Es lohnt es sich also Bio-Lebensmittel zu verwenden.
Wenn auch die Rückstände in konventioneller Ware im Einzelfall nicht gefährlich sind, ergibt sich doch ein Sammlungseffekt.
Lobenswert das professionelle Monitoring in Baden-Württemberg.
Es gibt Fruchtgemüse, wie Tomaten, Auberginen, Gurken, Paprika usw., dann Blattgemüse, wie Spinat, Salate usw., Wurzelgemüse, wie Karotten, Rote Beete usw. und Sproßgemüse, wie Blumenkohl, Broccoli, aber auch Zwiebeln.
Zwiebeln hätte ich als Wurzelgemüse angesehen.
Aber die Fachmänner und -frauen aus BW wissen das besser.
Aso. Ich kam keine Lust mir die 70 Seiten durchzulesen. Was ist denn die Quintessenz? Deine 1% gegen 69% sagen ja irgendwie nichts. % von was im Vergleich zu wie?
Ich hab neulich gelesen, dass Bio weniger Pestizidrückstände hat aber gleichviel Minerale und Vitamine wie der Rest auch und dabei eine höhere Gefahr hat anfällig zu sein für biologische Toxine, weil hier mit Nutztiergülle gedüngt wird. Wird das irgendwie reflektiert? Ein anderes weites Feld ist ja, was genau ist eigentlich bio?
DP schrieb am 27.08.2008 17:36
Aso. Ich kam keine Lust mir die 70 Seiten durchzulesen. Was ist denn die Quintessenz? Deine 1% gegen 69% sagen ja irgendwie nichts. % von was im Vergleich zu wie?
Ich hab neulich gelesen, dass Bio weniger Pestizidrückstände hat aber gleichviel Minerale und Vitamine wie der Rest auch und dabei eine höhere Gefahr hat anfällig zu sein für biologische Toxine, weil hier mit Nutztiergülle gedüngt wird. Wird das irgendwie reflektiert? Ein anderes weites Feld ist ja, was genau ist eigentlich bio?
Nun 1 % des getesteten Bio-Gemüse hatte Rückstände und 69 % des getesteten, normalen Gemüses hatte Rückstände von Bedeutung.
Jeweils getestet von baden-württembergischen Landesbehörden.
Und die baden-württembergischen Behörden sind wohl unverdächtig, aus ideologischen Gründen patrteiisch zu sein.
Die Wiesendüngung mit Gülle für Rinderfutter (Heu, Silage) müsste jedem nicht nur an seinem Gewinn, sondern auch an lebensraumschonenden Wirtschaften interessierten Biobauern mit Grausen erfüllen. Schliesslich besteht das Selbstverständnis der Biowirtschaft nicht nur aus messbaren Qualitätsunterschieden ihrer Produkte, sondern auch aus dem Anspruch umweltschonenend zu wirtschaften.
Gülle ist ein Turbodünger, der die heute verwendeten Grassorten zu extrem schnellen Wachstum bringt. Dadurch sind heute 4 - 5 Mahden möglich statt früher 2. Durch das schnelle Wachstum werden alle anderen Wiesenpflanzen ausser Löwenzahn unterdrückt. Es entstehen die monoton sattgrünen Wiesen, die im April bei der Löwenzahnblüte gelb leuchten. Die Kühe erhalten eiweissreiches, das Fleischwachstum und die Milchleistung erhöhendes Futter, dem sämtliche, in den anderen früher enthaltenen Wiesenpflanzen enthaltenen Spurenelemente fehlen. Die werden dann in Tablettenform nachgereicht.
Alle auf abwechslungsreiche Wiesen angewiesenen Tierarten wandern ab, Bienen wie alle anderen Insekten als Bestandteil der Nahrungskette. Wiesen als Nahrungsquelle für die verschiedensten Vögel fallen aus. Durch die hohe Schnittferquenz werden Gelege von Bodenbrütern zerstört bzw. Jungvögel getötet. Kiebitze oder Brachvögel wandern deswegen nach spätestens 3 Jahren Gülledüngung ab.
Ausserdem wird der Nährstoffbestandteil der Gülle nicht vollständig aufgenommen, abgesehen davon, dass sowieso ständig überdüngt wird. Das gesamte Pflanzenwachstum, auch der Bäume in der Umgebung von Gülledüngung nimmt durch diese Eutrophierung zu.
Dass auf chemischen Pflanzenschutz verzichtet werden kann, weil auch Unkräuter sich nicht mehr halten können, wiegt angesichts dieser Auswirkungen nicht schwer.
Ausserdem beschweren sich die Engländer, weil es in London immer so stinkt, wenn in Niedersachsen Gülle ausgebracht wird. Behauptet zumindest der englische Boulevard.
Gülle gehört in die Biospritanlage und nicht aufs Feld.
Irgendwer muss ja das verschrumpelte teure Zeugs kaufen
Gleich 300m von meinem Haus ist ein Bio-Supermarkt. Ich gehe da hin und wieder rein, um was zu kaufen, aber nur des Geschmackes und der Qualität wegen (daher bestimmt kein Obst und Gemüse).
Die Tussis, die dort die Körbe vollmachen und sich und ihre Familie komplett biologisch ernähren, sehen oft nicht viel besser aus, als ihre gekauften Gemüse: Faltig, verschrumpelt und blass. Ob das mal so gesund ist?
Das 'grundsätzlich' ist übrigens falsch. Aus irgendeinem komischen Grund enthält Ökö-Kalbfleisch doppelt soviel Dioxin wie konventionelles. Es wäre jetzt billig, da drauf rumzureiten....
Es gab in der letzten Zeit auch Berichte, dass Bakterien aus der Gülle ihren Weg in die Früchte finden. Ein Aspekt, der bei solchen Untersuchungen nicht geprüft wird.
Der Test sagt mir jedenfalls, dass ich das in unseren Landen angebotene Frischobst und -gemüse bedenkenlos essen kann. Und wenn ich mich in allen möglichen gegenden der Welt herumtreibe, genieße ich das Land und mache mir keinen Kropf wegen Schadstoffen. Das sehe ich als Qualitätskriterium für Leben.
Gruß, Martin
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:
27.08.2008 22:22
#10Bioprodukte sind grundsätzlich rückstandsfreier
Spock schrieb am 27.08.2008 22:11
Die Tussis, die dort die Körbe vollmachen und sich und ihre Familie komplett biologisch ernähren, sehen oft nicht viel besser aus, als ihre gekauften Gemüse: Faltig, verschrumpelt und blass. Ob das mal so gesund ist?
Einen der Überzeugungsverkäufer des Demeter-Stands hier am Markt habe ich letzten Samstag abseits mit seiner Fluppe stehen sehen. Da konnte ich mir ein Grinsen nicht ganz verkneifen. Die Fluppe scheint ganz ihm aber ganz gut zu bekommen: Einen verschrumpelten Eindruck hat er nicht gemacht .
Kodo schrieb am 27.08.2008 16:16
Es lohnt es sich also Bio-Lebensmittel zu verwenden.
Wer zu diesem Schluss aufgrund dieses "Berichts" kommt, ist wohl ziemlich naiv.
Zitat:
Wenn auch die Rückstände in konventioneller Ware im Einzelfall nicht gefährlich sind, ergibt sich doch ein Sammlungseffekt.
Tatsächlich? Sagt wer?
Zitat:
Lobenswert das professionelle Monitoring in Baden-Württemberg.
Wenn das professionell ist, dann will ich sehen, was Du als amateurhaft bezeichnest...
Die Probenanzahl ist jedenfalls lächerlich gering. Als vertrauensbildende Maßnahme wäre es auch schön gewesen, zu erfahren, wie die Probenauswahl randomisiert wurde. Außerdem wäre nützlich gewesen, nicht nur zufällig "Rückstände" auszuwählen, sondern alle zu berücksichtigen - auch die biologischen, die hier leider keine Rolle zu spielen scheinen.
F-W schrieb am 27.08.2008 21:32
Die Wiesendüngung mit Gülle für Rinderfutter (Heu, Silage) müsste jedem nicht nur an seinem Gewinn, sondern auch an lebensraumschonenden Wirtschaften interessierten Biobauern mit Grausen erfüllen. Schliesslich besteht das Selbstverständnis der Biowirtschaft nicht nur aus messbaren Qualitätsunterschieden ihrer Produkte, sondern auch aus dem Anspruch umweltschonenend zu wirtschaften.
Gülle ist ein Turbodünger, der die heute verwendeten Grassorten zu extrem schnellen Wachstum bringt. Dadurch sind heute 4 - 5 Mahden möglich statt früher 2. Durch das schnelle Wachstum werden alle anderen Wiesenpflanzen ausser Löwenzahn unterdrückt. Es entstehen die monoton sattgrünen Wiesen, die im April bei der Löwenzahnblüte gelb leuchten. Die Kühe erhalten eiweissreiches, das Fleischwachstum und die Milchleistung erhöhendes Futter, dem sämtliche, in den anderen früher enthaltenen Wiesenpflanzen enthaltenen Spurenelemente fehlen. Die werden dann in Tablettenform nachgereicht.
Alle auf abwechslungsreiche Wiesen angewiesenen Tierarten wandern ab, Bienen wie alle anderen Insekten als Bestandteil der Nahrungskette. Wiesen als Nahrungsquelle für die verschiedensten Vögel fallen aus. Durch die hohe Schnittferquenz werden Gelege von Bodenbrütern zerstört bzw. Jungvögel getötet. Kiebitze oder Brachvögel wandern deswegen nach spätestens 3 Jahren Gülledüngung ab.
Ausserdem wird der Nährstoffbestandteil der Gülle nicht vollständig aufgenommen, abgesehen davon, dass sowieso ständig überdüngt wird. Das gesamte Pflanzenwachstum, auch der Bäume in der Umgebung von Gülledüngung nimmt durch diese Eutrophierung zu.
Dass auf chemischen Pflanzenschutz verzichtet werden kann, weil auch Unkräuter sich nicht mehr halten können, wiegt angesichts dieser Auswirkungen nicht schwer.
Ausserdem beschweren sich die Engländer, weil es in London immer so stinkt, wenn in Niedersachsen Gülle ausgebracht wird. Behauptet zumindest der englische Boulevard.
Gülle gehört in die Biospritanlage und nicht aufs Feld.
FW
Immerhin dürften Bio-Bauern nur soviel Gülle aufs Feld bringen, wie ihre eigenen Tiere produzieren - und das bei flächenabhängigem Bestand (Stichwort: geschlossener Kreislauf). Die umweltschädlichen Effekte sind also weit geringer als bei jenen Bauern, die die Hinterlassenschaften der Stallkühe aus Massentierhaltung verteilen.
Oder gilt das jetzt nur für bestimmte Bio-Siegel?
Lexx schrieb am 28.08.2008 00:30
Immerhin dürften Bio-Bauern nur soviel Gülle aufs Feld bringen, wie ihre eigenen Tiere produzieren - und das bei flächenabhängigem Bestand (Stichwort: geschlossener Kreislauf).
Wo ist denn da der "geschlossene Kreislauf", wenn die Gülle auf dem Feld erst die Artenvielfalt zerstört und dann das Grundwasser versaut? Jetzt mal durch die Ökobrille gesprochen.
Zitat:
Die umweltschädlichen Effekte sind also weit geringer als bei jenen Bauern, die die Hinterlassenschaften der Stallkühe aus Massentierhaltung verteilen.
Es gibt immer eine noch größere Sauerei irgendwo. Tatsache ist: Biolandwirtschaft ist ökologisch gesehen stark suboptimal. Mineraldüngerverbot, Verbot harmloser Pestizide und Fungizide, höherer Flächenverbrauch. Alles Ideologie, der die Umwelt scheissegal ist.
Steffen
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:
28.08.2008 13:51
#15Bioprodukte sind grundsätzlich rückstandsfreier
Spock schrieb am 27.08.2008 22:11
Irgendwer muss ja das verschrumpelte teure Zeugs kaufen
Gleich 300m von meinem Haus ist ein Bio-Supermarkt. Ich gehe da hin und wieder rein, um was zu kaufen, aber nur des Geschmackes und der Qualität wegen (daher bestimmt kein Obst und Gemüse).
Die Tussis, die dort die Körbe vollmachen und sich und ihre Familie komplett biologisch ernähren, sehen oft nicht viel besser aus, als ihre gekauften Gemüse: Faltig, verschrumpelt und blass. Ob das mal so gesund ist?
Das 'grundsätzlich' ist übrigens falsch. Aus irgendeinem komischen Grund enthält Ökö-Kalbfleisch doppelt soviel Dioxin wie konventionelles. Es wäre jetzt billig, da drauf rumzureiten....
Ich habe noch kein verschrumpeltes Zeugs in Naturkostläden gesehen.
Und wir kaufen mehrmals in der Woche in unterschiedlichen dieser Läden.
Die Käuferstruktur für biologische Lebensmittel bechränkt sich nicht auf faltige und verschrumpelte Tussies.
Ziemlich alberne Bilder.
Allerdings habe ich selten Sissies dort gesehen.
Wie kommt`s?
Öko-Fleisch soll mehr Dioxine als herkömmliches Fleisch enthalten.
Allerdings in beiden Fällen unterhalb der Grenzwerte.
Der Grund dafür soll in der Freilandhaltung liegen.
Es gibt allerdings auch konventionelle Freilandhaltung mit denselben Ergebnissen.
Dioxin entsteht unter anderem durch Müllverbrennung und Industrieabgase.
Früher wurde es Pflanzenschutzmitteln zugesetzt.
Das verschwindet eben nicht so einfach aus der Umwelt.
Bio-Fleisch hat jedoch geringere Schadstoffgehalte im Gesamtranking.