Warum nun gerade der Verzicht auf das Rumschnippeln zur gesellschaftlichen Ächtung führt, während das Nichtbeachten aller möglichen anderen Regeln das nicht tut, und das Tragen eine Kopftuches geradezu bekämpft wird (ohne das deswegen der Auszug ganzer Religionsgruppen bejammert wird), erschliesst sich wohl nur Eingeweihten.
Es macht eben einen Unterschied, ob ein im Leben einmaliges Ritual, welches für alle Juden und Moslems Pflicht ist, verboten wird oder ob eine Regel im Alltag freiwillig umgangen wird. Das Tragen eines Kopftuches wird ja nicht verboten, es wird nur im Schuldienst untersagt, so wie in der Türkei. Wer das nicht mit sich vereinbsaren kann muss nur den Arbeitgeber wechseln. Ein Beschneidungsverbot wäre hingegen weltweit einmalig.
Dass die Schnippler nun massenweise aus D ausziehen glaube ich auch nicht. Was passieren wird: Heimliche Beschneidungen (Moslems), Auslandsbeschneidungen (Juden) und weltweit öffentlicher Druck auf D in denen die Worte Nazizeit, Holocaust und Hitler sehr oft fallen werden. Die Schweiz hatte das zuletzt erlebt beim Verbot vom Bau von Minaretten. Aber die Schweizer Politik ist da widerstandsfähiger als die Deutsche und kann sowas aushalten, zumal wenn dahinter eine Volksabstimmung steht.
Zitat und weltweit öffentlicher Druck auf D in denen die Worte Nazizeit, Holocaust und Hitler sehr oft fallen werden.
Dem könnte man begegnen, indem man sich bedankt und darauf hinweist, dass damals zugelassen wurde, dass manchen Menschen Schaden zugefügt werden durfte aber man aus der Zeit gelernt hat und dies nicht mehr zulassen will.
Zitat Die Schweiz hatte das zuletzt erlebt beim Verbot vom Bau von Minaretten. Aber die Schweizer Politik ist da widerstandsfähiger als die Deutsche und kann sowas aushalten, zumal wenn dahinter eine Volksabstimmung steht.
Schlechter Vergleich, denn mit Minaretten wird Religiöses verboten, während die auch ncoh keinem schaden können. Bei diesem Thema geht es aber nicht um Religion, sondern normale Gesetze, Grundrechte und Menschenrechte - das Recht auf die Unversehrtheit des Körpers - besonders bei kleinen Mädchen und Jungen ab Geburt.
Das Tragen eines (muslimischen) Kopftuchs ist ein rein politisches Zeichen,
Wow, ich wusste ja gar nicht, dass Moslems eine politische Gruppe sind, ich dachte immer das wäre eine Religion.
Dann würden ja Beschneidungen bei Moslems nicht unter die freie Ausübung der Religion, sondern unter freier Ausübung politischer Anschauungen fallen.
Also bei einigen Klimmzügen, die sich manche überlegen, um ihre verquere und unlogische Sicht der Dinge zu verteidigen, fragt man sich doch, ob die Schulen früher besser waren.
Das Tragen eines (muslimischen) Kopftuchs ist ein rein politisches Zeichen,
Wow, ich wusste ja gar nicht, dass Moslems eine politische Gruppe sind, ich dachte immer das wäre eine Religion.
Dann würden ja Beschneidungen bei Moslems nicht unter die freie Ausübung der Religion, sondern unter freier Ausübung politischer Anschauungen fallen.
Also bei einigen Klimmzügen, die sich manche überlegen, um ihre verquere und unlogische Sicht der Dinge zu verteidigen, fragt man sich doch, ob die Schulen früher besser waren.
Gruss Kater
"Das" Kopftuch wird mehrdeutig wahrgenommen, wie Wikipedia treffend sagt. Für Manche hat es eben eine politische Bedeutung. Zum Beispiel insbesondere für eher Konservative.
Zitat und weltweit öffentlicher Druck auf D in denen die Worte Nazizeit, Holocaust und Hitler sehr oft fallen werden.
Dem könnte man begegnen, indem man sich bedankt und darauf hinweist, dass damals zugelassen wurde, dass manchen Menschen Schaden zugefügt werden durfte aber man aus der Zeit gelernt hat und dies nicht mehr zulassen will.
Zitat Die Schweiz hatte das zuletzt erlebt beim Verbot vom Bau von Minaretten. Aber die Schweizer Politik ist da widerstandsfähiger als die Deutsche und kann sowas aushalten, zumal wenn dahinter eine Volksabstimmung steht.
Schlechter Vergleich, denn mit Minaretten wird Religiöses verboten, während die auch ncoh keinem schaden können. Bei diesem Thema geht es aber nicht um Religion, sondern normale Gesetze, Grundrechte und Menschenrechte - das Recht auf die Unversehrtheit des Körpers - besonders bei kleinen Mädchen und Jungen ab Geburt.
Es geht auch um das Recht auf religöse Kindererziehung. Das Landgericht in Köln hat dieses Recht mit dem Recht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit in Konkurrenz gesetzt und kam zu dem Schluss, dass Letzteres und das Recht auf Selbstbestimmung des Kindes Vorrang hat.
Die Religionsfreiheit ist auch ein Grund- und Menschenrecht. Allerdings hat es keinen Vorrang vor den oben genannten Rechten des Kindes.
Es geht nicht nur um religiöse Kindererziehung es geht überhaupt um das elterliche Recht über das Wohl der Kinder zu entscheiden. Gerade deshalb wundert es mich doch einigermassen, dass die grossen Beschützer der individuellen Freiheit resp. die Kritiker der staatlichen Eingriffe in die persönlichen Belange in diesem Falle genau das begrüssen. Mit der Beschneidung sorgen die z.B. jüdischen Eltern dafür, dass ihr Kind in der jüdischen Gemeinschaft aufgenommen wird und so einen optimalen Lebensweg beschreiten kann. Wie optimal dieser Weg ist sollte nicht der Staat sondern das erwachsene Individuum für sein Kind entscheiden, freilich solange sich das in akzeptablen Grenzen hält, was die Beschneidung als weltweit angwandtes und anerkanntes Ritual (im Gegensatz zu Hamsters dämlichen Ohrenabschneide Vergleichen) sicher tut.
Zitat Es geht nicht nur um religiöse Kindererziehung es geht überhaupt um das elterliche Recht über das Wohl der Kinder zu entscheiden. Gerade deshalb wundert es mich doch einigermassen, dass die grossen Beschützer der individuellen Freiheit resp. die Kritiker der staatlichen Eingriffe in die persönlichen Belange in diesem Falle genau das begrüssen.
Wir haben auch Kommunikationsfreiheit - aber wenn dir jemand dabei den Schädel einschlagen will, wird ihmn das verboten. Wir haben Vertragsfreiheit - aber der Betrug ist verboten. Wir haben Freiheiten beim Sex - aber Vergewaltigung ist nicht erlaubt. Man darf von A nach B fahren - muss sich aber an die STVO halten. Usw.
Zitat Mit der Beschneidung sorgen die z.B. jüdischen Eltern dafür, dass ihr Kind in der jüdischen Gemeinschaft aufgenommen wird und so einen optimalen Lebensweg beschreiten kann. Wie optimal dieser Weg ist sollte nicht der Staat sondern das erwachsene Individuum für sein Kind entscheiden, freilich solange sich das in akzeptablen Grenzen hält, was die Beschneidung als weltweit angwandtes und anerkanntes Ritual (im Gegensatz zu Hamsters dämlichen Ohrenabschneide Vergleichen) sicher tut.
Wer entscheidet denn, was "akzeptable Grenzen" sind? Und was ist dämlich daran, zu erwähnen, dass Kinder auch Ohren haben und irgendwelche religiösen Vorschriften das Herumschneiden daran vorschreiben können? Mal ehrlich - wenn Menschen auf die Idee kommen, kleinen Mädchen und Jungen was von den Geschlechtsorganen wegzuschneiden, weil irgendeine rel. Vorschrift das verlangt und es sogar Religionen gibt, die Menschenopfer beinhalten (z.B. afrikanische) bzw. Menschenopfer durch Schriften rechtfertigt werden können (z.B. Abraham opfert Isaak auf Wunsch Gottes, Bibel), ist die Vermutung, dass es auch mal Ohren betreffen kann, keinesfalls dämlich.
Übrigens kann ich mir nicht vorstellen, dass du es trotz deiner üblichen Libralismus-Show, toll findest, wenn man an kleinen Babys/Kindern rumschneidet. Ist das jetzt so ein Forenrollenklischeeding!?
"Wow, ich wusste ja gar nicht, dass Moslems eine politische Gruppe sind, ich dachte immer das wäre eine Religion."
Ach Kater, solltest Du Dich jemals mehr als nur oberflächlich mit dem Islam befasst haben dann wüßtest Du dass der Koran - im Gegensatz z.B. zur Bibel - eine komplette staatliche Rechtsordnung beinhaltet und nicht nur persönliche Verhaltensregeln. Und gerade die "radikaleren" (also die die den Koran als Wurzel ihres Glaubens sehr ernst nehmen) unter ihnen sind die die politisches und religiöses Leben als voneinander untrennbar ansehen.
Das hat übrigens wenig mit der "alten Schulbildung" zu tun als viel mehr damit sich mit den modernen Zeitläufen und ihren Hintergründen zu beschäftigen.
Schönes Wochenende WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
"Wer entscheidet denn, was "akzeptable Grenzen" sind?"
ng,
lass das doch die Juden selber entscheiden was für sie "akzeptable" Grenzen sind. Das tun sie seit fast 3000 Jahren und sie haben sich deshalb als Volk gehalten weil sie ein Minimum an gemeinsamen Regeln eingehalten haben - und die Beschneidung ist eine dieser Regeln.
Abraham ist deshalb eine derart hervorragende Person sowohl im jüdischen, christlichen und mohammedanischen Glauben weil er so fest auf Gott vertraut hat dass er Gott zuliebe bereit war alles, selbst seinen Sohn zu opfern, obwohl er den Sinn dieses Opfers ganz und garnicht verstand. Im Übrigen hat er ihn ja letztendlich auch garnicht opfern müssen, es war nur eine Probe wie weit Abraham Gott vertraut. Isaak war also in Wirklichkeit (so die Geschichte überhaupt stimmt) niemals in Gefahr.
Ich finde es nicht toll wenn man an kleinen Buben "rumschnippelt" - ich fühle bei diesem Thema meist ein "leichtes Unwohlsein" bezüglich dieser meiner Region, halte aber den Eingriff nun auch wieder nicht für so dram- und traumatisch dass man deswegen in so ein Gegeifer ausbrechen muss wie es hier und in anderen Foren teilweise geschieht. Und die Beschneidung mit "Ohren abschneiden" oder gar "Menschen umbrigen" gleichzusetzen erinnert mich, mit Verlaub, an Herrn Fischer und den Bundestagspräsidenten...
Schönes Wochenende WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Niemand, keine Gruppierung oder was auch immer im Geldtungsbereich des deutschen Rechtes kann z.B. eigene Grenzen beim Strafrecht setzen oder ganz konkret "Beschneidungen" von Babys als legal erklären, weil die Religion das so vorsieht.
Hier wird auch deutlich, dass das jüdische Volk offenbar immer darauf bedacht war, sich nicht nur als etwas Besonderes zu betrachten, sondern das Besondere auch immer wieder durch blutige Handlungen zu erschaffen. Jedenfalls die Mehrheit?
Zitat Hier wird auch deutlich, dass das jüdische Volk offenbar immer darauf bedacht war, sich nicht nur als etwas Besonderes zu betrachten, sondern das Besondere auch immer wieder durch blutige Handlungen zu erschaffen.
Genau. So ähnlich hatte das Hitler auch schon in 'Mein Kampf' geschrieben. Es wird wirklich immer besser.
Die Religionsfreiheit ist auch ein Grund- und Menschenrecht. Allerdings hat es keinen Vorrang vor den oben genannten Rechten des Kindes.
Der Begriff Religionsfreiheit bezeichnet die Freiheit des Individuums seine Religion frei auszuwählen und auszuüben. So wird das Grundrecht auch vom GG geschützt.
Bestimmte Praktiken, die in den Religionen ausgeübt werden haben nichts mit Religionsfreiheit zu tun. Keiner Religion ist es gestattet Riten auszuüben, die gegen bestehende Gesetze verstossen, weswegen z.B. auch das Schächten verboten ist.
Die Religionen täten gut daran, den Vorrang des Rechts vor dem Ritus zu respektieren und unsere Politiker haben die Pflicht diesen Vorrang notfalls auch kontrovers zu verteidigen und nicht den Religionen in den Allerwertesten zu kriechen.
FW, für das das Schächtungsverbot gilt letztlich genau dasselbe; der Gesetzgeber macht aus religiösen Gründen Ausnahmen:
Wikipedia sagt:
Aus religiösen Gründen können Ausnahmegenehmigungen erteilt werden. Lange Zeit wurden in der Bundesrepublik Juden diese Genehmigungen meist erteilt, Muslimen dagegen meist nicht. Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes (Schächturteil) muss wegen der nach Art. 4 GG verfassungsmäßig uneingeschränkt gewährten Religions- und Glaubensfreiheit (...) auf Antrag eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden, sofern das Fleisch des getöteten Tieres von Personen verzehrt wird, denen zwingende religiöse Vorschriften den Verzehr des Fleisches nicht geschächteter Tiere verbieten.