Ich finde überhaupt nicht, dass die Herman hingerichtet wurde.
Wenn man der erreichbaren Öffentlichkeit trauen darf, dann hat die Herman durchaus die weit überwiegende Sympathie der Zuschauer und Kerner für den inszenierten Eklat die Arschkarte bekommen. Selbst in der Presse kommt Kerner zunehmend schlecht weg. Und das, obwohl sich die Herman eigentlich recht ungeschickt angestellt hat. Ein rhetorisch gewiefterer Counterpart hätte den dummen Kerner gegen die Wand laufen lassen. Selbst die Senta Berger hat ja nun den Kerner für den Rausschmiss kritisiert und ein paar warme Worte für die Herman gefunden.
FW:
Ich rede von der Tätigkeit der Medien, nicht, was die Bevölkerung denkt.
Richtig, Kerner wird kritisiert, war der Rausschmss doch recht skandalös und das merkt man in der Presse. Aber inhaltlich wird sich nach wie vor nicht mit Hermans Thesen auseinandergesetzt - alle Verrisse und Falschdarstellungen bleiben unwidersprochen im Raum.
So bekommt der Zuschauer zwar von den Medien gesagt, dass der Umgang mit Hermans teilweise unangebracht war, in der SACHE bleibt jedoch alles beim alten und jede Menge andere Tiefschläge bleiben auch wieterhin unkritisiert.
Um Hermans Familienthesen geht es doch gar nicht mehr. Und um ihre Bücher auch nicht.
Es geht vielmehr um ihre verquasten Äusserungen zur NS-Familienpolitik. Ich denke, das breite Publikum hat sie deshalb nie für eine verkappte NS-Sympathisantin gehalten. In den Medien hat man sie missverstanden weil man sie missverstehen wollte, und weil Kerner das auf die Spitze getrieben hat, ist er beim Publikum durchgefallen.
FW: "Um Hermans Familienthesen geht es doch gar nicht mehr. Und um ihre Bücher auch nicht.
Es geht vielmehr um ihre verquasten Äusserungen zur NS-Familienpolitik."
Da könnte was dran sein. Und ich sehe das als Bestätigung meiner Argumente, denn das ist ja die höchste Form des nicht-Beschäftigens, wenn man stets nur die neuesten Aussagen durch den Dreck zieht.
Da grölt dann einer "Herman: Frauen zurück an den Herd" und alle anderen übernehmen das so bzw. finden inhaltlich ähnliche Aussagen.
(Ändert also meiner Argumentation nix).
"In den Medien hat man sie missverstanden weil man sie missverstehen wollte, und weil Kerner das auf die Spitze getrieben hat, ist er beim Publikum durchgefallen."
Fast volle Zustimmung. Kerner ist in den unmittelbaren Nahkampf gegangen und hat da übertrieben, deswegen ist er "durchgefallen". Aber es gibt ja auch noch die "Fernkämpfer" wie die Bild, die ihren Teil dazu beigetragen haben.