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Dieses Thema hat 264 Antworten
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Mirkalf Offline




Beiträge: 11.626

19.11.2015 10:18
#16 RE: Hetzereien des Trolls Antworten

Zitat
Wie bereits berichtet (Paris, der Terror und die Übungen), fand am Morgen der Anschläge in Paris eine Notfallübung statt, bei der ein Szenario trainiert wurde, das dem glich, was wenige Stunden später Realität wurde: Angriffe einer "bewaffneten Gruppe" an "mehreren Orten in Paris", inklusive einer hypothetischen "Massenerschießung", wie Dr. Mathieu Raux, ein leitender Pariser Notarzt erklärte. Laut Raux hatte so gut wie jeder Pariser Notarzt, der Freitagabend im Dienst war, auch an der Übung am selben Tag teilgenommen, was eine rasche und koordinierte Reaktion auf die Anschläge nochmals verbessert hätte.

Die Gleichzeitigkeit für sich genommen ist wohl kaum mehr als ein ungewöhnlicher Zufall. Eine weitergehende Prüfung ergibt allerdings, dass vielen der bekanntesten Terroranschläge der letzten 15 Jahre in westlichen Metropolen (Paris 2015, Boston 2013, Norwegen 2011, London 2005, Madrid 2004, New York und Washington 2001) Notfallübungen unmittelbar voraus gingen, die oftmals auch noch einem Szenario folgten, das ganz ähnlich dann Realität wurde.

http://www.heise.de/tp/artikel/46/46608/1.html


---

„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.”
--Arthur Moeller van den Bruck

„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.”
--G. K. Chesterton

„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.”
--Mark Twain

Arthur S. Offline



Beiträge: 531

19.11.2015 15:14
#17 RE: Hetzereien eines Verschwörungstheoretikers Antworten

Zitat von Mirkalf im Beitrag #16
[quote]Wie bereits berichtet (Paris, der Terror und die Übungen), fand am Morgen der Anschläge in Paris eine Notfallübung statt, bei der ein Szenario trainiert wurde, das dem glich, was wenige Stunden später Realität wurde: Angriffe einer "bewaffneten Gruppe" an "mehreren Orten in Paris", inklusive einer hypothetischen "Massenerschießung", wie Dr. Mathieu Raux, ein leitender Pariser Notarzt erklärte. Laut Raux hatte so gut wie jeder Pariser Notarzt, der Freitagabend im Dienst war, auch an der Übung am selben Tag teilgenommen, was eine rasche und koordinierte Reaktion auf die Anschläge nochmals verbessert hätte.

Die Gleichzeitigkeit für sich genommen ist wohl kaum mehr als ein ungewöhnlicher Zufall. Eine weitergehende Prüfung ergibt allerdings, dass vielen der bekanntesten Terroranschläge der letzten 15 Jahre in westlichen Metropolen (Paris 2015, Boston 2013, Norwegen 2011, London 2005, Madrid 2004, New York und Washington 2001) Notfallübungen unmittelbar voraus gingen, die oftmals auch noch einem Szenario folgten, das ganz ähnlich dann Realität wurde.

http://www.heise.de/tp/artikel/46/46608/1.html



Kommt jetzt aber ziemlich spät.

Und? War`s der französische Geheimdienst, die CIA oder der israelische Geheimdienst?
Oder alle zusammen?

Arthur S. Offline



Beiträge: 531

19.11.2015 15:28
#18 Zyniker und schmerzfreie Schreiber Antworten

Zitat von Arthur S. im Beitrag #9
Zitat von ErichF im Beitrag #6
Eine sarkastische Prognose aus "PI-news" über die Reaktion des "gutmenschlichen" Deutschland:


Zunächst geben alle wichtigen Häupter mit betretener Miene Ihrem Entsetzen Ausdruck und bekunden, dass dies ein Anschlag auf die Zivilisation, die gemeinsamen Werte etc. ist. So weit sind wir ja schon. Auch in den Medien nichts als Entsetzen und Pietät. Diese Phase des betroffenen Innehaltens wird benötigt, damit Politik und Medien sich sortieren können.



Das ist Zynismus pur.
Eng verbandelt mit grenzenloser Dummheit.


Für alle emotional und kognitiv Beeinträchtigten/Deformierten:

Wer unmittelbar nach einem Terrorangriff mit über 100 Toten darüber schwadroniert, die "Phase des betroffenen Innehaltens wird benötigt, damit Politik und Medien sich sortieren können" also, um seine verquaste Ideologie zu transportieren, ist vorsichtig ausgedrückt ein Zyniker.

Wahrscheinlich verstehst du das auch nicht nicht, ng.

Arthur S. Offline



Beiträge: 531

19.11.2015 15:38
#19 Zynische Verschwörungstheoretiker Antworten

"Since the Charlie Hebdo attacks in January, from which 16 people died, Paris-area ambulance crews and emergency personnel have taken part in regular exercises designed to test their readiness for possible attacks. One such exercise was held on Friday morning, the day of the latest terror attacks. In a twist of fate, the simulated emergency was a mass shooting, according to Dr. Mathieu Raux, emergency room chief at the Pitié-Salpetrière hospital in Paris."

Ist zwar logisch.
Aber für Leute, die ihren Lebensinhalt darin sehen, statt der Wirklichkeit ausschließlich ihre eigenen Phantasien wahrzunehmen, schwer verständlich.

Mirkalf Offline




Beiträge: 11.626

19.11.2015 16:25
#20 RE: Zynische Verschwörungstheoretiker Antworten

Zitat von Arthur S. im Beitrag #19


Ist zwar logisch.
Aber für Leute, die ihren Lebensinhalt darin sehen, statt der Wirklichkeit ausschließlich ihre eigenen Phantasien wahrzunehmen, schwer verständlich.


Nochmal der entscheidende Abschnitt, den Du beim ersten Durchlesen offensichtlich nicht ganz erfasst hast:

Zitat
Die Gleichzeitigkeit für sich genommen ist wohl kaum mehr als ein ungewöhnlicher Zufall. Eine weitergehende Prüfung ergibt allerdings, dass vielen der bekanntesten Terroranschläge der letzten 15 Jahre in westlichen Metropolen (Paris 2015, Boston 2013, Norwegen 2011, London 2005, Madrid 2004, New York und Washington 2001) Notfallübungen unmittelbar voraus gingen, die oftmals auch noch einem Szenario folgten, das ganz ähnlich dann Realität wurde.


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ErichF Offline




Beiträge: 3.111

19.11.2015 16:40
#21 RE: Und wieder Paris Antworten

Jetzt ist es amtlich:

Das war die Nachricht, die Frankreich herbeigesehnt hat, denn im Krieg gegen den Terror haben die französischen Sicherheitskräfte nun zumindest eine Schlacht gewonnen: Der mutmaßliche Drahtzieher der Pariser Attentate vom vergangenen Freitag, der 28 Jahre alte Belgier Abdelhamid Abaaoud, ist beim gestrigen Feuergefecht in der Vorstadt Saint-Denis getötet worden, wie der französische Staatsanwalt am Donnerstag mitteilte. Seine Leiche war so von Kugel durchlöchert gewesen, dass die Identifizierung mehr als 24 Stunden dauerte. Am Nachmittag teilte Staatsanwalt François Molins die Identität des Getöteten dann mit.

Diesmal freue ich mich richtig über den Tod eines dieser Menschenschlächters. Weiter so.

[uV]Ephraim Kishon:
"Für mich ist Rassismus eine unverzeihliche Sünde, und dazu gehört auch der Haß auf die eigene Rasse."

Imam von Izmir 1999 (von wegen 'der Islam gehört zu Deutschland'):
"Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch überwältigen, dank eurer religiösen Gesetze werden wir euch beherrschen."

Dr. Gottfried Curio, AfD 2017:
„Wenn der Ausreisepflichtige nicht ausreist, braucht der Steuerpflichtige auch keine Steuern zu zahlen“

[/u]





Gruß
Erich

ng Offline



Beiträge: 2.614

19.11.2015 16:41
#22 RE: Zyniker und schmerzfreie Schreiber Antworten

Zitat
Für alle emotional und kognitiv Beeinträchtigten/Deformierten: Wer unmittelbar nach einem Terrorangriff mit über 100 Toten darüber schwadroniert, die "Phase des betroffenen Innehaltens wird benötigt, damit Politik und Medien sich sortieren können" also, um seine verquaste Ideologie zu transportieren, ist vorsichtig ausgedrückt ein Zyniker. Wahrscheinlich verstehst du das auch nicht nicht, ng.

Deine Behauptung/Meinung hab ich schon verstanden, aber immer noch nicht deine Begründung, weil es ja auch immer noch keine gibt ;)

ng Offline



Beiträge: 2.614

19.11.2015 16:42
#23 RE: Und wieder Paris Antworten

Zitat
Diesmal freue ich mich richtig

Warum? Ist eine kurze Beruhigung aber sonst nix...

ErichF Offline




Beiträge: 3.111

20.11.2015 17:13
#24 RE: Und wieder Paris Antworten

Na ja, man ist ja schon bescheiden.

Da sind die Pläne des "Islamischen Staates" schon "ambitionierter". Bis 2020 wollen die die Weltherrschaft in 7 Stufen erreichen.
Ob die beiden Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki doch nicht die letzten waren? Wenn schon die Alternative lautet 1,5 Mrd. Muslime oder 6 Mrd. des Restes der Menschheit...

http://www.gmx.net/magazine/politik/Kamp...schaft-31149682

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Gruß
Erich

Mirkalf Offline




Beiträge: 11.626

20.11.2015 17:19
#25 RE: Und wieder Paris Antworten

Houellebecq legt den Finger in die Wunde, für das Systemmedium "Süddeutsche" "pöbelt" er freilich:

Zitat
Zu den neuerlichen Attacken in Paris hat Houellebecq nun tatsächlich einen Kommentar geschrieben, er erschien am Donnerstag auf Italienisch im Corriere della Sera, am Freitag dann auf Englisch und Französisch in der New York Times. Über den Islam schreibt er dieses Mal nicht. Dafür demonstriert Houellebecq einmal mehr seine tiefe Verachtung für die französische Politik.

Houellebecq macht keine Unterschiede zwischen den Parteien, er ist von Präsident François Hollande ("irrelevanter Opportunist") und Premierminister Manuel Valls ("geborener Trottel") ebenso angewidert wie von den Helden der Opposition.

"Wer hat denn das Personal der Polizei so weit ausgedünnt, dass sie kaum noch ihren Auftrag erfüllen kann?", fragt Houellebecq. "Wer hat uns denn über Jahre eingetrichtert, dass Grenzen eine veraltete Absurdität seien, Ausweis eines ranzigen und widerlichen Nationalismus?" Über zehn, zwanzig oder dreißig Jahre, so Houellebecqs Fazit, hätten die französischen Regierungen ihren grundlegenden Auftrag vernachlässigt: das Volk zu beschützen.

und auf die Moralpredigten der Linken, wie denn Flüchtlinge zu behandeln seien, habe es keine Lust mehr. Doch die Politik achte bewusst darauf, das Volk nicht zu befragen.

Die Konsequenz aus seiner Diagnose könne nur eine sein: Da sich zwischen Politik und Volk ein Abgrund auftue, sei der einzige Ausweg, sich der einzigen Form echter Demokratie zuzuwenden: der direkten Demokratie.

http://www.sueddeutsche.de/politik/schri...tiker-1.2746486

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ErichF Offline




Beiträge: 3.111

23.11.2015 16:29
#26 RE: Und wieder Paris Antworten

Die kurzen Video-Clips von Konstantin Schreiber in n-tv oder Youtube stechen wohltuend wegen ihrer Ausgewogenheit hervor. Der "junge Mann", immerhin schon über 30, hat jetzt auch in der "Zeit" einen sehr denkwürdigen Artikel geschrieben.


"Terrorismus : Sie hassen uns
Viele Araber bejubeln in den sozialen Medien die Attentate von Paris. Facebook sollte die Hass-Parolen stoppen, denn sie vergiften das Verhältnis Europas zum Nahen Osten.
Ein Gastbeitrag von Constantin Schreiber...

...Durch meine Sendung Marhaba, in der ich mich einmal in der Woche auf Arabisch an Flüchtlinge in Deutschland wende, erhalte ich viel Zuschauerpost. Der Tenor: große Trauer unter den in Europa lebenden Muslimen, große Verunsicherung unter den in Deutschland angekommenen Flüchtlingen. Doch was ich auf Twitter, Facebook und arabischen Websites lese, klingt anders: Blanker Hass schlägt dort dem Westen entgegen, fast Applaus für die Attentäter, die unser Leben aus den Fugen heben wollten...

...Gepöbelt wird auf Arabisch, so dass die Hasskommentare bei uns nicht ankommen. Keines der arabischen Medien reagiert darauf, sperrt die Kommentarfunktionen oder bezieht Stellung. Kein Politiker fordert Facebook auf, islamistische Kommentare zu sperren. Königin Rania von Jordanien reagierte auf den Terror von Paris, in dem sie schrieb, Terror sei überall auf der Welt schlimm – nicht mehr, nicht weniger. Kondoliert wird kaum, viele arabische Politiker ignorierten den Terror von Paris komplett. So wie etwa Dubais Scheich Mohammed al-Maktum, dessen Emirat westlicher sein will als jeder andere Teil der arabischen Welt. Wo er sonst auf Twitter und Facebook über Zuchtpferde und glanzvolle Events berichtet, war ihm Paris keinen Tweet wert..."


aus:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-...gemeinsamkeiten


Und genau diese aalglatte und verständnisvolle Einstellung zu diesen Anschlägen merkt man auch bei "unseren" Berufs-Moslem in den Polit-Talk-Shows.

[uV]Ephraim Kishon:
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Gruß
Erich

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.144

23.11.2015 17:51
#27 RE: Und wieder Paris Antworten

Hallo Erich,

irgendwie ist die Sache nicht so einfach. Es gibt diesen Hass wohl, der in den Netzwerken ungehemmt verbreitet wird, und ich kann mir sogar vorstellen, dass dieser bei den in europäischen Großstädten lebenden Underdogs verbreiteter ist, als zumindest in den einigermaßen stabilen islamischen Ländern. Wir haben ja auch unsere Underdogs bei gänzlich anderen Themen.

Bei unserer Erwartungshaltung in Bezug auf Betroffenheitsbekundungen sind wir in der Tat parteiisch. In unserer Stadt wurde die Front des Barockschlosses und drei Tage lang die Front des Rathauses mit den französischen Farben angestrahlt. Das hat in unserer Lokalzeitung zu einer heftigen Diskussion darüber geführt, warum bei Frankreich, aber weder bei dem Anschlag in der Türkei oder bei dem Anschlag auf das Russische Flugzeug. Das konnten die Initiatoren nicht so ganz klar beantworten, außer, dass es eine enge Partnerschaft mit einer französischen Partnerstadt gäbe (die übrigens jedes Jahr zweimal eine stark frequentierte Kreuzung dekoriert). Überzeugend war es aber nicht.

Ich hatte vor einiger Zeit von einer uns bekannten Türkin geschrieben, die unter dem Druck von 'Haubentauchern' steht, dass sie auch ein Kopftuch tragen solle. Sie lehnt das ab, und hat mit dem Islam nicht viel am Hut. Sie hat aber ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl, und hat meiner Frau auch bald eine Whatsapp geschickt in der sie beklagt, dass es keine vergleichbaren Betroffenheitsbekundungen bei den o.g. Anschlägen gab.

Ich denke, im Fall des Pariser Anschlags zeigen die Reaktionen die enge traditionelle Verbundenheit der klassischen Europäer, weder Türken, noch Russen (obwohl die am ehesten), noch Araber gehören dazu. Da beißt die Maus keinen Faden ab. So sehr die klassischen Europäer Betroffenheit empfinden und auch demonstrativ zeigen, wenn in Istanbul über 100 Menschen durch Terror sterben, so sehr tun das die Türken umgekehrt: Man nimmt es wahr, nicht mehr, nicht weniger. So interpretiere ich die Reaktion von Königin Rania von Jordanien. Unser Fordern charakterisiert aber ein bisschen das Spannungsverhältnis, wir betrachten diese Länder nicht auf Augenhöhe, diese aber wollen auf Augenhöhe gesehen werden. Hinzu kommt vielleicht noch ein anderer Aspekt. In den letzten Jahrzehnten hat sich bei uns eine Lichterkettenmentalität breit gemacht, die m.E. sehr lokal ist. Sie ist bisher kein Exportartikel.

In jedem Fall müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass es bis zu einem gemeinsamen Wir-Gefühl von Alteingessessenen und orientalischen Zuwanderern noch lange dauern wird, besonders wenn die aktuelle 'Durchmischung' so anhält. Interessant wird das m. E. auch mit der Bundeswehr, die sich mehr und mehr aus jungen Männern mit Migrationshintergrund speist. Ist das in Zukunft dann mal so, wie beim Zerfall Jugoslawiens, als sich das Militär ethnisch gespalten hat?

Gruß, Martin

Mirkalf Offline




Beiträge: 11.626

23.11.2015 18:09
#28 RE: Und wieder Paris Antworten

Seit der Demokratisierung des Iraks durch die Koalition des Westens gehen dort ständig Sprengsätze hoch, denen Dutzende von Menschen zum Opfer fallen. In unseren Medien taucht das mittlerweile nur noch unter "Vermischtes" auf.

Unmitelbar vor den Anschlägen in Paris gab es einen verheerenden Bombenanschlag in Beirut, unter den Opfern waren auch viele Kinder. Die Berichterstattung in unseren Medien war mäßig, von öffentlichen Beileidsbekundungen seitens westlicher Politiker ist mir nichts bekannt. Insofern werfe ich es den Menschen im arabischen Raum wirklich nicht vor, wenn sich ihre Anteilnahme in Grenzen hält.

Auch bei den Bombardierungen der vom IS gehaltenen Städte kommen viele Unschuldige (auch hier wieder viele Kinder) ums Leben. Die Bilder der Opfer verbreiten sich übers Internet rasend schnell und sorgen für Empörung. Auch diese Opfer kommen bei uns kaum vor. Es wird einfach mit zweierlei Maß gemessen, tote Europäer sind offenbar schlimmer als tote Araber.

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ErichF Offline




Beiträge: 3.111

23.11.2015 20:09
#29 RE: Und wieder Paris Antworten

Martin, Mirk,
ich sehe durchaus die Disparität in der Würdigung der jeweiligen Anschlagsopfer, andererseits ist wohl nicht nur mir das Hemd näher als der Rock. Es heißt ja auch in der Beschreibung der "Nächstenliebe" nicht, daß man alle Fremden gleich mögen soll, sondern "nur" den Nächsten wie sich selbst. Schon in der FF-Zeit erzählte ich von einem Sozialarbeiter in einem Jugendhaus, wo er erst dann Achtung der fast nur türkischen Jugendlichen bekam, als er deren nonverbale Bewegungen und Laute richtig interpretieren konnte. Das ist mit Mitteleuropäern anderer Sprachen wesentlich einfacher. Sogar mit Leuten aus Nordindien waren unsere Nonverbalien näher als mit Türken. Wir gehören halt zum Sprachstamm der Indogermanen und nicht zu dem der Turkvölker.

Aber der wesentliche Unterschied bei europäischen und arabisch/türkischen Opfern sind die Reaktionen der Gemeinschaften, aus denen die Täter stammen. Sind Westler die "Täter", z.B. Soldaten, dann wird hier nicht in großem Umfang gejubelt, wenn mal wieder 200 "Kämpfer" des IS getötet wurden, ganz anders hingegen in der arabisch/türkischen Community bei den jüngsten Anschlägen, besonders bei den WTC-Türmen am 11.09.

Und, last but not least, das Schimpfwort "Kreuzfahrer" für einen Westler betrifft keinen, der den ersten Angriff beginnt, Kreuzfahrer waren von Anfang an Reaktionen auf zuvor stattgefunden habende jahrhundertelange Eroberungszüge äußerster Brutalität des Islam.
Das Verhalten einzelner Moslems, wenn sie überhaupt etwas zu diesen Anschlägen sagen, konzentriert sich auf das Suchen von Sündenböcken außerhalb ihres eigenen Bereichs, und ein sehr auffälliger Punkt ist die völlige Abwesenheit von Selbstkritik bei gleichzeitig überentwickelter Selbstgerechtigkeit.

[uV]Ephraim Kishon:
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Gruß
Erich

Mirkalf Offline




Beiträge: 11.626

23.11.2015 22:26
#30 RE: Und wieder Paris Antworten

Zitat
ich sehe durchaus die Disparität in der Würdigung der jeweiligen Anschlagsopfer, andererseits ist wohl nicht nur mir das Hemd näher als der Rock. Es heißt ja auch in der Beschreibung der "Nächstenliebe" nicht, daß man alle Fremden gleich mögen soll, sondern "nur" den Nächsten wie sich selbst.



Hm, also ich habe den Appell zur Nächstenliebe nie so aufgefasst, dass man nur die Menschen "lieben" soll, die einem räumlich, kulturell oder ethnisch am nächsten sind.

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--Arthur Moeller van den Bruck

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