Zitat Die wichtigsten Angaben stehen nicht auf der Verpackung, weil die Lebensmittelindustrie dies bisher erfolgreich verhindern konnte. So fehlen Angaben über die Art der Fette und auch die sonstigen Bestandteile sind weder eindeutig noch mengenmäßig aufgeführt. Nur Prozentual.
Dass die Zutatenangaben besser sein müssten, habe ich nei abgestritten.
Zitat Wer das noch in öffentlichen Foren gut findet, könnte entweder strunzdämlich oder bezahlter Desinformant des Herstellers sein.
Und du kannst oder willst nicht lesen.
Hier gings um Sachen wie die Milchschnitte und Betrugsvorwürfe und dass der Hersteller die Verantwortung habe, wenn Menschen oder gar Kinder davon fett werden. Auf der Schnitte steht aber alles genau drauf - und wer sich trotzdem mit dem Rotz fett frisst, ist selbst schuld - und im Falle kleiner Kinder eben die Eltern.
Zitat Es reicht vollkommen, wenn im Beispiel der Milchschnitte drauf steht, welche Fette und welcher Zucker in welcher Menge auf das konkrete Produkt bezogen, drin sind. Und das für alle Inhaltsstoffe, wie z.B. auch so genannte "natürliche Aromastoffe".
Solche Angaben sind für den angesprochenen Punkt irrelevant. Da würde im Prinzip schon die Kalorienangabe reichen.
Zitat In meiner Gegend bezeichnet man Theoretiker wie offensichtlich ng hinsichtlich Kinder einer ist, als "Trockensputzer"
Deine Gegend ist das Glücksbärchiland, in dem ihr Realitätsverweigerer euch neue Seltsamkeiten ausdenkt.
ng: ►"Aber wenn Zutaten, Zucker, Fett, Kalorien, etc. völlig korrekt angegeben werden, sind die Leute selbst schuld, wenn sie sich durch Völlerei und Ignoranz trotzdem krank oder fett fressen. "◄
Genau, WENN!
Da haben wir es wieder. WENN alles klar und verständlich aufgeführt würde, gäbe es kein Problem. Dummerweise heißt "Zucker" auf der Zutatenliste garnicht "Zucker", sondern "Fructose", "Glucose", "Glucose-Fructose-Sirup" (ist Sirup nicht was mit Früchten?), "Invertzuckersirup", "Maltodextrin", "Dextrose", "Lactose" (lactoseintolerante Personen freuen sich dann drüber, dass sie von Chips Magenkrämpfe bekommen) oder "Milchzucker" (Aus der Milch kann das ja nicht so schlecht sein).
Die Unterschiede zwischen diesen Inhaltsstoffen sind meist rein chemischer Natur und ändern nur wenig an deren Wirkung und Brennwert. Die hauptsächliche Wirkung dieser Differenzierung ist, dass man den wahren Zuckergehalt verschleiern kann, weil eben nicht an erster oder zweiter Stelle "Zucker" steht, sondern mehrere dieser Stoffe an dritter bis sechster Stelle. Für den UGE ist dieser Bezeichnungswirrwarr nur schlecht zu durchschauen und selbst für einen - wie du ihn nennst - ÜGE wie mich ist es bei so einer Splittung sehr schwer festzustellen, wieviel Zucker denn nun wirklich drin ist. Nährwertangaben findet man dazu nämlich oft genug nicht.
Hier wäre eine verpflichtende Zusammenfassung dieser Inhaltsstoffe als "Zuckerstoffe" unglaublich effektiv.
Ein Zitat aus FWs verlinktem Artikel finde ich übrigens sehr bezeichnend. Storck antwortet auf die Frage, warum sie auf "Nimm 2" mit Fruchtzucker werben, dass die Konsumenten "ihn schätzen". Bezeichnend ist das deshalb, weil die in der Werbung vorgenommene Differenzierung "Fruchtzucker" vs. "Raffinadezucker", "Industriezucker" oder "Kristallzucker" die Assoziation erschaffen hat, Fructose sei was Besseres als Glucose (kommt ja von Früchten und das ist irgendwie gut). Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall; Fruchtzucker hat den höheren Brennwert, wirkt schneller und ist letztlich ungesünder (gegen Fructose gibt es sogar Unverträglichkeiten, gegen Glucose ist mir nichts dergleichen bekannt).
Ist das nun "Dummheit und Ignoranz" der Konsumenten? Oder wurden sie durch jahrelange Werbeaussagen manipuliert?
Wenn dir dieses Beispiel nicht hilft, beschäftige dich mit Aromen ("natürlich", "naturidentisch", Süßstoffen, Geschmacksverstärkern (und warum gehört Hefeextrakt nicht dazu?) oder dem Zusammenhang, was auf einer Verpackung abgebildet ist (Früchte, volles Korn) und was letztlich drin ist (Weißmehl, Aroma, Farbstoffe). Und wenn dir das immernoch nicht reicht, verweise ich auf den Plagiateskandal um Analog"käse", "Formfleisch", "Formschinken" und "Surimigarnelen".
Klarer und verständlicher gehts ja nun wirklich nicht!
Zitat Dummerweise heißt "Zucker" auf der Zutatenliste garnicht "Zucker", sondern
...der könnte auch Summsel oder Pampel heißen - solange die Kalorien draufstehen, ist in der Hinsicht alles angegeben, was man braucht.
Und selbst, wenn Eltern schlecht informiert sind über den Kram, den SIE kaufen und mit dem SIE IHRE Kinder füttern, ist auch das ihre schuld.
Ansonsten stimme ich dir ja zu, dass es mit den Angaben hier und da besser sein müsste. Aber nichts davon nimmt dem Konsumenten die Verantwortung - und notfalls, wenn man sich halt nicht informieren will, kann man auch auf Produkte verzichten.
Zitat Schade ng, du hast leider überhaupt nicht verstanden, worum es geht.
Wie schon gesagt: Hier gings um Sachen wie die Milchschnitte und Betrugsvorwürfe und dass der Hersteller die Verantwortung habe, wenn Menschen oder gar Kinder davon fett werden. Auf der Schnitte steht aber alles genau drauf - und wer sich trotzdem mit dem Rotz fett frisst, ist selbst schuld - und im Falle kleiner Kinder eben die Eltern.
Ng, du hängst dich hier an einem Einzelbeispiel auf, obwohl das Thema eigentlich viel weiter ist.
Aber schauen wir uns die relevante repräsentative Vorderseite der Milchschnitte mal an, dann entdecken wir eine Milchkaraffe, frischen Honig, eine volle Weizenähre und die Zusätze "mit Milch und Honig" sowie "ohne Zusatz von Farbstoffen, Alkohol und Konservierungsstoffen".
Sieht also alles total gesund und natürlich aus. Erst der Blick auf die Rückseite - den die Mehrheit der Konsumenten nicht wagt bzw. garnicht wagen KANN - offenbart, dass Weizen(mehl) erst hinter Fett und Zucker kommt und dass zwar keine Konservierungsstoffe, aber dafür drei Sorten Backtriebmittel, zwei Sorten Emulgatoren und natürlich Aromen drin sind.
Letztlich wegen dieser Diskrepanz der eigenen Darstellung (Werbung inklusive) und der Realität ist die Milchschnitte Windbeutel des Jahres geworden.
Aber so langsam zweifle ich daran, ob du dafür einen Sinn hast.
Zitat Ng, du hängst dich hier an einem Einzelbeispiel auf, obwohl das Thema eigentlich viel weiter ist.
Das Beispiel hab nicht ich eingeworfen. Und ich hänge mich auch nicht auf, sondern argumentiere nur. Die Preisverleihung für die Schnitte ist eben falsch - und besonders in Bezug auf fette Kinder. Auch die Bewerbung als leicht, sportlich und locker ist nicht falsch, denn sie ist leicht und locker - und als kleiner Energiehappen für Sportler zumindest nicht verkehrt. Kinder werden von dieser Art der Werbung eh nicht angesprochen - die futtern das halt, wenn/weil es schmeckt. Und wenn sie blöde/faule Eltern haben, futtern sie zu viel davon und werden fett.
Zitat Aber schauen wir uns die relevante repräsentative Vorderseite der Milchschnitte mal an, dann entdecken wir eine Milchkaraffe, frischen Honig, eine volle Weizenähre und die Zusätze "mit Milch und Honig" sowie "ohne Zusatz von Farbstoffen, Alkohol und Konservierungsstoffen". Sieht also alles total gesund und natürlich aus.
Ja - und ist nicht falsch, oder?
Zitat Erst der Blick auf die Rückseite - den die Mehrheit der Konsumenten nicht wagt bzw. garnicht wagen KANN - offenbart, dass Weizen(mehl) erst hinter Fett und Zucker kommt und dass zwar keine Konservierungsstoffe, aber dafür drei Sorten Backtriebmittel, zwei Sorten Emulgatoren und natürlich Aromen drin sind. Letztlich wegen dieser Diskrepanz der eigenen Darstellung (Werbung inklusive) und der Realität ist die Milchschnitte Windbeutel des Jahres geworden.
Da gibt es ja nun wahrlich passendere Produkte. Aber mit deren Skandalisierung könnte der Ex-Greenpeaceler wohl nicht so viel Spenden-Sammel-Hype erzeugen.
Zitat der Blick auf die Rückseite - den die Mehrheit der Konsumenten nicht wagt bzw. garnicht wagen KANN
Also das musst du mir mal erklären! Besonders das "garnicht wagen KANN"!
Zitat Aber so langsam zweifle ich daran, ob du dafür einen Sinn hast.
Hab ich, bleibe aber Realist, wenns geht. Die Industrie ist das Böse und will immer und jeden bescheißen!? Ja! Und ich bin auch bei vielen anderen Vorwürfen auf deiner Seite.
Aber nicht alles, was als Beschiss vorgeworfen wird, ist auch Beschiss.
Und ob Kinder(!) fett werden, liegt nur an dem, was sie futtern und dass sie es nicht verbrauchen - und das liegt einzig(!) in der Verantwortung der Eltern(!)!! Wenn die also locker erkennen können, was da an Kalorien reingepfiffen werden könnte, liegt es in ihren Händen, was sie ihren Kindern reinschieben. Und selbst wenn man es nicht erkennen kann, kann man den Kids das vorsichtshalber auch mal nicht reinschieben.
lebensmittelklarheit.de scheint ein großer Erfolg zu werden. Das Budget für das Internetportal wurde aufgrund des Ansturms an Beschwerden beinahe verfünffacht.
Zitat Bislang etwa 3500 Meldungen
"Jede Woche kommen bis zu 200 neue Meldungen von Verbrauchern hinzu", sagte ein Sprecher des Ministeriums. Damit der Andrang besser bewältigt werden kann, würden die Serverkapazitäten erhöht und mehr Personal für eine schnellere Bearbeitung eingestellt. Nach Angaben von Projektleiter Hartmut König seien bislang etwa 3500 Produktmeldungen eingegangen. Viele davon hätten noch nicht bearbeitet werden können.
Zitat Ein erstes Gerichtsverfahren gegen Etikettenschwindel bei Nutella wurde kürzlich von den Verbraucherschutzentralen gewonnen
Ja, ein Sieg für alle, die zu doof oder faul sind, PI mal Daumen nachzurechnen. Die gehen auch in Revision - da ist nichts entschieden - und das ist der Knackpunkt: Die Firmen nutzen nur die Möglichkeiten,die der Gesetzgeber erlaubt. Wäre also an der Zeit, wenn der mal konkrete Vorschriften machen würde. So ist das Gemecker über fehlende Zutatenangaben uralt, aber nichts hat sich gebessert. Auch das jammern über zu kleine Schriften ist ein Klassiker - aber keiner führt Mindestgrößen ein. Usw.
Übrigens ist meine letzte Reaktion an dich noch offen - besonders interessiert mich, wieso Kunden es nicht wagen KÖNNEN, die Rückseite anzuschauen...
Zitat Ein erstes Gerichtsverfahren gegen Etikettenschwindel bei Nutella wurde kürzlich von den Verbraucherschutzentralen gewonnen
Ja, ein Sieg für alle, die zu doof oder faul sind, PI mal Daumen nachzurechnen. Die gehen auch in Revision - da ist nichts entschieden - und das ist der Knackpunkt: Die Firmen nutzen nur die Möglichkeiten,die der Gesetzgeber erlaubt. Wäre also an der Zeit, wenn der mal konkrete Vorschriften machen würde. So ist das Gemecker über fehlende Zutatenangaben uralt, aber nichts hat sich gebessert. Auch das jammern über zu kleine Schriften ist ein Klassiker - aber keiner führt Mindestgrößen ein. Usw.
Übrigens ist meine letzte Reaktion an dich noch offen - besonders interessiert mich, wieso Kunden es nicht wagen KÖNNEN, die Rückseite anzuschauen...
Nee, ein Sieg für den Durchschnittsverbraucher.
Urteilstenor: Die auf einem Lebensmittel (Nuss-Nougat Creme) wiedergegebenen Tabellen über den Inhalt an Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen sind - auch wenn sie den Vorschriften der Nährwertkennzeichnungsverordnung entsprechen - irreführend, wenn sie auf Grund ihrer Gestaltung beim Durchschnittsverbraucher in der konkreten Kaufsituation den falschen Eindruck erwecken können, das Lebensmittel enthalte nur wenig Fett und Zucker, jedoch viel Vitamine und Mineralstoffe.
ng: Du kannst ja gerne jede Verpackung genau angucken und die Werte in den Taschenrechner eintippen. Arbeitende Menschen haben allerdings nicht die Zeit, vier Stunden im Supermarkt zu verbringen, bis sie alle Angaben nachgesehen haben. Als ich den Artikel gesehen habe hatte ich, wie der Zufall es will, bei einem Bekannten ein solches Nutella-Glas zur Hand.
Was soll man davon halten, dass der Anteil an der täglich empfohlenen Menge an Fett, Kohlenhydraten und weiteren Nährstoffen für die übliche Portion von 15 g angegeben sind, die von Mineralien und Vitaminen aber auf 100 g bezogen werden? Diese Unterscheidung ergibt keinen Sinn, niemand isst 100 g Nutella am Tag. Der einzige Sinn, der sich mir hier erschließt ist genau der, den das Gericht auch darin sieht: Irreführung!
Die Prozentangaben stehen nämlich fieserweise auch noch genau in einer Spalte untereinander, nur farblich voneinander abgehoben. Da dauert es schon einige Zeit, bis der Durchschnittsverbraucher entschlüsselt hat, dass diese Angaben eigentlich garnicht vergleichbar sind - und da kommen wir wieder zu den besagten vier Stunden für einen Einkauf. In einer normalen Kaufsituation dürfte diese Irrefühung in den wenigsten Fällen auffallen.
Du hast Recht, es ist juristisch noch nichts entschieden. Der BGH wird womöglich ein grundsätzlicheres Urteil in die eine oder andere Richtung fällen. Dennoch hat Ferrero angekündigt, die Angaben "auf freiwilliger Basis" zu ändern. De facto ist diese (m. M. n.) Irreführung dank der Klage also vom Tisch.
Zitat von Lexxng: Was soll man davon halten, dass der Anteil an der täglich empfohlenen Menge an Fett, Kohlenhydraten und weiteren Nährstoffen für die übliche Portion von 15 g angegeben sind, die von Mineralien und Vitaminen aber auf 100 g bezogen werden? Diese Unterscheidung ergibt keinen Sinn, niemand isst 100 g Nutella am Tag. Der einzige Sinn, der sich mir hier erschließt ist genau der, den das Gericht auch darin sieht: Irreführung!
Korrekt muss es heissen: Ferrero hat sämtliche Angaben wie es der Gesetzgeber vorsieht per 100gr ausgewiesen.
Alles weitere ist dann Kosmetik resp. Marketing, was ja der Inbegriff von Irreführung ist. Dazu gehören vor allem die "GDAs" und "RDAs", diese Richtwerte für die Tageszufuhren bei Erwachsenen mit einer durchschnittlichen Kalorienzufuhr von 2000kcal, wobei dieser Wert schwanken kann je nach ... blabla, das liesst sich eh keiner mehr durch. Fressliesschen jedenfalls nicht, die die Finger von Nutella lassen sollte und bei der die "RDAs" schon wieder stimmen, wenn sie sich 100 Gramm Nutella aufs Brot schmiert.