In seiner Rede in Bremen zum 20. Jahrestag der WV sprach Wulff noch davon, dass der Islam ein wichtiger Bestandteil der deutschen Kultur ist. Vor allem in konservativen Kreisen kam das nur mässig an. In Istanbul hielt er nun eine weitere Rede, die der Bundespräsident selber als die zweite Seite derselben Medaille bezeichnete.
Zentrale Punkte daraus waren, dass Wulff erwarte, dass Christen in islamischen Ländern die gleichen Rechte hätten, ihren Glauben öffentlich zu leben, theologischen Nachwuchs auszubilden und Kirchen zu bauen. "Die Religionsfreiheit ist Teil unseres Verständnisses von Europa als Wertegemeinschaft." Wulff forderte die in Deutschland lebenden Einwanderer auf, sich besser zu integrieren. "Als ihr aller Präsident fordere ich, dass jeder Zugewanderte sich mit gutem Willen aktiv in unsere Gesellschaft einfügt", sagte er. Zuwanderer müssten die deutsche Sprache lernen, sich an Recht und Gesetz halten und sich mit den Lebensweisen der Menschen vertraut machen. "Wer in Deutschland leben will, muss sich an diese geltenden Regeln halten und unsere Art zu leben akzeptieren." Es gehe allerdings nicht darum, dass jemand seine kulturelle Identität aufgeben oder seine Herkunft verleugnen müsse.
Als Wulff geendet hatte, verließen einige Parlamentarier sofort den Saal. Es gab es nur einen sehr kurzen, höflichen Applaus. Ohnehin war nur knapp die Hälfte der Plätze der Nationalversammlung in Ankara gefüllt, als Wulff als erster deutscher Präsident im türkischen Parlament ans Rednerpult trat. Auszüge der Rede waren schon vorher bekannt geworden.
Für mich hat sich Wulff damit vom konservativen Establishment genauso emanzipiert wie vom linken Mainstream. Er spricht aus was die Mehrheit der Deutschen denkt und das offen, ehrlich und geradlinig. Nach den ersten unsicheren Scritten scheint Wulff nun in seinem Amt angekommen zu sein.
Ich bin wohl einer der konservativen Heinis denen die rede in Bremen wenig gefallen - zumindest solange ich ncht eingeschlafen bin, denn sie war auch höchst langweilig vorgetragen worden.
Die Rede in Istanbul (die ich nicht gehört sondern nur aus der Presse erfahren habe) fand ich sehr gut, er hat einiges wieder zurechtgerückt.
Sarrazin sei Dank für die Diskussion, die er mit seinem Buch angestosssen hat.
Schönen Tag WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
"Angekommen", pah, Denk' Dir Wulff nicht zu gut, der Mann ist und bleibt auf absehbare Zeit ein Notnagel, sehr gut passend zu dem seit Jahrzehnten feststellbaren Trend der Egalisierung nach unten. Mit der Ausnahme von Lübke, auch so ein Notnagel, (nach Lübke kamen doch noch bessere Präsidenten) ist dieser kontinuierliche Trend des politischen Personals auch bei unseren Bundespräsidenten erkennbar. Und die sind, ob sie wollen oder nicht, "Opfer" der jeweiligen Bundesversammlung mit ihren zeitgemäßen Mehrheiten, Kungeleien und Beliebigkeiten. Welchen "Wert" der Präsident hat, konnte man an der Nominierung eines Vollblutkonservativen von den Linken erkennen; mich wunderte am meisten, daß Gauck überhaupt seiner Kanditatur zugestimmt hatte.
[uV]Ephraim Kishon: "Für mich ist Rassismus eine unverzeihliche Sünde, und dazu gehört auch der Haß auf die eigene Rasse."
Imam von Izmir 1999 (von wegen 'der Islam gehört zu Deutschland'): "Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch überwältigen, dank eurer religiösen Gesetze werden wir euch beherrschen."
Dr. Gottfried Curio, AfD 2017: „Wenn der Ausreisepflichtige nicht ausreist, braucht der Steuerpflichtige auch keine Steuern zu zahlen“