> Ich will das jetzt nicht schönreden. Aber machen wir uns mal nichts vor, an dem Punkt nehmen sich die Parteien nichts.
Da menschelts wie in allen Vereinen, in denen sich manche Mitglieder auch mal in aehnlicher Art und Weise "noetigen" - sogar bis hin zum regelmaeszigen Vorschlag geheime Wahlen nicht geheim abzuhalten... natuerlich immer nur um des lieben Friedens Willen o.ae. ;-)
> Ja kenne ich alles diese Beschwichtigungs und Ausrederhetorik. Die Mauer musste schliesslich gebaut werden, weil der Westen die DDR sonst ausgeblutet hätte und die Stasi ist nur ein ganz normaler Dienst, wie ihn jeder Staat der Welt hat, da ist absolut nichts ungewöhnliches dran.
...und die Amis waren nie auf dem Mond?! ;-)
Man kanns auch uebertreiben mit den Verschwoerungsaengsten. Ausserdem bastelt da momentan doch wohl eher ein Schaeuble an einer neuen Zone als die olle Ypsi mit ihren Anhaengern.
"Mit Deiner Prinzipienlosigkeit (sorry) hättest du das auch schnell drauf gehabt. "
Was sind denn Deine Prinzipien wert, die nun ausgerechnet an der Stelle anfangen zu rebellieren ?
Wenn es nach mir ginge, würde das ganze Thema ganz anders angegangen. Mir gehen diese Fraktionszwänge in dem Zusammenhang persönlich ziemlich auf den Sack. Allerdings sehe ich da noch viel grössere Probleme im massiven Einbinden von Lobbygruppen in den Gesetzesgebungsprozess.
Aber es geht nicht nach mir. Und in dem Zusammenhang finde ich diese Vorschläge, doch bitte die Abstimmung zu dokumentieren, eher lachhaft.
Bei Infratest liegt die Hessen SPD mittlerweile bei 23% (FG Wahlen 26%). Bleibt zu hoffen, dass der Wähler nicht nur irgendwie an das grosse Ganze denkt sondern die sehr konkrete Schweinerei abstraft.
Meiner Frau ist es inzwischen völlig egal, wie Hessen wählen wird; sie ist derweil nach BW gezogen, mit dem Hauptwohnsitz.
Interessent der jährliche Eiertanz meiner Kommunalbehörde, die mir keine Lohnsteuerkarte mehr ausstellen will, "sie leben doch getrennt, oder?" Hilfsweise wollen sie mir die Steuerklasse 3 verwehren, die Fuzzies.
Jedesmal das Theater, daß wir zwar zwei getrennte Hauptwohnsitze haben (mit entsprechender Wahlberechtigung), aber daß wir deshalb keinesfalle "getrennt leben".
Mich stecken sie zunächst immer in die Steuerklasse 1, als Revanche, daß ihnen ein sehr guter (Netto)-Steuerzahler die Hälfte der 20% EKSt.-Anteile nach BW entführt.
Über Weihnachten bin ich wieder "bei meiner Frau zu Besuch" hahaha
[uV]Ephraim Kishon: "Für mich ist Rassismus eine unverzeihliche Sünde, und dazu gehört auch der Haß auf die eigene Rasse."
Imam von Izmir 1999 (von wegen 'der Islam gehört zu Deutschland'): "Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch überwältigen, dank eurer religiösen Gesetze werden wir euch beherrschen."
Dr. Gottfried Curio, AfD 2017: „Wenn der Ausreisepflichtige nicht ausreist, braucht der Steuerpflichtige auch keine Steuern zu zahlen“
Tja Erich, ich teile seit über zehn Jahren das Bett mit meinem Partner und mich stecken sie auch als ne Art Revance immer in die Steuerklasse 1. Aber nicht nur zunächst.
Spock schrieb: "Mir war gestern schon 100% klar, dass Kater prompt mit der CDU angeschissen kommt."
Und mir war gestern schon 100% klar, dass es früher oder später auf "SPD vs. CDU" hinausläuft. Warum? Weil die einen Beiträge den Eindruck machen, genüsslich auf der verhassten SPD rumzutranpeln und damit Antworten provozieren, die auf ähnliche Vorgänge in der (vermeintlich) bevorzugten Gegenpartei - der CDU - verweisen.
So einen Vorgang einfach mal inhärent zu betrachten, OHNE die Partei dabei zu sehen, das tun hier nur die wenigsten. Zugegeben, auch ich muss mich anstrengen diese Partei-Denke aus den Beiträgen rauszuhalten.
Was haben wir also vorliegen: Hier wurde inoffiziell eine Unterwanderung der der geheimen Wahl betrieben. Wie intensiv? Unbekannt. Wie erfolgreich? Unbekannt. Und wie organisiert? Unbekannt.
Was wir wissen ist, dass es das gab; das wirft schonmal kein gutes Licht auf das Demokratieverständnis der entsprechenden Leute. Zum Glück waren sie damit nicht erfolgreich. Aber wie außergewöhnlich ist dieser Vorgang, von dem die Öffentlichkeit nun erfahren hat?
DAS ist eine Frage, die zumindest für mich von der größten Relevanz in dieser Sache ist. Ich habe tatsächlich den Eindruck, dass es in Parteien üblich ist, demokratische Vorgänge zu unterwandern. Das fängt ja schon beim Fraktionszwang an. "Der Abgeordnete ist nur seinem Gewissen verpflichtet" - von wegen!
Es wird bei den "wichtigen" Entscheidungen, wie Bundeswehrmandate ja schon ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Fraktionszwang aufgehoben wird. Im Normalfall kann der Abgeordnete also NICHT frei nach seinem Gewissen entscheiden.
Der einzige Schutz gegen solche Unterwanderung ist die geheime Abstimmung, die ich übrigens als Standard für SÄMTLICHE Parlamentsentscheidungen wünschen würde. Und entsprechend ablehnend sehe ich einer Unterwanderung derselben gegenüber.
Ich schreibe solche Entwicklungen aber auch der Stärke der Parteien in unserem System zu, die ich für zu hoch halte. DP hatte es ja schonmal bemängelt: Die hohen Posten bekommen meist die, die sich in der Partei hochgearbeitet bzw. entsprechend postiert haben und nicht die, die am besten geeignet sind.
Aber wie außergewöhnlich ist dieser Vorgang, von dem die Öffentlichkeit nun erfahren hat? DAS ist eine Frage, die zumindest für mich von der größten Relevanz in dieser Sache ist
Warum ist das die relevanteste Frage? Wenn es alle schonmal gemacht haben, ist es in Ordnung?
Druck in Fraktionen zu bestimmten Themen und Abstimmungen ist sicher (und leider) etwas recht normales. Aber das Nachschnüffeln bis in die Wahlkabine ist Zeichen von Gesinnungsterror neuer Dimension. Da ist es auch egal, dass dieser logischerweise nicht offiziell angeordnet wurde.
Das Bild der unerträglichen Stimmung, das über das Jahr in der Hessen-SPD geherrscht haben muss und von dem die Abweichler berichteten, wird nun klarer. In einer Fraktion, wo einem auf dem Flur empfohlen wird, seinen Stimmzettel doch lieber zu fotografieren, kann keine vertrauensvolle inhaltliche Diskussion mehr stattgefunden haben, wie Y immer behauptete.
> In einer Fraktion, wo einem auf dem Flur empfohlen wird, seinen Stimmzettel doch lieber zu fotografieren, kann keine vertrauensvolle inhaltliche Diskussion mehr stattgefunden haben, wie Y immer behauptete.
Wenn dich einige Kollegen auf dem Flur auffordern, deine Klobesuche mit der Handyknipse zu dokumentieren, damit sie wissen, dass du auch wirklich kacken musstest, machst du das dann auch? Ist die Firma dann schuld? Hat der Chef was damit zu tun? Basteln die Aktionaere an einer neuen Zone?!
Wenn dich einige Kollegen auf dem Flur auffordern, deine Klobesuche mit der Handyknipse zu dokumentieren, damit sie wissen, dass du auch wirklich kacken musstest, machst du das dann auch? Ist die Firma dann schuld?
zu 1. Nein, dann kündige ich bzw. storniere meinen Vertrag und zwar fristlos.
zu 2. Natürlich ist die Firma daran schuld, weil sie so etwas fördert, schweigend billigt oder zumindest duldet.
> zu 1. Nein, dann kündige ich bzw. storniere meinen Vertrag und zwar fristlos.
> zu 2. Natürlich ist die Firma daran schuld, weil sie so etwas fördert, schweigend billigt oder zumindest duldet.
Wie kann die Firma schuldig sein, wenn du so nur von ein paar Kollegen auf dem Flur angesprochen wirst? Insofern waere kuendigen ja wohl auch etwas uebereilt gehandelt (ich persoenlich wuerde die erst nach ihren Schranktassen befragen).
Aber wenn schon gleich kuendigen, gilt das ja nun auch fuer die SPDler, die diese Story erzaehlen und gut waers, oder?!
Wie kann die Firma schuldig sein, wenn du so nur von ein paar Kollegen auf dem Flur angesprochen wirst?
Weil eine Firma den Rahmen absteckt, in dem sich ihre Mitarbeiter zu bewegen haben. Dazu gehört auch und gerade der Umgang miteinander. In vielen Unternehmen gibt es dazu sogar verbindlich aufgeschriebene Regeln, deren Nichtbefolgung disziplinarische und arbeitsrechtliche Konsequenzen haben kann.
Natürlich geht jeder mündige Mitarbeiter erstmal den kürzeren Weg und fragt nach den Tassen im Schrank. Wir reden hier aber über den Wiederholungsfall und eine Grundstimmung.
Für die SPDler gilt das im Prinzip analog, da hast du völlig Recht. Wenn man seinen Laden aber liebt, kann man auch erstmal um sein Recht kämpfen.
Lexx schrieb am 09.12.2008 00:24
Spock schrieb: "Mir war gestern schon 100% klar, dass Kater prompt mit der CDU angeschissen kommt."
Nicht nur das. Er kramt einen Vergleich 'raus, der mit dem Angriff der Hessen-SPD auf das Wahlgeheimnis nun gar nichts zu tun hat. Wenn doch, dann sollte Kater seinen Rückgriff auf Kohl mal präzisieren.
Dass in allen Parteien gemobbt, abgesägt und intrigiert wird, was das Zeug hält ist nun wahrlich nichts neues. Das ist aber nicht der Vorwurf an die Hessen-Genossen. Da geht es um das Auhebeln eines verfassungsrechtlich geschützten urdemokratischen Vorgangs.
Das hat überhaupt nichts mit dem Konformitätsdruck offener Abstimmungen zu tun, Stichwort Fraktionszwang. Das ist zwar immer ärgerlich, aber ohne ist die parlamentarische Arbeit letztlich nicht zu machen.
> Weil eine Firma den Rahmen absteckt, in dem sich ihre Mitarbeiter zu bewegen haben. Dazu gehört auch und gerade der Umgang miteinander. In vielen Unternehmen gibt es dazu sogar verbindlich aufgeschriebene Regeln, deren Nichtbefolgung disziplinarische und arbeitsrechtliche Konsequenzen haben kann.
Davon muss die Firma aber erst wissen, bevor sie einschreiten kann (oder sich zum Nichteinschreiten entschlieszt - was dann ein Grund waere, ggf. zu kuendigen).
> Für die SPDler gilt das im Prinzip analog, da hast du völlig Recht. Wenn man seinen Laden aber liebt, kann man auch erstmal um sein Recht kämpfen.
Richtig.
Nun scheint es sich ja eh in Luft aufgeloest zu haben.