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Dieses Thema hat 34 Antworten
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FunTa Offline



Beiträge: 187

07.01.2008 20:43
Rupert Murdoch steigt bei Premiere ein Antworten
Rupert Murdoch/Premiere
Comeback eines Moguls

Rupert Murdoch kauft und kauft. Nach dem Wall Street Journal tätigt er eine Akquisition in Deutschland. Der amerikanische Medienherrscher wird Großgesellschafter im deutschen Fernsehen - bei Premiere.

Der Mann, den sie den mächtigsten Medienmogul der Welt nennen, ist wieder in Deutschland. Rupert Murdoch kauft sich über seinen Konzern News Corp. für 287 Millionen Euro in das Münchner Pay-TV-Unternehmen Premiere ein. Dort ist er mit einem Anteil von knapp 15 Prozent nun größter Gesellschafter.

Schon bald dürfte er seinen TV-Besitz ausweiten - und neue Deals machen. "Pay-TV gehört zu den Kernaktivitäten der News Corporation", teilte er persönlich am Montag mit: "Wir sehen noch großes Potential im deutschen Pay-TV-Markt und sind davon überzeugt, dass der Zeitpunkt für eine Beteiligung am führenden deutschen Anbieter Premiere jetzt ideal ist."

Seit vielen Jahren ist der Medienweltherrscher Murdoch auf einen Platz in Deutschland scharf gewesen. Er hatte ein Auge auf den Verlag Axel Springer geworfen, gab rund ein Jahr zusammen mit dem Verleger Hubert Burda das Krawallblatt Super heraus, stieg bei den Sendern Vox und tm3 ein und koalierte schließlich mit dem Medienhändler Leo Kirch - der freilich pleite machte.

Dieses Erlebnis verdarb Mister Murdoch lange Zeit die Lust auf Deutschland. Als Aktionär der Holding Kirch Media sowie als Gesellschafter von Premiere - auch das war er bereits einmal gewesen - hatte er viel Geld verloren.

Murdochs Meinung über Kirchs Hauptmanager Dieter Hahn, der derzeit an einem Comeback arbeitet und die Fußball-Bundesliga vermarkten will, ist offenbar von einer tiefen Skepsis geprägt. Beobachter halten es deshalb für Möglich, dass Murdochs Leute direkt der Deutschen Fußball-Liga (DFL) ein Angebot für die TV-Rechte machen könnten. Und dass er andere Medienfirmen - wie zum Beispiel Constantin Film - kaufen würde.

Der Wiedereinsteiger ist in Australien, Großbritannien, Italien und in den USA eine Macht im Mediengeschäft. Erst vor einigen Monaten kaufte er das Wall Street Journal. Sein Appetit ist kaum zu stillen - und sicherlich rechnet sich Murdoch nun aus, im deutschen Fernsehen zur Größe zu werden.

Bei Premiere in München bekam er im Dezember 2007 mit, dass der französische Pay-TV-Spezialist Canal plus einsteigen wollte. Das behagte dem gebürtigen Australier mit dem amerikanischen Paß überhaupt nicht. Und so kaufte er dann kurzentschlossen 16,4 Millionen Premiere-Aktien vom Kabelnetzbetreiber Unitymedia. Die von Finanzinvestoren gesteuerte Firma wollte ursprünglich selbst mit dem Bundesliga-TV groß herauskommen, nahm aber nach Verlusten von künftigen Sturmläufen Abstand.

Die Premiere-Aktie wurde vor der Murdoch-Mitteilung vom Handel ausgesetzt, danach sprang der Kurs um 26 Prozent in die Höhe.

(sueddeutsche.de/AP/jja)
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/567/151189/
DP Offline



Beiträge: 5.248

07.01.2008 21:23
Rupert Murdoch steigt bei Premiere ein Antworten
Jaja, von Pay TV in Deutschland hat schon mancher geträumt. Es hat sich aber bis jetzt nicht durchgesetzt und ob das je kommen wird ist fraglich. Die Deutschen sind geduldig und warten gern auf die Bundesligazusammenfassung am Abend oder demnächst in der Nacht oder um 8 in der Tagesschau. Filme gibts genug im Fernsehen und Kanäle hats auch genug.

Murdoch wäre nicht der erste, der sich hier die Finger verbrennt.
SteffenHuber Offline

Besucher

Beiträge: 459

07.01.2008 22:10
Rupert Murdoch steigt bei Premiere ein Antworten

Zitat:

DP schrieb am 07.01.2008 21:23
Jaja, von Pay TV in Deutschland hat schon mancher geträumt. Es hat sich aber bis jetzt nicht durchgesetzt und ob das je kommen wird ist fraglich.




Es ist seit Jahren schon höchst erfolgreich in Form von ARD und ZDF, auch Zwangs-Pay-TV genannnt. Da haben es Konkurrenten naturgemäß schwer, wenn das Budget der Zuschauer schon so belastet ist.

Steffen

dewo Offline



Beiträge: 544

07.01.2008 22:43
Rupert Murdoch steigt bei Premiere ein Antworten

Zitat:

SteffenHuber schrieb am 07.01.2008 22:10

Zitat:

DP schrieb am 07.01.2008 21:23
Jaja, von Pay TV in Deutschland hat schon mancher geträumt. Es hat sich aber bis jetzt nicht durchgesetzt und ob das je kommen wird ist fraglich.




Es ist seit Jahren schon höchst erfolgreich in Form von ARD und ZDF, auch Zwangs-Pay-TV genannnt. Da haben es Konkurrenten naturgemäß schwer, wenn das Budget der Zuschauer schon so belastet ist.

Steffen


Eben.

Wenn der Mann das ZDF aufgekauft hätte, DAS wäre eine Nachricht gewesen. Aber er kauft fuffzehn Prozent von Premiere. Na, wunderbar, who gives a shit?

Spock Offline



Beiträge: 2.377

07.01.2008 22:56
Rupert Murdoch steigt bei Premiere ein Antworten

Zitat:

Jaja, von Pay TV in Deutschland hat schon mancher geträumt. Es hat sich aber bis jetzt nicht durchgesetzt...




Das sehe ich anders. Premiere hat immerhin an die 3.5 Millionen Abonnenten. Das ist kein schlechtes Ergebnis angesichts des Zwangs-Pay-TV und der Flut an Free-to-Air Privatprogrammen.

Setzt sich der Trend fort, dass hochwertige Sport- und Unterhaltungsevents sich weiter verteuern, sehe ich gute Wachstumschancen für das Pay-TV, da sich diese Events weder durch Zwangsgebühren rechtfertigen noch durch reine Unterbrecherwerbung finanzieren lassen.

Noch ein Aspekt: IP-(Internet-)basierte TV-Dienste drängen langsam aber sicher in die Wohnzimmer. Die hiesigen Angebote sind für meinen Geschmack zwar noch lausig, könnten aber durch ihren Abrufcharakter (was man will wann man will) dem klassischen TV Konkurrenz machen. Premiere koaliert in Sachen IPTV mit T-Online, ist hier also schon aufgestellt.

Das Werbeunterbrecher-TV sieht sein ganzes Geschäftsmodell durch die neuartigen Festplattenreceiver bedroht, mit denen man Werbeblöcke mit einem Tastendruck auf der Fernbedienung überspringen kann. Die Programm-Macher versuchen zwar Allianzen mit der Geräteindustrie und den Sat-Betreibern (Astra) zu schließen, um derartiges zu verhindern, kommen dabei aber nicht vom Fleck.

F-W Offline




Beiträge: 1.679

07.01.2008 23:52
Rupert Murdoch steigt bei Premiere ein Antworten
Murdoch hat damals ohne Not seinen 50%-Anteil an Vox verkauft, er hätte ihn auch zu 100% haben können. So hat er an den damaligen Partner Bertelsmann abgegeben.

Wenn er geahnt hätte, wie positiv sich der Sender entwickelt, hätte er vielleicht die Kohle auf den Tisch gelegt.

FW
Rocky ( gelöscht )
Beiträge:

08.01.2008 00:05
Rupert Murdoch steigt bei Premiere ein Antworten
I just hope he doesn't screw up my beloved Wall Street Journal.

Gerd

FunTa Offline



Beiträge: 187

08.01.2008 00:10
Rupert Murdoch steigt bei Premiere ein Antworten

Zitat:

Rocky schrieb am 08.01.2008 00:05
I just hope he doesn't screw up my beloved Wall Street Journal.

Gerd




erkläre mir das bitte auf deutsch, danke

Rocky ( gelöscht )
Beiträge:

08.01.2008 00:44
Rupert Murdoch steigt bei Premiere ein Antworten

Zitat:

FunTa schrieb am 07.01.2008 16:10

Zitat:

Rocky schrieb am 08.01.2008 00:05
I just hope he doesn't screw up my beloved Wall Street Journal.

Gerd




erkläre mir das bitte auf deutsch, danke




Ich hoffe, das er (Murdoch) die Wall Street Journal, die ich liebe, nicht verwaessert.

(sinngemaess)
Gerd

SteffenHuber Offline

Besucher

Beiträge: 459

08.01.2008 00:45
Rupert Murdoch steigt bei Premiere ein Antworten

Zitat:

Spock schrieb am 07.01.2008 22:56
Setzt sich der Trend fort, dass hochwertige Sport- und Unterhaltungsevents sich weiter verteuern, sehe ich gute Wachstumschancen für das Pay-TV, da sich diese Events weder durch Zwangsgebühren rechtfertigen noch durch reine Unterbrecherwerbung finanzieren lassen.




Ja, Premiere dachte ähnliches und sicherte sich Exklusivrechte für die Fußball-WM 2006 und 2010.

Unglücklicherweise wurden sie dann von der Politik quasi enteignet. Man erinnere sich noch an die Herzschmerz-Reden von Beck.

Wenn man das Theater mit der Bundesliga sieht, versteht man nicht ganz, warum Murdoch überhaupt in Deutschland einsteigen will - ein "Markt", der von der Politik nach Belieben beeinflusst wird, ist wirklich nicht attraktiv.

Steffen

DP Offline



Beiträge: 5.248

08.01.2008 07:46
Rupert Murdoch steigt bei Premiere ein Antworten

Zitat:

SteffenHuber schrieb am 07.01.2008 22:10

Zitat:

DP schrieb am 07.01.2008 21:23
Jaja, von Pay TV in Deutschland hat schon mancher geträumt. Es hat sich aber bis jetzt nicht durchgesetzt und ob das je kommen wird ist fraglich.




Es ist seit Jahren schon höchst erfolgreich in Form von ARD und ZDF, auch Zwangs-Pay-TV genannnt. Da haben es Konkurrenten naturgemäß schwer, wenn das Budget der Zuschauer schon so belastet ist.

Steffen




Das ist Pay in pay TV, denn Premiere Kunden zahlen ja beide Gebühren, selbst wenn sie nicht eine Sekunde ARD und ZDF schauen.

DP Offline



Beiträge: 5.248

08.01.2008 09:10
Rupert Murdoch steigt bei Premiere ein Antworten

Zitat:

Spock schrieb am 07.01.2008 22:56
Premiere hat immerhin an die 3.5 Millionen Abonnenten. Das ist kein schlechtes Ergebnis angesichts des Zwangs-Pay-TV und der Flut an Free-to-Air Privatprogrammen.

Setzt sich der Trend fort, dass hochwertige Sport- und Unterhaltungsevents sich weiter verteuern, sehe ich gute Wachstumschancen für das Pay-TV, da sich diese Events weder durch Zwangsgebühren rechtfertigen noch durch reine Unterbrecherwerbung finanzieren lassen.




3,5m sind, so die Zahlen nicht auch noch schön gerechnet sind, angesichts konkurrenzloser Monopolstellung von Premiere ein Offenbarungseid. Die Tatsache, dass es keinen Konkurrenten gibt ist ja schon bezeichnend, wahrscheinlich ist das aber auch der einzige Grund, warum es Premiere überhaupt gibt. Ich hab mal gehört, dass die Defizitgrenze bei 3,5m zahlenden Anschlüssen liegt. Mit einem weiteren in dem Gebiet wildernden Anbieter wäre hier erst recht kein Blumentopf zu gewinnen, weshalb ja Kirch schon das Handtuch warf.

Ob Pay TV (das echte) in 'hochwertigen Sport- und Unterhaltungsevents' zulegen wird muss man abwarten. Ich teile diese Ansicht nicht aus zwei Gründen. 1. gingen höhere Anteile Pay TV auf Kosten des Free TV (inkl. ARD, Eurosport, ZDF etc.). Damit einher gehen geringere Zuschauerzahlen und somit geringere Sponsoren- und sonstige Einnahmen; die Summe bleibt also gleich. 2. haben die Event- und Sportmanager wenig Interesse daran, sich vom Fernsehen allein abhängig zu machen. Schon heute beträgt der Anteil an Einnahmen durchs Fernsehen mehr als 50%. Das könnte schon bald 70% und mehr betragen, wenn Fussball nur noch ab 22 Uhr übertragen wird. Das TV wird zum Klumpenrisiko.

Und IPTV; das liegt noch in weiter Ferne, könnte aber das Fernsehen komplett verdrängen. Ich habe auf der Arbeit schon die letzten Winterspiele von Turin im chinesischen Web TV frei empfangen. Und das ist erst der Anfang.

Spock Offline



Beiträge: 2.377

08.01.2008 09:27
Rupert Murdoch steigt bei Premiere ein Antworten

Zitat:

3,5m sind, so die Zahlen nicht auch noch schön gerechnet sind, angesichts konkurrenzloser Monopolstellung von Premiere ein Offenbarungseid. Die Tatsache, dass es keinen Konkurrenten gibt ist ja schon bezeichnend, wahrscheinlich ist das aber auch der einzige Grund, warum es Premiere überhaupt gibt. Ich hab mal gehört, dass die Defizitgrenze bei 3,5m zahlenden Anschlüssen liegt. Mit einem weiteren in dem Gebiet wildernden Anbieter wäre hier erst recht kein Blumentopf zu gewinnen, weshalb ja Kirch schon das Handtuch warf.




In den europäischen Ländern, in denen Pay-TV z.T. mehr Marktanteile hat, gibt es interessanterweise ebenfalls immer nur einen großen Anbieter: Sky in GB, Digital+ in Spanien... Eine teure Infrastruktur für Pay TV plus zahlende Kunden gegen einen Platzhirsch aufzubauen, ist in den kleinen europäischen Märkten offenbar unmöglich. Es funktioniert aber, dass sich interessierte Programme beim jeweiligen Platzhirsch einmieten und dessen Infrastruktur mit nutzen.

Premiere war meines Wissens seit gut 2 Mio Abos in der Gewinnzone.

DP Offline



Beiträge: 5.248

08.01.2008 11:06
Rupert Murdoch steigt bei Premiere ein Antworten
Wie die Horizont (das ist doch wohl nicht das alte SED Wirtschaftsblatt?) schreibt, hatte Premiere nach der Üernahme von Arena 4,2m Kunden und ein ausgeglichenes Ergebnis.
SteffenHuber Offline

Besucher

Beiträge: 459

08.01.2008 12:28
Rupert Murdoch steigt bei Premiere ein Antworten

Zitat:

DP schrieb am 08.01.2008 11:06
Wie die Horizont (das ist doch wohl nicht das alte SED Wirtschaftsblatt?) schreibt, hatte Premiere nach der Üernahme von Arena 4,2m Kunden und ein ausgeglichenes Ergebnis.




Premiere hat Arena übernommen? Wann ist denn das passiert?

Steffen

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