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Dieses Thema hat 173 Antworten
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Lexx Offline



Beiträge: 3.730

02.02.2008 12:59
Konsequenzen aus den Wahlen Antworten
DP:
Soziale Gerechtigkeit ist etwas, unter dem jeder etwas anderes versteht.
Was du hier beschreibst ist die Interpretation der "far left", wie Gerd das nennt.

Aus Wikipedia:
"In der Bundesrepublik Deutschland wird Soziale Gerechtigkeit als ideelles Ziel des aus dem Sozialstaatsgedanken des Artikel 20, Absatz 1 des Grundgesetzes abgeleiteten Bestreben der Sozialpolitik angesehen. Dem Bürger soll eine existenzsichernde Teilhabe an den materiellen und geistigen Gütern der Gemeinschaft garantiert werden. Insbesondere wird auch angestrebt, eine angemessene Mindestsicherheit zur Führung eines selbst bestimmten Lebens in Würde und Selbstachtung zu gewährleisten."

Diese Interpretation geht also eher in die Richtung, dass es eine soziale Grundsicherung geben muss, also z.B. Hungerlöhne ausgeschlossen sind.

Ich selbst favorisiere die Interpretation, dass soziale Gerechtigkeit sich auf die Einkommensverteilung bezieht. So ist der Zustand in vielen südamerikanischen Ländern, dass die oberen 25% 90% des Einkommens erzielen sozial ungerechter als die Situation, dass die oberen 25% nur 50% des Einkommens erzielen. Vorteil: Diese Art der sozialen Gerechtigkeit ist messbar! Es ist nicht anderes als ein Maß für Einkommensunterschiede.


"'Wer mehr schafft kann sich auch mehr leisten.'"

Ist als Leitregel zu undifferenziert und oberflächlich. Es kommt nicht darauf an, wie fleißig jemand ist, sondern wie austauschbar. Es gibt auch Menschen, die 40 Stunden die Woche arbeiten und nochn Nebenjob haben und trotzdem weniger als halb soviel verdienen wie jemand mit 35-Stunden-Woche und 30 Tagen Urlaub im Jahr. Ganz einfach weil diese eine Arbeit tun, die jeder andere auch tun kann und jener in einem Beruf ist, der Einarbeitungszeit und/oder Qualifikation erfordert.

DP Offline



Beiträge: 5.248

02.02.2008 13:28
Konsequenzen aus den Wahlen Antworten

Zitat:

Lexx schrieb am 02.02.2008 12:59
"'Wer mehr schafft kann sich auch mehr leisten.'"

Ist als Leitregel zu undifferenziert und oberflächlich.




Da wäre ich jetzt nie drauf gekommen.

"Es kommt nicht darauf an, wie fleißig jemand ist, ..."

Natürlich. Aber was, wenn nun der mit der 60 Stunden Woche seine Jugend über verpennt hat und nichts gemacht hat, wie 'sozial gerecht' ist es denn, den jetzt zu alimentieren gegenüber dem (z.B.) Manager, der das doppelte verdient, dafür aber auch ein junges Leben lang hart gearbeitet hat?

"Gerechtigkeit" zu schaffen durch staatliche Intervention ist eine Illusion, auch wenn das wieder 5 Euro in das Phrasenschwein sind. Mit jeder Massnahme zur Schaffung von Gerechtigkeit werden mindestens genausoviel Ungerechtigkeiten geschaffen. Die 'Schaffung von sozialer Gerechtigkeit' ist nichts weiter als die moralische Tarnung der staatlichen Umverteilung durch die linken Parteien. Sie kommt deshalb gut an bei allen Empfängern von Leistungen. Und die eigentliche Leistung der linken Parteien besteht darin, den Empfängern einzureden, sie hätten das 'verdient.'

Mirkalf Online




Beiträge: 11.627

02.02.2008 14:17
Konsequenzen aus den Wahlen Antworten

Zitat:

DP schrieb am 02.02.2008 13:28

Zitat:

Lexx schrieb am 02.02.2008 12:59
"'Wer mehr schafft kann sich auch mehr leisten.'"

Ist als Leitregel zu undifferenziert und oberflächlich.




Da wäre ich jetzt nie drauf gekommen.

"Es kommt nicht darauf an, wie fleißig jemand ist, ..."

Natürlich. Aber was, wenn nun der mit der 60 Stunden Woche seine Jugend über verpennt hat und nichts gemacht hat, wie 'sozial gerecht' ist es denn, den jetzt zu alimentieren gegenüber dem (z.B.) Manager, der das doppelte verdient, dafür aber auch ein junges Leben lang hart gearbeitet hat?



Du spielst jetzt auf Chancengerechtigkeit an. Das Problem ist: viele Führungskräfte sind nicht aufgrund von Leistung, sondern aufgrund von Herkunft in ihrer Position.

Zugang zu Bildung hängt zunehmend vom Geldbeutel der Eltern ab, was ebenfalls ungerecht ist.

Und außerdem: wir leben in einem System, das Menschen als Arbeitskräfte zunehmend überflüssig macht. Was willst du zu jemanden sagen, der eben aufgrund genetischer Veranlagung kein Ingenieur werden kann, als einfacher Arbeiter aber keine Arbeit findet? "Pech gehabt, verrecke!"?

---

„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.”
--Arthur Moeller van den Bruck

„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.”
--G. K. Chesterton

„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.”
--Mark Twain

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

02.02.2008 14:23
Konsequenzen aus den Wahlen Antworten
Partei:
(1) Fleiß

"Natürlich [kommt es darauf an, wie fleißig jemand ist]"

Nicht so ganz. Fleiß macht genau dann einen Unterschied, wenn die Person nach Fleiß bezahlt wird. So skaliert die Bezahlung etwa bei Akkordarbeit linear mit dem Arbeitseinsatz. Bei leistungsunabhängiger Bezahlung, etwa bei Beamten, beeinflusst der Arbeitseinsatz die Bezahlung dagegen garnicht und bei vielen sonstigen Tätigkeiten ist der Zusammenhang vielleicht logarithmisch oder eine Wurzelfunktion, d.h. doppelte Leistung bedeutet nicht den doppelten Verdienst.

Und wie gesagt: diese Funktionen gelten auch nur für einen bestimmten Berufszweig. Eine Vollzeit-Frisörin im Osten verdient weniger als eine wissenschaftliche Hilfskraft mit 30-Stunden-Woche in NRW.

Das Argument Fleiß -> höhere Qualifikation gilt ebenfalls nur Tendentiell bei ansonsten gleichen Voraussetzungen. Wie wir wissen hat gerade in Deutschland die soziale Herkunft sehr großen Einfluss auf das Abschneiden in der Schule. Darüber hinaus ist Intelligenz und Talent oftmals entscheidender als purer Fleiß.

Deswegen ist die von dir genannte Regel nicht allgemeingültig.

Nachtrag:
Der Umkehrschluss ist richtiger: Ohne Fleiß braucht man sich nicht zu wundern, wenn man nichts erreicht. Fleiß ist also notwendig, um im Leben etwas zu erreichen - jedoch nicht hinreichend!


(2) Soziale Gerechtigkeit

""Gerechtigkeit" zu schaffen durch staatliche Intervention ist eine Illusion"

Das kommt darauf an, welche Art von sozialer Gerechtigkeit man anstrebt und mit welchen Methoden. Ich halte mich mal an die von mir Favorisierte Interpretation. Nach der gibt es keine Gerechtigkeit, die man "schaffen" kann, also die entweder da ist, oder nicht. Vielmehr ist das ein Maß, dass man kontinuierlich verändern kann. Die soziale Gerechtigkeit zu ERHÖHEN ist dabei bereits erfolgreich angewandte staatliche Intervention.

Eine Anmerkung zum Schluss: Das Optimum liegt nicht bei absolutem Gleichverdienst, denn das hieße, es gibt keine Aufstiegsmöglichkeit, womit sich Leistung nicht lohnt und das will natürlich auch keiner. Vielmehr ist dieses Maß sinnvoll, wenn es um Vergleiche geht. Vergleiche zwischen Regionen, oder zwischen Zeiten.
DP Offline



Beiträge: 5.248

02.02.2008 14:28
Konsequenzen aus den Wahlen Antworten

Zitat:

Lexx schrieb am 02.02.2008 14:23


""Gerechtigkeit" zu schaffen durch staatliche Intervention ist eine Illusion"

Das kommt darauf an, welche Art von sozialer Gerechtigkeit man anstrebt und mit welchen Methoden. Ich halte mich mal an die von mir Favorisierte Interpretation. Nach der gibt es keine Gerechtigkeit, die man "schaffen" kann, also die entweder da ist, oder nicht. Vielmehr ist das ein Maß, dass man kontinuierlich verändern kann. Die soziale Gerechtigkeit zu ERHÖHEN ist dabei bereits erfolgreich angewandte staatliche Intervention.

Eine Anmerkung zum Schluss: Das Optimum liegt nicht bei absolutem Gleichverdienst, denn das hieße, es gibt keine Aufstiegsmöglichkeit, womit sich Leistung nicht lohnt und das will natürlich auch keiner. Vielmehr ist dieses Maß sinnvoll, wenn es um Vergleiche geht. Vergleiche zwischen Regionen, oder zwischen Zeiten.




Ja alles klar, ich merke du hast nicht ein Wort von dem verstanden was ich geschrieben hab. Ist auch egal, ist eh nur Müll das Thema.

DP Offline



Beiträge: 5.248

02.02.2008 14:36
Konsequenzen aus den Wahlen Antworten

Zitat:

Mirkalf schrieb am 02.02.2008 14:17
Du spielst jetzt auf Chancengerechtigkeit an. Das Problem ist: viele Führungskräfte sind nicht aufgrund von Leistung, sondern aufgrund von Herkunft in ihrer Position.




Ach so, und das ist natürlich ein unverrückbarer Fakt, der von der zentralen Gerechtigkeitskommission mit Mirk als Vorsitzendem festgestellt wurde.

So und jetzt nochmal für alle zum mitmeisseln: Die Welt ist ungerecht. Und diese Wahrheit, die uns Sozialpädagogen mit tiefer Traurigkeit und noch grösserem Tatendrang erfüllt, ändert sich auch nicht, wenn man da neue Pseudogerechtigkeiten hineinpfuscht.

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

02.02.2008 14:44
Konsequenzen aus den Wahlen Antworten
Ach DP:
Hab was vergessen: Ich wollte eigentlich noch schreiben, dass ich dir zustimme, sofern es sich um die Interpretation der Linken handelt.

Ohne das entsteht natürlich ein vollkommen falscher Eindruck.
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

02.02.2008 18:33
Konsequenzen aus den Wahlen Antworten
Es sei "abenteuerlich", dass es in der CDU wieder Leute gebe, die einen wirtschaftsliberalen Kurs forderten, findet Glück.
In der Union seien einige "drauf und dran, den gleichen Fehler zu machen wie bei der Wahlkampagne 2005".
Nur die Wirtschaftskompetenz der Union zu betonen, reiche nicht aus, wenn sich das nicht mit sozialer Kompetenz verbinde. "So eine Einseitigkeit ist der Weg in die Opposition", warnt Glück.

Der CSU-Politiker fordert die Union auf, die wachsende Bedeutung der Gerechtigkeitsfrage endlich ernst zu nehmen.
"Die Gerechtigkeitsfrage ist keine linke Frage." Wer jetzt vor der Betonung der Gerechtigkeitsfrage warne und einen stärker wirtschaftsliberalen Kurs der Union fordere, "ist vom Lebensgefühl der Menschen weit entfernt", sagt Glück. Die Gerechtigkeitsfrage werde "auch die nächsten Wahlen entscheidend beeinflussen".

Glück fordert deshalb von der Union eine "eigenständige Antwort" zum Gerechtigkeitsthema. Dazu gehört für ihn vor allem eine durchdachte Gegenstrategie beim Thema Mindestlohn. Hier habe die Union "schon zu lange defensiv" agiert.

Außerdem müssten die Unionsparteien klären, was sie selbst unter dem Begriff "konservativ" verstünden.
Gegenwärtig würden für das konservative Profil der Union stellvertretend die Namen Schönbohm, Merz, Koch oder Stoiber genannt. Daraus sei aber noch keine einheitliche Definition von "konservativ" erkennbar, sagt Glück.

In der Hessen-Wahl sieht Glück wichtige Hinweise für die künftige Wahlstrategie der Union.
"Das alte Links-rechts-Schema greift nicht mehr, es ist gegenwärtig keine Zeit für Polarisierung", glaubt Glück.
Die Leute nähmen die herkömmlichen politischen Kampfrituale zunehmend übel. "Die Zeit der politischen Kriege ist vorbei, das zieht nicht mehr", sagt er.
Die Alternative Freiheit oder Sozialismus, das sei vorbei.

http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/970/155564/

So sieht ein intelligenter CSU-Politiker aus.


Da bin ich mal gespannt, was noch so aus dem Unionslager kommt.
Das dürfte nur der Anfang einer grundlegenden Debatte sein.
Ich finde es besonders gut, wenn ein "konservativer" Politiker mal die Frage stellt, was "konservativ" heute eigentlich bedeuten kann oder soll.

Und er hat recht, von den selbst ernannten Konservativen, ob jung oder alt, kam bisher wenig bis gar nichts.
DP Offline



Beiträge: 5.248

02.02.2008 20:14
Konsequenzen aus den Wahlen Antworten
Da hat Glück vielleicht recht, solange rechts von der Union niemand ist kann man sich ruhig weiter links breit machen und die SPD zwischen Union und LP aufreiben.
Mirkalf Online




Beiträge: 11.627

03.02.2008 09:25
Konsequenzen aus den Wahlen Antworten

Zitat:

Kodo schrieb am 02.02.2008 18:33
So sieht ein intelligenter CSU-Politiker aus.



Richtig. Habe Glück schon einmal live bei einem Vortrag mit anschließender Diskussion erlebt. Stammtischparolen gibt es von diesem Mann nicht zu hören. Leider haben die Glos, Söders und Ramsauers in der CSU das Übergewicht.

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Mirkalf Online




Beiträge: 11.627

07.02.2008 12:19
Konsequenzen aus den Wahlen Antworten

Zitat:

Die CDU ist faktisch am Ende, sie hat es nur noch nicht wahrgenommen. Der Antwortbrief von 17 führenden Unionspolitikern auf eine Erklärung türkischstämmiger Personen ist entlarvend und zeigt, daß die konservative Karte nach dem Debakel bei der Hessen-Wahl von der Union nie mehr gezogen werden wird. [...]

Die CDU hat seit dem Leipziger Parteitag 2003 personell und inhaltlich alles geräumt, was sozial oder konservativ war. Übriggeblieben ist eine Wirtschaftspolitik der CDU, die Hungerlöhne zahlende Unternehmen als wegweisendes Modell empfiehlt. In der Folge wendet sich der Wähler ab, weil er nicht mehr weiß, wie er Miete und Kinderkleidung bezahlen soll, während Gewinne der Konzerne wie Nokia in immer neue Größenordnungen steigen.

Verzweifelt fragte Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm, wo denn konservative Parteifreunde und Leute mit Ahnung von Wirtschaft in der CDU seien: „Es fehlen die Personen, die mit den Themen verbunden werden. Wirtschaft, Nation, Integration – das sind klassische Unionsthemen, die momentan verwaist sind“, so Schönbohm, der unlängst aus dem Parteipräsidium gewählt worden war. Der bayerische Landtagspräsident Alois Glück (CSU) warnte vor einem „neoliberalen Kurswechsel“ und Landwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) vor „neoliberalen Radikalreformern“.

Die CDU-Politik machen jedoch andere als Glück oder Schönbohm. Angela Merkel zum Beispiel, die sich in vielen Punkten auch für eine Konservative hält. Doch der letzte Parteitag in Hannover hat sich bei den Menschen eingeprägt, als Merkel solche unnachahmlichen Sätze prägte wie „Wo wir sind, ist die Mitte“ oder „Wo die Mitte ist, sind wir“.

Damit liefert sie nicht nur Stoff fürs Kabarett, sondern macht eindeutig klar, daß die CDU mit allem, was rechts und links von dieser Null-Linie namens Mitte ist, nichts mehr am Hut hat.

Quelle: junge-freiheit.de




Ich bleibe dabei: Rechts von der Union klafft eine riesige Lücke.

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--Arthur Moeller van den Bruck

„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.”
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Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

10.02.2008 15:12
Konsequenzen aus den Wahlen Antworten
Der Berliner FDP-Vorsitzende Markus Löning hat in diesen Tagen etwas Interessantes gesagt.
Er hat Zweifel an der Demokratiefähigkeit der deutschen Parteien.

Parteien müssen in einer demokratischen Gesellschaft, wenn der Wähler gesprochen hat, miteinander koalieren.
Und zwar so, wie es das Wahlergebnis hergibt.

Finde ich auch.
Das Getue, Gemache und Rumzicken in Hessen bis hin zur Überlegung, noch mal wählen zu lassen, ist ziemlich einfallslos und zeigt die Unfähigkeit deutscher Politiker.
So züchtet man weitere so genannte Politikverdrossenheit und zeigt deutlich, was man vom Wähler hält:
Nix!

Es sind verschiedene Koalitionen möglich und keiner will.
Eigentlich müssten die führenden Figuren in den Parteien am Platz automatisch ihre Ämter verlieren, wenn keine Koalition zu stande kommt.

Ob das jetzt Koch ist, der sich an der hessischen Staatskanzlei festketten will, der Hessen FDPler, der nur mit Koch will oder Ypsilanti, die sich weigert mit den Linken zu koalieren.
Mirkalf Online




Beiträge: 11.627

10.02.2008 16:09
Konsequenzen aus den Wahlen Antworten

Zitat:

Kodo schrieb am 10.02.2008 15:12
Der Berliner FDP-Vorsitzende Markus Löning hat in diesen Tagen etwas Interessantes gesagt.
Er hat Zweifel an der Demokratiefähigkeit der deutschen Parteien.

Parteien müssen in einer demokratischen Gesellschaft, wenn der Wähler gesprochen hat, miteinander koalieren.
Und zwar so, wie es das Wahlergebnis hergibt.

Finde ich auch.
Das Getue, Gemache und Rumzicken in Hessen bis hin zur Überlegung, noch mal wählen zu lassen, ist ziemlich einfallslos und zeigt die Unfähigkeit deutscher Politiker.
So züchtet man weitere so genannte Politikverdrossenheit und zeigt deutlich, was man vom Wähler hält:
Nix!



Das Problem ist, dass die Parteien vor den Wahlen viele Konstellationen von vornherein rigoros ausgeschlossen haben. Auch das kann die Entscheidung der Wähler maßgeblich mit beeinflusst haben. Wenn es jetzt nach einer kurzen Schamfrist heißen würde "Was interessiert uns unser dummes Geschwätz aus dem Wahlkampf?" kann dies ebenfalls zur Politikverdrossenheit beitragen. Die Parteien sollten ihre Präferenzen vor den Wahlen artikulieren, aber ihren Handlungsspielraum nicht von vornherein beschneiden. Eine mögliche Lösung wäre natürlich das Modell der wechselnden Mehrheiten, das vor allem in den skandinavischen Ländern gute tradition hat. Der Deutsche steht aber wohl mehr auf klare Verhältnisse.

Die FDP wird diese Taktik wohl noch bis zur nächsten BTW fahren, danach aber von ihrer strikten Ablehnung der Ampel abrücken. Trittin hat kürzlich gesagt, wenn Westerwelle nach der BTW 2009 nicht Bundesminister ist, wird er das Dreikönigstreffen der FDP im Jahr 2010 nicht als Vorsitzender eröffnen, denn auch für die FDP gilt in der Mehrheit: "Opposition ist scheiße."

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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.”
--Arthur Moeller van den Bruck

„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.”
--G. K. Chesterton

„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.”
--Mark Twain

Spock Offline



Beiträge: 2.377

10.02.2008 18:18
Konsequenzen aus den Wahlen Antworten
Ja die FDP... als es noch für solide schwarz-gelbe Mehrheiten gereicht hat, ließen die Roten und Grünen keine Gelegenheit aus, die FDP als Umfaller, profillose Mehrheitbeschaffer und Opportunisten zu beschimpfen. Jetzt, wo sie die Mehrheitsbeschaffer selber brauchen, gilt das freilich alles nicht mehr...
DP Offline



Beiträge: 5.248

10.02.2008 19:02
Konsequenzen aus den Wahlen Antworten
Vor Hamburg wird sich da nichts regen, denn jede Bewegung wird in der einen oder anderen Form als Schwäche ausgelegt werden können. Danach wird man dann sehen ob es noch ein Umfallen geben wird. Oder wir erleben eben das von Mirk erhoffte System der wechselnden Mehrheiten mit Koch als MP, zumindest bis zu Neuwahlen.
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