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DP
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07.02.2008 16:26
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Was Rocky hier im Forum seit einem Jahr an die Wand predigt; nämlich das Ende der NATO wegen der, Tschuldigung, Feigheit der Deutschen, malt nun Verteidigungminister Gates 1:1 in düsteren Farben als Vision an die Wand. Gates fürchtet 'angesichts der Lage in Afghanistan eine zweigeteilte Allianz, in der es Partner gebe, die bereit seien, für die Sicherheit anderer zu sterben und solche, die dies nicht seien', sagte der Politiker laut Washington Post vor einem Ausschuss des US-Senats. 'Wenn dieser Zustand anhalte oder gar schlimmer werde, würde dies einen "Schatten" auf die Zukunft der Allianz werfen.'
Ist das nur Säbelrasseln vor dem Treffen in Vilnius oder bald Realität?
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Gelöschtes Mitglied
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08.02.2008 00:27
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Zitat:
DP schrieb am 07.02.2008 16:26
Ist das nur Säbelrasseln vor dem Treffen in Vilnius oder bald Realität?
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Weiß ich auch nicht. Ich weiß nur das Gates bald Geschichte ist.
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Lexx
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08.02.2008 01:22
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Die Deutschen der Feigheit zu bezichtigen ist selten dämlich und zeigt nur, wie unangenehm den USA die derzeitige Lage ist. Deutschland stellt nach den USA und GB die meisten Truppen in Afghanistan und schickt nochmal eine zusätzliche Eingreiftruppe - zum Kampfeinsatz, auch im Süden. Warum also nicht die Franzosen heranziehen? Deren Militär ist fast genauso groß und stellt bisher nur einen Bruchteil des deutschen Kontingents.
Ich denke es ist vielmehr ein Machtkampf - wer gibt in Zukunft den Ton an und wie geht man mit dem eigenen Willen der Partner um? Mir scheint es so, dass die entsprechend jetzt meckernden US-Kreise angepisst sind, dass der/die NATO-Partner nicht mehr nach ihrer Pfeife tanzen.
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DP
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08.02.2008 07:42
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Nee die Einsatztruppe ist nur für den Norden gedacht.
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Zitat:
DP schrieb am 08.02.2008 07:42
Nee die Einsatztruppe ist nur für den Norden gedacht. |
Zitat:
Deutschland bietet der Nato eine schnelle Eingreiftruppe für Nord-Afghanistan an und begegnet damit US-Forderungen nach Soldaten für den gefährlichen Süden.
Der Einsatz sei vom Mandat des Bundestages abgedeckt. Zugleich wies Jung erneut Forderungen der USA nach deutschen Kampftruppen für den Süden zurück. "Wenn wir den Norden vernachlässigen, würden wir einen entscheidenden Fehler begehen", sagte Jung.
Bei dem Treffen mit seinen Nato-Kollegen in Vilnius werde er seinem US-Kollegen Robert Gates die deutsche Haltung erklären, sagte Jung. Zugleich gelte aber weiter der Satz: "Wenn Freunde in der Not sind, werden wir ihnen helfen." So verstärke die Bundeswehr etwa Transportflüge in den Süden. Theoretisch könne die neue Eingreiftruppe auch im Süden eingesetzt werden. Allerdings werde dies nur mit seiner Zustimmung und im Rahmen des Bundestagsmandats geschehen. Dieses erlaubt nur vorübergehende Einsätze außerhalb des Nordens und Kabuls.
Quelle: Reuters |
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
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WRL007
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08.02.2008 08:53
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Bin z.Zt. in UK und habe vor ein paar Tagen eine Graphik in der Times gesehen von Afghanistan - einerseits die Taliban-Aktivitäten und andererseits die Stationierungen der einzelnen Truppen. Daneben noch eine Aufstellung der Toten der einzelnen Truppenkontingente.
Es ist halt nun mal so, dass die deutschen Truppen von Hause aus im im wesentlich talibanfreien Norden sind (was trotzdem bisher zu 25 Toten geführt hat), während praktisch alle anderen im Süden und Südwesten stationiert sind; hier ist die Taliban-Konzentration ser viel höher (und war das auch schon vor dem Nato-Eingreifen).
Dass das Neid erweckt bei anderen ist verständlich, ob der gerechtfertigt ist, steht auf einem anderen Blatt. D hat ja von Hause aus gesagt, dass wir Aufbauarbeit leisten wollen, aber nicht kämpfen - ein typisch deutscher Kompromiss; einerseits sieht man die Notwendigkeit ein, dass unbedingt etwas getan werden muss, andererseits stellt man ganz tapfer den Sani-Zug - so etwas hat man früher immer den Italienern vorgeworfen frei nach dem Motto: "Hast Du schon mal ihre Kriegsschiffe angeschaut? die haben die Kanonen nur auf dem Achterdeck!"
Die Franzosen heranziehen? Nun, F ist kein Nato-Vollmitglied, hat also schon rein rechtlich andere Voraussetzungen als D (außerdem geht D seit ein paar Jahren mit der Forderung nach einem Sitz im UN-Sicherheitsrat hausieren, da kann man schon mal ein paar zusätzliche Forderungen an solche Kandidaten stellen)
Gruß
WRL
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Lexx
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08.02.2008 19:33
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DP:
"Theoretisch könne die neue Eingreiftruppe auch im Süden eingesetzt werden. Allerdings werde dies nur mit seiner Zustimmung und im Rahmen des Bundestagsmandats geschehen."
Genau das meinte ich!
WRL:
OK, das mit Frankreich wusste ich nicht.
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Gelöschtes Mitglied
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09.02.2008 17:15
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Zitat:
Anonymer User schrieb am 07.02.2008 16:27
Zitat:
DP schrieb am 07.02.2008 16:26
Ist das nur Säbelrasseln vor dem Treffen in Vilnius oder bald Realität?
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Weiß ich auch nicht. Ich weiß nur das Gates bald Geschichte ist.
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Bist Du der Meinung, dass der naechste Secretary of Defense anders reagieren wird?
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Rocky
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gelöscht
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09.02.2008 17:16
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Lexx
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09.02.2008 17:43
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Das hängt wohl stark vom Präsidenten ab, Rocky
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Lexx
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09.02.2008 17:55
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Zwischendurch mal wieder Fakten:
http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan178.html
"Die Bevölkerung im Norden Afghanistans hält die Sicherheitssituation in diesem Teil des Landes für deutlich besser als vor zwei Jahren. Dass dies so ist, wird vor allem den ausländischen Truppen in der Region zugeschrieben. Das ist das Ergebnis einer Studie der Freien Universität Berlin.
Für die Studie wurden in den Provinzen Kundus und Takhar über 2000 Haushalte in 77 Gemeinden befragt. "
Die Ergebnisse im Einzelnen gibt es im Link.
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Rocky
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gelöscht
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09.02.2008 18:06
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Zitat:
Lexx schrieb am 09.02.2008 09:43
Das hängt wohl stark vom Präsidenten ab, Rocky |
Das ist Deine grundsaetzliche Fehleinschaetzung. Die Bush Aussenpolitik ist nicht von der Person, sondern von den Notwendigkeiten getrieben. Der naechste Praesident, egal wer er/sie ist, wird sie weiterfuehren. Bush verschleppt Iran, vermutlich weil er keine Moeglichkeit fuer eine neue Initiative sieht, und er stabilisiert Iraq. Der naechste Praesident wird Iran recht schnell am Hals haben. Auch hat, wie sich rausstellte in dem Senate Hearing diese Woche, in dem der Director of National Intelligence unter Eid aussagte, Kim in Nord-Korea vermutlich seine Urananreicherung nicht eingestellt. Das heisst, falls Bush da keinen Durchbruch erreicht, wird das ein Thema fuer den naechsten Praesidenten werden. Und, wie gesagt, falls sich die Streithaehne im Nahen Osten nicht einigen, wird die Region in Flammen aufgehen, weil Israel keinen Grund mehr sieht, zu warten, bis es einer zerstoert.
Ich weiss nicht, ob Dir aufgefallen ist, dass die Aussenpolitik einschliesslich Iraq kein Wahlkampfthema ist, mal abgesehen davon, dass die Hillary ihre diversen Purzelbaeume seit 2002 immer wieder erklaeren muss, weil die Journalisten fragen.
Ich weiss, in Deutschland wird das flaechendeckend anders gesehen. Aber die Deutschen hocken schon lange flaechendeckend auf dem falschen Dampfer und sie lassen sich nicht davon abbringen.
Noch was: Falls Hillary es schafft, dann wird Biden vermutlich Secretary of Defense. Biden ist der Committee Chairman des Senate Intelligence Committees, das Committee das den Director of National Intelligence vorgeladen hat diese Woche, um Senatoren Fragen unter Eid zu beantworten.
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Gelöschtes Mitglied
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09.02.2008 18:24
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Zitat:
DP schrieb am 07.02.2008 16:26
Was Rocky hier im Forum seit einem Jahr an die Wand predigt; nämlich das Ende der NATO wegen der, Tschuldigung, Feigheit der Deutschen, malt nun Verteidigungminister Gates 1:1 in düsteren Farben als Vision an die Wand. Gates fürchtet 'angesichts der Lage in Afghanistan eine zweigeteilte Allianz, in der es Partner gebe, die bereit seien, für die Sicherheit anderer zu sterben und solche, die dies nicht seien', sagte der Politiker laut Washington Post vor einem Ausschuss des US-Senats. 'Wenn dieser Zustand anhalte oder gar schlimmer werde, würde dies einen "Schatten" auf die Zukunft der Allianz werfen.'
Ist das nur Säbelrasseln vor dem Treffen in Vilnius oder bald Realität?
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Bisher habe ich die "Predigt" von Rocky zur Entwicklung der Nato als Schwarzmalerei angesehen.
Sicherlich hat er die Problematik zugespitzt.
Im Kern gebe ich ihm jetzt doch recht.
Was sich die deutsche Regierung da leistet, ist Feigheit vor dem Volk (FAZ).
Das Verhalten der deutschen Regierung ist ein weiteres Beispiel dafür, dass deutsche Politiker ihre Politik ständig auf die nächste Wahl ausrichten.
Die Lösung von Problemen ist kein primäres Ziel.
Nicht nur in Bezug auf den Einsatz der Bundeswehr.
Aktuelle Beispiele sind der Afghanistan-Einsatz und die Kinderkrippenkiste mit Herdprämie.
Die Weigerung der deutschen Regierung, Truppen in den Süden zu schicken, ist Feigheit vor dem Volk (FAZ).
Arrogant und schon fast bösartig ist die Einteilung in die guten Soldaten, die das Land aufbauen (= Deutsche) und die die bösen Soldaten, die kämpfen (USA, Kanada, Niederlande).
Absurd und kaum noch nachvollziehbar der gerade wieder aktuelle Versuch der Öffentlichkeit weismachen zu wollen, das deutsche Soldaten an keinem Kampfeinsatz teilnehmen.
Deutschland wird nicht mehr ernst genommen werden.
Wir werden unseren Einfluss nicht nur in der Nato immer weiter verlieren.
Diese Diskussionen gibt es nur in Deutschland.
In Holland ist der Kampfeinsatz kein Thema.
Die nächste US-Regierung wird in dieser Frage, egal wer Präsident ist, genau so agieren.
PS: Die Franzosen sind mit etwas über 1000 Mann vor allem in Kabul.
Den Drecksjob machen die Amis, die Kanadier und die Holländer.
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Zitat:
Kodo schrieb am 09.02.2008 18:24
Arrogant und schon fast bösartig ist die Einteilung in die guten Soldaten, die das Land aufbauen (= Deutsche) und die die bösen Soldaten, die kämpfen (USA, Kanada, Niederlande). |
Es gibt zumindest zwei verschiedene Operationen: den ISAF-Einsatz und Operation Enduring Freedom. Und dann gibt noch so etwas, das nennt sich Völkerrecht und Grundgesetz. Kennt heutzutage aber fast niemand mehr.
Zitat:
Deutschland wird nicht mehr ernst genommen werden.
Wir werden unseren Einfluss nicht nur in der Nato immer weiter verlieren. |
Du meinst, wir verlieren unseren Platz an der Sonne? Da sei Gott vor! Nie mehr Krieg ohne uns!
Wohlan durch Wüstensand
und heißen Sonnenbrand
Hebt jetzt ein großes Jagen an
mit lautem Halali,
Die Jäger, die sind wir
im weiten Jagdrevier...
Zitat:
Den Drecksjob machen die Amis, die Kanadier und die Holländer. |
Mit "Drecksjob" meinst du den Genozid ?
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
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