Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  
Logo
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 102 Antworten
und wurde 2.102 mal aufgerufen
 Themen des Tages
Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

14.11.2007 22:54
Die gespaltene Nation Antworten

Zitat:

MartiS2 schrieb am 14.11.2007 22:03

Brain Dump ist für mich das Abladen undifferenzierter Gedanken.
...




Martin,
katers Ausführungen waren zwar nicht sehr ausführlich und damit auch nicht sehr differenziert. Aber bereits in seinem kurzen Beitrag finden wir folgende Sätze:

<Zitat>
"
Ich dachte immer, Steuern sind erstmal ganz einfach das Geld, was sich der Staat für die Erfüllung seiner Aufgaben von den Bürgern holt. Und meines Wissens ist dabei die Kerngrösse die Leistungsfähigkeit.
...
Auss Sicht des Erben ist das kein Vermögen, sondern Einkommen.
...,
Natürlich ist es am praktischsten gar keine Steuern zu zahlen. dummerweise wird das wohl nicht funktionieren.
"
<Ende>

Damit hat kater einige wesentliche Gedanken von mir vrstanden - im Gegensatz zu dir. Wenn ich also kater lobe, dann schlicht deswegen, weil ich in seinem Beitrag meiner Meinung nach sinnvolle Sätze gefunden habe - was kater in der Vergangenheit geschrieben haben mag oder in der Zukunft schreiben wird, ändert nichts daran, dass er in DIESEM Beitrag die Kerngedanken verstanden hat.

Ansonsten habe ich meine Gedanken ausführlich erläuert - mehr möchte ich dazu nicht schreiben.
MfG Frank

SteffenHuber Offline

Besucher

Beiträge: 459

14.11.2007 23:14
Die gespaltene Nation Antworten

Zitat:

Frank schrieb am 14.11.2007 00:11
Aber solche Probleme ändern nur wenig an der Frage, wie man Steuern erheben sollte.
Wie wollt ihr denn die Steuern erheben? Jetzt mal Butter bei die Fische!




Ich bin mir nicht ganz sicher, ob wir das in diesem Topic erörtern sollten, aber sei's drum...

Ich würde die Erbschaftsteuer/Schenkungssteuer ganz abschaffen, weil sie meines Erachtens zuviele Erfassungs- und Gerechtigkeitsprobleme mit sich bringt (viele Werte sind halt nur schätzbar, Schätzen ist prinzipiell intransparent und der Klageweg dagegen hoffnungslos langwierig) und in ihrer jetzigen Ausgestaltung nur sehr wenig einbringt (knapp 3 Mrd. EUR).

Einkommensteuer: Flat-Tax unter 30%. Kapitalerträge sind Einkommen. Körperschaftssteuer gleicher Steuersatz. Bisheriger Kapitalertragssteuerfreibetrag wird dem Grundfreibetrag zugeschlagen. Jährliche Anpassung des Grundfreibetrags mit der Inflation. Abschaffung diverser Ausnahmetatbestände, auch Absetzbarkeit von Spenden, Vereinsbeiträgen, Gewerkschaftsbeiträgen etc.

Mehrwertsteuer: Abschaffung des unteren Satzes. Abschaffung MwSt-befreiter Dienstleistungen (insbesondere Gesundheit/Pflege).

Gewerbesteuer, Grundsteuer, Grunderwerbsteuer, Vermögensteuer: abschaffen.

Verbrauchssteuern: Konsolidierung von Alcopopsteuer, Branntweinsteuer, Biersteuer, Schaumweinsteuer, Kaffeesteuer etc. über die Mehrwertsteuer. Erhebung einer "Gesundheitssteuer" auf Tabakwaren und Alkohol. Konsolidierung der Besteuerung von Diesel, Benzin, Heizöl, Schweröl, Erdgas, Flüssiggas, Strom, Pellets etc. - zweckunabhängig und gemessen am Energiegehalt. KfZ-Steuer abschaffen und in die Energiesteuer einfließen lassen.

Abschaffung der diversen Kleinviehsteuern wie Lotteriesteuer, Feuerschutzsteuer etc.

Unterm Strich wird das das Steueraufkommen zunächst durch die wegfallenden Dinge um etwa 60 Mrd. reduzieren, an einigen Stellen wird sich der Ertrag auch erhöhen (MwSt), ggf. ist der MwSt-Satz etwas zu erhöhen. 60 Mrd. sind etwa der Betrag der Mehreinnahmen in 2007 ggü. 2004 - sollte also problemlos machbar sein.

Mit obigem Konzept habe ich zufälligerweise alle Ländersteuern und Gemeindesteuern abgeschafft, das dürfte wahrscheinlich das größte Problem sein...

Steffen

Spock Offline



Beiträge: 2.377

14.11.2007 23:26
Die gespaltene Nation Antworten

Zitat:

Mit obigem Konzept habe ich zufälligerweise alle Ländersteuern und Gemeindesteuern abgeschafft, das dürfte wahrscheinlich das größte Problem sein...




Das wäre ansich das kleinste Problem, da man Länder und Gemeinden an anderen Steuertöpfen beteiligen könnte.

Das große Problem ist, dass so ein Konzept in Deutschland niemals umsetzbar ist, allein wegen seiner fehlenden 'Sozialen Gerechtigkeit' (TM).

Rocky ( gelöscht )
Beiträge:

14.11.2007 23:51
Die gespaltene Nation Antworten

Zitat:

Spock schrieb am 14.11.2007 15:26

Zitat:

Mit obigem Konzept habe ich zufälligerweise alle Ländersteuern und Gemeindesteuern abgeschafft, das dürfte wahrscheinlich das größte Problem sein...




Das wäre ansich das kleinste Problem, da man Länder und Gemeinden an anderen Steuertöpfen beteiligen könnte.

Das große Problem ist, dass so ein Konzept in Deutschland niemals umsetzbar ist, allein wegen seiner fehlenden 'Sozialen Gerechtigkeit' (TM).




Ich mag das (TM).

so long,
Gerd

Rocky ( gelöscht )
Beiträge:

15.11.2007 00:17
Die gespaltene Nation Antworten
Noch einen Punkt zur Erbschaftssteuer.

Ich erinnere mich noch, dass in den 2001 Diskussionen ueber die Eliminierung eine Zahl genannt worden ist, die mich uberrascht hat: Nur 2 Prozent der amerikanscihen Estates zahlen Erbschaftssteuer. Da wesentlcih mehr als 2 Prozent der Estates mehr als 600,000 Dollar Wert haben, muss da ein Mechanismus in Gang sein, den nur ein guter Rechtsanwalt erklaeren koennte. Fazit: Die Eliminierung der Erbschaftssteuer reduziert das Staatseinkommen nur unerheblich.

Ein Konzept, das in Deutshcland vielleicht wenig bekannt ist, ist die private Philantropie. Bill Gates hat seinen beiden Kindern je 10 Mio Dollar in irgendeinem Trustfund zugestanden, den Rest, etwa 30 Mrd Dollar, hat er in die Bill and Melinda Gates Foundation donated. Warren Buffet, dessen Familienverhaeltnisse ich nicht kenne, hat dreissig Mrd Dollar der Bill and Melinda Gates Foundation gegeben. Er sagte, er wisse, wie man Geld verdient, aber haette keine Ahnung wie man es ausgibt.

Andrew W. Mellon hat sein Geld in Education gesteckt. Einige Universitaeten mit Endowment gegruendet, und vor allen Dingen hat er das amerikanische Public Library System etabliert, indem er ueberall, ausserhalb der Grosstaedte (in den boondocks) oeffentliche Bibliotheken gegruendet hat. Sie fragen einen Amerikaner der aelteren Generation, und er weiss, wer die public library gegruendet hat, in der er/sie als Highschool Kid sein "research" gemacht hat. Das ganze, recht extensive Colorado Springs public Library System geht auf Mellon als Gruender zurueck.

Vielleicht wird in dieser ganzen sozialistischen Umverteilungsobsession vergessen, was man erstickt an enorm erfogreichen,wichtigen, essentiellen bevoelkerungsfoerdenden voluntaeren Unternehmungen.

Immerhin investiert die Bill and Melinda Gates Foundation nur fuer Aids Bekaempfung in Afrika mehr als alle europaeischen Staaten und die USA zusammen.

So long,

Gerd
SteffenHuber Offline

Besucher

Beiträge: 459

15.11.2007 00:27
Die gespaltene Nation Antworten

Zitat:

Spock schrieb am 14.11.2007 23:26

Zitat:

Mit obigem Konzept habe ich zufälligerweise alle Ländersteuern und Gemeindesteuern abgeschafft, das dürfte wahrscheinlich das größte Problem sein...




Das wäre ansich das kleinste Problem, da man Länder und Gemeinden an anderen Steuertöpfen beteiligen könnte.




Oh, zwischen Dir und mir würde man da schnell zu einem Konsens kommen.

Ich rede aber von Bund, Länder und Gemeinden. Du erinnerst Dich noch an das Hauen und Stechen bei der vergleichweise harmlosen Föderalismusreform?

Steffen

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.144

15.11.2007 05:48
Die gespaltene Nation Antworten

Zitat:

Anonymer User schrieb am 14.11.2007 22:54

Zitat:

MartiS2 schrieb am 14.11.2007 22:03

Brain Dump ist für mich das Abladen undifferenzierter Gedanken.
...




Martin,
katers Ausführungen waren zwar nicht sehr ausführlich und damit auch nicht sehr differenziert. Aber bereits in seinem kurzen Beitrag finden wir folgende Sätze:

<Zitat>
"
Ich dachte immer, Steuern sind erstmal ganz einfach das Geld, was sich der Staat für die Erfüllung seiner Aufgaben von den Bürgern holt. Und meines Wissens ist dabei die Kerngrösse die Leistungsfähigkeit.
...
Auss Sicht des Erben ist das kein Vermögen, sondern Einkommen.
...,
Natürlich ist es am praktischsten gar keine Steuern zu zahlen. dummerweise wird das wohl nicht funktionieren.
"
<Ende>

Damit hat kater einige wesentliche Gedanken von mir vrstanden - im Gegensatz zu dir. Wenn ich also kater lobe, dann schlicht deswegen, weil ich in seinem Beitrag meiner Meinung nach sinnvolle Sätze gefunden habe - was kater in der Vergangenheit geschrieben haben mag oder in der Zukunft schreiben wird, ändert nichts daran, dass er in DIESEM Beitrag die Kerngedanken verstanden hat.

Ansonsten habe ich meine Gedanken ausführlich erläuert - mehr möchte ich dazu nicht schreiben.
MfG Frank




Also Frank:

Aus Deinem 'Seufz' kann ich leider nicht herauslesen, welches die 'wesentlichen' Gedanken sind.

Und diesen 'Natürlich ist es am praktischsten gar keine Steuern zu zahlen. dummerweise wird das wohl nicht funktionieren.' wesentlichen Gedanken halte ich eher für eine emotionale Beimischung. Ich habe anderen Beiträgen nicht entnommen, dass sich Diskutanten der Steuer gänzlich verweigern.

Mir dagegen ist aufgefallen, dass Kater die potentiell über Gerichtsauseinandersetzungen und Gutachten zu ermittelnde Wertstellung der Erbmasse mit dem Aufwand der Bilanzierung vergleichen wollte.

Im Übrigen funktioniert Deine ökonomische Begründung auch bei Zwangsenteignung: Land und Betriebe bleiben erhalten. Spätestens nach den Erfahrungen in kommunistischen Ländern, oder als jüngstes Beispiel Simbabwe sollte klar sein, dass zur realistischen Wertstellung eines Betriebes mehr gehört, als den Umsatz / Gewinn des letzten Jahres hochzurechnen.

Gruß, Martin

DP Offline



Beiträge: 5.248

15.11.2007 09:17
Die gespaltene Nation Antworten

Zitat:

Frank schrieb am 14.11.2007 00:11
Aber solche Probleme ändern nur wenig an der Frage, wie man Steuern erheben sollte.
Wie wollt ihr denn die Steuern erheben? Jetzt mal Butter bei die Fische!




Ich würde das Subsidiarsystem fördern, also nicht wie Steffen fragen, wie ich die Steuer reglementiere und anschliessend wer welche Steuer einzieht sondern zuerst die Steuerhoheit definieren;
Bundesebene; Gewinnsteuer für Unternehmen, Mehrwertsteuer, Tabaksteuer, Mineralölsteuer, Ökosteuern.
Landes/Gemeindeebene: Einkommenssteuer, Erbschaftssteuer, Grundstückgewinnsteuer, KFZ Steuer.

Der Bund ist für seine Steuern zuständig, jedes Land und jede Gemeinde ist frei in Wahl und Höhe seiner Steuern.

kater_5 Offline

Besucher

Beiträge: 1.018

15.11.2007 09:37
Die gespaltene Nation Antworten
Ich sehe in der Ermittlung der Werte erstmal kein Problem, was sich nicht jetzt auch schon ergibt. Zum Einen stehen diese Werte für einen Betrieb in der Bilanz. Es gib keinen Grund anzunehmen, dass diese Falsch sind, es sei denn in der Bilanz wurde getrickst.

Zum anderen geht es gerade bei grösseren Vermögen auch heute schon um eine Aufteilung des Vermögens unter mehreren Erben, wo eine Vermögensfestlegung sowieso gemacht werden muss und gemacht wird.

Von daher halte ich den hier aufgeführten Argumente nicht für stichhaltig.

Was das Aufkommen der Erbschaftssteuer angeht, würde ich die drastisch erhöhen und im Gegenzug die Einkommensteuer senken. Letztich würde das dazu führen, dass die Vermögen grösser werden und dann erst im Todesfall besteuert werden. Damit hat der Erschaffer des Vermögens mehr von seinem Vermögen während die ungerechtfertigten Nutzniesser weniger davon haben.

Das Argument, dass die niedrigen Erträge aus der Erbschaftssteuer eine Erfassung unrentabel machen, hat sich dann auch erledigt.

Spätestens bei einer Flatrate sehe ich überhaupt keinen systematischen Grund, warum man eine Erbschaft nicht ganz normal als Einkommen zählen soll. Aus Sicht des Erben ist es nämlich genau das. Und letztlich ist er es der die Steuer zahlt. Von daher zeugt ist auch der Ausdruck "Todessteuer" von einem krassen Unvertändniss der Situation.

Im Gegenteil würde es der Systematik einer Flatrate elementar widersprechen, wenn man anfangen würde, Ausnahmetatbestände zu schaffen.

Gruss
Kater
MartiS2 Offline



Beiträge: 7.144

15.11.2007 10:07
Die gespaltene Nation Antworten

Zitat:

kater_5 schrieb am 15.11.2007 09:37
Ich sehe in der Ermittlung der Werte erstmal kein Problem, was sich nicht jetzt auch schon ergibt. Zum Einen stehen diese Werte für einen Betrieb in der Bilanz. Es gib keinen Grund anzunehmen, dass diese Falsch sind, es sei denn in der Bilanz wurde getrickst.




Kater,

was hat beispielsweise der (Börsen-)Wert eines Unternehmens mit der Bilanz zu tun, speziell bei einem HiTech-Unternehmen? Die Bandbreite der IPO-Ergebnisse bei Start-ups zeigt auch, dass selbst Vorabbewertungen der emittierenden Banken meilenweit daneben liegen können.

Die Wertfeststellung, die bei einem Börsengang von Anteilskäufern gemacht wird, findet bei nicht-öffentlichen Gesellschaften per Gutachten und ggf. Gericht statt. Und: Je kleiner der Betrieb ist, desto größer kann der Wegfall des Erblassers den (Rest)Wert bestimmen.

Wenn man sich nur vom 'ungerechtfertigten Nutznießer'-Gedanken leiten lässt, dann verschließt sich einem leicht was Realität ist.

Nichtsdestotrotz, die Erbschaftssteuer wird auf Dauer nicht drastisch erhöht werden.

Gruß, Martin

kater_5 Offline

Besucher

Beiträge: 1.018

15.11.2007 10:54
Die gespaltene Nation Antworten
"Nichtsdestotrotz, die Erbschaftssteuer wird auf Dauer nicht drastisch erhöht werden. "

Was ich persönlich sehr begrüsse.

Aber ich hätte lieber niedrige Einkommensteuern. Dann hätte ich jetzt was davon und nicht erst in 20 Jahren oder so.

Gruss
Kater
F-W Offline




Beiträge: 1.679

15.11.2007 12:21
Die gespaltene Nation Antworten
Beteiligungen an börsennotierten Unternehmen werden ja schon nicht mal einheitlich bilanziert. Je nachdem ob sie zur kurzfristigen Geldanlage oder als unternehmerische Beteiligung betrachtet werden, fallen sie unter das Umlauf- bzw. Anlagevermögen. Daraus ergeben sich unterschiedliche Wertansätze. Nach welchem die Erbschaftssteuer festsetzen?

So einfach wie Kater sich das vorstellt ist es nun auch wieder nicht.

FW
Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7
 Sprung  
Xobor Xobor Forum Software
Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz