Zitat Du kannst ja gerne jede Verpackung genau angucken und die Werte in den Taschenrechner eintippen. Arbeitende Menschen haben allerdings nicht die Zeit, vier Stunden im Supermarkt zu verbringen, bis sie alle Angaben nachgesehen haben.
Arbeitende Menschen können in der Regel Kopfrechnen.
Zitat Was soll man davon halten, dass der Anteil an der täglich empfohlenen Menge an Fett, Kohlenhydraten und weiteren Nährstoffen für die übliche Portion von 15 g angegeben sind, die von Mineralien und Vitaminen aber auf 100 g bezogen werden?
Dass man die 100g-Sachen einfach mal durch 6 teilt und gut ists.
Zitat Diese Unterscheidung ergibt keinen Sinn, niemand isst 100 g Nutella am Tag.
Ja, die meisten essen mehr oder weniger. Es wird auch kaum einer genau 15g essen.
Ich habs ja auch gern bequem. Aber dann fordert man das einfach und gut ists. Beschiss ist das jedenfalls nicht.
Zitat Ja, die meisten essen mehr oder weniger. Es wird auch kaum einer genau 15g essen.
Das bringt mich jetzt auf die durchschlagende Idee:
Man verurteilt die Hersteller, die Angaben für jede individuelle Essmenge zu machen. Wie sie das schaffen, ist ihnen überlassen, etwa durch Beipackzettel mit großen Tabellen.
Der Beipackzettel bringt mich auf eine noch bessere Idee: Man macht alle Lebensmittel mit einem Fett- oder Zuckergehalt größer x apothekenpflichtig. Dann kann man sich vom Apotheker genau erklären lassen, wieviel X man aufnimmt, wenn man Y Gramm Nutella aufs Brot macht. Dem geschundenen Berufsstand des Apothekers bringt das auch neuen Umsatz und es enstehen sogar Arbeitsplätze. Spätestens mit diesem Doofland-Argument Nummer 1 müsste diese Idee doch zünden?!
Die Irreführung ergebe sich aber aus der Kombination mit freiwilligen Nährwertangaben in der darunter befindlichen gelben Tabelle. Hier werden in der linken Spalte die Vitaminmengen zutreffend für eine Menge von 100 g angegeben. Daneben befinden sich in der rechten Spalte Prozent-Angaben zum Vitamintagesbedarf. Diese beziehen sich ebenfalls auf eine Menge von 100 g. Dies nehme der Verbraucher aber, so das Gericht, insbesondere beim schnellen Blick im Supermarkt nicht ohne weiteres wahr, sondern vergleiche die Angaben mit denjenigen aus der oberen Tabelle. Dort beziehen sich die Angaben indes auf eine Menge von 15 g. Es entsteht also nach Auffassung des OLG Frankfurt der fälschliche Eindruck, mit derselben Menge an Nutella nehme man zwar beispielsweise nur 7% des täglichen Fettbedarfs zu sich, aber 65% des täglichen Vitamin E-Bedarfs. Darin liege eine Irreführung.
Das von der Verbraucherzentrale erwirkte Urteil verdient Zustimmung. Es mag auf den ersten Blick merkwürdig erscheinen, dass die zutreffenden Nährwertangaben verboten werden. Die Kombination der Pflicht- und der freiwilligen Angaben führt aber tatsächlich in die Irre, zumal die Bezugsmenge über der rechten Spalte der gelben Tabelle überhaupt nicht angegeben wird.
Nicht jeder hat die Zeit oder das tagfüllende Hobby, Umverpackungen zu studieren und Nährwerttabellen nach- oder umzurechnen.
Obwohl, das Zeug nehmen ja nur Süchtige und die deutsche Fußballnationalmannschaft und die Süchtigen kaufen das mit und ohne Tabellen.
Ich verstehe das nicht. Der ganze Bohai um die Angaben von Nutella gehen komplett an der Lebenswirklichkeit vorbei. Wenn ich lieber Wurst, Käse oder sonstwie pikant frühstücke, dann interessieren mich Nutellas Etiketten nicht. Genauso wenn ichs lieber gesund mit Müsli und Obst habe. Und wenn ich es süss mag, kann mir das Nutella-Ettikett auch noch egal sein, denn der Unterschied zu Konfitüre oder anderem Süsskram dürfte in den Mengen eines Frühstücks marginal sein. Und wer seine Gören den ganzen Tag mit Nutella abfüttert, liest keine Etiketten, egal ob Ferrero lügt oder nicht.
Zitat Es gab ja mal diesen vernünftigen Ansatz, die Angaben je nach wert rot, Gelb oder Grün zu markieren. Und es hat ja einen Grund, dass die Hersteller dagegen massiv Sturm gelaufen sind.
Nicht nur die Hersteller. Auch die Lobbyisten der Hersteller in den Foren
...und ich Konsument bin auch gegen die blöde Ampel und hätte lieber vernünftige, komplette Zutaten- und Nährwertlisten.
Zitat von Spock Das bringt mich jetzt auf die durchschlagende Idee:
Man verurteilt die Hersteller, die Angaben für jede individuelle Essmenge zu machen. Wie sie das schaffen, ist ihnen überlassen, etwa durch Beipackzettel mit großen Tabellen.
Der Beipackzettel bringt mich auf eine noch bessere Idee: Man macht alle Lebensmittel mit einem Fett- oder Zuckergehalt größer x apothekenpflichtig. Dann kann man sich vom Apotheker genau erklären lassen, wieviel X man aufnimmt, wenn man Y Gramm Nutella aufs Brot macht. Dem geschundenen Berufsstand des Apothekers bringt das auch neuen Umsatz und es enstehen sogar Arbeitsplätze. Spätestens mit diesem Doofland-Argument Nummer 1 müsste diese Idee doch zünden?!
Naja fast richtig. Mit dem Beipackzettel schickt der Apotheker den Bürger mit dem Nutellaantrag zum Sportarzt, der Anhand Laktatmessung den Fitnesszustand ermittelt, anhand dessen die korrekte Menge Nutella aufs Brot definiert wird.
Und morgen kümmern wir uns um die Menge Käse, die FW zum Frühstück essen darf.
FW: Wenn die RDAs für niemanden relevant sind, warum schreibt Ferrero sie dann drauf? Vorgeschrieben ist das nicht.
Der einzige Sinn dieser Angaben ist die Bewerbung der Inhaltstoffe. Und da wird mit zweierlei Maß gemessen, indem die Nährwerte auf eine irgendwie "typische" Menge bezogen werden, die "gesunden" oder jedenfalls in ihrer Wirkung positiv belegten Inhaltsstoffe aber auf ein völlig unrealistische Bezugsgröße - noch dazu in der gleichen Spalte direkt untereinander. Offenbar zielt Ferrero darauf ab, dass sich doch jemand diese Angaben durchliest und dann womöglich nicht so genau hinguckt.
Ob das dann tatsächlich auch passiert dürfte sich kaum beweisen lassen, aber es ist auch vollkommen unerheblich! Wie so oft bei Gesetzen heißt es "der Versuch ist strafbar."
Zitat Wenn die RDAs für niemanden relevant sind, warum schreibt Ferrero sie dann drauf? Vorgeschrieben ist das nicht.
Das hat FW gar nicht gesagt. Er hat gesagt, dass Assis, die ihre Kinder mit Schokolade vollstopfen um sie ruhigzustellen, diese Angaben nicht lesen. Jemand, der sich bewusst ernähren will, liest sie vielleicht schon. Wobei das bei allem Schokozeugs im Prinzip aufs Gleiche rauskommt.