Zur Zeit läuft mal wieder politisches Kabarett. Das muss die CSU nicht fürchten, oder doch? Der Sturz von Ede Stoiber hat ihr in den Umfragen nicht wirklich geschadet. Sie war in den Schlagzeilen und den Protagonisten, vor allem den etwas blassen Huber und Beckstein gab das Theater einen Hauch von glamour. Womöglich will man den nun wieder zum glänzen bringen, denn statt Sachpolitik, wie sie etwa die bayerische SPD unter Maget thematisiert, stehen wiedermal nur Personenfragen in den Schlagzeilen; Wird Parteichef Huber die Wahl politisch überleben ("Ich bin für zwei Jahre gewählt worden. Ich werde die Verantwortung auch für die vollen zwei Jahre wahrnehmen", so Huber der Münchner "tz")? Könnte Ede Stoiber versucht werden zu putschen nach einem schlechten Wahlergebnis ("Irgendwelche Spekulationen über eine Niederlage oder gar Personaldiskussionen sind völlig fehl am Platz und schädlich", Stoiber dem Münchner Merkur). Was macht Seehofer, der dem Führungsduo das unerrreichbare Wahlziel 52%!x ausgab, aber sich in Bayern nicht blicken lässt (Huber: "Jeder kann natürlich persönliche Erwartungen haben und dann auch etwas dafür tun. Für die CSU sei das Wahlziel 50 plus X. Ich werde die CSU in die nächste Generation führen und ich werde mich auf dem Parteitag der CSU 2009 wieder zur Wahl als Parteivorsitzender stellen)?
Mir geht dieses Schmierentheater zusehends auf die Nerven. Da kommen schon seit Jahren keine sinnvollen politischen Impulse mehr aus BY in Richtung Bund - im Gegenteil, nur dumme Störmanöver. Ansonsten beschäftigt man sich mit sich selbst und übt sich allenfalls in Populismus.
Okay, Bayern steht wirtschaftlich und mit seinem Bildungssystem im Vergleich weiterhin gut da. Aber die Nachbarn in BW tun das z.B. auch und schaffen es ohne dieses ständige dumme Gedöns.
Spock schrieb am 25.09.2008 10:47
Mir geht dieses Schmierentheater zusehends auf die Nerven.
Nur noch bis Sonntag. Danach vielleicht noch eine Woche Schuldzuweisungen, Heulereien und andere "Analysen", und dann ist wieder Ruhe an der Front. Einigermassen jedenfalls...
Jetzt hat die CSU wohl in Berlin gegen ihren eigenen Vorschlag, die Wiedereinführung der Pendlerpauschale, gestimmt. Dumme Schwätzer sinds, sonst nix. Die Linie zeigt von Strauß über Stoiber deutlich nach unten.
Die bayerische Intelligenzija wählt ja seit Jahren schon rot, kaum eine bayerische Grossstadt, die keinen SPD Bürgermeister hat. Der CSU Rückhalt liegt auf dem Land. Wer Bayern gewinnen will muss hier punkten.
Nun ja, Bayern gehts gut und das verdankt das Land auch wegen einer exzellenten Wirtschafts- und Finanzpolitik der CSU. Zur Wahl stehen aber weniger die Verdienste als die Zukunftskonzepte. Und da wäre ich weder von der Politik noch von den Köpfen der CSU überzeugt, da macht mir die FDP eine weit bessere Figur.
Zur Wahl stehen aber weniger die Verdienste als die Zukunftskonzepte.
Na so ganz ernst meinst du das aber auch nicht. Wir waren uns doch schon mehrmals einig, dass in Deutschland echte Konzepte vom Wähler als 'kalt' abgestraft werden.
Irgendwie schmoren wir hier böse im eigenen Saft. Jeder - ich schließe mich da nicht aus - kommt immer wieder mit seinen schon hundertmal hingeschriebenen Thesen angeschissen.
(Jaaa, kater, Kirchoff ist doof, Kirchoff ist doof, Kirchoff ist doof, Kirchoff ist doof, Kirchoff ist doof,Kirchoff ist doof, Kirchoff ist doof doof doof doof doof doof..)
Zur Wahl stehen aber weniger die Verdienste als die Zukunftskonzepte.
Na so ganz ernst meinst du das aber auch nicht. Wir waren uns doch schon mehrmals einig, dass in Deutschland echte Konzepte vom Wähler als 'kalt' abgestraft werden.
Ja, ich meinte auch mehr Auftreten der Partei. Solche Dinge wie die Rück-Forderung nach der Pendlerpauschale oder dem Aufheben des Rauchverbots sind so durchsichtig, billig und populistisch, dass mir die CSU nicht besser vorkommt als meinetwegen die Linkspartei in Berlin.
Das war ein bischen blabla um dieSteuer. Den meisten Leuten ist die Steuer aber am Ende ziemlich egal. Ich glaube jedenfalls nicht, dass die CSU jetzt mit der Pendlerpauschale grossartig Punkte macht.
Und der Wegfall irgendwelcher Abschreibungsregeln ist den Leuten erst recht schnuppe. Damit kann er bei ein paar Betroffenen punkten, aber nicht bei der Masse. Für die meisten ist das ein Luxusproblem.
Und das gilt auch für die Bierdeckelsteuer.
Und wie das nun die Arbeitslosigkeit reduzieren soll, ist irgendwie schleierhaft. Interessanterweise hat sich auch niemand mal ernsthaft hingestellt und erklärt wie und warum es den Leuten dank so einer Steuer besser gehen soll. Letztlich begreifen die meisten schon ganz gut, dass das zu ihrem Leben keinen Bezug hat.
Und so geht das auch mit Hartz4 zum Beispiel. Zwar gibt es jetzt neue Arbeitsplätze, aber ich habe noch keinen Politiker gesehen, der erklärt hätte, was Hartz4 jetzt damit zu tun hätte. Was bei den Leuten hängenbleibt, ist, dass es teurer ist, und dass es weniger rausgibt. Und die Arbeitgeberlobby ist ja jetzt auch schon dabei und schiebt die ganzen neuen Arbeitsplätze auf die Konjunktur in den USA, die jetzt leider wegfällt, weswegen es jetzt auch keine Lohnerhöhungen geben kann. Mit anderen Worten: Die ganzen Mühen um Hartz4 waren für den Popo, denn offensichtlich hatten sie auf die Arbeitslosigkeit keine Auswirkungen. Und da wundert sich noch wer über den Erfolg der Linken ?
Wo ist denn mal der Politiker, der mal sagt, da und da will ich hin, und das und das müssen wir dafür tun, weil ...
Wobei das Ziel vielleicht etwas sinnvoller sein sollte, als Steuernsenken oder Vereinfachung oder Senkung der Lohnnebenkosten. Selbst bei der Bildungsoffensive fehlt das Ziel vollkommen. Warum stellt sich keiner hin und sagt, ich will bis 2040 Vollbeschäftigung und die Löhne sollen bis dahin um 3% im Jahr steigen. Dafür muss der Staat soundsoviel für Bildung ausgeben usw usf. Und wer Harz4 Empfänger ist, bekommt extra viel für Fortbildung. Und unser Ziel ist es, bis 2020 alle Hartz4 Empfänger in Arbeit zubringen, indem wir ... Und wer einen Billigjob hat soll auch extra Fortbildung bekommen, damit er in 10 Jahren keinen Billigjob mehr braucht.
Was wollen die Politiker konkret tun, um die Arbeitslosigkeit zu reduzieren ?
Nix. Stattdessen kleinklein um die Pendlerpauschale.
Wobei diesen Politikern das ja auch eh keiner mehr abnehmen würde.
Anonymer User schrieb am 26.09.2008 23:42
Warum stellt sich keiner hin und sagt, ich will bis 2040 Vollbeschäftigung und die Löhne sollen bis dahin um 3% im Jahr steigen. Dafür muss der Staat soundsoviel für Bildung ausgeben usw usf. Und wer Harz4 Empfänger ist, bekommt extra viel für Fortbildung.
Mach 6% Lohnsteigerung daraus, dann hast du die Münchner Wahlrede von Gregor Gysi vom Freitag.
Also man kann mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit annehmen, dass es bis 2040 mehr offene Stellen als Arbeitssuchende gibt. Die Löhne steigen dann automatisch, ganz einfach weil die Leute sich dann einen Arbeitgeber aussuchen können und nicht umgekehrt.
Damit sind schonmal zwei Forderungen praktisch automatisch erfüllt, zumindest für die letzten 20 Jahre.
Da es spätestens ab 2030 auch deutlich zuwenig fähige Arbeitskräfte geben wird ist anzunehmen, dass der Staat mehr Geld in Bildung invesiert, um diesen Mangel auszugleichen.
Na toll. Angebot und Nachfrage. Der Markt wirds schon richten. Warum sprichst du dich dann im anderen Thread so vehement für mehr Regulierung aus? Und was sagt uns das ganze für die morgigen LTW in Bayern?
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