Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  
Logo
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 54 Antworten
und wurde 2.321 mal aufgerufen
 Themen des Tages
Seiten 1 | 2 | 3 | 4
LeChasseurDeLaNuit Offline




Beiträge: 177

22.03.2010 06:34
Die USA werden marxistisch Thread geschlossen

Der marxistische Demagoge und die Chicago Bullies haben es geschafft: Die Gesundheitsreform ist durch. Texas zieht die Sezession in Betracht.

Am Ende darf sich Obama wohl auch bei Pelosi bedanken. Die hatte nämlich bis zum Schluß nicht locker gelassen und hatte allen faulen Kompromissen eine Absage erteilt.

Man darf die ganze Angelegenheit wohl durchaus historisch nennen.

Zitat
Im Vorfeld der Abstimmung hatten sich Abgeordnete darüber beklagt, dass sie von Tea-Party-Demonstranten bespuckt und beleidigt wurden. John Lewis aus Georgia, den man ebenso wie andere schwarze Demokraten als "Nigger" beschimpfte, meinte gegenüber CNN, dass er solche Zustände seit den Tagen der Bürgerrechtsauseinandersetzungen vor mehr als 40 Jahren nicht mehr erlebt habe. Den offen schwulen Barney Frank auf Massachusetts konfrontierten die Demonstranten mit "Faggot"-Rufen. Frank erklärte die Vorgänge damit, dass sich die Gesundheitsreform offenbar zu einem Ventil für Positionen entwickelt habe, die tabuisiert würden.

http://www.heise.de/tp/blogs/8/147296

"Die einfachste surrealistische Tat besteht darin, mit Revolvern in den Fäusten auf die Straße zu gehen und blindlings, solange man kann, in die Menge zu schießen. Wer nicht einmal im Leben Lust gehabt hat, auf diese Weise mit dem derzeit bestehenden elenden Prinzip der Erniedrigung und Verdummung aufzuräumen - der gehört eindeutig selbst in diese Menge und hat den Wanst ständig in Schusshöhe."
~André Breton

DP Offline



Beiträge: 5.248

22.03.2010 11:26
#2 RE: Die USA werden marxistisch Thread geschlossen

Da hätte ich doch gern mal von Gerd gewusst warum das immer so ein kontroverses Thema in den US ist. In vielen anderen Ländern ist das eine Selbstverständlichkeit, wieso tut man sich denn in den Staaten so schwer?

WRL Offline



Beiträge: 1.124

22.03.2010 16:46
#3 RE: Die USA werden marxistisch Thread geschlossen

"Da hätte ich doch gern mal von Gerd gewusst warum das immer so ein kontroverses Thema in den US ist."

Ich vermute Du meinst die Krankenversicherung, nicht das "marxistisch werden".

Nun, meine Erklärung ist, dass eine große Mehrheit der Amerikaner schlicht der Überzeugung sind, dass jeder Einzelne wesentlich besser weiß wie er mit seinem Geld umgehen soll als der Staat. Und wenn sich eine durchaus nicht geringe Anzahl von Bürgern dazu entschließt ohne KV leben zu wollen dann wehren diese sich dagegen wenn der Staat sie zu ihrem "Glück" zwingen will. Dass es mittlerweile einen gewissen Bevölkerungsanteil gibt die sich keine KV leisten kann oder dies zumindest vorgibt stört sie dabei wenig, denn es geht hier viel mehr um das Prinzip die staatlichen Einflüsse zurückzudämmen als Wohltaten zu vergeben.

Andererseits sind die Amerikaner nämlich auch sehr gerne bereit - wesentlich eher als bei uns - wohltätige Stiftungen zu gründen etc.; bei uns fließt das Spendenaufkommen ja (gefühlt) eher in die "Fernstenliebe" als in die Nächstenliebe, denn die letztere brauchts ja eignetlich garnicht denn Vater Staat steht sowieso in der Pflicht alles bestens zu regeln.

Just my personal 2 Cents
WRL

"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach
“Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.”
(Mark Twain)

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.094

22.03.2010 17:43
#4 RE: Die USA werden marxistisch Thread geschlossen

Dp,

ich würde auch gerne auf eine Zwangsversicherung verzichten, leider hat die schwarz-rote Koalition eine solche jetzt auch den PKVersicherten rücksichtslos aufs Auge gedrückt. Übrigens mit dem Erfolg, dass ca. 30000 privat versicherte Hartz 4 Empfänger nicht mehr wissen wovon sie leben sollen, oder sie bauen ein laufendes Schuldenkonto bei ihrer PKV auf (oder es war Absicht, dass dieses am Ende auf die anderen Versicherer umverteilt wird).

Da unsere Kranken'Versicherung' nur zu einem geringen Teil eine Versicherung (gegen extreme Kostenbelastungen), und zum größten Teil eine treuhänderisch verwaltete Sparbüchse ist, kann man nur feststellen, dass der Staat in erster Linie alle Bürger dafür in die Pflicht nimmt, dass Einige nicht in der Lage sind ihr Finanzpolster selbst zu verwalten. Die Konsequenzen daraus will man sie nicht tragen lassen. Das ist wohl mit 'Marx' gemeint. Amerikaner waren wohl bisher in der Lage, für sich selbst zu sorgen oder letztlich mit den Konsequenzen klaglos zu leben. Diese Freiheit wollten einige wohl nicht aufgeben, ich habe sie bisher dafür beneidet.

Gruß, Martin

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

22.03.2010 19:36
#5 RE: Die USA werden marxistisch Thread geschlossen

In den Nachrichten wurde gerade gesagt, dass immerhin 40% der Amerikaner FÜR die Gesundheitsreform seien.

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.094

22.03.2010 21:26
#6 RE: Die USA werden marxistisch Thread geschlossen

60% steht dann für 'einige' Amerikaner. Kann ich vertreten.

Gruß, Martin

Hilmer Offline



Beiträge: 36

23.03.2010 05:18
#7 RE: Die USA werden marxistisch Thread geschlossen

Interessant der Vergleich zwischen Hong Kong und den USA:

http://asiasentinel.com/index.php?option...2354&Itemid=204

Auch wenn der Artikel aus der eher linken Ecke stammt, es ist wahr.

HK fuehrt seit Jahrzehnten die Liste der freiesten Wirtschaften der Welt an. Wir sind meilenweit entfernt von europaeischen oder amerikanischen Zustaenden. Unsere Regierung erwirtschaftet sogar jedes Jahr ein Plus.

Trotzdem haben wir einen vollfunktionierenden Staat und wir koennen uns Health Care fuer alle leisten und das sogar auf hohem Niveau. Wie uebrigends alle anderen Laender auch, die in den Top 10 der freiesten Wirschaften sind (ausser den US).

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.094

23.03.2010 05:46
#8 RE: Die USA werden marxistisch Thread geschlossen

Hilmer,

es ist grundsätzlich problematisch, einen Stadtstaat mit einem Flächenstaat zu vergleichen. Des Weiteren sind die Kosten- und Vergütungsstrukturen von Gesundheitssystemen so komplex, dass ein solcher Zeitungsartikel keine seriöse Diskussionsgrundlage sein kann.

Speziell für die USA ist ein großer Kostentreiber die Klagefreude bei ärztlichen Kunstfehlern (tatsächlichen oder behaupteten), die damit verbundenen finanziellen Ausgleiche und teure Versicherungen. Davon ausgenommen ist beispielsweise die Tätigkeit der paramedics, die dann auch in den USA auf 'privat' organisierter Basis eine Versorgungslücke ohne Kosten für die Behandelten schließen. Es ist schwer, auf die Entfernung andere Systeme zu beurtilen.

Gruß, Martin

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

23.03.2010 10:21
#9 RE: Die USA werden marxistisch Thread geschlossen

Zudem werden Ärzte in den USA wesentlich höher bezahlt als bei uns und soweit ich weiß gibt es auch dort das Problem überteuerter Medikamente, wodurch es schon Bustouren nach Kanada zum Medikamentenkauf geben soll.

Ng ( Gast )
Beiträge:

23.03.2010 14:22
#10 RE: Die USA werden marxistisch Thread geschlossen

Was mir ebenso wie bei uns auch bei den Amis aufstößt, ist das verdrehte System: Mit der Gesundheit herumsauen (durch Umweltverschmutzung belasten, Fehler bei Bewegung und Ernährung, ungesunde Lebensweisen, zu viel Stressfaktoren, zu viele Allergieauslöser, usw.) und hinterher die Schäden wieder teuer ausbügeln wollen.
Und dann über die Kosten rumjammern und so naiv und dumm sein, ausgerechnet von der Gesundheitsbranche Lösungen zu erwarten, wo die doch den Profit mit fehlenden Lösungen machen.

Kennt vielleich einer der hier angeblich Weitgereisten irgendein Land, wo das vernünftigerweise umgekehrt realisiert ist?

WRL Offline



Beiträge: 1.124

23.03.2010 16:10
#11 RE: Die USA werden marxistisch Thread geschlossen

"Kennt vielleich einer der hier angeblich Weitgereisten irgendein Land, wo das vernünftigerweise umgekehrt realisiert ist?"

Nun, ich war noch nicht dort, aber zumindest vom ALTEN China berichtet man doch, dass der Arzt Geld bekam solange sein Patient gesund war. Das hat sicherlich die Lebenserwartung erhöht! :-)

Ansonsten liegt es fast ausschließlich in Deiner ganz persönlichen Lebensweise, die meisten der von Dir genannten Stressfaktoren selber zu beeinflussen. Eventuell hilft ein Umzug in eines der Südseeparadiese - wenn man Dich reinlässt. Die Radioaktivität auf dem Bikini-Atoll ist soweit abgeklungen dass man dort wieder gut leben können soll.

Schönen Tag
WRL

"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach
“Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.”
(Mark Twain)

dewo Offline



Beiträge: 544

23.03.2010 17:06
#12 RE: Die USA werden marxistisch Thread geschlossen

Zitat von Ng
Kennt vielleich einer der hier angeblich Weitgereisten irgendein Land, wo das vernünftigerweise umgekehrt realisiert ist?

Nord Korea

Steffen Huber Offline



Beiträge: 194

24.03.2010 03:30
#13 RE: Die USA werden marxistisch Thread geschlossen

Zitat von Ng
Was mir ebenso wie bei uns auch bei den Amis aufstößt, ist das verdrehte System: Mit der Gesundheit herumsauen (durch Umweltverschmutzung belasten, Fehler bei Bewegung und Ernährung, ungesunde Lebensweisen, zu viel Stressfaktoren, zu viele Allergieauslöser, usw.) und hinterher die Schäden wieder teuer ausbügeln wollen.



Das, was Du aufzählst, sind kostentechnisch gesehen schlicht irrelevant. Teuer am Thema Gesundheit sind zuallererst die "späten Jahre" mit den Krankheiten, die einen zum Pflegefall machen. Alzheimer, Parkinson, Demenz, Schlaganfall usw.

Eine moderne Krebstherapie ist ebenfalls kostentechnisch ein echter Killer, und die meisten Krebsarten sind hauptsächlich erblich bedingt und nicht durch die Lebensweise nennenswert beeinflussbar. Mit Ausnahme von Lungenkrebs vom Rauchen natürlich, aber Raucher sind durch ihr früheres Ableben trotzdem kein Minusgeschäft für die Krankenversicherung.

Natürlich würde ich gefühlsmäßig auch sagen, dass der Paraglider, der abstürzt und sich die Knochen bricht, oder der Skifahrer, der sich zum Invaliden macht, doch bitte selbst die Kosten für sein Vergnügen trägt. Aber wie soll man das praktisch umsetzen? Da bräuchte ja letztlich jeder zu jeder Zeit seinen persönlichen Gesundheitskontrolleur neben sich, der alles bis ins kleinste kontrolliert.

Am Ende finde ich die Lösung der privaten Krankenversicherung mit dem Selbstbehalt doch noch am saubersten - Eigenbeteiligung, aber gedeckelt. Unbürokratisch, einfach, wirksam. Wenn man sieht, wie oft die Deutschen zum Arzt rennen gegenüber dem Rest der Welt...

Zitat

Und dann über die Kosten rumjammern und so naiv und dumm sein, ausgerechnet von der Gesundheitsbranche Lösungen zu erwarten, wo die doch den Profit mit fehlenden Lösungen machen.



Naja, es gibt halt besonders in unserem Gesundheitssystem so zahlreiche Kostentreiber, dass man schon eine erhebliche Kostenreduktion bei gleicher Versorgungsqualität erreichen könnte. Nur scheint das keiner ernsthaft zu wollen. Zumindest die Politiker, Ärzte und Arzneimittelhersteller nicht.

Steffen

Kater Offline



Beiträge: 1.208

24.03.2010 12:31
#14 RE: Die USA werden marxistisch Thread geschlossen

"Am Ende finde ich die Lösung der privaten Krankenversicherung mit dem Selbstbehalt doch noch am saubersten - Eigenbeteiligung, aber gedeckelt. Unbürokratisch, einfach, wirksam."

Wow, wieder einer, der das Konzept der Selbstbeteiligung nicht verstanden hat und die Märchen der Versicherer glaubt.

Gruss
Kater

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.094

24.03.2010 12:34
#15 RE: Die USA werden marxistisch Thread geschlossen

Kater,

vielleicht habe ich das auch nicht verstanden. Erkläre es doch mal.

Gruß, Martin

Seiten 1 | 2 | 3 | 4
 Sprung  
Xobor Xobor Forum Software
Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz