Lexx schrieb am 16.01.2009 00:22
DP: "Ziel der radikalen Palästinenser ist nicht etwa mehr Autonomie, einen anderen Status von Jerusalem oder ein besseres Grenzregime sondern die Vernichtung der Juden."
(...) In einem etablierten Staat sind solche Strömungen deutlich besser unter Kontrolle zu halten als in einem führungslosen Großgefängnis, das auf Gedeih und verderb von Hilfslieferungen abhängig ist.
Der große Trumpf der Hamas ist doch, dass sie sämtliche Tunnel-Lieferungen in den Gaza-Streifen kontrolliert. Sie bezieht ihre Macht daraus, dass sie ein Monopol hat. Ohne das würde sie verlieren gegen die Mehrheit der nicht-radikalen.
Schön, dass wir uns endlich einig sind. Die Frage ist nur, wie man einen "etablierten Staat, der alle Strömungen unter Kontrolle bekommt", erreicht. Die Optionen gut zureden und verhandeln sind ausgeschöpft gewesen, was könnte das besser illustrieren als der beidseitig gekündigte Waffenstillstand. Nun ist der Gazastreifen wieder besetzt, mal schauen, ob das die Hamas wieder an den Verhandlungstisch zurückbringt, um die obige Frage zu klären. Wie man hört ist die Hamas am Ende und überbringt via Ägypten die Bedingungen für eine Waffenruhe.
Spock schrieb am 15.01.2009 21:55
Mal abgesehen von dem mutmaßlichen Phosphorbeschuss war es natürlich eine selten dämliche Aktion, das UNO-Quartier zu bombardieren. Dafür gab es ja auch schon eine Entschuldigung.
Genau hinhören und -sehen lohnt sich!
Geredet wird immer vom UN-HQ, gezeigt wird aber immer nur eine brennende Lagerhalle. Sitzt das UN-HQ in einer Lagerhalle?
Und von menschlichen Opfern redet nicht mal die UN - also nur Sachschaden.
Abgesehen davon, das selbst das Bombardieren von UN-Hilfsgütern Schwachsinn ist, dürften Sachschäden nun wirklich nicht das grösste Problem in dem Konflikt sein.
FW
FW, aus den Gründen habe ich mich bedeckt gehalten, auch nichts von Hauptquartier geschrieben. Ich habe wie du Zweifel, dass es sich hier um die UN-Zentrale handelte.
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:
16.01.2009 14:50
#153Hamas verabschiedet Bush mit dritter Intifada.
> Die Frage ist nur, wie man einen "etablierten Staat, der alle Strömungen unter Kontrolle bekommt", erreicht. Die Optionen gut zureden und verhandeln sind ausgeschöpft gewesen...
Indem man ihn, einen Staat, einfach mal ueberreicht an die Palaestinenser.
Zureden und Verhandeln - durch UN und Welt stuetzen und ueberwachen - notfalls zurueckfeuern oder Geheimdienstmorde ausueben - usw - kann man dann.
Den juedischen Terroristen hat man ja einst auch ihren Anteil gegeben, obwohl sie noch terrorisierten - damit sie mit dem Terror aufhoeren.
Ich bin mir auch sicher, dass die pal. "Selbstheilungskraefte" aktiver werden, wenn die Pal. mal etwas Positives zu verlieren haben.
Das UN-Hauptquartier umfasst ein ganzes Areal, zu dem auch eine Lagerhalle mit Hilfsgütern und ein Treibstofflager gehören. Zumindest die letzten beiden wurden getroffen.
Die UNO-Zentrale mit verbotenen Waffen zu beschießen - kann man seine Verachtung deutlicher zum Ausdruck bringen?
Das Int. Rote Kreuz hat erst gestern verlauten lassen, dass Phosphormunition nicht verboten ist - Warum belügst du die Leute eigentlich ständig?
FW
Phosphor ist doch auch irgendwie gesund?
"Phosphor-Bomben sind nicht explizit verboten, allerdings ist ihr Einsatz laut Waffenkonvention von 1980 gegen Zivilisten und in städtischen Gebieten unzulässig. Die Brandwaffen explodieren am Himmel und verbreiten weissen Rauch. Die Phosphor-Geschosse streuen nach der Explosion bis zu 116 Brandsätze, die im Umkreis von 250 Metern zu Boden fallen.
Phosphor-Munition verbrennt alles, was mit ihr in Kontakt kommt. Die Brandsätze führen zu schweren Wunden, wenn sie die Haut treffen. Weisses Phosphor kann auch Felder oder Häuser in Brand setzten." Schweizer Radio
"Phosphorbomben gelangten während der zweiten Weltkriegs und vor allem im Vietnam-Krieg zu zweifelhaftem Ruhm. Wegen der furchtbaren Verbrennungen die weißer Phosphor verursacht, gab es seit dem immer wieder Bestrebungen diese Waffen zu verbieten. Das Rote Kreuz fordert einen Bann für Phosphorwaffen und das dritte Zusatzprotokoll der Genfer Konvention ächtet den Einsatz von Brandwaffen. Israel und die USA haben dieses Zusatzprotokolle allerdings nicht unterzeichnet." Domradio
@FW
Verkürzte und entstellte Behauptungen, wie das Rote Kreuz "habe verlauten lassen, das Phosphor nicht verboten sei, sind auch Lug und Trug.
Auch so ein brenndendes Thema in Gaza, was hier - sicher ungewollt - zur Sprache kommt.
Du sprichst Dich also für eine Bestandsregulierung der Palästinenser aus?
---
„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Du sprichst Dich also für eine Bestandsregulierung der Palästinenser aus?
ICh spreche mich für gar nichts aus. Ich frage mich nur, ob es klug ist, in einem an Raum und natürlichen Resourcen armen Land bevölkerungsmäßig so radikal zu expandieren. Andere Nationen, die dieses Problem haben, tun selber aktiv etwas dagegen.
Spock:
So klar ist das für mich durchaus nicht. Sicher sind die Palästinenser eine Gemeinschaft, die wohl irgendwie ein gemeinsames Ziel hat. Aber gerade in Gaza scheint diese Gemeinschaft wohl eher zerrissen zu sein. Zwar hat man mehrheitlich die Hamas gewählt (Frage ist, wie frei diese Wahl überhaupt gewesen sein kann, wenn die Hamas sowieso schon dominiert hatte). Andererseits ist die Mehrheit gegen ihren radikalen Kurs.
Was ich im Bezug auf "Nation" nicht sehe ist die übergordnete Struktur, die ein gemeinsames Vorgehen für oder gegen irgendetwas bewirkt. Du spielst da ja sicher auf die Geburtenregelung in China und Ähnliches an.
Auf der anderen Seite könnte man natürlich sagen, in einer Region, in der das Leben so gefährlich ist wie in Gaza, sichert eine hohe Nachkommenschaft das Überleben.
Lexx, mir kommt da nur die oft gehörte Phrase vom palästinensischen Volk in den Sinn.
Tatsächlich dachte ich an die Chinesen. Wobei es sicher extrem zuviel verlangt ist, derlei von den Palästinensern zu fordern. Nur sollten die Geldgeber, die das Leben in Gaza erträglich machen, sich überlegen, wie sie hier Einfluss nehmen können. Denn angesichts der Bevölkerungsexplosion auf engstem Raum ist das Leben dort offenbar nicht so gefährlich, wie du denkst - glücklicherweise.
Soweit ich weiß, ist das mit den vielen Kindern religiös motiviert. Die ultraorthodoxen Juden tun's ja auch. Nur sind deren Voraussetzungen halt deutlich besser.
Spock schrieb am 18.01.2009 19:47
Soweit ich weiß, ist das mit den vielen Kindern religiös motiviert.
Wie willst du denn bei solch einer Ausgangslage sachlich argumentieren? Die Chinesen haben es geschafft aber nur, weil ihr Ausgangspunkt die instrumentelle Logik ist und die Administration zentral und durchsetzungsstark ist. Diese grundlegenden Voraussetzungen fehlen hier und wir sind uns sicher einig: auf der ganzen Linie.
DP: "Die Chinesen haben es geschafft aber nur, weil ihr Ausgangspunkt die instrumentelle Logik ist und die Administration zentral und durchsetzungsstark ist. Diese grundlegenden Voraussetzungen fehlen hier und wir sind uns sicher einig: auf der ganzen Linie."
und ich sehe auch nicht, wie "die Geldgeber" da irgendwie Einfluss nehmen können. Die Leute kriegen ja wohl kaum Geld für ihre Kinder.
Spock schrieb am 18.01.2009 19:47
Soweit ich weiß, ist das mit den vielen Kindern religiös motiviert.
Wie willst du denn bei solch einer Ausgangslage sachlich argumentieren? Die Chinesen haben es geschafft aber nur, weil ihr Ausgangspunkt die instrumentelle Logik ist und die Administration zentral und durchsetzungsstark ist. Diese grundlegenden Voraussetzungen fehlen hier und wir sind uns sicher einig: auf der ganzen Linie.
Da bin ich völlig d'accord - sollet aber aus meinem Beitrag auch schon hervorgehen.