2 Professoren aus Hannover probieren mal aus ob man Wasser in Flaschen nicht mit dem Zusatz verkaufen kann dass das Trinken von Wasser der Dehydrierung vorbeugen kann.
Es dauerte über 3 Jahre bis letztendlich die EU, vertreten durch eine größere Anzahl Professoren, abgesegnet durch Ihre Eminenz, Herrn Barroso himself, Wasser als nicht förderlich bei Dehydrierung fanden.
Wenn man sich vor Augen führt dass Dehydrierung nichts anderes bedeutet als "zu wenig Wasser im Körper" und dann brauchts 20 Professoren.... aber dafür gibts ja heute den Friedensnobelpreis - der "Orden wider den tierischen Ernst" würde ich für wesentlich angemessener halten.
Und ich Depp war mal glühender Verfechter der EU - gut, damals war sie auch anders geplant als sie jetzt geworden ist.
Schönen Tag WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Der EU ging es mitnichten darum über den Fakt zu entscheiden, dass die Zuführung von Wasser der Dehydrierung entgegenwirkt sondern allein darum, ob es erlaubt wird, Lebensmittel so zu bewerben, dass sie gesundheitliche Auswirkungen deklarieren können. Das typische Beispiel hierfür ist der sog. probiotische Joghurt, der angeblich die Verdauung fördert und das Immunsystem stärkt oder die Margarine, deren Verzehr den Cholesterinspiegel senkt. Gut möglich, dass die LM Industrie hier nur auf ein Ja gewartet hat, um eine Serie von neuen functional food Produkten entsprechend zu bewerben. Zum Glück hat hier eine unabhängige und verbraucherschützende Institution dem einen Riegel vorgeschoben. Davon profitieren werden auch alle Leser des Boulevards, die über die angeblich bescheuerten Professoren lauthals lachen und wiederum bestätigt sehen, dass alle Politiker und Professoren Deppen sind.
Zitat von DP im Beitrag #3Der EU ging es mitnichten darum über den Fakt zu entscheiden, dass die Zuführung von Wasser der Dehydrierung entgegenwirkt sondern allein darum, ob es erlaubt wird, Lebensmittel so zu bewerben, dass sie gesundheitliche Auswirkungen deklarieren können. Das typische Beispiel hierfür ist der sog. probiotische Joghurt, der angeblich die Verdauung fördert und das Immunsystem stärkt oder die Margarine, deren Verzehr den Cholesterinspiegel senkt. Gut möglich, dass die LM Industrie hier nur auf ein Ja gewartet hat, um eine Serie von neuen functional food Produkten entsprechend zu bewerben.
Dp,
Du glaubst doch nicht, dass die Bewerbung von Wasser als Heilmittel gegen Dehydrierung mehr als ein kurzzeitiger Werbegag wäre.
Der Unterschied zwischen Wasser und dem probiotischen Joghurt liegt in der klinischen Bewertung. Was beim Wasser offensichtlich ist, müsste beim Yoghurt nach den Standards für Arzneimittelzulassung erst validiert werden. Natürlich ist das ein Extrembeispiel um die Einmischung der EU in solche Fragen bloßzustellen. Was auch gelungen ist. Die EU hätte auch die Möglichkeit, bei behaupteten Wirkungen von Lebensmitteln zu unterscheiden, ob diese nach einem vorgegebenen Standard validiert sind oder nicht, und dies entsprechend zu markieren. Dann gäbe es so manche leidige und überflüssige Diskussion nicht.
Ich habe mir mal den originalen Kommentar der EU (http://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/1982.htm) dazu angesehen, der im Übrigen überwältigende 7 Seiten umfasst, die sich weitestgehend wiederholen. Die beiden Professoren haben über ein Jahr lang alle paar Monate gedrängelt um eine Antwort auf ihre Nonsenseabfrage zu bekommen. Das das drei Jahre gedauert hat, liegt wohl vor allem daran, dass man sich damit eigentlich nicht befassen wollte und das auch lange Zeit nicht wirklich getan hat. Schliesslich haben sich die EU Professoren zusammengesetzt und den Antragstellern sinngemäss gesagt, dass sie sich verpissen sollen. Das haben sie auf den genannten sieben Seiten formvollendet und sicherlich entsprechend den geforderten Richtlinien getan.
Man sollte den beiden Antragstellern vielleicht einfach mal ihre Professuren wegnehmen, damit die mal wieder richtig arbeiten gehen.
Zitat Ich finde auch das Argument, ob die EU nix besseres zu tun hat, reichlich bescheuert. Als ob diese Experten von der Lösung der Finanzkrise abgezogen worden wären.
Das hat auch keiner behauptet oder gar verlangt - obwohl es mich auch nicht wundern würde, wenn in der Energie"gift"lampen-EU Leute, die angeblich fit in Lebensmitteln sind, in Finanzkrisengruppen gesteckt würden...
Und ich Depp war mal glühender Verfechter der EU - gut, damals war sie auch anders geplant als sie jetzt geworden ist.
Enttäuschte Liebe schlägt schnell in Hass um. Deswegen sei dir dein billiges Euro-Bashing verziehen. Jede nationale Bürokratie bringt vergleichbare Höchstleistungen hervor, ohne dass jemand deshalb die Abschaffung der Nationalstaaten fordert.
Viele der kritisierten Regulierungsauswüchse sind längst wieder abgeschafft, wie die berühmte Gurkenrichtlinie. Und was passierte? Der Handel hat sie durch standartisierte und verpflichtende Liefervorgaben ersetzt. Der Fehler der EU war nur, sich für so einen Blödsinn herzugeben, die inhaltlichen Vorgaben kamen von anderen.
Zitat von Kater im Beitrag #5Ich habe mir mal den originalen Kommentar der EU (http://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/1982.htm) dazu angesehen, der im Übrigen überwältigende 7 Seiten umfasst, die sich weitestgehend wiederholen. Die beiden Professoren haben über ein Jahr lang alle paar Monate gedrängelt um eine Antwort auf ihre Nonsenseabfrage zu bekommen. Das das drei Jahre gedauert hat, liegt wohl vor allem daran, dass man sich damit eigentlich nicht befassen wollte und das auch lange Zeit nicht wirklich getan hat. Schliesslich haben sich die EU Professoren zusammengesetzt und den Antragstellern sinngemäss gesagt, dass sie sich verpissen sollen. Das haben sie auf den genannten sieben Seiten formvollendet und sicherlich entsprechend den geforderten Richtlinien getan.
Man sollte den beiden Antragstellern vielleicht einfach mal ihre Professuren wegnehmen, damit die mal wieder richtig arbeiten gehen.
Gruss Kater
Kater,
vielleicht wäre es ja auch mal interessant die Motive hinter solchen Anträgen zu kennen. Ich kenne diese zwar auch nicht, aber ich weiß aus verschiedenen Berichten, dass die EU versucht althergebrachte Mittelchen (ob Tee, Brennesselextrakt, Kamelmilch, o.a.), zu denen eine heilende Wirkung behauptet wird, diese nach dem Arzneimittelgesetz zur Zulassung zu erzwingen. Da wohl niemand bereit ist, entsprechend umfangreiche Zulassungen zu finanzieren, werden Hersteller gezwungen ihre Beschriftungen und Brochuren entsprechend zurückzunehmen. Da meine ich, dass die EU den Pharmaherstellern nicht so in die Hände spielen muss, sie kann das auch etwas lockerer handhaben.
Zitat von F-W im Beitrag #7Viele der kritisierten Regulierungsauswüchse sind längst wieder abgeschafft, wie die berühmte Gurkenrichtlinie. Und was passierte? Der Handel hat sie durch standartisierte und verpflichtende Liefervorgaben ersetzt. Der Fehler der EU war nur, sich für so einen Blödsinn herzugeben, die inhaltlichen Vorgaben kamen von anderen.
FW
Ich wollte ich könnte das auch so locker sehen, leider schlage ich mich heftigst mit Kommissionsvertretern herum, die mit einem Handstreich die Voraussetzung schaffen, dass - würden die Beteiligten das ernsthaft umsetzen - seit 1.9.2012 sämtliche Medizinprodukte innerhalb der EU so lange vom Verkauf ausgesetzt sein müssten, bis alle über Nacht (ohne Übergangsfrist) gemachten Vorgaben verarbeitet sind.
Es scheint einige Kommissare zu geben, die ihr persönliches Hobby reiten wollen, es gibt aber auch untere Beamten, die ihre Machtposition schamlos ausnutzen. Ohne vernünftige parlamentarische Kontrolle ist man dem völlig ausgeliefert. Interessant ist aber, dass viele Unsinnstaten und unsinnigen Absichten von Deutschen ausgehen, die die EU als Mittel der Eskalation entdeckt zu haben scheinen, wenn sie das national nicht durchsetzen können. S.a. der Vorstoß der Prüfanstalten zum jährlichen 'TÜV'.
Also, das Gurkenthema ist ausgelutscht, es gibt inzwischen wirklich schmerzhafte und teure 'Hämmer'. Beispiel Feinstaubrichtlinie.
vielleicht wäre es ja auch mal interessant die Motive hinter solchen Anträgen zu kennen. Ich kenne diese zwar auch nicht, aber ich weiß aus verschiedenen Berichten, dass die EU versucht althergebrachte Mittelchen (ob Tee, Brennesselextrakt, Kamelmilch, o.a.), zu denen eine heilende Wirkung behauptet wird, diese nach dem Arzneimittelgesetz zur Zulassung zu erzwingen. Da wohl niemand bereit ist, entsprechend umfangreiche Zulassungen zu finanzieren, werden Hersteller gezwungen ihre Beschriftungen und Brochuren entsprechend zurückzunehmen. Da meine ich, dass die EU den Pharmaherstellern nicht so in die Hände spielen muss, sie kann das auch etwas lockerer handhaben.
Also, der Link den Du da gepostet hast, bestärkt mich aber eher darin, dass diese Regelungen absolut nötig sind.
Das geht los mit: "Nahrungsergänzungsmittel sind die Basis jedes orthomolekularmedizinischen Therapeuten"
Ich habe nicht gewusst, was orthomo... Medizin ist, aber Wikipedie hilft da ja schnell: "Die orthomolekulare Medizin (griechisch ορθός, orthós, richtig; molekular, aus lat. für „Baustein“) ist eine maßgeblich von Linus Pauling beeinflusste alternativmedizinische Methode.[1] Im Mittelpunkt steht die hochdosierte Verwendung von Vitaminen und Mineralstoffen zur Vermeidung und Behandlung von Krankheiten. Einen Nachweis der Wirksamkeit dieser Methode gibt es bisher nicht.[2][3][4]"
Wow, hochdosierte Verwendung, von Vitaminen, naja, mag ja gehen, ist aber meines Wissens eher umstritten und streckenweise wohl auch schädlich. Dann aber weiter:
"Trotz eindeutiger gesetzlicher Vorgaben werfe die Praxis daher viele Probleme auf," "Bestehe zum Beispiel der Eindruck, dass es eine Krankheit verhüte, was der Verbraucher auch in der Verpackung oder dem Werbematerial erkennen könne, dann müsse man das Präparat den Arzneimitteln zuordnen." Naja wenn ich mir den Artikel so durchlese, scheinen die "eindeutigen" gesetzlichen Vorgaben durchaus eindeutig zu sein, sie passen den beiden Herren nur nicht ins Konzept, was denen Probleme bereitet (aber den Konsumenten wohl eher erspart).
Was ich durchaus ok finde.
Letzlich ist es klar, dass es bei solchen Abgrenzungen immer zu Problemen kommt, insbesondere, wenn an der Schwelle die Kosten enorm steigen. Das kann man natürlich dem Gesetzgeber oder praktischerweise der EU vorwerfen, aber Tatsache ist nun mal auch, dass solche Wirkungen intensiv beworben werden, um den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Und die Firmen suchen natürlich auch immer den Punkt, an dem sie damit gerade noch durchkommen. Bei dem eingangs erwähnten Beispiel mit dem Wasser hätte es sicher keinen solchen Aufstand gegeben, wenn die EU das akzeptiert hätte, stattdessen hätte man damit wohl eher intensiv geworben und das Wasser dann auch sicher nicht für 39 Cent pro Flasche verkauft.
Da finde ich die Regelung, dass wer damit wirbt, dass sein Produkt eine bestimmte Krankheit lindert oder heilt, dieses auch nachweisen muss, noch recht pragmatisch. Ansonsten muss man eben davon ausgehen, dass das nicht der Fall ist und er darf nicht damit werben. Er darf es ja trotzdem verkaufen.
Ich will dabei gar nicht bestreiten, dass so mancher Beamter das weidlich ausnutzt, aber deswegen kann man eigentlich sinnvolle Regelungen nicht abschaffen.
das mag ja bei Nahrungsergänzungsmitteln zutreffen, aber hier handelt es sich um simples H2O. Und wenn jemand so blöd ist dass er für "Wasser-verhindert-Dehydrierung"-Wasser dann 5 € abdrückt - muss sich da tatsächlich Herr Baroso drum kümmern?
Schönen Abend WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Wener, was, wenn dein Wasser hier nur als Türöffner figuriert, durch die das fuctional food durchgehen will? Das Wasser war das zu statuierende Exempel.
Zitat von Kater im Beitrag #11Da finde ich die Regelung, dass wer damit wirbt, dass sein Produkt eine bestimmte Krankheit lindert oder heilt, dieses auch nachweisen muss, noch recht pragmatisch. Ansonsten muss man eben davon ausgehen, dass das nicht der Fall ist und er darf nicht damit werben. Er darf es ja trotzdem verkaufen.
Wahrscheinlich haben wir uns schon so sehr an die EU-Bevormundung gewöhnt, dass sich nur noch Wenige die Frage stellen, ob sich ein Gesetzgeber in bestimmte Belange überhaupt einmischen muss. Wahrscheinlich wird es auch mal normal sein, wenn auf der Wasserflasche oder über dem Wasserhahn eine Warnung steht, dass zuviel Wasser tödlich ist, vielleicht noch mit einem Bildchen einer aufgeblähten Leiche.
Abgesehen davon, dass Produkte auch ohne behauptete Wirkung auf dem Etikett beworben werden können, genügt es Medikamente, die nach bestimmten Zulassungsverfahren freigegeben wurden, auch als solche kennzeichnen zu dürfen, bzw. verschreibpflichtig zu haben. Die Diskussionen gehen ja auf der Ebene, ob die überliefert heilende Wirkung eines Thymiantees ohne Zulassungsverfahren auf die Teepackung gedruckt werden darf.
Es geht um die Grenze der regulatorischen Bevormundung. Mit Schreckensbildchen auf Zigarettenpackungen hat sich die EU schon lächerlich gemacht, aber es demonstriert das vertrottelte Menschenbild, das sich die Administratoren von ihren Bürgern machen. Leider habe ich den Eindruck, dass diese mehr und mehr in die ihnen zugeschanzte Rolle schlüpfen- ohne richtige Gegenwehr. Deshalb sehe ich den Ansatz der Professoren wohlwollend, und der Beifall der Briten sagt mir, dass diese sich wohl etwas mehr an Liberalität bewahrt haben, als die Mutti-Wähler.
ich erwarte von einer Behörde dass sie mit Verstand arbeitet. Dehydrierung und Wasser sind da keine Türöffner, wobei ich mich mal bei meinem Hausarzt oder Apotheker erkundigen werde ob Dehydrierung eine Krankheit ist - m.E. ist es keine Krankheit sondern ein unnormaler Körperzustand.
Wilhelm Tell - als (zumindets Wahl-) Schweizer ist er Dir sicherlich geläufig - ist zwar durch seinen Apfel-Schuss berühmt geworden, aber sein wahres Verdienst war aber dass er sich geweigert hat den "Hut auf der Stange" zu grüßen. Mir sind die Gesslerhüte, die nicht nur von der EU aufgestellt werden schlicht zu viel. Schönen Tag Werner
siehe auch Martins Beitrag
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)