Der Kommentar heute in der Zeitung zu Erdogans Assimilations-Ablehung lautete in etwa so: Immerhin dürfen die Türken hierzulande türkisch reden - im Gegensatz zu den Kurden bis vor wenigen Jahren.
Der Hauptartikel beschäftigt sich übrigens mit einer Doktorarbeit, die zu dem Schluss kommt, dass das traditionelle türkische Fernsehen, dass jene, um die es hier geht, mehrheitlich sehen (4,5 Stunden/Tag), die Integration behindert. Die klassischen türkischen Nachrichten seien deutschlandkritisch und die deutschen Sender meist nur Ableger der türkischen. Das neue deutsch-türkische Fernsehprogramm könnte bei der Integration helfen, sei aber (noch) zu unpopulär.
Nachtrag:
Hier noch ein kleiner Tagesschau-Spiegel der politischen Meinungsäußerungen, die - welch Überraschung - nicht alle negativ sind http://www.tagesschau.de/inland/erdogan54.html
Lexx schrieb am 13.02.2008 10:44
Immerhin dürfen die Türken hierzulande türkisch reden - im Gegensatz zu den Kurden bis vor wenigen Jahren.
Ein guter Punkt. Man stelle sich vor; Merkel reist nach Anatolien und spricht vor zehntausenden Kurden: Assimilation ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit!
Frank2000 schrieb am 12.02.2008 14:02
Mal aus dem Bauch gesprochen: (...) Dieser BRANDSTIFTER hat in Deutschland nichts mehr zu suchen.
Zitat:
DP schrieb am 13.02.2008 11:24
Ein guter Punkt. Man stelle sich vor; Merkel reist nach Anatolien und spricht vor zehntausenden Kurden: Assimilation ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit!
Ja, Erdogan macht es uns leicht, er verführt uns geradezu zu solchen Reaktionen.
Ich denke, ich habe das gleiche gehört und gelesen wie alle hier im Forum. Kurz zusammengefasst war das:
„Lernt deutsch, integriert euch!“
Dann kam der Absatz mit der Assimilation. Und der Vorschlag mit den Schulen und Universitäten.
Da ich ein einfach strukturierter Mensch bin, der sich komplizierte Sachverhalte gern in Einzelschritte zerlegt, komme ich zu folgendem Ergebnis:
Integration kommt in dem Prozess vor Assimilation. Also lasst unsere türkischen Mitbürger doch ihrem Führer folgen. Wenn er sie dazu bringt, sich zu integrieren, dann hat er mehr erreicht als wir in den letzten 40 Jahren. Alles weitere sehen wir, wenn es soweit ist.
Darauf reduziert, kann ich das ganze Bohai nicht nachvollziehen. Aber so isse nun mal, unsere Mediokratie.
Da ich auch ein recht einfach strukturierter Mensch bin müsstes du mir das noch mal erklären wie das geht; also erst Integration und anschliessend nicht- Assimilation und zum Schluss der Unterricht auf türkisch.
Du scheinst Erdogans Kausalkette als zwingend und einzig mögliche zu akzeptieren. Das tun vermutlich nicht mal unsere türkischen Mitbewohner.
Man kennt das doch aus Tarifverhandlungen oder dem Gezerre um die Gesundheitsreform. Da werden tausend Sachen auf den Markt getragen. So sehe ich das mit Erdogans Schulvorschlag. Eine Einlassung von vielen. Wenn auch von exponierter Stelle aus vorgetragen - zugegeben.
Bei dem Rest verweise ich auf CD und seine Hugenotten. Wenn die Türken erst mal integriert sind, haben wir die halbe Wegstrecke dahin geschafft. Dann sprechen die Betreiber der Tagesthemen Version 17.0 über etwas ganz anderes.
Was meinst du, was von den 'tausend Sachen' aus Erdogans Besuch bleiben wird? Wenn Du den Durchschnittstürken nimmst am Kottbusser Damm und ihm unterstellst, dass er Erdogans Themen als taktische Elemente nehmen soll ähnlich Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden vor dem Tarifstreit dann überforderst Du diese Seite wohl. Da blieb nur eine Message; bleibt Türken, assimiliert euch nicht! Der Rest war wohl eher für die Deutschen gedacht, weil Erdogan damit rechnen musste, dass er von der deutschen Intelligenzija demontiert wird.
Die Vision Erdogans Partei ist, die Türkei zu einem zweiten Dubai zu verwandeln; reich und wirtschaftlich mächtig und gesellschaftlich erzkonservativ. Erdogan trat bei den Wahlen an, die Freiheit zu stärken, Meinungsfreiheit, Bewegungsfreiheit, Freiheit der Wirtschaft, Freiheit der Religion. Übrig geblieben davon ist, dass der Islam Einzug in die Universitäten hält. Alles andere ist Erdogan schuldig geblieben. Die Türkei hat sich in den letzten Monaten unter der Ägide der AKP von Europa weg bewegt. Die liberalen Türken haben an die türkischen Islamisten im Moment dieselben Fragen wie die deutsche Politik; den Worten fehlen die Taten.
Nun, wie auch immer die "Vision" Erdogans hinsichtlich der Weiterentwicklung seines eigenen Landes aussehen mag, das mag für uns möglicherweise von Interesse sein, relevant aber ist es, im Hinblick auf die hier besprochene Problematik, kaum oder gar nicht. Die Nachwirkungen seines dreisten Auftretens in Deutschland sind es allerdings allemal. Ich stimme durchaus zu, daß der durchschnittliche Deutsch-Türke von diesem Auftritt die Botschaft: "bleibt Türken, assimiliert euch nicht!" mitgenommen hat. Und das ist das eigentlich Schlimme daran.
Daß er mit dem Rest des Sermons, den er abgesondert hat, allerdings die deutsche "Intelligentia" umgarnen wollte aus der Befürchtung heraus, daß diese ihn sonst demontieren könnte, halte ich für eine Fehlinterpretation.
Die Reaktionen waren doch vielmehr genau so ohne weiteres voraussehbar: Die einen, die das Selbstverständnis der Deutschen samt ihrer Gesellschaftsordnung für von Erdogan unberechtigterweise angetastet halten, prügeln, wie erwartet (und auch zu Recht), auf ihn ein, und die anderen, die sich (wohl aufgrund intellektueller Defizite) nicht in der Lage sehen, sich aus ihrem absurden Multi-Kulti-Wolkenkuckucksheim zu befreien, bejubeln ihn. Das Schlimme hieran ist, daß sich die "deutsche Intelligentia" weitgehend nicht in der Lage sieht, die eigene Gesellschaftsordnung angemessen zu verteidigen und eindeutig zur hiesigen Lebensgrundlage zu erklären, der sich (uneingeschränkt) jeder anzupassen hat, der hier auf die Dauer leben möchte, allemal, wenn er zudem auch noch die Staatsbürgerschaft erwerben möchte. Belegt werden kann das, unter anderem, mit folgendem Beispiel:
Zitat:
SPD-Integrationsbeauftragte will Türkisch als zweite Fremdsprache
Die SPD-Integrationsbeauftragte Ute Vogt regt an, Türkisch als zweite Fremdsprache an Schulen zu lehren - als Angebot auch für Deutsche.
(...)
"Warum wird die Zweisprachigkeit mit Englisch und Französisch als wichtige Qualifikation gefördert, Türkisch aber nicht?" ... "Die türkische Wirtschaft verzeichnet Zuwächse, die Türkei wird in absehbarer Zeit ein noch wichtigerer Handelspartner sein, da können auch deutsche Schüler von Türkischkenntnissen profitieren."
Die gleiche Überlegung gilt für Spanisch, Russisch oder Mandarin, wirklich bedeutenden Sprachen im globalen Sprachenkonzert. Aber ausgerechnet Türkisch? Erwartet Frau Vogt, daß das Handelsvolumen zwischen Deutschland und der Türkei mittel- oder langfristig das mit den französisch-, spanisch-, russisch- oder chinesisch-sprechenden Völkern übertrifft, oder hat sie dabei doch nur den miesen Hintergedanken, daß es der Integration ostanatolischer Bauern in Deutschland förderlicher ist, wenn sich die Deutschen um die Beherrschung deren Sprache bemühen als umgekehrt? Wie borniert (oder blöde) muß man eigentlich sein, um solche Scheißhausparolen in die Welt zu setzen?
Aber das Beste kommt ja noch:
Zitat:
Die doppelte Staatsbürgerschaft hält die SPD-Integrationsbeauftragte ebenfalls für einen wichtigen Baustein. Damit würden die Wurzeln anerkannt, aber auch ein Bekenntnis zum deutschen Staat und seiner Verfassung abgelegt.
Diese dämlich-abgehobene Logik eines durchgeknallten Multi-Kulti-Hirns läßt einen, wenn man sich weiterhin einer halbwegs zivilisierten Wortwahl befleißigen möchte, ziemlich sprachlos zurück.
Quintessenz: Mit der Integration der Deutsch-Türken in Deutschland wird das noch lange nix werden. Jedenfalls nicht, solange halbgare Pseudo-Intellektuelle weiterhin mit ihren abartigen Thesen hausieren gehen und Auftritten wie dem Erdogans nicht unisono widersprochen werden.
"Die türkische Wirtschaft verzeichnet Zuwächse, die Türkei wird in absehbarer Zeit ein noch wichtigerer Handelspartner sein, da können auch deutsche Schüler von Türkischkenntnissen profitieren."
Was die Integrationsbeauftragte leider übersieht (und ihr ein Armutszeugnis ausstellt):
Es gibt viele Türken, die schaffen unser Abitur und gehen erfolgreich auf deutsche Hochschulen. Wir haben somit einen nicht unbeträchtlichen Anteil an gut ausgebildeten muttersprachlich türkisch sprechenden Leuten im Lande. Die sind geradezu prädestiniert, in irgendwelchen deutsch-türkischen Projekten interessante Rollen einzunehmen. Für Deutsche machen da andere zweite Fremdsprachen weitaus mehr Sinn.
dewo schrieb am 15.02.2008 11:47
Nun, wie auch immer
Wieder ein koestlicher Text *daumenhoch&:D*
Zitat:
Das Schlimme hieran ist, daß sich die "deutsche Intelligentia" weitgehend nicht in der Lage sieht, die eigene Gesellschaftsordnung angemessen zu verteidigen und eindeutig zur hiesigen Lebensgrundlage zu erklären, der sich (uneingeschränkt) jeder anzupassen hat, der hier auf die Dauer leben möchte, allemal, wenn er zudem auch noch die Staatsbürgerschaft erwerben möchte.
Es ist aber auch schon problematisch fuer "Eingeborene", diese "Leitkultur" zu definieren und zu leben.
Zitat:
Türkisch als zweite Fremdsprache an Schulen zu lehren - als Angebot auch für Deutsche.
Damit man die Beleidigungen besser versteht!?
Zitat:
Aber das Beste kommt ja noch:
Zitat:
Die doppelte Staatsbürgerschaft hält die SPD-Integrationsbeauftragte ebenfalls für einen wichtigen Baustein. Damit würden die Wurzeln anerkannt, aber auch ein Bekenntnis zum deutschen Staat und seiner Verfassung abgelegt.
Diese dämlich-abgehobene Logik eines durchgeknallten Multi-Kulti-Hirns läßt einen, wenn man sich weiterhin einer halbwegs zivilisierten Wortwahl befleißigen möchte, ziemlich sprachlos zurück.
Kann ich nur unterstreichen. Dachte, dieser Doppelte-StaBue-Quatsch sei seit Jahren gestorben... falsch gedacht
Spock schrieb am 15.02.2008 12:21
Was die Integrationsbeauftragte leider übersieht (und ihr ein Armutszeugnis ausstellt):
Das übersieht die nicht, Mr. Spock, das weiß die ganz genau, aber das unterschlägt sie sehr bewußt (was ihr demnach kein Armuts- sondern vielmehr ein Schlechtigkeitszeugnis ausstellt), weil sie nämlich eine "Hidden Agenda" verfolgt: Wenn die 2 Millionen Türken oder Deutsch-Türken in Deutschland nicht willens oder in der Lage sind, Deutsch zu lernen, dann muß man eben möglichst viele der 80 Millionen Deutsche dahin kriegen, Türkisch zu lernen, damit möglichst viele von den 2 Millionen sich in Deutschland integriert fühlen können (wenn sie's denn wollen, was ja noch gar nicht raus ist).
Sorum wird bei der'n Schuh draus, und dafür gehört sie doch im Prinzip mit der nächsten besten Zaunlatte durchs Dorf geprügelt, oder?
Die SPD-Integrationsbeauftragte Ute Vogt regt an, Türkisch als zweite Fremdsprache an Schulen zu lehren - als Angebot auch für Deutsche.
(...)
"Warum wird die Zweisprachigkeit mit Englisch und Französisch als wichtige Qualifikation gefördert, Türkisch aber nicht?" ... "Die türkische Wirtschaft verzeichnet Zuwächse, die Türkei wird in absehbarer Zeit ein noch wichtigerer Handelspartner sein, da können auch deutsche Schüler von Türkischkenntnissen profitieren."
Die gleiche Überlegung gilt für Spanisch, Russisch oder Mandarin, wirklich bedeutenden Sprachen im globalen Sprachenkonzert. Aber ausgerechnet Türkisch? Erwartet Frau Vogt, daß das Handelsvolumen zwischen Deutschland und der Türkei mittel- oder langfristig das mit den französisch-, spanisch-, russisch- oder chinesisch-sprechenden Völkern übertrifft, oder hat sie dabei doch nur den miesen Hintergedanken, daß es der Integration ostanatolischer Bauern in Deutschland förderlicher ist, wenn sich die Deutschen um die Beherrschung deren Sprache bemühen als umgekehrt? Wie borniert (oder blöde) muß man eigentlich sein, um solche Scheißhausparolen in die Welt zu setzen?
So hat sich der türkische Ministerpräsident Erdogan nicht erst bei diesem Besuch dafür eingesetzt, dass seine Landsleute Deutsch lernen und sich hier integrieren sollen.
Er arbeitet nicht gegen uns.
Er hat gemeint, dass man nicht gezwungen werden dürfe, seine Kultur und Identität aufzugeben.
Damit hat er völlig recht.
Wir treten auch für den Schutz von kulturellen Minderheiten ein.
So unser Innenminister
Kann es sein, dass Sie Probleme mit "minderwertigen" Minderheiten haben?
Kann es sein, dass Sie Probleme mit "minderwertigen" Minderheiten haben?
Ja, habe ich.
Nämlich dann, wenn diese "minderwertigen Minderheiten" - das ist Ihre Beschreibung jenes weistestgehend ungebildeten Anteils der zugewanderten Bevölkerung, nicht der meine, damit wir uns da gleich richtig verstehen - sich anschicken, sich einer (noch) weitgehend gebildeten Mehrheit eines mit ihrer rückständigen Ideologie unvereinbaren Gesellschaftssystems, ihre hahnebüchenen Weltvorstellungen aufzuzwingen versucht.
Merke: Nicht alle Mohammedaner sind Terroristen, aber (fast) alle Terrroristen sind Mohammedaner. Wenn Sie sich das bei dieser Gelegenheit mal wieder ins Gedächtnis rufen wollen.
Und noch ein Übriges: Die Claqueure dieser Terroristen sind in aller Regel ungebildete Mohammedaner, die von den sogenannten "Intellektuellen" dieser verbrecherischen, als Religion verbrämten Ideologie angestiftet werden. Ich erinnere nur an die gegenwärtig erneute Auseinandersetzung mit den Mohammed-Karrikaturen. Einiger harmloser Bildchen wegen brennen Häuser und werden Menschen umgebracht.
Minderwertig also? - Im Hinblick auf die (ehemals weitestgehend anerkannten) gesellschaftlichen Werte unserer christlich-abendländischen Kultur und Gesellschaftsordnung könnte man doch durchaus zu dieser Überzeugung kommen. Oder nicht?