F-W schrieb am 06.01.2008 02:00
Ich fürchte, du hast den Artikel genauso missverstanden wie Genschman.
FW
Na dann hat Niebel doch sein Ziel erreicht. Aber sweis drum, erkläre mir doch bitte mal einen Satz wie "Wahlen muss man nicht fürchten, solange Umfragen Machterhalt im Block der Parteien und Massenorganisationen versprechen."
Ich glaube nicht an die Versprecher - oder falsch-zitiert Theorien wie sie dann a la Thierse daherkommen. Niebel hat sehr bewusst politische Tendenzen in der DDR und der heutigen Regierung so verwurstelt, dass der Eindruck der Kongruenz nahe liegt. Das mag für einen FDP General ein brauchbares Werkzeug sein für krachende Oppositionspolitik, ich darf als Ex DDRler entsetzt sein.
Anonymer User schrieb am 05.01.2008 15:44
Ich wars
wh
werhamster?
Ja... wenn ich dran denke... obwohl ichs ueberfluessig finde, weils ja um Inhalte gehen sollte... aber wenn das Anti-Werhamster&Co-Gerotze auch noch bei jedem anderen Anonymen stattfindet, wird ja nur noch rumgemuellt... deshalb...
Ich glaube nicht an die Versprecher - oder falsch-zitiert Theorien wie sie dann a la Thierse daherkommen. Niebel hat sehr bewusst politische Tendenzen in der DDR und der heutigen Regierung so verwurstelt, dass der Eindruck der Kongruenz nahe liegt. Das mag für einen FDP General ein brauchbares Werkzeug sein für krachende Oppositionspolitik, ich darf als Ex DDRler entsetzt sein.
Darfst du. Niebel hat bewusst überzeichnet, für mich schwingt da sogar eine Portion Ironie oder Sarkasmus mit. Und bei den Sozialismusverweisen z.B. beim Gesundheitssystem wird aus sarkastischer Überzeichnung leider bittere Realität.
Niebel hat sich nicht distanziert, auch nicht die Zeitung irgendwelcher Sachen bezichtigt. Er hat nur bedauert, dass sich möglicherweise jemand auf den Schlips getreten fühlen könnte. Das ist höflich, aber keine Rücknahme.
Ich fände es bedenklich, wenn nach der Nazikeule nun auch noch die DDR-Keule erfunden würde. Es muss gestattet sein, zumal in Wahlkampfzeiten, auch mal undifferenzeirt draufzuhalten. Wahlkampf ist Kampf und kein Talkshowgesäusel. Das "Opfer" Merkel hat sich übrigens nicht dazu vernehmen lassen, die Union insgesamt auch kaum. Die geheuchelte Empörung war Genschman und ein paar Pressefuzzis vorgehalten.
F-W schrieb am 07.01.2008 01:44
Und bei den Sozialismusverweisen z.B. beim Gesundheitssystem wird aus sarkastischer Überzeichnung leider bittere Realität.
Nein, solange die Ärzte in Deutschland nicht auf Strassenkehrerniveau entlohnt werden, Ärzte ohne Parteibuch keine Krankenhäuser führen oder sonstwie Karriere machen dürfen, der Gesundheitsservice schlecht und nur für die SED Spitze grandios ist, solange man nicht einen halben Tag und mehr in einem überfüllten Warteraum sitzt, weil die einzige Ärztin hoffnungslos überlastet oder der einzige Mediziner gerade in den Westen abgehauen ist sind solche Vergleiche nur Realität in der Vorstellung satter Anwaltssöhne, die sich auf Kosten der Geschichte profilieren wollen.
F-W schrieb am 07.01.2008 01:44
Und bei den Sozialismusverweisen z.B. beim Gesundheitssystem wird aus sarkastischer Überzeichnung leider bittere Realität.
Nein, solange die Ärzte in Deutschland nicht auf Strassenkehrerniveau entlohnt werden, Ärzte ohne Parteibuch keine Krankenhäuser führen oder sonstwie Karriere machen dürfen, der Gesundheitsservice schlecht und nur für die SED Spitze grandios ist, solange man nicht einen halben Tag und mehr in einem überfüllten Warteraum sitzt, weil die einzige Ärztin hoffnungslos überlastet oder der einzige Mediziner gerade in den Westen abgehauen ist sind solche Vergleiche nur Realität in der Vorstellung satter Anwaltssöhne, die sich auf Kosten der Geschichte profilieren wollen.
DP,
das sind die Auswirkungen am Ende des Prozesses, in dessen Richtung wir uns bewegen. 'bittere Realität' ist nur ein Vorgriff, und was den Osten angeht, da ist die Versorgung teilweise schlechter, als in alten Zeiten (weil der Mediziner entweder in den Westen abgehauen, oder gleich gar nicht gekommen ist).
Bittere Realität ist, dass die Liberalen im Wahlkampf 05 zu schwach waren und deshalb zusehen müssen, wie die beiden Mitte Parteien die Gesundheitsreform erstellten. Dass dabei ein nennenswerter Vorschlag der Liberalen zur Diskussion stand ist mir nicht in Erinnerung, was sicher am Stasi Überwachungssystem der Bundesrepublik liegt. Dass die Liberalen trotz bester Voraussetzungen bei schwachen 10% und darunter sind wird wohl auch am Politbürobeschluss Angela Merkels liegen.
DP schrieb am 07.01.2008 09:39
Bittere Realität ist, dass die Liberalen im Wahlkampf 05 zu schwach waren und deshalb zusehen müssen, wie die beiden Mitte Parteien die Gesundheitsreform erstellten.
Die FDP war 2005 ziemlich stark. Den Schwatten ist auf den letzten Metern die Luft ausgegangen, deswegen war schwarz-gelb nicht mehr möglich.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
F-W schrieb am 07.01.2008 01:44
Und bei den Sozialismusverweisen z.B. beim Gesundheitssystem wird aus sarkastischer Überzeichnung leider bittere Realität.
Nein, solange die Ärzte in Deutschland nicht auf Strassenkehrerniveau entlohnt werden, Ärzte ohne Parteibuch keine Krankenhäuser führen oder sonstwie Karriere machen dürfen, der Gesundheitsservice schlecht und nur für die SED Spitze grandios ist, solange man nicht einen halben Tag und mehr in einem überfüllten Warteraum sitzt, weil die einzige Ärztin hoffnungslos überlastet oder der einzige Mediziner gerade in den Westen abgehauen ist sind solche Vergleiche nur Realität in der Vorstellung satter Anwaltssöhne, die sich auf Kosten der Geschichte profilieren wollen.
Na, dann sind wir nicht mehr weit von DDR-Verhältnissen entfernt. Ein niedergelassener Allgemeinarzt verdient heute so schlecht, dass viele Landarztpraxen verweisen.
Bei meinem letzten Besuch beim Augenarzt habe ich keinen Termin bekommen, sondern wurde auf das Wartezimmer verwiesen. Wartezeit 3 Stunden. Der gute Doktor hat sich zum Jahreswechsel in die Rente verabschiedet, für die Praxis findet sich kein Nachfolger. In einer Stadt wie Brunsbüttel mit ca. 15000 Einwohnern gibt es keinen Augenarzt und die Leute dürfen 25km bis zur nächsten Praxis fahren - und das bei weitgehender Abwesenheit von vernüftigen öffentlichen Verkehrsmitteln.
Unsere Ärtzte hauen heute nach GB, Skandinavien oder in die Schweiz ab.
Siehste, genau das meine ich FW. Das ist zwar Jammern auf hohem Niveau, gern auch nicht unberechtigt hie und da, aber mit der DDR hat das nichts zu tun, nicht mal in Ansätzen.
In einer Stadt wie Brunsbüttel mit ca. 15000 Einwohnern gibt es keinen Augenarzt und die Leute dürfen 25km bis zur nächsten Praxis fahren - und das bei weitgehender Abwesenheit von vernüftigen öffentlichen Verkehrsmitteln. Ehrlich, der Gulag ist dagegen ein Erholungslager.
F-W schrieb am 07.01.2008 13:08
Na, dann sind wir nicht mehr weit von DDR-Verhältnissen entfernt. Ein niedergelassener Allgemeinarzt verdient heute so schlecht, dass viele Landarztpraxen verweisen.
(...)
Unsere Ärtzte hauen heute nach GB, Skandinavien oder in die Schweiz ab.
Kein Wunder, wenn ich mir die Gebührenordnung ansehe. Für eine einfache Beratung, die vermutlich das Gros der Tätigkeiten eines Hausarztes ausmachen dürfte, kriegt der Onkel Doktor sowas um die €5.00 Honorar. Mein Hausarzt in Belgien hat im vergangenen Jahr sein Honorar für solche Dienstleistung von €21.00 auf €22.00 raufgesetzt. (Die belgischen Medizinmänner können sich das selbst ausdenken, je nach Marktlage. Es gibt auch billigere, aber unter €17-18 wird man kaum einen finden.) Allerdings dauerte eine solche Konsultation auch, im Gegensatz zu den Fünf-Minuten-Abfertigungen in deutschen Arztpraxen, immer sowas um 'ne Viertelstunde; nachdem man sich um das Wehwehchen gekümmert hatte war eben immer noch Zeit für einen Schwatz. Eine Sprechstundenhilfe hat er, dank des einfachen Abrechnungssystems - Patient muß sofort bezahlen, und zwar Cash auf Kralle - nicht gebraucht, das Geld hat er also auch schonmal gespart. Da kann sich sein deutscher Kollege in seinem sozialistischen Gesundheitssystem abhecheln was er will, an den Verdienst des Belgiers kommt er nicht ran.
F-W schrieb am 07.01.2008 13:08
Na, dann sind wir nicht mehr weit von DDR-Verhältnissen entfernt. Ein niedergelassener Allgemeinarzt verdient heute so schlecht, dass viele Landarztpraxen verweisen.
Bei meinem letzten Besuch beim Augenarzt habe ich keinen Termin bekommen, sondern wurde auf das Wartezimmer verwiesen. Wartezeit 3 Stunden. Der gute Doktor hat sich zum Jahreswechsel in die Rente verabschiedet, für die Praxis findet sich kein Nachfolger. In einer Stadt wie Brunsbüttel mit ca. 15000 Einwohnern gibt es keinen Augenarzt und die Leute dürfen 25km bis zur nächsten Praxis fahren - und das bei weitgehender Abwesenheit von vernüftigen öffentlichen Verkehrsmitteln.
Unsere Ärtzte hauen heute nach GB, Skandinavien oder in die Schweiz ab.
..oder wohl zu uns in die Gegend Wir sind 40k und haben zwei Augenaerzte - und das sogar, obwohl wir fast schon Stadtteil einer Groszstadt (500k) sind und man direkt in 20-25 Minuten mit der StraBa in deren City landet und somit auch noch deren zig Aerzte in Spuckweite haette.
Vielleicht mangelts bei euch einfach an ausreichenden Kundenzahlen (wodurch der Arzt ja auch "schlecht" verdient)?!