haben in den 30er Jahren sehr schlimme Zeiten gehabt, aus denen sie sich wieder herausgekämpft haben. Die schlimmen Zeiten bei uns (Reparationszahlungen, Währungsreform) war immerhin der Anfang des dritten Reichs.
Lexx schrieb am 11.06.2008 01:17
Außerdem geht es IMMERNOCH NICHT um Film und Fernsehen, sondern um Hollywood.
Ursprünglich ging es um die Frage, wer in Zukunft die großen Namen in der Unterhaltungsbranche sein werden. Deine These war, daß das EA, Vivendi Blizzard und Microsoft sein werden - und nicht MGM, Universal und Warner Bros.
Vielleicht können wir uns darauf einigen, daß auch in Zukunft die großen Namen der Unterhaltungsbranche TimeWarner, Sony, Vivendi, Bertelsmann etc. sein werden. Computerspiele sind mittlerweile ein wichtiges Segment. Aber von der Bedeutung ist es nur schwer vorstellbar, daß sie bewegten Bildern den Rang ablaufen werden - da muss man einfach nur mal vergleichen, wieviel TV-Geräte und DVD-Spieler im Umlauf sind und wieviel Konsolen.
Der Vergleich zwischen weltweitem Umsatz von Computerspielen und den Einspielergebnissen von Hollywoodproduktionen (nur ein relativ kleiner Teil des Umsatzes) ist natürlich nach wie vor gaga. Was soll damit ausgedrückt werden?
Ich habe herausgefunden, daß weltweit mitlerweile mehr Lockenstäbe als Videorecorder verkauft werden. Scheint so, als würden die Leute sich lieber frisieren als einen Spielfilm anzugucken...
Lexx schrieb am 11.06.2008 01:17
...geht es IMMERNOCH NICHT um Film und Fernsehen, sondern um Hollywood.
...wozu nun schon rw ausgiebig und treffen etwas geschrieben hat... und um die Topic-Kurve zu bekommen: Wenn schon zb Bollywood Hollywood ueberrundet hat (zumindest, was die Produktionen betrifft), wie sieht es dann mit den USA bei den Spielen aus?
Wo sind sie da fuehrend?
Welche herausragenden Erfindungen stammten von Amis?
Welche Produkte werden in welchen Mengen entwickelt und produziert (und in die Welt exportiert)?
Welche Spieleideen stammen aus den USA?
Usw.
"Ich denke da eher an eine starke Ökonomische Belastung. Die USA haben in den 30er Jahren sehr schlimme Zeiten gehabt, aus denen sie sich wieder herausgekämpft haben. Die schlimmen Zeiten bei uns (Reparationszahlungen, Währungsreform) war immerhin der Anfang des dritten Reichs."
Man kann genausogut auch das Ende des zweiten Weltkrieges als "schlimme Zeiten" bezeichnen, genau diese Situation war der Grundstock für die Europäische Union.
Von daher würde ich jetzt nicht unbedingt das so einseitig sehen.
Allerdings gebe ich Dir durchaus Recht, dass die Wahrscheinlichkeit zumindest für ein Ausscheren einzelner recht gross ist.
Andererseits hat die EU aber bisher durchaus auch ausgleichenden Charakter gehabt, d. h. besonders schlechte Zeiten in einem Land wurden durch gute in einem anderen ausgeglichen. Es mag also auch sein, dass die EU gerade eine solche Situation gar nicht erst entstehen lässt.
Ich würde annehmen, dass die USA da wesentlich homogener sind, was zwar das Auseinanderbrechen verhindert (wer würde schon ernsthaft Oklahoma separieren wollen ?) aber eben auch die Ausschläge verstärkt.
Redwolf: "Vielleicht können wir uns darauf einigen, daß auch in Zukunft die großen Namen der Unterhaltungsbranche TimeWarner, Sony, Vivendi, Bertelsmann etc. sein werden."
Ja das können wir in der Tat, zumindest für die nächsten Jahrzehnte. Ich behaupte aber, dass die interaktiven Multimedien dem passiven Fernsehen irgendwann den Rang ablaufen, wenn auch nicht so krass, wie es es Kino und Fernsehen mit dem Theater gemacht haben.
"da muss man einfach nur mal vergleichen, wieviel TV-Geräte und DVD-Spieler im Umlauf sind und wieviel Konsolen. "
TV-Geräte vielleicht nicht gerade
Bei DVD-Playern wird es allerdings interessant. Ich schlage vor, jeder bleibt bei "seinem" Medium.
Neueste Generation (Wii, X360, PS3, DS, PSP; Stand Juni 2008)
168,53 mio.
Inkl. älterer Geräte:
427,66 mio.
alle Geräte:
500,74 mio.
Jetzt bist du dran! Ich schlage zum Vergleich vor:
Neueste Generation = HD + Blu-Ray
Inkl. älterer Geräte = + DVD
alle Geräte = +VHS, CD, usw.
DVD-Laufwerke und Konsolen als Player lasse ich nicht gelten, das dürfte sich mit Spiele-PCs mindestens aufrechnen.
"Der Vergleich zwischen weltweitem Umsatz von Computerspielen und den Einspielergebnissen von Hollywoodproduktionen"
...trägt genau dem Rechnung, was der Vergleich sagt: Unbekannte Branche vs. nahmhafter Leuchtturm. Dass das ein irgendwie "fairer" Vergleich sein muss, sehe ich nicht ein.
Was der Vergleich aussagt ist letztlich, dass Computerspiele und alles drumherum wirtschaftlich Wichtiger sind als Filme im Kino. Wie wichtig diese Aussage ist, kann jeder einzelne für sich entscheiden.
Lexx schrieb am 11.06.2008 18:25
Ich behaupte aber, dass die interaktiven Multimedien dem passiven Fernsehen irgendwann den Rang ablaufen, wenn auch nicht so krass, wie es es Kino und Fernsehen mit dem Theater gemacht haben.
Da geht die Hinkerei weiter. Das Theater gibt es seit Jahrtausenden. Und das Kino lief auch dem Theater keinen Rang ab, sondern ist schlicht nur eine Art Variante des Theaters. Im Prinzip kannst du das TV auch noch dazuzaehlen, weil es doch denen, die reale Gemeinschaften meiden, ermoeglicht, an einer Art virtuellen Zuschauergemeinschaft teilzunehmen.
Ausserdem wird der Mensch auch immer passive Unterhaltung genieszen wollen. Film ist halt Film und Spiel ist halt Spiel.
Zitat:
"Der Vergleich zwischen weltweitem Umsatz von Computerspielen und den Einspielergebnissen von Hollywoodproduktionen"
...trägt genau dem Rechnung, was der Vergleich sagt: Unbekannte Branche vs. nahmhafter Leuchtturm. Dass das ein irgendwie "fairer" Vergleich sein muss, sehe ich nicht ein.
Von fair sagte ja auch keiner was - aber sinnvoll muss er schon sein. Welchen Sinn aber macht es, die Klopapierproduktion von Buxtehude mit der weltweiten Goldklobrillenproduktion zu vergleichen und dabei zu behaupten, die Klopapierproduktion sei bedeutungsloser als die Goldklobrillenbranche?
Zitat:
Was der Vergleich aussagt ist letztlich, dass Computerspiele und alles drumherum wirtschaftlich Wichtiger sind als Filme im Kino. Wie wichtig diese Aussage ist, kann jeder einzelne für sich entscheiden.
Zuerst sollte man klaeren, wie Richtig diese Aussage ist...
Lexx schrieb am 11.06.2008 18:25
Was der Vergleich aussagt ist letztlich, dass Computerspiele und alles drumherum wirtschaftlich Wichtiger sind als Filme im Kino.
Nee, genau das sagt der Vergleich nicht, weil Hollywoodfilme nur ein sehr kleiner Teil des Gesamfilmarkts sind. Du hast doch selbst schon geschrieben, daß sog. Bollywoodfilme mittlerweile mehr Geld einspielen als Hollywood-Produktionen. Selbst in den USA kann man Hollywood-Produktionen schon lange nicht mehr mit dem US-Gesamtmarkt gleichsetzen. Von europäischen, japanischen und chinesischen Produktionen haben wir dabei noch nicht einmal geeredet.
Aber wenn es Dir darum ging festszustellen, daß Videospiele schneller wachsen als Kino-Einspielergenisse ist das natürlich eine banale Wahrheit. Daraus eine Aussage über die relative Bedeutung der Filmwirtschaft insgesamt abzuleiten, ist kompletter Unsinn.
In den letzten 8 Jahren wurde laut Euromonitor über 900 Mio. DVD-Player verkauft.
Lexx schrieb am 11.06.2008 18:25
Ich behaupte aber, dass die interaktiven Multimedien dem passiven Fernsehen irgendwann den Rang ablaufen, wenn auch nicht so krass, wie es es Kino und Fernsehen mit dem Theater gemacht haben.
Was ist denn in dieser Logik z.B. youtube? Interaktiv oder passiv?
Mag aber sein, daß das irgendwann kommt - aber mehr als 30 Jahre in die Zukunft zu schauen, traue ich mir nicht zu. Momentan jedenfalls dürfte mit TV alles in allem weit mehr als 100x soviel umgesetzt werden als mit Computerspielen.
Und bitte bring jetzt nicht als "Gegenbeweis" die Behauptung, daß der weltweite Computerspielmarkt mit allem drum und dran mehr umsetzt als das ZDF mit Werbung am Donnerstagnachmittag...
"Von fair sagte ja auch keiner was - aber sinnvoll muss er schon sein. Welchen Sinn aber macht es"
Das sagt einem intelligenten Menschen bereits die Ausgangsaussage!
"BMW macht 1000 mal mehr Umsatz als Tante Hertha ihre Würstchenbude" kann auch ein sinnvoller Vergleich sein. Zum Beispiel wenn Tante Emma über die Manager von BMW herzieht und sich mit ihnen quasi gleichstellt, bzw. ihre Verantwortung und Bedeutung herabwürdigt..."Wofür werden die eigentlich bezahlt? Meine Würstchenbude können die auch nicht besser schmeißen als ich!"
Wie sinnvoll ein Vergleich ist, hängt also vom Kontext ab, in dem man ihn benutzt.
In Analogie zum BMW-Würstchenbude-Vergleich ist der Videospiele-Hollywood-Vergleich also durchaus sinnvoll, wenn man etwa herausheben möchte dass die Videospiel-branche gegenüber der Filmindustrie kein kleiner Fisch mehr ist, den man hinten runter fallen lassen kann.
Und da die Umsätze nunmal noch nicht die Gesamtumsätze der Kinofilmhersteller übertreffen beschränkt man sich eben darauf, dass sie die Umsätze durch die Kinos übertreffen.
Wenn man sagt "Autohersteller A macht immerhin mehr Umsatz als das Kleinwagensegment von Autohersteller B" ist das doch wohl auch kein sinnloser Vergleich. Denn es sagt einem immerhin, dass es den Gesamtumsatz von Hersteller B braucht, um A zu übertrumpfen.
Übertragen wir das wieder zurück auf den Ursprungsvergleich, so kann man aus der Aussage "Die Spieleindustrie macht mehr Umsatz als Hollywood mit Kinofilmen" ersehen, dass die Videospielhersteller keine mickrigen Konzernchen gegenüber den vermeintlichen Giganten aus Los Angeles sind. Und die Zahlen belegen das auch.
Wer ist der bekanntere Konzern?
Activison oder Paramount Pictures & DreamWorks? -> Paramount & DreamWorks
Wer macht mehr Umsatz? -> Activision (2,9 vs. 1,5 Mrd. USD)
Das gleiche für EA und 20th Century Fox gefällig?
Da stehts 3:1 für EA beim Umsatz.
Genau auf diesen Umstand zielt der Vergleich ab und ich finde, darauf bezogen ist er sogar sehr sinnvoll.
Anonymer: "Momentan jedenfalls dürfte mit TV alles in allem weit mehr als 100x soviel umgesetzt werden als mit Computerspielen. "
Genau diese ignorante Verblendung ist es, die der Vergleich angehen will!
17,94 Mrd. USD beträgt der Umsatz mit Videospielen 2007 allein in den USA. Davon 8,64 Mrd. USD mit Software. Jetzt zeig mir mal, wie und wo "mit TV" 2007 in den USA "weit mehr als" 864 Mrd. bzw, 1,794 Bio. USD umgesetzt worden sind. Da dürfte selbst die überaus schwammige Bedingung "alles in allem" nicht für ausreichen, nichtmal ansatzweise.
Nachtrag:
Kleiner Anhaltspunkt: "Der Gesamtumsatz im Kinobereich sowie dem Home-Entertainment-Geschäft, inklusive dem Pay-TV der sechs wichtigsten Filmkonzernen betrug [in den USA] 22,7 Milliarden [USD] (2007)"
Lexx schrieb am 12.06.2008 15:46
"BMW macht 1000 mal mehr Umsatz als Tante Hertha ihre Würstchenbude" kann auch ein sinnvoller Vergleich sein.
Naja, uebertraegt man dieses Beispiel auf deine Art des Vergleichens, waere das als wuerdest du behaupten, die Wuerstchenbudenbranche sei gewichtiger als die Autoindustrie, weil alle Wuerstchenbuden der Welt mehr Umsatz machen wuerden, als der Nebengewerbler Karl Kasupke mit seinen drei geschoenten Unfall-BMWs auf dem Hinterhof.
Zitat:
Und da die Umsätze nunmal noch nicht die Gesamtumsätze der Kinofilmhersteller übertreffen beschränkt man sich eben darauf, dass sie die Umsätze durch die Kinos übertreffen.
Anonymer User schrieb am 12.06.2008 15:28
Was ist denn in dieser Logik z.B. youtube? Interaktiv oder passiv?
Ein Angebot von Filmchen, aus dem man auswaehlen kann - also nicht interaktiver als das Zappen am TV.
Zitat:
Mag aber sein, daß das irgendwann kommt - aber mehr als 30 Jahre in die Zukunft zu schauen, traue ich mir nicht zu.
Ich schon: Das Theater gibt es seit Jahrtausenden unveraendert und einschlieszlich der Theatervariante Film ist das rein passiver Genuss, der sicher auch noch fuer lange Zeit genossen wird.
Evtl. wird die virtuelle Realitaet irgendwann mal so gut sein, dass sie eine Theatervariante wird, die man passiv genieszt (und bei Spielen bzw. "interaktiven Geschichten" eben interaktiv - aber Spiel bleibt Spiel und Film halt Film).
Btw, es gab auch mal interaktive Buecher, bei denen man am Ende eines Kapitels unter verschiedenen Moeglichkeiten auswaehlen musste, wie die Figur handelt und dann an der entsprechenden Seitenzahl weiterlesen musste. War mal lustig - hat aber auch nicht das uralte Medium Buch abgeloest.
Zitat:
Und bitte bring jetzt nicht als "Gegenbeweis" die Behauptung, daß der weltweite Computerspielmarkt mit allem drum und dran mehr umsetzt als das ZDF mit Werbung am Donnerstagnachmittag...
The number of New York City residents who experienced difficulty affording needed food for themselves and their families throughout the year has steadily increased from 2 million in 2003 (25 percent of the New York City population) to 3.1 million in 2007 (38 percent of the New York City population) — a 55 percent increase.
Given that more New Yorkers with higher incomes are having difficulty affording needed food, it is not surprising that more than one-third (35 percent) of New York City households with an employed member are also experiencing difficulty.
Similarly, more than one-third (35 percent) of New Yorkers with a college degree are having difficulty affording food for themselves and their families, more than three times as many as in 2003 (11 percent) and almost double the percentage in 2006 (18 percent).
A total of 3.7 million residents (45 percent of the New York City population) would be unable to afford food within three months of losing their household income in 2007.
These findings demonstrate that a staggering number of New Yorkers live paycheck to paycheck and have little or no savings to fall back on in the event of hardships such as illness, layoffs or rising prices.
For the past two years, findings on ability to afford food after the loss of a household income demonstrated that elderly New York City residents tended to have more savings to fall back on than other age categories.
The 2007 results suggest that this trend may be changing and that elderly residents are depleting their savings as the cost of food and other basic necessities rise.
In 2007, 17 percent of New York City residents age 65 and older would not be able to afford food immediately after the loss of their household income, an increase of approximately one-half (55 percent) in the past two years (up from 11 percent in 2005).
Die Zahl der Zwangsversteigerungen in den USA ist so hoch wie seit 29 Jahren nicht mehr. In Kalifornien und andernorts haben sich bereits Zeltstädte gebildet, in denen die Menschen hausen, die ihr Haus verloren haben.
Lexx schrieb am 12.06.2008 15:57
Anonymer: "Momentan jedenfalls dürfte mit TV alles in allem weit mehr als 100x soviel umgesetzt werden als mit Computerspielen. "
Genau diese ignorante Verblendung ist es, die der Vergleich angehen will!
17,94 Mrd. USD beträgt der Umsatz mit Videospielen 2007 allein in den USA. Davon 8,64 Mrd. USD mit Software. Jetzt zeig mir mal, wie und wo "mit TV" 2007 in den USA "weit mehr als" 864 Mrd. bzw, 1,794 Bio. USD umgesetzt worden sind. Da dürfte selbst die überaus schwammige Bedingung "alles in allem" nicht für ausreichen, nichtmal ansatzweise.
Nachtrag:
Kleiner Anhaltspunkt: "Der Gesamtumsatz im Kinobereich sowie dem Home-Entertainment-Geschäft, inklusive dem Pay-TV der sechs wichtigsten Filmkonzernen betrug [in den USA] 22,7 Milliarden [USD] (2007)"
The PricewaterhouseCoopers business firm estimates that the global TV network market rose in 2003 to $130.7 billion. In the company's Global Entertainment and Media Outlook: 2004-2008 report, it predicts that by 2008, the industry will reach $174 billion. The fastest growing market is, not surprisingly, the United States with an annual growth rate of 7.5%. The company estimates that U.S. broadcast and cable TV networks made $47 billion in 2003 and in 2004 revenue will grow to $52.3 billion.
Wenn man die Steigerung nimmt kommt man 2008 auf etwa 80mrd US Dollar t/o in den Staaten.