Wenn du meinst, man würde allorten rote Teppiche ausrollen und Sonderveranstaltungen veranstalten, nur weil ein Akademiker auf Jobsuche vorbeischlappt, irrst du.
Gibt es öffentliche Stellenangebote oder vermittelt gar das Amt, gibt es i.d.R. auch Stapel.
Wenn du meinst, Arbeitgeber auf Akademikersuche wären dümmer als der Rest der Welt und würden nicht vorsortieren lassen, irrst du wahrscheinlich auch.
Ich meine und weiß aber, dass eine sogenannte Vorzimmertippse solche Dinge in der Regel nicht entscheidet. Mal davon abgesehen, dass die Gattung Vorzimmertippse in modernen Unternehmenskulturen eine aussterbende ist.
Jedes ernst zu nehmende Unternehmen hat hierfür exakt definierte Prozesse. Personalentscheidungen sind zu wichtig und zu teuer, als dass man sie dem Gusto von Schreibkräften überlässt. Diese Einlassung machst du nur, wie schon tausende Megabyte in anderen Foren, aus deinem Halb- und Unwissen, das sich aus Hörensagen und schlechten TV-Serien speist.
Die wahre Essenz ist:
Auf Lücken im Lebenslauf reagieren Personalentscheider allergisch. Hartz IV ist sicher eine eine sehr unschöne Lücke. Dies aber nicht wegen Hartz IV, sondern weil es offensichtlich eine größere Lücke mit den bekannten negativen Auswirkungen ist.
Anonymer User schrieb am 13.12.2007 10:35
Wenn du meinst, man würde allorten rote Teppiche ausrollen und Sonderveranstaltungen veranstalten, nur weil ein Akademiker auf Jobsuche vorbeischlappt, irrst du.
Gibt es öffentliche Stellenangebote oder vermittelt gar das Amt, gibt es i.d.R. auch Stapel.
Wenn du meinst, Arbeitgeber auf Akademikersuche wären dümmer als der Rest der Welt und würden nicht vorsortieren lassen, irrst du wahrscheinlich auch.
Im diskutierten Fall muss der Mensch nicht mal als Akademiker arbeiten, er will ja nur seinen Lebensunterhalt verdienen. Als Akademiker kann er sich aber wenigstens artikulieren, er kann lesen und schreiben, und noch ein bisschen mehr. Man muss also nicht in Regionen von roten Teppichen und Sonderveranstaltungen denken, wenn man über einen Job diskutiert, der mehr als beispielsweise 1500 Euro im Monat erbringt.
Anonymer User schrieb am 12.12.2007 14:33
1. Da kenne ich keine Familie mit drei, vier Kindern, die mehr als eine 80-90m2-Wohnung bekommen hat. (Gelten nicht 7,5m2 pro Kind als angemessen?!)
Was das Glück betrifft nur btw: Wenn ich nicht irre, interessiert das Amt sich nicht für Tilgung, sondern allenfalls für (Miet)Zins.
2.
Zitat:
Wir haben immer noch fast 4 Millionen Arbeitslose. Es ist schlicht Unsinn zu behaupten, für all diese Menschen wären zur Zeit genug Jobs da. Sind nicht.
Jain. Was die arbeitspolitischen Debatten (Medien oder Stammtisch macht da keinen Unterschied) betrifft, hast du Recht.
Andererseits gäbe es viele "Jobs", die Arbeitslose machen könnten - und wohl auch vermehrt tun würden, wenn sie nicht ständig mit Überlebenskampf um Almosen beschäftigt wären. Das könnte schon damit anfangen, dass man sich wieder mehr um seine alten Angehörigen kümmert oder die eigenen Kinder. Vielleicht mal Hausaufgabenhilfe für die eigenen Kinder gibt oder gar noch fürs Nachbarkind, deren Eltern halt arbeiten. Denkbar wären auch gemeinnützige Tätigkeiten, die direkt oder indirekt positiv und profitabel für alle Bürger sein könnten. Usw.
Zu 1. Ich kenne die aktuelle Lage nicht gut genug, um eine juristisch wasserdichte Aussage treffen zu können. Aber im groben sieht das so aus:
Zunächst mal es mal einen großen Unterschied, ob man ein oder zwei Kinder hat - denn im Sozialrecht wird der Bedarf pro Kopf gerechnet. Der Raumbedarf wird dabei NICHT nach Kindern und Eltern unterschieden (im Gegensatz zum finanziellen Bedarf), was auch verständlich ist, weil auch Kinder mal groß werden. Es wäre ziemlich unsinnig, eine Familie mit Kleinkindern in kleine Wohnung zu stopfen und dann wenn die Kinder groß werden, einen Umzug zu finanzieren, weil plötzlich der anerkannte Raumbedarf zugenommen hätte. Deswegen wird der Raumbedarf nur pro Kopf gerechnet. Die anerkannte Raumbedarf liegt irgendwo bei 20 qm pro Person plus eine Fixgröße.
Geht eine vorhandener Wohnraum über diese Größe hinaus, so wird zunächst eine Toleranzschwelle akzeptiert, um die bisherigen Wohnverhältnisse zu schützen. Geht der Wohnraum trotz der Toleranzschwelle darüber hinaus, so wird lediglich der darüber hinausgehende Anteil nicht durch das Sozialamt getragen.
Bei selbstgenutztem Wohnraum wird auch auf Antrag ein Teil der Tilgung übernommen soweit die Tilgung unter Berücksichtigung der Umstände nicht unverhältnismäßig über einem adäquaten Mietzins liegt. Ist ja auch klar: grundsätzlich ist dem Amt egal, ob man Anspruch auf 1000 Euro Mietzins hat oder diese 1000 Euro in eine Tilgung steckt. ;-) Ein weiterer Teil der Tilgung kann als Altervorsorge abgesetzt werden. Bei kleinen Häusern und einer großen Familie kann man deswegen regelmäßig davon ausgehen, dass ein Großteil der Tilgung durch das Amt getragen wird.
Zu 2. Du hast Recht - aber das ist von Seiten des Staates nur schwer zu packen. Es gab mal einen Diskussionsvorschlag, dass man Sozialhilfeempfänger zu sozialen Arbeiten verpflichten sollte. Dieser Ansatz ist aber ziemlich schnell weggebrüllt worden (Zwangsarbeit... )
Darüber hinaus wird bei den Empfängern staatlicher Unterstützung ja insbesondere oft angemeckert, dass die auch sozial verwahrlosen. Im Grunde gibt es da keinen offensichtlich zwingenden Zusammenhang - aber in der Praxis ist es so. Wo die psychologische Forschung da steht, weiß ich nicht. Aber im allgemeinen wird angenommen, dass Menschen ohne Druck schlicht abschlaffen - dass es also im allgemeinen einen großer Fehler ist, Menschen finanzielle Mittel zwangslos zur Verfügung zu stellen. Das ist ja auch das große Gegenargument gegen das "Bürgergeld": das man damit die soziale Unterschiecht nur noch vergrößern würde.
SteffenHuber schrieb am 11.12.2007 00:26
Wie auch immer, er konnte drei Jahre von seinen Ersparnissen leben. Ohne obig angedeuteten Luxus kommt man im Monat bequem mit 1000 EUR aus. Er hatte also (nominell betrachtet, will jetzt keine Kapitalverzehrrechnung aufstellen) die wahrhaft majestätische Summe von 36000 EUR angespart. Mit 50 ist er arbeitslos geworden, hat studiert, hat also vermutlich 25 Jahre lang gearbeitet. Laut SZ hatte er so um die 3000 EUR netto. Davon hat er also (wieder nominell) satte 120 EUR im Monat weggespart...sorry, ich bin nicht beeindruckt.
Deshalb hatte ich vorsichtshalber nachgefragt, weil deine obige Aussage (markiert) sehr generell/pauschal war - und sie so eben falsch gewesen wäre.
Meinst du speziell diesen Mann und sein Einkommen, ist deine Aussage natürlich etwas richtiger.
Was ist denn "etwas richtiger"?
Abgesehen davon bezog sich die Aussage auf jemanden, der seine Ansprüche nicht runterschrauben kann. Wer auf Hartz4-Niveau verdient oder knapp darüber, hat dieses Problem ja nicht, konnte also bei meiner Aussage auch nicht gemeint sein.
Wie auch immer, ich habs jetzt mit einer Zinsezinsrechnung nochmal nachgeprüft. Wer 25 Jahre lang jeden Monat 65 EUR spart und konservativ anlegt, kann drei Jahre lang bei besagten 1000 EUR/Monat davon leben.
Was schätzt Du, wieviele Leute mindestens 65 EUR über Hartz4 verdienen?
Zitat:
Zitat:
120 EUR im Monat kann praktisch jeder berufstätige Single in Deutschland sparen, sogar Postausträger.
Das ist - so pauschal/generell gesagt - wieder völlig falsch und neben der Realität. Wie sollen z.B. Leute, die um Hartz herum verdienen (ob nun direkt oder einschl. der staatlichen Zuschüsse) von diesem Hungerlohn 120 Euro zum Sparen abknappsen? Das ist doch völlig unrealistisch und unlogisch, sowas auch nur zu denken.
Zunächst: ich bezog mich auf den neu ausgehandelten Post-Mindestlohn, der selbstverständlich solche Sparsummen erlaubt.
Schau' Dir doch einfach die Einkommenstruktur in Deutschland an. Diese Jobs, von denen Du gerne redest, quasi auf Hartz4-Niveau oder sogar darunter, sind in der absoluten Minderheit. Du versuchst wie üblich den absoluten Sonderfall zum Normalfall zu machen. Und ja, jeder der netto 900 EUR verdient, kann 120 EUR pro Monat sparen - wenn er denn will. Aber wie ich oben erwähnte, brauchts ja auch nur 65 EUR, dem Zinseszins sei Dank.
Dass viele Leute nicht in der Lage sind, sparsam zu leben, ist natürlich klar. Das zeigt ja die gesamte Hartz4-Diskussion exemplarisch. Mein Mitleid hält sich in engen Grenzen.
Zitat:
Zitat:
Was ich halt nicht verstehe: wenn ich arbeitslos werde und Gefahr laufe, es länger als 12 Monate zu bleiben (und das ist man außerhalb der Boomjobs bei entsprechenden Voraussetzungen oft), muss ich radikal die Notbremse ziehen. Als Single ist das sehr einfach: kleine Einzimmerwohnung abseits der Ballungsräume, Auto abschaffen, regelmäßige Ausgaben von der unnützen Versicherung bis zum Zeitschriftenabo gnadenlos zusammenstreichen.
Normalerweise schon. Aber erstens hatte der ja schon eine recht kleine und nicht grad teure Wohnung und ausserdem weiss man ja nicht, was genau er nun getan bzw. auf was er verzichtet hat.
Ich will doch nochmal festhalten: 60qm für eine Person ist nicht klein. Fast 700 EUR für eine Wohnung sind ziemlich teuer. Und laut Artikel ist auch klar, auf was er nicht verzichtet hat: seine viel zu teure Wohnung. Und wenn er nur drei Jahre von den Ersparnissen leben konnte, ist auch klar, dass er entweder viel zu wenig gespart oder viel zu viel ausgegeben hat. Vielleicht auch beides. Wäre interessant zu wissen, wie er sich später eigentlich seinen Ruhestand gedacht hat - für die Aufstockung der Rente hatte er ja dann offenbar auch keine Mittel.
Zitat:
Letztendlich ist das überwiegend eine psychologische Geschichte. Es gibt sehr viele Arbeitslose - besonders die aus den angeblich höheren Schichten - die ihre Arbeitslosigkeit verschweigen und verstecken (und das sogar oft vor der eigenen Familie). Schauspiel nach Außen, Verdrängung nach Innen. Da kann dann oft nicht mehr so rational gedacht und gehandelt werden, wie man sich das vorher ausserhalb einer solchen Situation geplant und ausgemalt hat.
Ja klar, schwere Kindheit usw.
Wär' mir ja auch alles egal, aber wieso muss ich für solche offensichtlich schwer psychisch gestörte Zivilversager bezahlen?
Zitat:
Zitat:
Arbeitslose Akademiker mit Berufserfahrung außerhalb der Geisteswissenschaften sind extrem selten. Da muss man schon viel verbocken. Insbesondere als Dipl.Ing.
K.A. was der angeblich verbockt hat. Er suchte. Er sucht immer noch. Auch das Amt suchte und sucht. Es funktioniert nicht. Selbst das Amt schiebt die Schuld nicht allein auf den Betroffenen - was ja nun sonst oft gern gemacht wird.
Ich kenne keinen Dipl.Ing, der sich vom Arbeitsamt hat vermitteln lassen. Die allermeisten offenen Stellen werden in diesem Bereich ja auch gar nicht ans Arbeitsamt gemeldet, weil die eh zu blöd zur Vermittlung sind.
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Was wäre denn "angemessen"? Und wer zahlt den Umzug?
I.Ü. galt das für eine kleine 60m2-Wohnung.
Zehn Euro "warm" pro Quadratmeter in hiesigen Plattenbauten sind Standard. Wäre das hier unangemessen, müssten alle Betroffenen in meiner Region deportiert werden (wohin auch immer).
Ja, so ein Umzug, das ist natürlich von einem normalen Menschen kaum zu leisten. Und die teuren Miettransporter - bei Sixt verlangen die doch tatsächlich 63 EUR pro Tag für einen einfachen Sprinter! Nicht zu fassen. Wie soll sich das jemand leisten...
Ja, so einfach stellt sich Lieschen Gutmensch das vor.
Nein, so einfach und pragmatisch habe ich es selbst schon gemacht.
Zitat:
Abgesehen davon, dass schon 63 Euro für einen H4er sehr viel Geld sein können,
Was ist denn das wieder für ein Schwachsinn? Wir reden hier von jemandem, der vier lange Jahre Zeit hatte, sich auf Hartz4 vorzubereiten, der sich in der Zeit 10 Umzüge hätte leisten können - gibt es da eine andere Ausrede als "Dummheit"?
Wenn es ein Hartz4-Empfänger ist, wird ein notwendiger Umzug doch eh bezahlt - warum also einen solchen Fall vorschützen?
Zitat:
bleiben noch Fragen offen, wie z.B.:
Kann der Betroffene überhaupt fahren?
Wie soll das Tragen allein funktionieren?
Was ist mit Renovierungskosten, die mindestens in der alten Wohnung anfallen?
Was ist mit der Kaution, die i.d.R. in der neuen Wohnung höher ausfällt, als eine ausgezahlte Kaution der alten Wohnung einbringt?
Usw.
Ja, das sind natürlich alles so Fragen, die in 0,01% der Fälle zu einem Problem werden könnten. Wenn es sich z.B. um einen führerscheinlosen eigentlich Berufsunfähigen ohne Freunde handelt.
Aber warum die Kaution für die alte, teure Wohnung niedriger sein soll wie die Kaution für die neue, preiswerterr Wohnung, das musst Du schon nochmal erklären.
Zitat:
Zitat:
Und dann die Mieten. 10 EUR pro qm warm? Da sag' ich: umziehen! Ich empfehle den Rems-Murr-Kreis. Nähe Stuttgart, da gibt es Jobs in rauhen Mengen. Der Ballungsraum ist phantastisch per S-Bahn angebunden, und da gibt es - ich hab's gerade mal recherchiert - z.B. im wunderschönen Schwaikheim eine 3-Zimmer-Wohnung mit 75qm für 450 EUR warm. Mit Balkon, Garten und Einbauküche.
S.o.
Was soll ich oben sehen? Dass nun endgültig der Nachweis erbracht ist, dass knapp 700 EUR für 60qm ein Wucherpreis sind? Oder dass gerade in der Boomregion Stuttgart die Mieten extrem niedrig sind? Oder dass insbesondere der Umzug nach Stuttgart sich besonders schwierig gestaltet?
Übrigens: einen Full-Service-Umzug (wenn man nicht gerade einen Flügel besitzt) liegt deutschlandweit unter 1000 EUR. Bei der offensichtlichen Mietdifferenz amortisiert sich das nach 4 Monaten, wenn man unbedingt auf einer schönen großen Wohnung besteht.
Zitat:
Zitat:
Schönes neutrales Wort übrigens, "deportieren".
Wie nennst du es denn, wenn der Staat dich aus deinen vier Wänden und deiner Heimat vertreibt und von Familie/sozialem Umfeld trennt?
Das würde ich eventuell tatsächlich Deportation nennen, aber der diskutierte Fall liegt ja nun völlig anders. Es waren nicht seine vier Wände, er wurde nicht umgesiedelt und auch nicht von seiner Familie und seinem sozialen Umfeld getrennt.
Hätte dieses soziale Umfeld eigentlich nicht wenigstens beim Umzug helfen können?
Wer das Umziehen wegen eines Jobs Deportation nennt, hat ganz gehörig einen an der Waffel. Punkt. Hier auch nur den Versuch zur Argumentation zu machen, ist sinnlos.
Schön, dass wir die zeitlich und textuell endlosen Hamsterdiskussionen nun auch hier wieder führen dürfen.
Anonymer User schrieb am 13.12.2007 10:46
Und wenn jemand seine Familie also in zwei "Arten" aufteilt und notfalls eine in die Tonne kloppt, ...
Mit dieser Position stehst du sowohl rechtlich als auch gesellschaftlich allein.
Mit der Position, dass Familie mehr ist, als die derzeitige Mama-Papa-Kind-Modefamilie, stehe ich schon sehr lange nicht unbedingt allein da, aber doch in einer Minderheit, ja. Dazu bekenne ich mich auch gern - und ohne Asche aufs Haupt.
Zitat:
Gesellschaftlich ist die Großfamilie ein Konstrukt bis in das ausgehende 18. Jahrhundert. Schon im 19. Jahrhundert war es vorbei damit.
Ich rede ja auch nicht von der klassischen Großfamilie in einem Haushalt, sondern von Familie an sich. Und Familie hat auch ein kinderloser Single - und wer was anderes behauptet, ist einfach einem politischen Modegefasel o.ä. auf den Leim gegangen.
Zitat:
Übrigens wurde sogar schon in der Bibel zwischen sozialen Beziehungen verschiedenen Grades unterschieden (sinngemäß: Für das Weib wirst du Vater und Mutter verlassen...). Die Bibel ist etwa 1800 Jahre alt. Du bist also deiner Zeit etwas hinterher - findest du nicht, es wäre Zeit, mal die 1800 Jahre gesellschaftlicher Entwicklung aufzuholen, die an dir vorbei gezogen sind?
Sinngemäß! Eben!
Bedenke, dass diese Wüstenreligion grad auch bei denen anzufinden war, die in großen Familien, Sippen, usw. lebten bzw. sogar herumzogen. Wenn überhaupt, hat dann evtl. das Weib für den Mann die alte Sippe/Familie verlassen.
Zitat:
Und wenn du schon auf die Großfamilie pochst - warum dann nicht gleich zurück den Stammesgesellschaften bzw. Sippen?
Ich poche doch gar nicht - und schon gar nicht auf Stamm und Sippe (die Großfamilie wird ggf. bei Abnahme des Modeindividualismus und/oder Zunahme der Not von allein wiederkommen).
Zitat:
Rechtlich betrachtet hat man gegenüber seinen Kindern nicht nur Unterhaltspflichten, sondern auch Erziehungs- und Betreuungspflichten. Gegenüber seinem Eheparter hat man die Ehepflichten, auch wenn dieses juristische Konstrukt in den letzten 30 Jahren stark zurückgeschraubt wurde.
Wenn man zu Verwandten weiteren Grades besondere Pflichten hat - zum Beispiel bei Pflegebedürftigkeit- dann kann man das sehr wohl als sozialen Grund geltend machen.
Wäre mir neu, dass ein Arbeitsloser einen entfernten Job ablehnen dürfte mit der Begründung, er wolle/müsse sich um seine alten, gebrechlichen Eltern kümmern. Das interessiert höchstens das Sozialamt, falls die alten Eltern ins Heim müssen und das Kind dafür zahlen soll.
Zitat:
Aber eine grundsätzliche Schutzbedürftigkeit des verwandtschaftlichen Verhältnisses ist nicht zu erkennen.
Niemand hindert dich daran, intensive Beziehungen zu Onkeln und Tanten zu pflegen. Aber die Frage an dieser Stelle ear ja, ob solche Beziehungen einen solche gesellschaftliche oder rechtliche Bedeutung haben, dass eine besondere Schutzbedürftigkeit von Seiten des Staates besteht. Denn die Sozialleistungen werden nun mal durch die Allgemeinheit finanziert und deswegen hat die Allgemeinheit auch ein Interesse daran, dass diese Mittel nicht ausgegeben werden, um sehr spezielle individuelle Lebensentwürfe zu finanzieren. Diese durch die Allgemeinheit bereitgestellten Mittel sind dazu da, um eine Minimalversorgung sicherzustellen, also den geselllschaftlich definierten "Mindestlebensstandard". Individuelle lebensentwürfe sind auch durch das Individuum zu finanzieren.
Also erstens setzt sich die "Allgemeinheit" aus einzelnen Bürgern zusammen - und jeder darf ja seine eigenen Ansichten haben, die zwar nicht immer richtig sein muss, aber auch nicht schon nur deshalb falsch ist, weil eine bestimmende Gruppe in der Allgemeinheit nur anderer Ansicht ist.
Zweitens ist im Prinzip alles ein "individueller Lebensentwurf" - somit also auch das Zeugen eines Kindes oder das Heiraten eines Partners bzw. überhaupt das Leben mit einem Partner.
Insofern sollte dann ggf. auch gleiches Recht für alle gelten (und wenn zählt, dass Eltern für ihr bedürftiges Kind sorgen müssen, warum soll dann nicht gleichermaßen zählen, wenn Kinder für bedürftige Eltern sorgen).
Und nicht zuletzt: Ich unterscheide bei dem Thema auch die rechtlichen Belange (z.B. soziale Leistungen u.ä.) vom realen Leben an sich.
Da kann dann gern mal einer der Ansicht sein, dass z.B. bei der Vermittlungsfrage manche Familienbande bzw. Verwandte nicht zählen sollen (nach welcher Ideologie auch immer) aber wenn man an der Existenz dieser Familienbande bzw. Verwandten rüttelt oder manche abwertet o.ä. , ist das eine andere Geschichte (und für mich eben nicht hinnehmbar, weil mind. albern).
Wenn du meinst, man würde allorten rote Teppiche ausrollen und Sonderveranstaltungen veranstalten, nur weil ein Akademiker auf Jobsuche vorbeischlappt, irrst du.
Gibt es öffentliche Stellenangebote oder vermittelt gar das Amt, gibt es i.d.R. auch Stapel.
Wenn du meinst, Arbeitgeber auf Akademikersuche wären dümmer als der Rest der Welt und würden nicht vorsortieren lassen, irrst du wahrscheinlich auch.
Ich meine und weiß aber, dass eine sogenannte Vorzimmertippse solche Dinge in der Regel nicht entscheidet. Mal davon abgesehen, dass die Gattung Vorzimmertippse in modernen Unternehmenskulturen eine aussterbende ist.
Jedes ernst zu nehmende Unternehmen hat hierfür exakt definierte Prozesse.
Ob man das nun "Vorsortierung durch Vorzimmertippse" nennt oder "exakt definierte Prozesse durch moderne Unternehmenskulturen" ist doch nur eine Frage der Benamsung.
Keiner (und Ausnahmen bestätigen die Regel), der am Ende aus geeigneten Finalisten den Besten aussuchen muss, wird vorher aus Dutzenden oder gar Hunderten Bewerbern die Finalisten nach schlichtesten Kriterien (wie z.B. eben Alter, Berufspraxis, zeitnahe Lücken, usw.) herausfiltern, wenn er das auch von einem Hansel (wie modern und schick du die auch immer betitelst) machen lassen kann.
Aber aus pers. Gründen wirst du mir natürlich erneut widersprechen müssen
Anonymer User schrieb am 13.12.2007 10:35
Wenn du meinst, man würde allorten rote Teppiche ausrollen und Sonderveranstaltungen veranstalten, nur weil ein Akademiker auf Jobsuche vorbeischlappt, irrst du.
Gibt es öffentliche Stellenangebote oder vermittelt gar das Amt, gibt es i.d.R. auch Stapel.
Wenn du meinst, Arbeitgeber auf Akademikersuche wären dümmer als der Rest der Welt und würden nicht vorsortieren lassen, irrst du wahrscheinlich auch.
Im diskutierten Fall muss der Mensch nicht mal als Akademiker arbeiten, er will ja nur seinen Lebensunterhalt verdienen. Als Akademiker kann er sich aber wenigstens artikulieren, er kann lesen und schreiben, und noch ein bisschen mehr. Man muss also nicht in Regionen von roten Teppichen und Sonderveranstaltungen denken, wenn man über einen Job diskutiert, der mehr als beispielsweise 1500 Euro im Monat erbringt.
Frank2000 schrieb am 13.12.2007 11:23
Zu 1. Ich kenne die aktuelle Lage nicht gut genug, um eine juristisch wasserdichte Aussage treffen zu können. Aber im groben sieht das so aus:
Danke für die Hinweise. Ich kenne mich da auch nicht gut aus. Es war auch nur als gutgemeinter Hinweis gedacht, weil ich im Hinterkopf den Fall eines entfernten Bekannten hatte, bei dem das Amt eben die Tilgung völlig ignoriert hat.
Zitat:
Die anerkannte Raumbedarf liegt irgendwo bei 20 qm pro Person plus eine Fixgröße.
Ich kenns für Kinder noch mit weitaus weniger qm - imho besagte 7,5 von denen nur abgewichen wurde, wenn es darum ging Mädchen und Jungen in verschiedenen Zimmern unterzubringen.
Zitat:
Zu 2. Du hast Recht - aber das ist von Seiten des Staates nur schwer zu packen. Es gab mal einen Diskussionsvorschlag, dass man Sozialhilfeempfänger zu sozialen Arbeiten verpflichten sollte. Dieser Ansatz ist aber ziemlich schnell weggebrüllt worden (Zwangsarbeit... )
Im Prinzip macht man es ja mit den 1-Euro-Jobs.
Allerdings ging es mir nicht um einen Zwang (ausgenommen vielleicht, wenn man daraus normale Jobs machen würde, die man eben zwangsvermittelt, wie andere Jobs auch)
Zitat:
Darüber hinaus wird bei den Empfängern staatlicher Unterstützung ja insbesondere oft angemeckert, dass die auch sozial verwahrlosen. Im Grunde gibt es da keinen offensichtlich zwingenden Zusammenhang - aber in der Praxis ist es so. Wo die psychologische Forschung da steht, weiß ich nicht. Aber im allgemeinen wird angenommen, dass Menschen ohne Druck schlicht abschlaffen - dass es also im allgemeinen einen großer Fehler ist, Menschen finanzielle Mittel zwangslos zur Verfügung zu stellen. Das ist ja auch das große Gegenargument gegen das "Bürgergeld": das man damit die soziale Unterschiecht nur noch vergrößern würde.
Soziale Verwahrlosungen gibt es in allen Schichten bzw. Einkommensklassen. Auch Kinder werden von SHE ebenso vernachlässigt wie von Akademikern, Karrieristen, Luxuskonsumenten, usw. (bei SHE wird ggf. nur mehr hingesehen).
Was den Druck betrifft, biegen sich Wirtschaft, Arbeitgeber u.ä. Füchse das gern so hin, wie sie es möchten - und Staat und Amt machen den Quatsch mit.
Sicher ist, dass der Mensch sozusagen zur Faulheit neigt bzw. dazu, es sich bequem und einfach zu machen. Das - und eben lebensnotwendige Dinge (Essen, Sicherheit, Anerkennung, etc.) - ist Antrieb für sein Handeln, wozu auch Arbeit gehört, die er macht, obwohl er sie - Arbeit an sich! - fast nie machen will.
Abschlaffen wird der Mensch erst, wenn er all seine Bedürfnisse erfüllt hat ( was wohl eher selten der Fall ist) oder wenn er merkt bzw. gelernt hat, dass Aktivität nichts bringt oder gar negatives bringt.
Insofern wird den Leuten durch den staatlichen Druck, der selten zu Erfolg führt und oft sogar nur sinnlos ist, das Abschalten/Abschlaffen antrainiert.
Lustigerweise behaupten überwiegend jene Leute, der Mensch würde ohne Staatsdruck abschlaffen, die andererseits jeden Arbeitslosen für überversorgt halten, aber gleichzeitig hinter jedem Arbeitslosen einen Schwarzarbeiter sehen.
Was das Bürgergeld betrifft, wäre imho nur das bedingungslose BG sinnvoll, mit dem auch fast alle Sozialtöpfe und Kontrollämter abgeschafft würden einschl. der Abgaben auf Lohn (der Unternehmer Werner hat mal so eins vorgestellt).
Vielleicht gäbe es tatsächlich einige Bürger, die mit dem SH-Niveau zufrieden wären, aber ich schätze, es gäbe viel mehr, die plötzlich noch Aushilfs-/Minijobs zusätzlich machen würden, um die Konsumwünsche erfüllen zu können. Und das wäre dann ja auch viel einfacher und für die Arbeitgeber billiger.
Allerdings werden die (meist linken bzw. gutmenschlichen) Strömungen und Parteien, die den Bürger gängeln wollen, so ein BG nie zulassen, weil sie damit ja fast absolute Macht bzw. Kontrolle verlieren würden.
Gestern habe ich das Buch "Macht und Ohnmacht" von Peter Hartz gelesen. Jetzt weiß ich, dass es nicht Hartz IV, sondern Koch/Stoiber/Wulff I heißen müßte. Die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe, so wie sie letztendlich beschlossen wurde, hat die Hartz-Kommission so nie vorgeschlagen. Auch die verunglückte Regelung bei den ARGEs haben wir den Unions-Knalltüten zu verdanken.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Deshalb hatte ich vorsichtshalber nachgefragt, weil deine obige Aussage (markiert) sehr generell/pauschal war - und sie so eben falsch gewesen wäre.
Meinst du speziell diesen Mann und sein Einkommen, ist deine Aussage natürlich etwas richtiger.
Was ist denn "etwas richtiger"?
Dass dieser Mann speziell zumindest theoretisch mehr Kohle hatte, um was anzusparen, als Millionen Bürger in diesem Land.
Ob er das praktisch auch konnte, weiss man nicht, weil man nicht weiss, welche Ausgaben er halt dadurch hatte, in den drei oder vier Jahren selbstständig in den genannten Branchen zu agieren.
Zitat:
Was schätzt Du, wieviele Leute mindestens 65 EUR über Hartz4 verdienen?
Millionen liegen drüber und Millionen darunter.
Zitat:
Zitat:
Zitat:
120 EUR im Monat kann praktisch jeder berufstätige Single in Deutschland sparen, sogar Postausträger.
Das ist - so pauschal/generell gesagt - wieder völlig falsch und neben der Realität. Wie sollen z.B. Leute, die um Hartz herum verdienen (ob nun direkt oder einschl. der staatlichen Zuschüsse) von diesem Hungerlohn 120 Euro zum Sparen abknappsen? Das ist doch völlig unrealistisch und unlogisch, sowas auch nur zu denken.
Zunächst: ich bezog mich auf den neu ausgehandelten Post-Mindestlohn, der selbstverständlich solche Sparsummen erlaubt.
Da oben ist noch zu lesen, dass du "praktisch jeder berufstätige Single in Deutschland" geschrieben hast. "Postausträger" war nur ein Zusatz - und dann auch noch mit einem "sogar". Insofern bezog ich mich halt nur auf das, was du geschrieben hast.
Zitat:
Schau' Dir doch einfach die Einkommenstruktur in Deutschland an. Diese Jobs, von denen Du gerne redest, quasi auf Hartz4-Niveau oder sogar darunter, sind in der absoluten Minderheit.
Ich hab nicht behauptet, sie seien die Mehrheit.
Zitat:
Du versuchst wie üblich den absoluten Sonderfall zum Normalfall zu machen.
Und du willst den realen Alltag von Millionen anscheinend mit deinen pauschalen Aussagen wegwischen - und dem hab ich nur widersprochen, mehr nicht.
Zitat:
Mein Mitleid hält sich in engen Grenzen.
Mitleid hat ja auch keiner verlangt. Ich hatte nur einen Einwand wegen der pauschalen - und dadurch falschen - Aussagen.
Zitat:
Zitat:
Normalerweise schon. Aber erstens hatte der ja schon eine recht kleine und nicht grad teure Wohnung und ausserdem weiss man ja nicht, was genau er nun getan bzw. auf was er verzichtet hat.
Ich will doch nochmal festhalten: 60qm für eine Person ist nicht klein.
Das ist wohl relativ. Und in manchen Ecken sind kleinere Wohnungen kaum zu finden (und frei auf dem Markt eh nicht).
Zitat:
Fast 700 EUR für eine Wohnung sind ziemlich teuer. Und laut Artikel ist auch klar, auf was er nicht verzichtet hat: seine viel zu teure Wohnung.
Natürlich sind Wohnungen teuer. Aber wie gesagt, sind Warmmieten um 10,-/qm halt vielerorts flächendeckend normal. Daher gabs vielleicht keine nennenswert billigere Alternative.
Zitat:
Und wenn er nur drei Jahre von den Ersparnissen leben konnte, ist auch klar, dass er entweder viel zu wenig gespart oder viel zu viel ausgegeben hat. Vielleicht auch beides. Wäre interessant zu wissen, wie er sich später eigentlich seinen Ruhestand gedacht hat - für die Aufstockung der Rente hatte er ja dann offenbar auch keine Mittel.
Dem Artikel kann man auch entnehmen, dass er mit dem Angesparten ggf. seine freiberufliche(?), selbstständige Tätigkeit über drei, vier Jahre finanziert hat. Da könnte man ihm höchstens vorwerfen, nicht früh genug in die Pleite gegangen zu sein.
Zitat:
Zitat:
Letztendlich ist das überwiegend eine psychologische Geschichte. Es gibt sehr viele Arbeitslose - besonders die aus den angeblich höheren Schichten - die ihre Arbeitslosigkeit verschweigen und verstecken (und das sogar oft vor der eigenen Familie). Schauspiel nach Außen, Verdrängung nach Innen. Da kann dann oft nicht mehr so rational gedacht und gehandelt werden, wie man sich das vorher ausserhalb einer solchen Situation geplant und ausgemalt hat.
Ja klar, schwere Kindheit usw.
Davon spricht doch keiner.
Zitat:
Wär' mir ja auch alles egal, aber wieso muss ich für solche offensichtlich schwer psychisch gestörte Zivilversager bezahlen?
Wenn sie dort u.a. auch landen, weil der Staat sie behandelt, wie du es willst, dann bezahl auch die Kosten für deine ideologischen Wünsche.
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Arbeitslose Akademiker mit Berufserfahrung außerhalb der Geisteswissenschaften sind extrem selten. Da muss man schon viel verbocken. Insbesondere als Dipl.Ing.
K.A. was der angeblich verbockt hat. Er suchte. Er sucht immer noch. Auch das Amt suchte und sucht. Es funktioniert nicht. Selbst das Amt schiebt die Schuld nicht allein auf den Betroffenen - was ja nun sonst oft gern gemacht wird.
Ich kenne keinen Dipl.Ing, der sich vom Arbeitsamt hat vermitteln lassen.
Du kennst anscheinend niemanden, der arbeitslos wurde - selbst Ings sind da wohl unter deiner Würde. Oder ist das nur Realitätsverdrängung!? Egal... *kopfschüttel*
Zitat:
Was ist denn das wieder für ein Schwachsinn? Wir reden hier von jemandem, der vier lange Jahre Zeit hatte, sich auf Hartz4 vorzubereiten, der sich in der Zeit 10 Umzüge hätte leisten können - gibt es da eine andere Ausrede als "Dummheit"?
Du hattest pauschale/generelle Aussagen gemacht. Wenn du aber nur diesen einen speziellen Fall meinst, ist das was anderes, du könntest Recht haben aber genaueres kann man (ich) nicht dazu sagen, weil der Artikel in der Hinsicht nicht alles abklärt.
Zitat:
Zitat:
bleiben noch Fragen offen, wie z.B.:
Kann der Betroffene überhaupt fahren?
Wie soll das Tragen allein funktionieren?
Was ist mit Renovierungskosten, die mindestens in der alten Wohnung anfallen?
Was ist mit der Kaution, die i.d.R. in der neuen Wohnung höher ausfällt, als eine ausgezahlte Kaution der alten Wohnung einbringt?
Usw.
Ja, das sind natürlich alles so Fragen, die in 0,01% der Fälle zu einem Problem werden könnten. Wenn es sich z.B. um einen führerscheinlosen eigentlich Berufsunfähigen ohne Freunde handelt.
Ich hab selten so einen realitätsfernen Schwachsinn gelesen, wie deine Aussage, sorry.
Zitat:
Aber warum die Kaution für die alte, teure Wohnung niedriger sein soll wie die Kaution für die neue, preiswerterr Wohnung, das musst Du schon nochmal erklären.
Weil Kautionen sich meist an der Miete orientieren (meist drei Mieten) und Mieten halt steigen. Da reicht dann die alte Kaution ggf. nicht aus, die neue bezahlen zu können, selbst wenn die neue Wohnung kleiner ist.
Zitat:
Was soll ich oben sehen? Dass nun endgültig der Nachweis erbracht ist, dass knapp 700 EUR für 60qm ein Wucherpreis sind? Oder dass gerade in der Boomregion Stuttgart die Mieten extrem niedrig sind? Oder dass insbesondere der Umzug nach Stuttgart sich besonders schwierig gestaltet?
Übrigens: einen Full-Service-Umzug (wenn man nicht gerade einen Flügel besitzt) liegt deutschlandweit unter 1000 EUR. Bei der offensichtlichen Mietdifferenz amortisiert sich das nach 4 Monaten, wenn man unbedingt auf einer schönen großen Wohnung besteht.
Wie gesagt: Du hast generelle Aussagen gemacht. So wären die hier halt auch wieder völlig relitätsfremd. Wenn du hier wieder nur den Spezialfall aus dem Artikel meinst, ist das natürlich wieder eine andere Geschichte (s.o.)
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Schönes neutrales Wort übrigens, "deportieren".
Wie nennst du es denn, wenn der Staat dich aus deinen vier Wänden und deiner Heimat vertreibt und von Familie/sozialem Umfeld trennt?
Das würde ich eventuell tatsächlich Deportation nennen, aber der diskutierte Fall liegt ja nun völlig anders. Es waren nicht seine vier Wände
Doch, nur eben kein Eigentum, falls du darauf anspielst.
Zitat:
er wurde nicht umgesiedelt
Wenn verlangt wird, dass er es tut, dann ja wohl doch.
Zitat:
und auch nicht von seiner Familie und seinem sozialen Umfeld getrennt.
Seine Eltern wurden erwähnt.
Und wenn er sonst kein soziales Umfeld hätte, wäre...
Zitat:
Hätte dieses soziale Umfeld eigentlich nicht wenigstens beim Umzug helfen können?
Ob man das nun "Vorsortierung durch Vorzimmertippse" nennt oder "exakt definierte Prozesse durch moderne Unternehmenskulturen" ist doch nur eine Frage der Benamsung.
Nein, das ist es nicht. Das denkst du nur, weil du Unternehmen noch nie von innen gesehen hast, sondern nur aus schlechten ARD/ZDF-Vorabendserien kennst. Dort sortieren tatsächlich Vorzimmertippsen Bewerbungen aus.
Das ist kein persönlich motivierter Widerspruch, sondern schlicht meine Meinung, die auf konkretem Wissen durch Kenntnis der Abläufe beruht.
Natürlich hat es ein Kandidat mit Hartz IV prinzipiell schwerer als ein Ungekündigter mit makellosem Lebenslauf. Das würde ich nie in Zweifel ziehen.
Mirkalf schrieb am 14.12.2007 12:23
Gestern habe ich das Buch "Macht und Ohnmacht" von Peter Hartz gelesen. Jetzt weiß ich, dass es nicht Hartz IV, sondern Koch/Stoiber/Wulff I heißen müßte. Die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe, so wie sie letztendlich beschlossen wurde, hat die Hartz-Kommission so nie vorgeschlagen. Auch die verunglückte Regelung bei den ARGEs haben wir den Unions-Knalltüten zu verdanken.
Das war aber schon früh bekannt, dass die Reformen nicht so umgesetzt wurden, wie Peter Hartz das Vorgeschlagen hat.
aus Wikipedia: "Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte im Bundestagswahlkampf 2002 zugesagt, die Vorschläge aus dem Hartz-Konzept „eins zu eins“ umzusetzen, dies wurde jedoch nicht verwirklicht.
Abweichungen gab es zunächst insbesondere in zahlreichen Detailfragen wie den Bemessungsgrenzen oder der Höhe von Krankenversicherungsbeiträgen sowie Instrumenten wie Midi-Jobs, die im Hartz-Konzept nicht explizit erwähnt werden. Allerdings wurden bereits 2006 zahlreiche Instrumente und Maßnahmen des ursprünglichen Konzepts entweder ganz zurückgenommen (Ich-AGs) oder funktional grundlegend verändert (Personal-Service-Agenturen).
Eine grundsätzliche Diskrepanz zwischen Hartz-Konzept und legislativer Umsetzung existiert auch in der Umsetzung des Leitmotivs Fördern und Fordern: Fördermöglichkeiten für den Arbeitssuchenden sind in der SGB-II-Umsetzung ebenso unterrepräsentiert wie das - ebenfalls im Hartz-Konzept vorgesehene - Fordern der Träger in Gestalt der ARGEn bzw. JobCenter."