Zitat von Kater"Wahrscheinlich ist wegen der fehlenden Vorkindergartenbildung die Generation vor uns unterentwickelt. " Wusste gar nicht, dass Du von Sozialhilfe gelebt und Eltern hattest, die kein oder wenig Deutsch können.
Vielleicht liest Du Deinen alten Beitrag nochmal. Deine Gedankenkleckse kannst wahrscheinlich nur Du verstehen.
Zitat Ich würde gar niemandem dafür 160€ geben. Aber die Relation ist schon psannend. Den, die es selbst nicht können, gibt man 98 Cent für die Bildung ihrer Kinder, den anderen, die es nicht so dringend brauchen, 160€.
Man könnte ja argumentieren, dass ein Hartz 4 Familie den ganzen Tag Zeit hat, sich um die Kinder zu kümmern. Und in den Großstädten gibt es reichlich öffentliche Einrichtungen (Bibliotheken), um kostenfrei unendlich Material für Bildung zu geben. Aber ich habe Dich auch darauf hingewiesen, dass der so wichtige Kindergarten aus andeen Töpfen bezahlt wird.
Was die 160€ angeht, so ist das eben Ansichtssache, ob man die Erziehung zuhause aufwerten will oder nicht. Wenn das so Kleinschiss ist, muss Du Dich ja nicht darüber aufregen.
Zitat von SpockIch denke, das ist der Punkt. Die deutsche Politik hat irgendwann damit angefangen immer mehr Sachverhalte sehr kleinteilig zu regeln.
Nein, das sehe ich nicht so. Ich denke eher, dass die Bevölkerung nur Kleinschiss verstehen kann und dafür halt empfänglich ist. Es gibt einen Bereich der 'Stellschrauben', an denen ständig gedreht wird. Als Schröder sogar im großen Stil an sozialen Stellschrauben drehte, haben die linke Presse, die Grünen sowieso und die Gewerkschaften stillgehalten, deshalb haben den Leuten die Zuflüsterer und Taktgeber gefehlt. Mit schwarz-gelb ist es mit dieser Ruhe vorbei. Die Linken konzentrieren sich auf den Kleinschiss, weil der eben am besten an den Stammztischen verstanden wird. Das ist die wesentliche Änderung. Dazu kommt noch das schwache Marketing der Regierung.
Unabhängig davon würde ich den Austieg aus dem Ausstieg der Atomkraft nicht als Kleinschiss sehen. Ich sehe auch die Zustimmung zu einem EU-Fond für einen Bailout von Euro-Ländern als alles andere, nur nicht einen Kleinschiss. Deutschland hat den ersten Teil der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise so überstanden, dass die meisten Leute das gar nicht krisenhaft wahrgenommen haben. Eben, sie nehmen das nicht wahr. So bleibt nur Kleinschiss in der Bilanz.
So ganz nebenbei, wg. Rösslers Reform: Wenn die privaten Kassen wieder mehr Zulauf bekommen, und die Medikamentenkosten an die GKV gekoppelt werden, sehe ich das als sehr positiv, da es mir also privat Versicherten wieder ein bisschen Perspektive gibt. Was Ulla mit dem Lauterbach zusammengebastelt hatte war ein Terrorakt an PKVersicherten.
Zitat Nein, das sehe ich nicht so. Ich denke eher, dass die Bevölkerung nur Kleinschiss verstehen kann und dafür halt empfänglich ist.
Das ist sicher *auch* richtig. Das trifft aber für die Bevölkerungen aller Länder der Erde zu und dennoch gibt es eine Reihe politischer Systeme, die eher grobe Leitlinien vorgeben und den Kleinschiss - wenn überhaupt - auf regionaler oder lokaler, aber nicht auf nationaler Ebene regeln.
Insofern muss man schon fragen, wer den Anfang gemacht hat: War es die Bevölkerung, die wollte, dass unsere höchsten politischen Gremien sich mehr und mehr mit Kleinschiss befassen oder war es nicht doch die Politik selbst, die diesen Ball gerne aufgenommen hat.
Zitat Die Summe, die einem Hartz4 Kind unter 6 Jahren für Bildung zugesprochen wird, liegt bei 0,98 €. Dafür soll es eine Prämie von 160€ geben für die Familien, die ihre Kinder nicht in den Kindergarten schicken (die Hartz 4 Kinder bekommen das natürlich nicht).
Also wenn schon das KiG mit Hartz verrechnet wird (und der Hartzer das im Prinzip nicht bekommt), sollte es nicht verwundern, wenn auch die sogenannte Herdprämie verrechnet wird. I.Ü. zahlt der Staat und Steuerzahler für den Betreuungsplatz viel Geld (je nach BL und Platz bis zum Zehnfachen der Herdprämie). Und auch, wenn die Fremdbetreuung bildungstechnisch nicht viel hermacht, wird da den Eltern doch die eine oder andere Lästigkeit abgenommen. Ist das nix?
Zitat Und das, wo man doch die Bildung im Vorkindergarten als essentiell für die Entwicklung der Kinder erkannt hat.
Naja, Ansichtssache. Auf der Basis, dass Eltern ihren Kindern GAR NICHTS mehr beibringen bzw. sie sich GAR NICHT mit dem Kind beschäftigen wollen, ist der Krempel, den die paar Kiga-Tanten pro Horde machen, sicher dringend notwendig. Aber das könnte man auch durch ein paar 1-Euro-Jobber machen lassen.
Zitat Es ist da sicher schwer auseinanderzunehmen, was alles auf Kosten einer konkreten Regierung geht, aber Deutschland steht nunmal noch sehr gut da.
Dass es Deutschland gut geht, werden sicher nicht mal die bezweifeln, denen es selbst nicht gut geht. Aber die Frage war ja, ob und wie die Regierung dazu beigetragen hat.
ng: "Dass es Deutschland gut geht, werden sicher nicht mal die bezweifeln, denen es selbst nicht gut geht. Aber die Frage war ja, ob und wie die Regierung dazu beigetragen hat."
Diesen Punkt haben einige hier leider bis heute nicht verstanden!
Spock: Der "Kleinscheiß" hat sicherlich mehrere Ursachen. Eine davon ist die moderne mediale Gesellschaft. Zu Schmidts und Brandts Zeiten gab es nur die Tagesschau und die Tageszeitung. Heute verbreiten sich Nachrichten innerhalb von Stunden im Internet und darüber ins Fernsehen. Die Medien können Informationen wesentlich schneller verarbeiten und so werden auch kleinere Details ausführlich behandelt - zumal die einzelnen Sendungen sich dadurch wunderbar von anderen abheben können, dass sie einen anderen kleinen Aspekt behandeln. Gleiches gilt für die Minister, die jeden Tag in einer anderen Polit-Talkshow auftreten oder von einem anderen Sender interviewt werden können.
Zitat von Lexxng: "Dass es Deutschland gut geht, werden sicher nicht mal die bezweifeln, denen es selbst nicht gut geht. Aber die Frage war ja, ob und wie die Regierung dazu beigetragen hat." Diesen Punkt haben einige hier leider bis heute nicht verstanden!
Na was war denn der Beitrag der Regierung zu diesem offensichtlich tollen Ergebnis? Oder ist es etwa so, dass am Kleinschiss immer die Regierung Schuld ist, der Wohlstand aber irgendwie automatisch generiert wird?
Zitat Nein, das sehe ich nicht so. Ich denke eher, dass die Bevölkerung nur Kleinschiss verstehen kann und dafür halt empfänglich ist.
Das ist sicher *auch* richtig. Das trifft aber für die Bevölkerungen aller Länder der Erde zu und dennoch gibt es eine Reihe politischer Systeme, die eher grobe Leitlinien vorgeben und den Kleinschiss - wenn überhaupt - auf regionaler oder lokaler, aber nicht auf nationaler Ebene regeln. Insofern muss man schon fragen, wer den Anfang gemacht hat: War es die Bevölkerung, die wollte, dass unsere höchsten politischen Gremien sich mehr und mehr mit Kleinschiss befassen oder war es nicht doch die Politik selbst, die diesen Ball gerne aufgenommen hat.
Ich sehe das wie Martin. Die Deutschen sind schon weitgehend unfähig geworden in Zusammenhängen zu denken. Also konzentriert man sich auf den Kleinschiss, den kann man wenigstens verstehen. An der Finanzkrise sind allein die Managerboni verantwortlich, Windenergie ist sauber und effektiv, die Schere zwischen arm und reich klafft immer mehr auseinander und die Pharmakonzerne sind der Deutschen Untergang.
Wahrscheinlich ist es gar nicht mehr möglich künftig über mehrere Legislasturperioden zu regieren, spätestens nach 2 Jahren ist die Luft raus, egal ob das rot, grün oder schwarz ist.
DP: ►"Na was war denn der Beitrag der Regierung zu diesem offensichtlich tollen Ergebnis?"◄
Aus physikalischer Sicht ist der Beitrag sicherlich zu vernachlässigen. Die Weichen für das gute Überstehen der Krise wurden in der GroKo gestellt. Gut, man kann schwarz-gelb immerhin zu Gute halten, dass sie das Erreichte nicht mit aller Macht zerstört haben.
►"Die Deutschen sind schon weitgehend unfähig geworden in Zusammenhängen zu denken. Also konzentriert man sich auf den Kleinschiss, den kann man wenigstens verstehen."◄
Wie kommst du eigentlich darauf, dass das deutsche Volk genauso denkt, wie die Medien es gerne darstellen? Meiner Erfahrung nach sind die Umfrageergebnisse zu bestimmten Themen i.d.R. differenzierter als das Bild in den Medien.
Zitat Die Deutschen sind schon weitgehend unfähig geworden in Zusammenhängen zu denken. Also konzentriert man sich auf den Kleinschiss, den kann man wenigstens verstehen. An der Finanzkrise sind allein die Managerboni verantwortlich, Windenergie ist sauber und effektiv, die Schere zwischen arm und reich klafft immer mehr auseinander und die Pharmakonzerne sind der Deutschen Untergang.
Jain. Auch da ist vieles relativ. Weil Ansichtssache. Was z.B. die Manager verdienen, war den Leuten lange Zeit relativ wurscht. Erst, als die Bürger immer häufiger Nachteile wegen Managerfehler und Schlimmerem ausbügeln sollten (Jobs und Würde verlieren, Banken retten, etc.), war das von Interesse. Windenergie ist am Dorf sauber und kein Problem... im dt. Netz kann zu viel Windanteil Probleme verursachen - in einem globalen Netz ist es egal, womit wir Energie machen, denn notfalls können wir Ostblock-Atomstrom oder China-Kohlestrom importieren.
Usw.
Ausserdem setzt sich macher Großscheiß eben aus Kleinschiss zusammen ;)
Zitat Meiner Erfahrung nach sind die Umfrageergebnisse zu bestimmten Themen i.d.R. differenzierter als das Bild in den Medien.
Umfrageergebnisse sind aber auch immer davon abhängig, wie der Befragte grad drauf ist. Denn man wählt oder entscheidet dabei ja nichts, sondern gibt nur eine Antwort.
Musste ich mich grad mit Öko-Dumpfbacken rumschlagen, werde ich vielleicht aus Trotz behaupten, ich sei für mehr AKWs. Wurde mein Kind grad fast überfahren, bin ich natürlich erstmal für die Todesstrafe für Raser. Usw.
Ausserdem kommt es auch drauf an, wonach und wie gefragt wurde. Bei "Sind sie für oder gegen AKWs?" kommt sicher eine andere Antwort als bei "Der tödlich strahlende Atommüll bedroht uns ja alle. Sind sie für oder gegen AKWs?" oder bei "Ohne AKWs bedroht mehr CO2 unser Klima, der Strom kann öfter mal ausfallen und ihre Stromrechnung erhöht sich. Sind sie für oder gegen AKWs?"
Zitat Ist es dann nicht umso erstaunlicher, dass die Ergebnisse dieser Umfragen TROTZDEM ein differenzierteres Bild ergeben als das Medienecho?
Ist das immer so? Beim Umfrageergebnis erfährst du nur das, was der Fragende gefragt hat und was ein paar Antwortende antworten. Bei den Medien kommt es auf deinen Konsum von Medien an.
ng: Ich weiß, Demoskopen sind eigentlich garnicht an der tatsächlichen Volksmeinung interessiert, sondern wollen durch geschickte Fragestellungen ihre jeweiligen Meinungen als die öffentliche Meinung darstellen.
Und schwarz-gelb macht eigentlich ne ganz tolle Politik, nur wird das von den Medien und Demoskopen ganz anders dargestellt und hat natürlich nichts damit zu tun, dass die Bürger sich ein ums andere mal verarscht fühlen.