mit dem Hinweis auf staatliche Subvention bzw. Intervention in anderen Belangen kann man jede Diskussion totmachen, da sich speziell in Deutschland der Staat in so ziemlich alles einmischt. Das führt also zu nichts.
Die sogenannte Werberelevante Zielgruppe unter 50 war einst die Erfindung vom RTL-Chef Thoma. Das war aus der Hüfte geschossen und ist durch nichts belegt. Wenn ich hier (in Orlando) den Fernseher anmache, bekomme ich auf allen Kanälen Werbung für Cialis, Inkontinenzmittel und anderen Schnickschnack, der sich explizit an Alte richtet. Und ich wette, die Amis wissen sehr genau, dass sie diese Werbemillionen nicht in den Sand setzen.
"Naja, DP, ich hab ja nichts dagegen, dass Geschäftsleute gerne in günstigen Hotels übernachten."
Lexx,
da hast Du mal wieder ein grandioses Eigentor geschossen bzw. Deine weitgehende Ahnungslosigkeit in Steuerdingen offenbart!
Kleiner Hinweis: Wenn "Geschäftsleute" im Hotel übernachten dann ist es Ihnen völlig egal, ob die MWSt 0, 7, 19 oder 100 % beträgt - die ist in der Firma nämlich ein durchlaufender Posten den sie auf der einen Seite bezahlt und kurze Zeit später wieder verrechnen kann.
Noch ein kleines Beispiel: Ich bin beruflich öfters in Österreich und tanke dort mit dem Firmenwagen i.d.R. nicht denn, obwohl das Benzin dort um ca. 20 ct billiger ist als bei uns kommt es meiner Fa. teurer, weil ich bei uns die MWSt. ersetzt bekomme und in Ösiland nicht. (Ich weiß, es gibt Verrechnungstellen, aber der Aufwand rentiert sich für die paar Ct einfach nicht)
Schönes Wochenende WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Zitat von Spock Die sogenannte Werberelevante Zielgruppe unter 50 war einst die Erfindung vom RTL-Chef Thoma. Das war aus der Hüfte geschossen und ist durch nichts belegt. Wenn ich hier (in Orlando) den Fernseher anmache, bekomme ich auf allen Kanälen Werbung für Cialis, Inkontinenzmittel und anderen Schnickschnack, der sich explizit an Alte richtet. Und ich wette, die Amis wissen sehr genau, dass sie diese Werbemillionen nicht in den Sand setzen.
Das ist aber ein ganz anderes Thema. Ich wollte nur zeigen, dass die Öffis die Gruppe der bis 50jährigen nicht interessiert. Deren Marktanteil lag gestern wieder bei 12% (dwdl.de), das ZDF liegt hier noch hinter Vox, Kabel1 oder RTLII kostet aber das hundertfache. Wenn dann solche Rentnersender inhaltlich kritisiert werden heisst es, die Politik soll sich da raushalten. Der ganze Zirkus um Brender war doch sehr bezeichnend; die Politik, das einzige Kontrollorgan der Milliarden verschlingenden Volksmusikproduktionsmaschine, wird in einer an Hysterie grenzenden Art und Weise zurechtgestaucht, dass man sich schon fragen muss, wer diesen kafkaesquen Apparat denn überhaupt noch kontrollieren soll. Das ZDF hat übrigens auf ganz typische Art auf die Kritik reagiert. Es kreierte einfach einen weiteren Sender; ZDF neo. Marktanteil: 0,2%. Die Volksmusikszene wirds freuen.
Passt schon. Ich wollte eben zeigen, dass werbefinanziertes TV für die Älteren woanders durchaus funktioniert, weil Lexx darauf anspielte, dass die Privaten ja nur für die Jungen senden.
Den Öffis ist die junge Zielgruppe nicht egal, sie versuchen händeringend da ranzukommen. Aber was der Apparat in seinen endlosen Konferenzen dazu ausbrütet, kann eben nie wirklich cool sein. Dieses ZDF neo Projekt ist wirklich die nächste Frechheit, die der Zwangsgebührenzahler aufgebrummt kriegt. Dafür haben sie den Dokukanal plattgemacht, da hab ich sogar hin und wieder reingezappt.
DP: ►"wenn dir nichts gescheites einfällt darfst du auch mal nichts schreiben. Ist allemal besser als so ein Blödsinn."◄
Schon witzig, dass so eine Aussage ausgerechnet von dir kommt.
WRL: Siehe Antwort an Spock.
Spock: ►"mit dem Hinweis auf staatliche Subvention"◄
...habe ich lediglich die Irrelevanz von DPs Argument verdeutlicht. Was irgendeine Einzelperson (nicht) will spielt 1. keine Rolle und ist 2. völlig egal, daher kein Argument. Ich hätte auch einfach antworten können "na und?"
►"Die sogenannte Werberelevante Zielgruppe unter 50 war einst die Erfindung vom RTL-Chef Thoma. Das war aus der Hüfte geschossen und ist durch nichts belegt. Wenn ich hier (in Orlando) den Fernseher anmache, bekomme ich auf allen Kanälen Werbung für Cialis, Inkontinenzmittel und anderen Schnickschnack, der sich explizit an Alte richtet. Und ich wette, die Amis wissen sehr genau, dass sie diese Werbemillionen nicht in den Sand setzen."◄
Die Privaten senden die Werbung, die ihnen angeboten wird. Wenn da auch welche für ältere Menschen dabei ist, OK. Diese Werbung sehe ich ja auch. Aus meiner Quelle ist aber nunmal klar ersichtlich, dass der Marktanteil der Privaten bei der Gruppe 50+ deutlich einbricht. Das ist eine Tatsache, die man nicht wegdiskutieren kann.
Entweder also konzentriert sich der ÖR bei seiner Programmgestaltung besonders auf die Gruppe 50+ und macht den Privaten dort besonders konkurrenz (DPs These). Oder diese Gruppe wird in der Programmgestaltung der Privaten weniger bzw. nicht berücksichtigt. Mir fällt jedenfalls auf, dass die privaten Fernsehformate wesentlich stärker auf Jugendliche/junge Erwachsene zugeschnitten sind als die des ÖR. Das gilt insbesondere für Pro 7 und RTL II, wo Zuschauer meinen, dass "Red" und "Stars & Stories" Nachrichten seien, weil es in den "RTL II News" tatsächlich etwa 50% der Zeit um Promis geht.
Ich denke mal es trifft beides irgendwie zu: Der ÖR macht viel klassisches Fernsehen, das daher vor allem von der Gruppe konsumiert wird, die damit aufgewachsen ist. Außerdem kommen im ÖR viele Inhalte mit Anspruch, die tendentiell eher von älteren und gebildeteren Zuschauern gesehen werden. Im Privatfernsehen gibt es z.b. (fast) nur Comedy, während der ÖR eher Kabarett und Satire im Programm hat. Die Privaten dagegen konzentrieren sich vor allem auf die Jugend, die tendentiell immer weniger TV konsumiert. Dabei werden zuschauer 50+ gerne mitgenommen, sind aber keine primäre Zielgruppe. So kommt im Privatfernsehen keine Volksmusik und auch keine Ratgeber-Sendungen. Dafür wesentlich mehr Unterhaltung, von Infotainment über Doku-Soaps und Gerichtssendungen bis zu Talk-Shows und Livestyle-Magazinen.
Ob nun der ÖR Rosamunde Pilcher und das Musikantenstadl sendet, weil es der PR nicht tut, oder ob es der PR nicht tut, weil die Sendungen des ÖR so etabliert sind, ist eine Frage, bei der ich klar zu ersterer Antwort tendiere. Ich denke es würde sich für den PR einfach nicht lohnen.
Zitat von Lexx ...habe ich lediglich die Irrelevanz von DPs Argument verdeutlicht. Was irgendeine Einzelperson (nicht) will spielt 1. keine Rolle und ist 2. völlig egal
Gratuliere, du hast dir Kundenzufriedenheit und Servicementalität der ÖR bereits zu Eigen gemacht. Damit hast du Level 1 auf dem Weg zum Programmdirektor geschafft. Jetzt zu Level 2: Erhöhe die Gebühren, spreche von Sparen und eröffne nebenbei 4 neue Spartensender.
Fairerweise muss man sagen, dass den Privaten die Einzelperson auch Wurscht ist sondern nur die Gesamtquote zählt. Aber die verordnen dafür auch keine Zwangsgebühren.
Der Quotendruck gilt aber auch bei den Öffis und führt zu recht merkwürdigen Blüten. Beispielsweise klingen die Öffi-Radiostationen mit ihrer Behinderten-Dauergrinser-Ansprache zum Teil grausamer als die schlimmsten Privatfunker. Zum anderen haben die Öffis durchaus gute Filmpools, die Streifen daraus werden oft aber erst Wochentags nach Mitternacht (!) gezeigt, während Frau Pilcher und Konsorten zur Prime Time laufen.
Daher sehe ich es mit Häme, dass sich inzwischen auch die ehemals hoffierte gebildete Schicht zunehmend von den Öffis abwendet. Man muss dazu nur mal die Kommentare bei Spiegel.de, Faz.net oder heise.de lesen, wenn ein Öffi-Thema kommt. Natürlich gibt es auch dort immer noch einen Lexx, der predigt, dass das doch die Guten sind. Aber mit immer weniger Erfolg.
Dass die Öffis die natürliche Heimat der gebildeten Mittel- und Oberschicht sind wird immer unterstellt, aber das würde ich doch gern mal hinterfragen. Aus dem Bauch heraus glaube ich nicht, dass sich diese Leute "Tierärztin Dr. Mertens" (heute, ARD 20.15 Uhr) oder das "History Quiz" (heute, ZDF 20.15 Uhr) anschauen. Die sehen "CSI, Miami" und anschliessend "Dr. House" (RTL). Bei der Tierärztin Frau Dr. Mertens landet doch eher die Klientel, die sich am Nachmittag Richterin Barbara Salesch und Bianca - Wege zum Glück reinzieht. Überhaupt, wenn ich mir mal das Programm der ARD von heute anschaue: reines Unterschichten Verdummungsprogramm:
12:00 Nachrichten
12:15 ARD-BuffetRatgeber
13:00 MittagsmagazinMagazin
14:00 TagesschauNachrichten
14:10 Rote Rosen (708)Telenovela
15:00 TagesschauNachrichten
15:10 Sturm der Liebe (979)Telenovela
16:00 TagesschauNachrichten
16:10 Leopard, Seebär & Co. (73)Dokusoap
17:00 Tagesschau um fünfNachrichten
17:15 BrisantMagazin
18:00 Verbotene Liebe (3526)Daily Soap
18:25 Marienhof (3728)Daily Soap
18:50 Das Duell im ErstenQuiz
19:20 Das Quiz mit Jörg PilawaShow
19:50 Das Wetter im ErstenWetter
19:55 Börse im ErstenNachrichten
20:00 TagesschauNachrichten
20:15 Tierärztin Dr. Mertens (37)Über den Wolken Serien
21:05 In aller Freundschaft (459)Das Fest der Liebe Arztserie
21:50 PlusminusMagazin
22:15 TagesthemenNachrichten
22:43 Das Wetter im ErstenWetter
22:45 Menschen bei MaischbergerTalkshow
Das würde ich zusammenfassend nennen: Grundversorgung von Unterhaltungskitsch, Ratgebern und Nachrichten. Irgendeine Mittelschicht oder gar gebildet schaut doch nicht so einen Mist?!
Nachtrag zum letzten Beitrag: Ich habe einen wichtigen Faktor für die Alterszusammensetzung vergessen: Die Werbung. Nach meiner Erfahrung sind es vor allem die älteren Deutschen, denen die Werbung auf die Nerven geht. Die gucken die privaten Sendungen dann garnicht erst wegen der Werbung, während die Jugendlichen und Mittelalten damit aufgewachsen sind und besser mit klar kommen.
Zum Zweifel daran, dass für die Privaten die Zuschauer 50+ nicht wichtig sind, führe ich an, dass JEDE TV-Quote, die ich bisher gesehen habe, von 3-49 oder von 14-49 Jahren geht. Dabei ist IMMER die Rede von der "werberelevanten Zielgruppe". Dass das Alter 14-49 J nur mal von jemandem salopp als relevante Zielgruppe erwähnt wurde und sonst keine Bedeutung hat, halte ich für ein Märchen. Dafür ist diese Einteilung zu dominant.
Spock: ►"Natürlich gibt es auch dort immer noch einen Lexx, der predigt, dass das doch die Guten sind.◄
Also entweder habe ich meinen eigenen Standpunkt nicht deutlich machen können, oder irgendwer hat mich erfolgreich in eine Schublade gepackt. Auf jeden Fall ist der ÖR für mich nicht "die Guten", lediglich ein wichtiger Teil der deutschen Rundfunkkultur, der nicht abgeschafft werden sollte (darauf laufen die Pay-TV-Forderungen letztlich doch hinaus). Wäre der Thread darum gegangen, das Privatfernsehen zu verstaatlichen, würde ich wahrscheinlich als ein Prediger "der guten" Privaten gesehen werden.
DP: Welchen Sinn hat es, das Programm von 12-20 Uhr hier zu zitieren? Die "gebildete Mittel- und Oberschicht", auf die du dich beziehst arbeitet zu der Zeit.
Gucken wir doch mal in die Prime-Time ab 20:15 Uhr bis Mitternacht: ARD: 95 Minuten deutsche Serien, 25 Minuten Wirtschaftsmagazin, 30 Minuten Nachrichten, 75 Minuten Polit-Talk ZDF: 45 Minuten Quizshow, 45 Minuten Dokumentation, 30 Minuten Nachrichten, 90 Minuten Kabarett/Satire, 15 Minuten UK-Sendung WDR: 115 Minuten Reportage, 20 Minuten Nachrichten, 40 Minuten Literaturtalk, 5 Minuten Kunst, 45 Minuten Konzert 3Sat: 90 Minuten deutscher Film, 65 Minuten Dokumentation, 35 Minuten Nachrichten, 35 Minuten Theatermagazin
Ja wenn man 3sat gegen RTL stellt kommt man auf erstaunliche Resultate. Z.B. dass der Marktanteil von RTL bei 18% liegt. Der von 3Sat bei <1%. Mit anderen Worten, wenn RTL Stern TV bringt sehen das 18 mal mehr Leute. Und dafür muss man nicht mal bezahlen, für die Theateraufführung von Bochum, Einschaltquote 103 Leute inklusive Verwandten der Schauspieler, schon.
DP: Wenn du nurnoch billige Polemik zu bieten hast, die nichtmal was mit dem eigentlichen Thema zu tun hat dann lass deinen Beitrag lieber ganz sein. Ist für alle Beteiligten besser.
Ja ich weiss, die Realität ist hart. Im Osten hätte man jetzt einfach die Privaten verboten und hätte dann automatisch eine 100% Sehbeteiligung der Staatssender. Im Westen muss man das nicht mehr. Beiden gemein ist: Der Bürger zahlt, egal was der Staat auftischt. Manche sind sogar damit schon zufrieden.
Anscheinend rede ich auch gegen die Wand, habe irgendwo weiter vorn versucht zu erklären, dass in anderen Ländern (z.B. USA) die sogenannte werberelevante Zielgruppe auch weit über die 50 hinausgeht. Das gilt übrigens auch für unser ZDF. Auf keinem anderen Kanal werden so viele Haftcremes, Treppenlifte und Inkontinenzmittel angepriesen wie dort. Außerdem funktioniert Werbung (im Allgemeinen) sehr gut bei den Alten. Sonst würden sie sich nicht in Bussen zum Heizdeckenverkauf karren lassen. Und der Erfinder der werberelevanten Zielgruppe unter 49, Thoma, hat es selber zugegeben, dass das eine Erfindung aus dem Bauch heraus war.
Aber, warum ist das eigentlich wichtig? Und warum muss ich das alles doppelt hinschreiben, Lexx?
Zitat Also entweder habe ich meinen eigenen Standpunkt nicht deutlich machen können, oder irgendwer hat mich erfolgreich in eine Schublade gepackt. Auf jeden Fall ist der ÖR für mich nicht "die Guten", lediglich ein wichtiger Teil der deutschen Rundfunkkultur, der nicht abgeschafft werden sollte
Der Meinung war ich auch mal, inzwischen bin ich aber für abschaffen. Oder meinetwegen soll sowas wie 3sat übrig bleiben, dort könnte man noch den Weltspiegel und die handvoll guten und niveauvollen Sendungen reinpacken, die es gibt. 3sat hat meines Wissens ein Budget an den Rundfunkgebühren von irgendwas um einen Euro. Würde ich sehr gerne dafür bezahlen! Aber nicht 17 Euro plus für den ganzen Mist, den die Privaten auch können und oft besser. Die könnten auch die Schunkelsendungen für die Alten, wenn die Öffis das nicht gekapert hätten. Kommerziell wäre das auch kein Problem, im Gegenteil: Die Auftritte in den Schunkelshows sind für die Interpreten Gold Wert, weil sie danach ihre Tonträger verkaufen. Möchte lieber nicht wissen, wer da wie die Taschen aufhält für die Programmgestaltung der 'Lustigen Musikanten'.
Anderes Thema Gottschalk: Die Privaten müssten da 'Dauerwerbesendung' einblenden mit dem Konzept.
Und hör mir auf mit den tollen Dokus und Politmagazinen. Vieles davon schrammt inzwischen knapp an Mirks Propaganda-Niveau vorbei. Manches entpuppt sich sogar später als ganz miese Werbemasche, wie dieser ARD-Film über eine neue Neurodermitis-Salbe.
Ist ja auch logisch, wo so viele Milliarden mehr oder weniger unkontrolliert fließen, kommen die bösen Buben aus Wirtschaft und Politik und spielen ihr Spiel. Wäre komisch, wenns nicht so wäre.
Spock: Zum Thema werberelevante Zielgruppe: Du sagst, du redest gegen eine Wand, bist aber auf meine Argumente (Mitnahmeeffekt in der Werbung, die übliche Einteilung 14-49) garnicht eingegangen. Vielleicht war diese Zielgruppe wirklich mal eine Erfindung Thomas nur aus dem Bauch heraus, trotzdem kann sie Einzug in die Köpfe der Programmgestalter und Geschäftsführer gehalten haben und sich dadurch zu einem tatsächlichen Standard entwickelt haben. Oder dieses Bauchgefühl beruhte auf einem tatsächlichen Trend der Sender, sich auf die Jugend zu konzentrieren, auch wenn die Grenze womöglich nicht genau bei 49 Jahren liegt. Die Einteilung 14-49 Jahre (oder auch 3-49 Jahre) wird jedenfalls überall so gemacht, wo es um Quoten geht (jedenfalls habe ich es noch nirgends anders gesehen) und es ist in diesem Zusammenhang auch immer von der "werberelevanten Zielgruppe" die Rede.
Dass das reine Willkür sein und mit der Realität nichts zu tun haben soll, nur, weil es Werbespots für Senioren gibt, überzeugt mich nicht.
►"Aber, warum ist das eigentlich wichtig?"◄
Weil der Marktanteil der Privaten zufällig (oder eben gerade nicht) bei dieser Grenze einbricht, von vorher etwa 60% auf unter 40% (wimre).
►"Der Meinung war ich auch mal, inzwischen bin ich aber für abschaffen. Oder meinetwegen soll sowas wie 3sat übrig bleiben, dort könnte man noch den Weltspiegel und die handvoll guten und niveauvollen Sendungen reinpacken, die es gibt. 3sat hat meines Wissens ein Budget an den Rundfunkgebühren von irgendwas um einen Euro. Würde ich sehr gerne dafür bezahlen! Aber nicht 17 Euro plus für den ganzen Mist, den die Privaten auch können und oft besser."◄
In der Ansicht sind wir garnicht so weit auseinander. Von mir aus könnte man die Senderzahl um 1/3 reduzieren inkl. der Abschaffung des kompletten ZDF, wie ich das mal selbst vorgestellt habe. Die Hälfte der Rundfunkgebühren würde dann für das Programm der ARD, der Dritten und der Spartensender reichen, wobei teure Shows und das, was die Privaten besser können, auf ein Minimalmaß reduziert wird (eine Telenovela statt drei, eine Soap statt fünf). Das Minimalmaß muss schon deswegen sein, weil die Verfassung von einer Grundversorgung spricht, die das BVG als Komplettprogramm definiert hat.
►"Die könnten auch die Schunkelsendungen für die Alten, wenn die Öffis das nicht gekapert hätten. Kommerziell wäre das auch kein Problem, im Gegenteil: Die Auftritte in den Schunkelshows sind für die Interpreten Gold Wert, weil sie danach ihre Tonträger verkaufen. Möchte lieber nicht wissen, wer da wie die Taschen aufhält für die Programmgestaltung der 'Lustigen Musikanten'."◄
Du meinst also, der PR hat solche Shows nicht, weil der ÖR dort so stark vertreten ist. Ich denke eher, es ist andersrum. Mag sein, dass eine Volksmusiksendung für einen Sender zu finanzieren ist (wobei ich darauf hinweise, dass ältere Zuschauer eher gereizt auf Werbepausen reagieren). Aber welchem unserer großen Privatsender würde Volksmusik ins Profil passen? Die Gefahr ist groß, dass sich die Sender damit ihr Image versauen, uncool werden, und von der Jugend gemieden werden. Bei einigen meiner Bekannten ist der ÖR nicht auf den ersten Programmplätzen, sondern unter ferner liefen. Da die auch keine Fernsehzeitschrift haben, wird das Programm dort garnicht erst wahrgenommen. Wenn nun ein PR-Sender, etwa RTL, Volksmusik ins Programm aufnimmt dürfte ihn das gleiche Schicksal treffen - Quotenverlust bei anderen Sendungen. Daher denke ich, dass schon aus Image-Gründen die großen PR-Sender keine Schunkelsendungen im Programm haben wollen (außer Karnevalssendungen). Es würde sich vermutlich eher ein eigener "Alten"-Sender finden, der diese Klientel versorgt. Ob der dann auch die Traumquoten des Musikandenstadls erreicht halte ich für fraglich, da er erst seinen Weg ins Kabel- und Antennenfernsehen finden müsste.