SteffenHuber schrieb am 10.12.2007 02:02 einer der bis 50 gearbeitet hat und dann nur drei Jahre von seinen angesparten Reserven leben kann, da kann ich sehr wenig Mitleid empfinden - hat offenbar sein Leben lang rumgeprasst und hat jetzt ein Prolem, seine Ansprüche runterzuschrauben.
Meinst du den speziell wegen seines Einkommens? Denn pauschal kann man sowas nicht behaupten. Ok, behaupten schon, aber es stimmt eben nicht. Die meisten Leute, die Jahrzehnte gearbeitet haben, hätten schon Probleme, auch nur ein paar Monate von Angespartem leben zu können - und die haben nichts verprasst, weil sie nichts zum Verprassen hatten.
Nun, es kommt halt darauf an, was man unter "prassen" versteht. Ich verstehe darunter alles, was Luxus ist. Urlaubsreisen, teure Wohnung, teures Auto, ständig essen gehen, teure Veranstaltungen besuchen...die Liste ist endlos.
Ja, sehe ich ähnlich.
Zitat:
Wie auch immer, er konnte drei Jahre von seinen Ersparnissen leben. Ohne obig angedeuteten Luxus kommt man im Monat bequem mit 1000 EUR aus. Er hatte also (nominell betrachtet, will jetzt keine Kapitalverzehrrechnung aufstellen) die wahrhaft majestätische Summe von 36000 EUR angespart. Mit 50 ist er arbeitslos geworden, hat studiert, hat also vermutlich 25 Jahre lang gearbeitet. Laut SZ hatte er so um die 3000 EUR netto. Davon hat er also (wieder nominell) satte 120 EUR im Monat weggespart...sorry, ich bin nicht beeindruckt.
Deshalb hatte ich vorsichtshalber nachgefragt, weil deine obige Aussage (markiert) sehr generell/pauschal war - und sie so eben falsch gewesen wäre.
Meinst du speziell diesen Mann und sein Einkommen, ist deine Aussage natürlich etwas richtiger.
Zitat:
120 EUR im Monat kann praktisch jeder berufstätige Single in Deutschland sparen, sogar Postausträger.
Das ist - so pauschal/generell gesagt - wieder völlig falsch und neben der Realität. Wie sollen z.B. Leute, die um Hartz herum verdienen (ob nun direkt oder einschl. der staatlichen Zuschüsse) von diesem Hungerlohn 120 Euro zum Sparen abknappsen? Das ist doch völlig unrealistisch und unlogisch, sowas auch nur zu denken.
Zitat:
Was ich halt nicht verstehe: wenn ich arbeitslos werde und Gefahr laufe, es länger als 12 Monate zu bleiben (und das ist man außerhalb der Boomjobs bei entsprechenden Voraussetzungen oft), muss ich radikal die Notbremse ziehen. Als Single ist das sehr einfach: kleine Einzimmerwohnung abseits der Ballungsräume, Auto abschaffen, regelmäßige Ausgaben von der unnützen Versicherung bis zum Zeitschriftenabo gnadenlos zusammenstreichen.
Normalerweise schon. Aber erstens hatte der ja schon eine recht kleine und nicht grad teure Wohnung und ausserdem weiss man ja nicht, was genau er nun getan bzw. auf was er verzichtet hat.
Letztendlich ist das überwiegend eine psychologische Geschichte. Es gibt sehr viele Arbeitslose - besonders die aus den angeblich höheren Schichten - die ihre Arbeitslosigkeit verschweigen und verstecken (und das sogar oft vor der eigenen Familie). Schauspiel nach Außen, Verdrängung nach Innen. Da kann dann oft nicht mehr so rational gedacht und gehandelt werden, wie man sich das vorher ausserhalb einer solchen Situation geplant und ausgemalt hat.
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Einen, der mit dieser Qualifikation keinen Job findet, kann ich mir auch nicht wirklich vorstellen.
Zwei Diplome in satten Berufsmärkten schützen nicht vor Arbeitslosigkeit.
Doch, eigentlich schon. Arbeitslose Akademiker mit Berufserfahrung außerhalb der Geisteswissenschaften sind extrem selten. Da muss man schon viel verbocken. Insbesondere als Dipl.Ing.
K.A. was der angeblich verbockt hat. Er suchte. Er sucht immer noch. Auch das Amt suchte und sucht. Es funktioniert nicht. Selbst das Amt schiebt die Schuld nicht allein auf den Betroffenen - was ja nun sonst oft gern gemacht wird.
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Was wäre denn "angemessen"? Und wer zahlt den Umzug?
I.Ü. galt das für eine kleine 60m2-Wohnung.
Zehn Euro "warm" pro Quadratmeter in hiesigen Plattenbauten sind Standard. Wäre das hier unangemessen, müssten alle Betroffenen in meiner Region deportiert werden (wohin auch immer).
Ja, so ein Umzug, das ist natürlich von einem normalen Menschen kaum zu leisten. Und die teuren Miettransporter - bei Sixt verlangen die doch tatsächlich 63 EUR pro Tag für einen einfachen Sprinter! Nicht zu fassen. Wie soll sich das jemand leisten...
Ja, so einfach stellt sich Lieschen Gutmensch das vor.
Abgesehen davon, dass schon 63 Euro für einen H4er sehr viel Geld sein können, bleiben noch Fragen offen, wie z.B.:
Kann der Betroffene überhaupt fahren?
Wie soll das Tragen allein funktionieren?
Was ist mit Renovierungskosten, die mindestens in der alten Wohnung anfallen?
Was ist mit der Kaution, die i.d.R. in der neuen Wohnung höher ausfällt, als eine ausgezahlte Kaution der alten Wohnung einbringt?
Usw.
Zitat:
Und dann die Mieten. 10 EUR pro qm warm? Da sag' ich: umziehen! Ich empfehle den Rems-Murr-Kreis. Nähe Stuttgart, da gibt es Jobs in rauhen Mengen. Der Ballungsraum ist phantastisch per S-Bahn angebunden, und da gibt es - ich hab's gerade mal recherchiert - z.B. im wunderschönen Schwaikheim eine 3-Zimmer-Wohnung mit 75qm für 450 EUR warm. Mit Balkon, Garten und Einbauküche.
S.o.
Zitat:
Schönes neutrales Wort übrigens, "deportieren".
Wie nennst du es denn, wenn der Staat dich aus deinen vier Wänden und deiner Heimat vertreibt und von Familie/sozialem Umfeld trennt?
Zitat:
Beruhigt mich, dass man Dich auch als Anonymous problemlos erkennen kann.
K.A. als was du mich erkennen willst - aber ist das relevant bei Gesprächen über Themen?
kater_5 schrieb am 10.12.2007 15:53
Die Frage ist natürlich, warum der keinen Job bekommt, manches wird ja auch gerne verschwiegen.
Nach einiger Zeit reicht es schon, dass einige Zeit verstrichen ist.
Zitat:
Aber die Kernaussage kam wohl von Spock: Das Problem ist nicht Hartz 4, das Problem ist, dass der keinen Job bekommt.
Das Problem ist, dass so viel an dieser "Jobvergötterung" hängt, dass der Jobverlust zu Problemen führt (Gängelei, Bürokratiewahn, Demotivation, öffentliche Verachtung, usw.), die gar nicht nötig wären.
Zitat:
Spock schrieb am 10.12.2007 21:10
Zitat:
Arbeitslosen wird oft antrainiert, "anzugeben" - sich aufzuwerten, zu verkaufen, usw.
Der Begriff "Generalist" klingt jedenfalls sehr nach solchen Maßnahmen.
Dann wären das sehr sinnlose kontraproduktive Trainings.
Das sind sie meistens, ja.
Zitat:
Anonymer User schrieb am 10.12.2007 21:28
Zitat:
Anonymer User schrieb am 10.12.2007 15:18
Meinst du den speziell wegen seines Einkommens? Denn pauschal kann man sowas nicht behaupten. Ok, behaupten schon, aber es stimmt eben nicht. Die meisten Leute, die Jahrzehnte gearbeitet haben, hätten schon Probleme, auch nur ein paar Monate von Angespartem leben zu können - und die haben nichts verprasst, weil sie nichts zum Verprassen hatten.
Der Job, den der gute Mann hatte war kein 'meiste Leute' Job.
kater_5 schrieb am 10.12.2007 15:53
Die Frage ist natürlich, warum der keinen Job bekommt, manches wird ja auch gerne verschwiegen.
Steht doch im Artikel. Da der Mann HartzIV bezieht, wird er von den asozialen Personalchefs als Asozialer abgestempelt. Und HartzIV sorgt dafür, dass er langsam aber sicher zum Asozialen wird, weil er sich mangels Geld von seinem sozialen Umfeld mehr und mehr abkapselt.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Quatsch, der hat doch schon lange vorher keinen Job mehr bekommen.
Mag natürlich sein, dass er einfach Pech hatte. Als er so 2002/2003 entlassen wurde, war es schon schwierig, wieder reinzukommen, wurden einfach zu viele entlassen in der Zeit. Haben sich auch viele Selbstständig gemacht, weil es keine Jobs gab. Was dazu führte, dass die alle die gleichen Probleme hatten.
Und heute ist er dann einfach zu lange raus.
Schlechtes Timing letzlich, so hart das klingt.
Was allerdings auffällt, ist, dass er viel zu spät die Bremse gezogen hat. Für einen Unternehmensberater schon auffällig. Aber wer will schon sein Scheitern zugeben.
Ich würde da allerdings nicht so hart urteilen wie Steffen. Man kann schneller in so einer Situation sein, als man glaubt. Und wenn man mit 50 rausfliegt, ist es letztlich egal, ob man 0, 50.000 oder selbst 200.000 € auf der hohen Kante hat, das Drama verschiebt sich dann lediglich. Das Geld reicht nicht bis zur Rente.
Wenn ich mal arbeitslos werden sollte, habe ich keine Ersparnisse. Mein Geld steckt in meinen Kindern und im Haus - für letzteres zahle ich aber noch kräftig ab. Nun ja, beim Haus hätte ich vielleicht noch Glück, weil es ein ganz kleines Haus ist. Ein Haus mit etwa 130 qm Wohnfläche für fünf Personen würde wohl selbst das Sozialamt akzeptieren. ;-)
Wir haben immer noch fast 4 Millionen Arbeitslose. Es ist schlicht Unsinn zu behaupten, für all diese Menschen wären zur Zeit genug Jobs da. Sind nicht. Allerdings ist das hier genannte Beispiel in der Tat etwas unglücklich gewählt: das heutzutage ein DiplIng keinen Job hat, nicht mal als Vertriebler, ist schon fast eine Kunst. DiplIngs werden händeringend gesucht.
Und 3000 Netto als Single - holla, die Waldfee. Das ist nicht schlecht.
Wenn er 650 Euro für die Wohnung zahlt, dann hat er monatlich 2350 Euro übrig. Davon sollte man was zurücklegen können.
MfG Frank
Mirkalf schrieb am 11.12.2007 15:02
Da der Mann HartzIV bezieht, wird er von den asozialen Personalchefs als Asozialer abgestempelt. Und HartzIV sorgt dafür, dass er langsam aber sicher zum Asozialen wird, weil er sich mangels Geld von seinem sozialen Umfeld mehr und mehr abkapselt.
Wie jetzt, ein Jobkandidat muss sich in Deutschland tatsächlich noch beim Personalchef vorstellen und wird nicht ungeprüft durchgewunken? Das sind ja skandalöse Zustände, die die Linkspartei sicher korrigieren will.
kater_5 schrieb am 11.12.2007 17:14
Man kann schneller in so einer Situation sein, als man glaubt. Und wenn man mit 50 rausfliegt, ist es letztlich egal, ob man 0, 50.000 oder selbst 200.000 € auf der hohen Kante hat, das Drama verschiebt sich dann lediglich. Das Geld reicht nicht bis zur Rente.
Ich habs jetzt nur in einer billigen ad hoc-Rechnung geprüft, aber bei einer hypothetischen monatlichen 1000 EUR-Auszahlung reichen die 200000 EUR (gesetzt: 2% Inflation, 4% Zins) rund 21 Jahre.
Und da geht man davon aus, dass man keinen Finger mehr rührt, von 50 bis zum Renteneintritt. Wie realistisch ist denn die Annahme? Zumindest bei uns im Umkreis gibt es derart viele Aushilfsjobs - man darf sich halt nicht zu schade dafür sein.
Frank2000 schrieb am 11.12.2007 18:03
Wir haben immer noch fast 4 Millionen Arbeitslose. Es ist schlicht Unsinn zu behaupten, für all diese Menschen wären zur Zeit genug Jobs da. Sind nicht. Allerdings ist das hier genannte Beispiel in der Tat etwas unglücklich gewählt: das heutzutage ein DiplIng keinen Job hat, nicht mal als Vertriebler, ist schon fast eine Kunst. DiplIngs werden händeringend gesucht.
Wenn man sich mal die regionale Struktur der Arbeitslosigkeit anschaut, dann kann man schon festhalten, dass es durchaus Regionen gibt, wo für alle genug Jobs da sind (Arbeitslosenquote < 4%). Im letzten Quartal lag die Quote für ganz BaWü bei rund 5%, und den etwa 250.000 Arbeitslosen standen sage und schreibe 75.000 offene (ans Arbeitsamt gemeldete!) Stellen gegenüber. Und diese Zahlen kommen trotz unserem "Armenhaus" Nordbaden zustande.
Bei Familien kann ich es zur Not ja noch verstehen, dass man eher ortsfest ist. Aber als Single muss ich einen der größten Trümpfe ausspielen, die ich habe: Flexibilität.
Aber ich habs selbst bei Bewerbungsgesprächen in unserer Firma miterlebt: es gibt unglaublich viele Arbeitslose (gerade im höherqualifizierten Bereich), die sich für viele nicht ganz optimale Jobs zu schade sind.
kater_5 schrieb am 10.12.2007 15:53
Die Frage ist natürlich, warum der keinen Job bekommt, manches wird ja auch gerne verschwiegen.
Steht doch im Artikel. Da der Mann HartzIV bezieht, wird er von den asozialen Personalchefs als Asozialer abgestempelt.
Ja, in den Fällen. Sonst aber könnten manche auch von seinen selbstgebastelten "Titeln" (alles genannte ausser den beiden Dipls) abgeschreckt werden.
Oder, was ganz schlicht und häufig ist: die Chefs sehen weder ihn noch seine Unterlagen, weil ein Hiwi die dreihundert Bewerbungen vorsortiert.
Zitat:
Und HartzIV sorgt dafür, dass er langsam aber sicher zum Asozialen wird, weil er sich mangels Geld von seinem sozialen Umfeld mehr und mehr abkapselt.
Ok, H4 könnte höher ausfallen (z.B. könnte man den "Warenkorb" wieder einführen) aber was die Menschen abdriften lässt, ist nicht so sehr das wenige Geld, sondern der ständige Kampf gegen, um und mit Behörden, Ächtung durch die Gesellschaft, Existenzsicherung, Gängeleien, usw.
Hinzu kommt die geistige Anbetung der und Fixierung auf Erwerbstätigkeit - daran wird alles festgemacht und wenn der Job dann mal futsch ist, ist auch alles andere futsch. Hinzu kommt evtl. noch, dass die sozialen Kontakte überwiegend nur zu Leuten mit ähnlich hohem Einkommen gepflegt werden (ggf. mittels teurer Aktivitäten) und auch das dann durch Arbeitslosigkeit wie ein Kartenhaus zusammenbricht.
Zitat:
kater_5 schrieb am 11.12.2007 17:14
Was allerdings auffällt, ist, dass er viel zu spät die Bremse gezogen hat. Für einen Unternehmensberater schon auffällig.
Naja, die sind nicht grad für gesunden Menschenverstand bekannt
Zitat:
Frank2000 schrieb am 11.12.2007 18:03
für letzteres zahle ich aber noch kräftig ab. Nun ja, beim Haus hätte ich vielleicht noch Glück, weil es ein ganz kleines Haus ist. Ein Haus mit etwa 130 qm Wohnfläche für fünf Personen würde wohl selbst das Sozialamt akzeptieren. ;-)
Da kenne ich keine Familie mit drei, vier Kindern, die mehr als eine 80-90m2-Wohnung bekommen hat. (Gelten nicht 7,5m2 pro Kind als angemessen?!)
Was das Glück betrifft nur btw: Wenn ich nicht irre, interessiert das Amt sich nicht für Tilgung, sondern allenfalls für (Miet)Zins.
Zitat:
Wir haben immer noch fast 4 Millionen Arbeitslose. Es ist schlicht Unsinn zu behaupten, für all diese Menschen wären zur Zeit genug Jobs da. Sind nicht.
Jain. Was die arbeitspolitischen Debatten (Medien oder Stammtisch macht da keinen Unterschied) betrifft, hast du Recht.
Andererseits gäbe es viele "Jobs", die Arbeitslose machen könnten - und wohl auch vermehrt tun würden, wenn sie nicht ständig mit Überlebenskampf um Almosen beschäftigt wären. Das könnte schon damit anfangen, dass man sich wieder mehr um seine alten Angehörigen kümmert oder die eigenen Kinder. Vielleicht mal Hausaufgabenhilfe für die eigenen Kinder gibt oder gar noch fürs Nachbarkind, deren Eltern halt arbeiten. Denkbar wären auch gemeinnützige Tätigkeiten, die direkt oder indirekt positiv und profitabel für alle Bürger sein könnten. Usw.
Zitat:
das heutzutage ein DiplIng keinen Job hat, nicht mal als Vertriebler, ist schon fast eine Kunst. DiplIngs werden händeringend gesucht.
Ohne nachzusehen: Der war schon recht alt und seit drei, vier Jahren raus aus dem Job. Da wird er - gerungene Hände hin oder her - schnell von der Vorzimmertippse aus dem Stapel raussortiert.
SteffenHuber schrieb am 12.12.2007 00:54
Bei Familien kann ich es zur Not ja noch verstehen, dass man eher ortsfest ist. Aber als Single muss ich einen der größten Trümpfe ausspielen, die ich habe: Flexibilität.
Wenn nicht zufälligerweise alle Verwandten bei einem Flugzeugabsturz, Vulkanausbruch o.ä. umgekommen sind, haben i.d.R. auch Singles Familien.
Ohne nachzusehen: Der war schon recht alt und seit drei, vier Jahren raus aus dem Job. Da wird er - gerungene Hände hin oder her - schnell von der Vorzimmertippse aus dem Stapel raussortiert.
Da zeigt wieder jemand (wir wissen wer) echte Expertise in Bezug auf die Vergabe von Akademikerjobs.
[QUOTE][b][i]Anonymer User schrieb am 12.12.2007 06:38[/b][/i]
Wenn nicht zufälligerweise alle Verwandten bei einem Flugzeugabsturz, Vulkanausbruch o.ä. umgekommen sind, haben i.d.R. auch Singles Familien.
[/QUOTE]
Hmmm, es gibt Familien, fuer die man Verantwortung traegt, zum Beispiel Ehemann, Ehefrau und Kinder, und Familie, die man hat, wie Eltern, Onkel, Tanten, Neffen, Nichten, Enkelkinder, Cousinen usw, usf, fuer die man aber keine direkte Verantwortung traegt.
Die persoenliche Flexibilitaet ist grundverschieden zwischen diesen zwei Arten von Familien.
Steffenhuber hat keine von der ersten Art. Das erhoeht seine Flexibilitaet.
Ohne nachzusehen: Der war schon recht alt und seit drei, vier Jahren raus aus dem Job. Da wird er - gerungene Hände hin oder her - schnell von der Vorzimmertippse aus dem Stapel raussortiert.
Da zeigt wieder jemand (wir wissen wer) echte Expertise in Bezug auf die Vergabe von Akademikerjobs.
Wenn du meinst, man würde allorten rote Teppiche ausrollen und Sonderveranstaltungen veranstalten, nur weil ein Akademiker auf Jobsuche vorbeischlappt, irrst du.
Gibt es öffentliche Stellenangebote oder vermittelt gar das Amt, gibt es i.d.R. auch Stapel.
Wenn du meinst, Arbeitgeber auf Akademikersuche wären dümmer als der Rest der Welt und würden nicht vorsortieren lassen, irrst du wahrscheinlich auch.
Anonymer User schrieb am 12.12.2007 06:38
Wenn nicht zufälligerweise alle Verwandten bei einem Flugzeugabsturz, Vulkanausbruch o.ä. umgekommen sind, haben i.d.R. auch Singles Familien.
Hmmm, es gibt Familien, fuer die man Verantwortung traegt, zum Beispiel Ehemann, Ehefrau und Kinder, und Familie, die man hat, wie Eltern, Onkel, Tanten, Neffen, Nichten, Enkelkinder, Cousinen usw, usf, fuer die man aber keine direkte Verantwortung traegt.
Die persoenliche Flexibilitaet ist grundverschieden zwischen diesen zwei Arten von Familien.
Steffenhuber hat keine von der ersten Art. Das erhoeht seine Flexibilitaet.
Ob nun einer seine Tante weniger mag als seine Frau oder zum Neffen eine innigere Beziehung hat als zur Tochter usw. ist doch eine rein persönliche und individuelle Angelegenheit. Auch, was die Verantwortung betrifft, ist das reine persönliche Angelegenheit (ausser vielleicht vom Gesetzgeber vorgeschrieben, was Unterhaltspflichten betrifft (die es in D aber z.B. auch gegenüber den Eltern gibt)).
Und wenn jemand seine Familie also in zwei "Arten" aufteilt und notfalls eine in die Tonne kloppt, kann er das ja gern tun, aber sowas sollte keinem anderen - egal, ob nun vom Mitbürger oder von Behörden - aufgezwungen werden. Und schon gar nicht sollte ihm Familie abgesprochen werden, nur weil die grad nicht aus ideologisch/religiös/politisch-korrekten Verwandtschaftsgraden besteht.
Anonymer User schrieb am 13.12.2007 10:46
Und wenn jemand seine Familie also in zwei "Arten" aufteilt und notfalls eine in die Tonne kloppt, ...
Mit dieser Position stehst du sowohl rechtlich als auch gesellschaftlich allein.
Gesellschaftlich ist die Großfamilie ein Konstrukt bis in das ausgehende 18. Jahrhundert. Schon im 19. Jahrhundert war es vorbei damit. Übrigens wurde sogar schon in der Bibel zwischen sozialen Beziehungen verschiedenen Grades unterschieden (sinngemäß: Für das Weib wirst du Vater und Mutter verlassen...). Die Bibel ist etwa 1800 Jahre alt. Du bist also deiner Zeit etwas hinterher - findest du nicht, es wäre Zeit, mal die 1800 Jahre gesellschaftlicher Entwicklung aufzuholen, die an dir vorbei gezogen sind? Und wenn du schon auf die Großfamilie pochst - warum dann nicht gleich zurück den Stammesgesellschaften bzw. Sippen?
Rechtlich betrachtet hat man gegenüber seinen Kindern nicht nur Unterhaltspflichten, sondern auch Erziehungs- und Betreuungspflichten. Gegenüber seinem Eheparter hat man die Ehepflichten, auch wenn dieses juristische Konstrukt in den letzten 30 Jahren stark zurückgeschraubt wurde.
Wenn man zu Verwandten weiteren Grades besondere Pflichten hat - zum Beispiel bei Pflegebedürftigkeit- dann kann man das sehr wohl als sozialen Grund geltend machen. Aber eine grundsätzliche Schutzbedürftigkeit des verwandtschaftlichen Verhältnisses ist nicht zu erkennen.
Niemand hindert dich daran, intensive Beziehungen zu Onkeln und Tanten zu pflegen. Aber die Frage an dieser Stelle ear ja, ob solche Beziehungen einen solche gesellschaftliche oder rechtliche Bedeutung haben, dass eine besondere Schutzbedürftigkeit von Seiten des Staates besteht. Denn die Sozialleistungen werden nun mal durch die Allgemeinheit finanziert und deswegen hat die Allgemeinheit auch ein Interesse daran, dass diese Mittel nicht ausgegeben werden, um sehr spezielle individuelle Lebensentwürfe zu finanzieren. Diese durch die Allgemeinheit bereitgestellten Mittel sind dazu da, um eine Minimalversorgung sicherzustellen, also den geselllschaftlich definierten "Mindestlebensstandard". Individuelle lebensentwürfe sind auch durch das Individuum zu finanzieren.