Frank2000 schrieb am 20.02.2008 17:43
So ein Schwachsinn. Fragt doch mal eure Großeltern, wieviel emotionale Wärme in den Schulen vermittelt worden ist
Zwischen Schuelern und Lehrern, wie auch unter Schuelern an sich, wohl mehr als heute. Natuerlich gabs dadurch auch mal Hass, Ablehnung und Gewalt - es koennen sich ja nicht alle dauerhaft nur liebhaben ;-)
Emotionale Waerme kann uebrigens auch schon sein, dass der Schueler sich vom Lehrer gemocht fuehlt und auch den Lehrer mag - oder es wenigstens ein gegenseitiges Interesse gibt. Das fehlt heute wohl auch oft.
Zitat:
oder wie das mit dem Druck war.
Lerndruck, ok. Aber heute setzt man die Kinder schon frueh dem Leistungsdruck bezueglich Beruf, Karriere, Zukunft auf Jahrzehnte, etc. aus, was nicht nur schaden kann, sondern schon irgendwie pervers wirkt.
Frueher wurde man als Grundschueler mal gefragt, was man werden will und hat dann allemal ein Bildchen dazu malen muessen - anschlieszend hatte man dann Ruhe und musste/durfte sich aufs Lernen konzentrieren, bis ca. zur 9. Klasse, wo der "Ernst des Lebens" dann ueber das Thema Betriebspraktikum, Berufsberatung, etc. angesprochen wurde.
Ausserdem ist da auch eher von emotionaler Kompetenz die Rede, weshalb das gar nichts mit...:
Zitat:
Es ist schlicht eine Lüge, dass die Schule "neuerdings" so "kalt und hart" geworden wäre und deswegen die Kinder überfordert wären. Mag ja sein, dass in der Folge der 68er es eine zeitlang Kuschelschulen gab.
Nicht die Schulen waren in den Jahren 50- 65 anders, sondern der Arbeitsmarkt.
In der Wiederaufbauzeit gab es bis in die 60er hinein VOLLBESCHÄFTIGUNG - selbst die letzten Kretins der Schule, ja sogar die asozialen, staatsfeindlichen linken Gutmenschen konnten immer noch irgendwo ein warmes Plätzchen finden, wo sie Kohle abgreifen konnten. Und wenn es eben als Soziologe, Psychologe oder sonst so was war.
Vollbeschäftigung - klar, das wirkt sich auch auf die Schule aus. Die Lehrer hatten gar keinen Zwang, die Kinder gründlich vorzubereiten. Nötigenfalls gingen die halt als Maurer auf den Bau, da konnte man auch von leben.
"Du meinst, das war staats- resp. gesellschaftsformspezifisch? Ich hätte jetzt eher gedacht, das war damals allgemein üblich, egal ob Ost oder West."
Ok, ich geb zu, dass war ein bischen daneben.
"Die Lehrer hatten gar keinen Zwang, die Kinder gründlich vorzubereiten."
Tja, was versteht man unter "gründlich vorbereiten" und warum soll der Lehrer immer Recht haben ?
Wenn man den duckmäuserischen Angestellten haben will, der keinen Ärger macht, ist es sicher sinnvoll, in der Schule vor allem Gehorsam zu fordern und die Schüler mit irgendwelchem Wissen vollzustopfen (jaja, ich weiss, man trainiert damit die Fähigkeit Auswendig zu lernen). Das war ja bis in die 70er, wo man zur Not auch ans Fliessband konnte und das Wissen aus einer Lehre bis zur Rente gereicht hat, durchaus ok.
Wenn man aber kreative Ingenieure oder Unternehmer haben will, oder Leute, die im Laufe ihres Lebens mehrfach den Beruf wechseln sollen und die in der Lage sind, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, ist das sicher der falsche Ansatz.
Wobei ich durchaus zugebe, dass wir von diesem Ideal des Gehorsams weit weg sind ohne etwas neues geschaffen zu haben.
Aber für die Lehrer kann das natürlich anstrengender sein. Wobei ich es in meiner zugegeben begrenzten Zeit als solcher wesentlich spannender fand, mit den Schülern Dinge zu diskutieren und zu entdecken als nur Wissen vorzutragen. Damit konnte man sogar mit den nackten Tatsachen in der "Praline" konkurrieren. Das war zwar anstrengender, hat aber viel mehr Spass gemacht.
Frank2000 schrieb am 21.02.2008 12:12
Nicht die Schulen waren in den Jahren 50- 65 anders, sondern der Arbeitsmarkt.
In der Wiederaufbauzeit gab es bis in die 60er hinein VOLLBESCHÄFTIGUNG - selbst die letzten Kretins der Schule, ja sogar die asozialen, staatsfeindlichen linken Gutmenschen konnten immer noch irgendwo ein warmes Plätzchen finden, wo sie Kohle abgreifen konnten. Und wenn es eben als Soziologe, Psychologe oder sonst so was war.
Vollbeschäftigung - klar, das wirkt sich auch auf die Schule aus. Die Lehrer hatten gar keinen Zwang, die Kinder gründlich vorzubereiten. Nötigenfalls gingen die halt als Maurer auf den Bau, da konnte man auch von leben.
Nicht nur der Arbeitsmarkt war anders, sondern auch der Rest. ZB war man damals ein Land mit 50 Mio Einwohnern, welches grad bemerkte, dass selbst die damals wenigen Auslaender zu viele waren bzw. immer ueberfluessiger wurden - heute sind wir ueber 80 Mio und der Anteil bzw. die Menge der Auslaender, Asylanten, Aussiedler, etc. ist hoeher.
Auch anders: Damals nannte man normale Buerger noch nicht Asoziale oder Kretins.
Und man lernte auch nicht "noetigenfalls" Maurer als Beruf und ging auf den Bau, sondern auch das war normal und ein anstaendiger Beruf und Job fuer den niemand mit asozialer Hetze gemobbt wurde.
I.Ue. hat man frueher die Kinder in der Schule schon ganz gut vorbereitet, indem man versucht hat, Spasz am Lernen (auch lebenslang) und ein gutes Allgemeinwissen als Ruestzeug zu vermitteln. Erst dann wurden sie ins Haifischbecken geworfen.
Wenn man sie heute stattdessen schon frueh zu Haifischen erzieht, darf man sich nicht wundern, wenn dabei asoziale Egozentriker rauskommen, die nichts weiter in den Schaedel bekommen koennen als Tipps fuer den Konkurrenzkampf.