Lexx schrieb am 11.07.2008 22:40
Kodo:
Nein, ich rechtfertige nur meine Argumentation, dass die Einsicht, dass etwas bestimmtes zu tun oder zu lassen "besser" ist noch nichts mit Moral zu tun hat. Moral bedeutet nämlich, die Frage zu beantworten, ob etwas zu tun richtig oder falsch ist, nicht besser oder schlechter.
Bei richtig und falsch stellt sich auch immer die Frage:
Was ist gut, was ist böse?
Das Bessere zu tun, erfordert immer auch eine Überlegung und Entscheidung.
Da helfen jedenfalls rechtliche Normen nur bedingt weiter.
Beispiel: Die Abtreibung ist gesetzlich geregelt.
Bei bestimmten Voraussetzungen ist sie legal.
Viele Leute halten das aber für ein Verbrechen.
Andere engagieren sich für die Umsetzung der geltenden Regeln.
Bei einer persönlichen Betroffenheit geht man über diese Regelung hinaus und trifft eine persönliche Entscheidung.
Das Handeln besteht nicht nur in der Anerkennung von Normen.
Allein schon der Gehorsam gegenüber den Gesetzen ist eine weitergehende Überlegung und Entscheidung.
Und ganz zu schweigen vom Gewissen.
Beispiel:
Der englische Lordkanzler Thomas Morus:
"Ein treuer Diener meines Königs, aber Gottes zuerst."
Kodo schrieb am 11.07.2008 18:07
Das hier wundert mich nicht.
Für Dich ist ja alles relativ.
Und damit unverbindlich.
Insoweit bleibst Du konsequent.
Ich kann Dir nur wünschen, dass Dir mal jemand oder etwas begegnet, der/die/das Dir auf andere als argumentative Weise eine Welt des Sinnes und der Werte erschließt.
Kodo, du solltest nicht glauben, dass man alles wegwedeln o.ae. will, nur weil man erkennt, ob etwas relativ ist bzw. menschliches Konstrukt und eben nichts naturgegebenes Grundsaetzliches.
Nur, weil ich weiss, dass menschliche Moralvorstellungen und davon abhaengende Normen, Regeln, Gesellschaften, etc. menschgemacht und temporaer sind, heiszt das noch lange nicht, dass ich selbst keine Moral, Regeln, etc. haben moechte.
Man hat nur den Vorteil, Moral - und besonders die eigene - sachlicher betrachten zu koennen, wenn man erkennt - und zugibt - dass sie relativ ist.
Zitat:
Wenn Du das so genannte Naturrecht meinst, trifft meine etwas pessimistische Sicht Deiner "Relativitätstheorie" natürlich nicht zu.
Kodo schrieb am 12.07.2008 13:44
Bei richtig und falsch stellt sich auch immer die Frage:
Was ist gut, was ist böse?
Das Bessere zu tun, erfordert immer auch eine Überlegung und Entscheidung.
Da helfen jedenfalls rechtliche Normen nur bedingt weiter.
Rechtliche Normen sind ja nur in Regeln gegossene Moralvorstellungen.
Kodo schrieb am 12.07.2008 13:44
Bei richtig und falsch stellt sich auch immer die Frage:
Was ist gut, was ist böse?
Das Bessere zu tun, erfordert immer auch eine Überlegung und Entscheidung.
Da helfen jedenfalls rechtliche Normen nur bedingt weiter.
Rechtliche Normen sind ja nur in Regeln gegossene Moralvorstellungen.
wh
Rechtliche Normen sind erzwingbare Grundregeln, wobei eigentlich nur die Folgen eines Verstoßes beannt werden.
Ich kann Dir nur wünschen, dass Dir mal jemand oder etwas begegnet, der/die/das Dir auf andere als argumentative Weise eine Welt des Sinnes und der Werte erschließt.
Kodo, du solltest nicht glauben, dass man alles wegwedeln o.ae. will, nur weil man erkennt, ob etwas relativ ist bzw. menschliches Konstrukt und eben nichts naturgegebenes Grundsaetzliches.
Nur, weil ich weiss, dass menschliche Moralvorstellungen und davon abhaengende Normen, Regeln, Gesellschaften, etc. menschgemacht und temporaer sind, heiszt das noch lange nicht, dass ich selbst keine Moral, Regeln, etc. haben moechte.
Man hat nur den Vorteil, Moral - und besonders die eigene - sachlicher betrachten zu koennen, wenn man erkennt - und zugibt - dass sie relativ ist.
wh
Ich hatte unter anderem von konkurrierenden Moralen gesprochen.
Du von herrschenden.
Nach Deinem Beitrag oben sind wir offenbar nicht so weit auseinander, wenn Du von der eigenen Moral redest und sie als relativ = konkurrierend (?) ansiehst.
Zitat:
Zitat:
Wenn Du das so genannte Naturrecht meinst, trifft meine etwas pessimistische Sicht Deiner "Relativitätstheorie" natürlich nicht zu.
Was meinst du jetzt damit?
wh
Mir war nicht ganz klar, was Du mit Naturgesetz meintest.
Kodo schrieb am 12.07.2008 16:01
Ich hatte unter anderem von konkurrierenden Moralen gesprochen.
Du von herrschenden.
Nach Deinem Beitrag oben sind wir offenbar nicht so weit auseinander, wenn Du von der eigenen Moral redest und sie als relativ = konkurrierend (?) ansiehst.
Wenn du meinst, jeder Mensch haette seine eigene Moral und die wuerden alle miteinander konkurrieren, dann stimme ich zu. Und jene Moralvorstellungen, die aus diesem Wettbewerb als (temporaere) Sieger hervorgehen, sind eben auch die (temporaer) Herrschenden.
Zitat:
Mir war nicht ganz klar, was Du mit Naturgesetz meintest.
Ich meinte nur, eine bestimmte Moralvorstellung zu haben, sei kein Naturgesetz. Allenfalls vielleicht, dass man Moral an sich entwickelt - aber welche das dann genau ist, entscheiden Erfahrungen, Erziehungen, Erlebnisse, Umwelt/Umfeld u.a. aeussere Einfluesse.
Zitat:
Kodo schrieb am 12.07.2008 15:40
Zitat:
wh schrieb am 12.07.2008 14:29
Rechtliche Normen sind ja nur in Regeln gegossene Moralvorstellungen.
Rechtliche Normen sind erzwingbare Grundregeln, wobei eigentlich nur die Folgen eines Verstoßes beannt werden.
Yep, aber ich meinte eher, dass rechtliche Normen an sich eben nicht weiterhelfen koennen, weil sie nur das sind, was man an Moral vorher entwickelt und erst dann in Stein gemeiszelt hat.
ZB brauchte man frueher auf dem Dorf auch keine rechtlichen Normen - da wusste jeder oft auch so, was im Dorf moralisch falsch/richtig war bzw. sein sollte.
Anonymer User schrieb am 13.07.2008 14:13
ZB brauchte man frueher auf dem Dorf auch keine rechtlichen Normen - da wusste jeder oft auch so, was im Dorf moralisch falsch/richtig war bzw. sein sollte.
wh
Auf der Alm, da gibt`s kei Sünd?
Wage ich mal zu bezweifeln; auch aus dörflicher Erfahrung.
Kodo schrieb am 12.07.2008 16:01
Ich hatte unter anderem von konkurrierenden Moralen gesprochen.
Du von herrschenden.
Nach Deinem Beitrag oben sind wir offenbar nicht so weit auseinander, wenn Du von der eigenen Moral redest und sie als relativ = konkurrierend (?) ansiehst.
Wenn du meinst, jeder Mensch haette seine eigene Moral und die wuerden alle miteinander konkurrieren, dann stimme ich zu. Und jene Moralvorstellungen, die aus diesem Wettbewerb als (temporaere) Sieger hervorgehen, sind eben auch die (temporaer) Herrschenden.
wh
Jeder hat wohl seine eigenen Moralvorstellungen.
Da niemand, oder eher selten, eine Insel ist, sind die eigenen mit den Moralvorstellungen anderer vermischt.
Moralen stehen auf gesellschaftlicher Ebene immer in Konkurrenz.
Es gibt aber eine breite Basis von Werten, die sich, wenn, dann nur langsam verändern.
Kodo schrieb am 13.07.2008 15:36
Jeder hat wohl seine eigenen Moralvorstellungen.
Da niemand, oder eher selten, eine Insel ist, sind die eigenen mit den Moralvorstellungen anderer vermischt.
Moralen stehen auf gesellschaftlicher Ebene immer in Konkurrenz.
Es gibt aber eine breite Basis von Werten, die sich, wenn, dann nur langsam verändern.
Yep...
Zitat:
Kodo schrieb am 13.07.2008 15:32
Auf der Alm, da gibt`s kei Sünd?
Wage ich mal zu bezweifeln; auch aus dörflicher Erfahrung.
Nur, weil alle - auch ohne rechtliche Norm - wissen, was moralisch angeblich richtig oder falsch ist, bedeutet das ja noch nicht, dass dagegen niemand suendigt