Wie sich die Bayern zur Bundestagswahl verhalten werden, steht auf einem ganz anderen Blatt. Die Abstrafung ihrer Landesregierung haben sie ja nun erledigt.
Mirk, nun sieh's doch endlich ein: Der historisch große CSU-Frust ist an deinen Lieblingsparteien, den Roten und den Dunkelroten, völlig spurlos vorbeigegangen. Kaum einer in Bayern will dort Lafos Mist hören und dass das schlechte SPD-Ergebnis eher mit Müntes Comeback als vielmehr mit Becks Unfähigkeit und dem blassen Landeskandidaten zu tun hat, glaubst auch nur du allein.
Merkel muss für den Bund ohnehin auf Schwarz-Gelb setzen, insofern ist die Vorwegnahme in Bayern eher förderlich.
Aber davon abgesehen fände ich rot-rot-grün im Bund für vier Jahre doch mal ganz lustig, insofern hoffe ich ja auch mit dir.
Lexx, das Ergebnis der Kleinen war doch in der öffentlichen Debatte ziemlich wurscht, alles hat um das Ergebnis der CSU orakelt. Da gab es zuletzt drei Umfragen; 47, 48 und 49%. Das Thema der Wahl hiess 50% oder nicht. Da sind die 43% doch sehr weit weg, passt aber durchaus zu den letzten Wahlen, die regelmässig in Überraschungen endeten.
Anonymer User schrieb am 29.09.2008 10:34
Alles in allem: Sieg für Merkel auf der ganzen Linie! Und als Sahnehäubchen kommt noch das glänzende Wahlergebnis der CDU bei den Landtagswahlen in Brandenburg dazu.
Hast du dir das jetzt auch schöngelogen oder kennst du nicht den Unterschied zwischen einer Landtags- und einer Kommunalwahl?
DP schrieb am 29.09.2008 07:51
Die echten Gewinner: Beckstein (die Reihen werden sich hinter ihm schliessen müssen), Stoiber (wenn auch nur aus persönlichen Gründen, er selbst hätte auch nur dasselbe Resultat bekommen), Merkel (das erleichtert ihr die Arbeit in Berlin), Seehofer (als neuer Parteichef).
Schwarz-Gelb hat keine Mehrheit mehr.
Freie Waehler waehlen nicht automatisch Schwarz-Gelb.
Hinter Beckstein wird sich nur eine begrenzte Zeit was schliessen.
Sobald ein Neuer den Hut in den Ring wirft, ist er weg.
DP: "Lexx, das Ergebnis der Kleinen war doch in der öffentlichen Debatte ziemlich wurscht, alles hat um das Ergebnis der CSU orakelt. "
Klar ging es in erster Linie um die CSU. Aber auch die anderen Parteien waren im Fokus. Die FDP und die freien Wähler bei der Frage nach einem Koalitionspartner und die Linke bei der Frage, obs bei der CSU mit 47 oder 48% vielleicht doch zur absoluten Mehrheit der Stimmen reicht. Insbesondere ob die Linke die 5% schafft war da wichtig.
Zur CSU:
Klar kann man jetzt sagen, das Wahlergebnis lag 3,5% unter den Umfragewerten, die Umfrager sind die Verlierer. Auf der anderen Seite haben sie aber den Trend richtig wiedergegeben (starke Verluste -> Ergebnis <50%) und ob die zweistelligen Verluste jetzt bei 14% oder 17,5% liegen ist erst in zweiter Näherung wichtig.
Lexx schrieb am 29.09.2008 11:32
DP: "Lexx, das Ergebnis der Kleinen war doch in der öffentlichen Debatte ziemlich wurscht, alles hat um das Ergebnis der CSU orakelt. "
Da kann ich dir nichtmal eingeschränkt zustimmen. Klar ging es in erster Linie um die CSU.
Auch wenn in Bayern nunmehr eine schwarz-gelbe Koalition möglich ist, so verhüllt diese mutmaßliche Koalition mehr, denn dass sie erhellt. Guido Westerwelles Freude in der Wahlnacht war entweder gespielt oder er hat die machtpolitischen Konsequenzen dieses Bebens für Berlin noch nicht begriffen. Denn mit dem dramatischen Einbruch der CSU wird eine schwarz-gelbe Koalition im Bund nach 2009 noch unwahrscheinlicher, als sie es ohnehin schon war.
Angela Merkel wird sich fortan echte Sorgen machen müssen, denn 17 Prozent weniger für die CSU sind ein echter Hammer! In Hessen hat die CDU 10 Prozent verloren, und derselbe Verlust wird für das Saarland und Thüringen prognostiziert. Schlimmer noch, in Bayern hat sich jetzt zum ersten Mal eine rechte Alternative zur CSU herauskristallisiert. Es geht also was rechts von CDU/CSU, lautet die Botschaft und diese ist für die Kanzlerin hochgefährlich.
Die Gefahr für die Union kommt nicht von links, sondern von rechts. Was jetzt noch fehlt, ist lediglich der Lafontaine von rechts – Friedrich Merz? –, um diesen Trend bundespolitisch zu bündeln und ihm ein Gesicht zu geben. Spätestens dann wird es für die Kanzlerin - nicht unbedingt für ihre Partei - eng werden.
Hallo? Ist ja wohl ein Unterschied ob man bekundet, dass man keine Koalition möchte sondern lieber allein regiert oder vor der Wahl definitiv ausschliesst, mit einer bestimmten Partei nach der Wahl zusammenzuarbeiten und dies mit der persönlichen Glaubwürdigkeit verbindet.
DP:
Beckstein hat aber nicht gesagt "dass man keine Koalition möchte", sondern dass eine Koalition mit FW oder FDP "nicht in Frage kommt". Für mich ist das gleichbedeutend mit einem Ausschluss.
Und wer so etwas sagt macht seine Glaubwürdigkeit davon abhängig.
Der Vergleich mit Ypsilanti ist tatsächlich nicht so weit hergeholt.
Beckstein hat aber nicht gesagt "dass man keine Koalition möchte", sondern dass eine Koalition mit FW oder FDP "nicht in Frage kommt". Für mich ist das gleichbedeutend mit einem Ausschluss.
Stimmt. Er hat nämlich die SPD, Grünen und LP nicht genannt, weil die schon immer die bevorzugten Koalitionspartner der CSU gewesen sind. Das weiß schließlich jeder.
Lexx schrieb am 30.09.2008 11:43
DP:
Beckstein hat aber nicht gesagt "dass man keine Koalition möchte", sondern dass eine Koalition mit FW oder FDP "nicht in Frage kommt". Für mich ist das gleichbedeutend mit einem Ausschluss.
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