Kodo schrieb am 13.01.2008 12:02
Wenn es nachweislich finanzierbar ist, dann gib mal einen kurzen Plan.
Mit Faulheit hatte ich gemeint, dass sehr vielen Leuten das Bürgergeld genug wäre und sie deshalb weder arbeiten noch gemeinnützig tätig sein wollten.
Wie begründet sich das Bürgergeld?
Es geht doch darum: wollen wir alljährlich Milliarden für einen riesigen Überwachungs- und Repressionsapperat ausgeben um Leute zu gängeln, die auf dem Arbeitsmarkt nicht gebraucht werden (unabhängig davon, ob sie Lust zum arbeiten haben oder nicht), oder ob wir diese Mittel den Menschen gleich in Form eines BGE zukommen lassen. In Saus und Braus wird man vom BGE allein nicht leben können, aber das Leben wird menschenwürdiger, weil man nicht auf den Knien um Almosen betteln und sich vor irgendwelchen Beamten vollständig entblößen muß.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Kodo schrieb am 13.01.2008 12:02
Wenn es nachweislich finanzierbar ist, dann gib mal einen kurzen Plan.
Hab ich nicht im Kopf, wurde aber oft genug in den Medien erwaehnt, wie sich die Vertreter der leicht unterschiedlichen Finanzierungsmodelle das vorstellen.
Beim Werner-Modell fallen ja wohl alle Toepfe weg und somit auch alle Kosten dafuer. Und angesichts der eh schon gezahlten Leistungen aus allen Toepfen ergibt sich auch, dass man nicht einfach "BG*80Mio=BG-Mehrkosten" rechnen kann.
Zitat:
Mit Faulheit hatte ich gemeint, dass sehr vielen Leuten das Bürgergeld genug wäre und sie deshalb weder arbeiten noch gemeinnützig tätig sein wollten.
Wenn das so stimmen wuerde, wuerden sich ja jetzt sicher schon Millionen Buerger mehr auf die faule Haut legen und sich mit HIV o.ae. begnuegen.
Auch gaebe es nicht die Millionen Menschen, die gemeinnuetzig taetig sind - und das, obwohl sie sogar arbeiten.
Das BG soll ja wohl in allen Modellen aehnlich gering sein, wie heute SoHi, HIV, etc. und nicht hoeher bzw. so hoch, dass man damit bequem leben koennte.
Es ist ein alter Irrtum, dass der Mensch angeblich gar nichts mehr tun wuerde, wenn er das koennte und duerfte. Ausserdem ist der Mensch Jaeger und Sammler - die wenigsten wuerden sich dauerhaft mit so wenig wie HIV-Niveau begenuegen.
Sollte es aber wirklich Leute geben, die sich damit begnuegen, koennte das fuer die Allgemeinheit auch positiv sein: ggf. mehr sozialer Frieden, weniger Kriminalitaet, mehr Kinder bzw. mehr Erziehung der vorhandenen Kinder, mehr Pflege der Angehoerigen, mehr Paarbildung/Ehen (=mehr Wohnraumangebot=mehr Kaufkraft) u.ae.
Zitat:
Wie begründet sich das Bürgergeld?
Wegfall von teurer, ueberfluessiger Buerokratie.
Mehr Liberalismus/Freiheiten.
Mehr Anreiz zu Arbeit bzw. zu Arbeitsangeboten durch leichten Zugang und wenig Buerokratie.
Befreiung der Arbeit von Abgaben (und ggf. sogar Steuerlast je nach BG-Modell)
Bei MwSt-Finanzierung finanziert der Konsum auch im Ausland produzierter Waren die inlaendische soziale Versorgung.
Usw.
Siehe Mirks Antwort.
Siehe oben.
Siehe bisherige Aussagen.
Egal wie die Finanzierbarkeit eines Bürgergeldes aussehen würde: Es müssten immer die Arbeitenden für die (aus welchen Gründen auch immer) nicht Arbeitenden zahlen. Richtig problematisch würde dies in Rezessionszeiten oder durch die negative demografische Entwicklung.
Wenn mit diesem Bürgergeld ein erträgliches 'menschenwürdiges' Auskommen möglich wäre, sähen Millionen keinen Sinn mehr, zu arbeiten, was denen persönlich nichtmal zu verübeln wäre. Dass mit dem Bürgergeld auf einmal die große Idealismuswelle ausbrechen würde, glaubt doch keiner ernsthaft, außer er glaubt auch an den Osterhasen.
Bürgergeld können nur hoffnungslose Utopisten fordern oder Leute, die gar nicht arbeiten wollen bzw. sehr verschrobene Vorstellungen vom realen Arbeitsprozess haben.
Kodo schrieb am 13.01.2008 12:02
Mit Faulheit hatte ich gemeint, dass sehr vielen Leuten das Bürgergeld genug wäre und sie deshalb weder arbeiten noch gemeinnützig tätig sein wollten.
Wenn das so stimmen wuerde, wuerden sich ja jetzt sicher schon Millionen Buerger mehr auf die faule Haut legen und sich mit HIV o.ae. begnuegen.
Genau das würden sie auch tun, wenn es da nicht den Druck in Form der Bedürftigkeitsprüfung und der drohenden Kürzung im Falle der Nichtannahme eines Arbeitsangebots.
Anonymer User schrieb am 13.01.2008 11:48
Das echte, bedingungslose BG hat ueberhaupt nichts mit Faulheit zu tun.
Hat es wohl.
Oder glauben Sie im Ernst, es würde so ohne weiteres akzeptiert, daß sich eine bildungsunwillige Masse, die schon von vorneherein "Hartz-IV" als Berufswunsch angibt, in der sozialromantischen Hängematte bequem macht, die jene mit ihrer Arbeit finanzieren?
Dieses sogenannte "Bürgergeld für alle" ist eine sozialromantische Gutmenschenunverschämtheit, die sich die Leistungsträger der Gesellschaft auf keinen Fall gefallen lassen werden. Ich jedenfalls habe nicht die geringste Lust, diesen ausbildungs- und leistungsresistenten Menschenmüll mit meinem hartverdienten Geld zu finanzieren; aber schon gar keine Lust!
dewo schrieb am 13.01.2008 16:33
Ich jedenfalls habe nicht die geringste Lust, diesen ausbildungs- und leistungsresistenten Menschenmüll mit meinem hartverdienten Geld zu finanzieren; aber schon gar keine Lust!
Aber Herr Dewo, wenn Sie tot sind und auf Ihr Leben zurückblicken könnten, würden Sie feststellen, dasss es ohne Bedeutung ist.
Kodo schrieb am 13.01.2008 17:19
Aber Herr Dewo, wenn Sie tot sind und auf Ihr Leben zurückblicken könnten, würden Sie feststellen, dasss es ohne Bedeutung ist.
Kodo schrieb am 13.01.2008 17:19
Aber Herr Dewo, wenn Sie tot sind und auf Ihr Leben zurückblicken könnten, würden Sie feststellen, dasss es ohne Bedeutung ist.
„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Mirk: Ich wähle auch bisweilen FDP, finde diese Ausdrucksweise aber ebenfalls unangebracht. Die Schublade passt nicht.
Dann lass es mich so ausdrücken: Nicht alle FDP-Wähler bezeichnen arbeitslose Menschen als "Menschenmüll", aber Leute, die arbeitslose Menschen als "Menschenmüll" bezeichnen, wählen meistens FDP.
Mich würde mal interessieren, was für eine Endlösung dewo für das "Menschenmüll"-Problem vorschwebt.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Mirkalf schrieb am 14.01.2008 10:33
Dann lass es mich so ausdrücken: Nicht alle FDP-Wähler bezeichnen arbeitslose Menschen als "Menschenmüll", aber Leute, die arbeitslose Menschen als "Menschenmüll" bezeichnen, wählen meistens FDP.
Mich würde mal interessieren, was für eine Endlösung dewo für das "Menschenmüll"-Problem vorschwebt.
Das solltest du die fragen, die die Linkspartei wählen, die haben vielleicht noch Erfahrungen, wie man "Menschenmüll"-Probleme im Gulag löst.
Mirkalf schrieb am 14.01.2008 10:33
Nicht alle FDP-Wähler bezeichnen arbeitslose Menschen als "Menschenmüll", aber Leute, die arbeitslose Menschen als "Menschenmüll" bezeichnen, wählen meistens FDP.
Mich würde mal interessieren, was für eine Endlösung dewo für das "Menschenmüll"-Problem vorschwebt.
Ich denke, dass für einen FDP-Wähler eher diejenigen als sowas wie "Menschenmüll" gelten, die Gesetze und sonstige Voraussetzungen schaffen (und davon leben), dass andere Menschen pragmatischerweise eher soziale Leistungen in Anspruch nehmen, als sich in einem freien Arbeitsmarkt selbst um ihren Lebensunterhalt zu kümmern. Einem pragmatisch denkenden Empfänger von sozialen Leistungen macht auch ein liberal denkender Mensch in der Regel keinen Vorwurf.
[QUOTE][b][i]Mirkalf schrieb am 14.01.2008 10:33[/b][/i]
Mich würde mal interessieren, was für eine Endlösung dewo für das "Menschenmüll"-Problem vorschwebt.[/QUOTE]Mittel und Wege suchen und finden, die in diesen Kreisen vielerorts herrschende Ausbildungs- und Leistungsresistenz zu brechen und sie also als ihren Teil beisteuernde Mitglieder in die Gesellschaft einzugliedern; zu "entmüllen", sozusagen. Was hatten Sie sich denn unter einer "Endlösung" vorgestellt?
Im übrigen habe ich in meinem Leben noch nie FDP gewählt. Das liegt zwar durchaus im Bereich des Möglichen, allemal angesichts des Rumgewürges der die große Koalition bildenden Parteienvertreter, war allerdings bislang noch nicht der Fall.