Anonymer User schrieb am 01.06.2008 22:31
Und wie passt das jetzt damit zusammen, dass es auf europaischen Flughäfen schon sehr lange Sicherheitskontrollen in vernünftigem Umfang gegeben hat, während die ach so pragmatischen Amies einer solchen Attacke auch dank der nicht vorhandenen Sicherheitskontrollen zum Opfer gefallen sind ? Da scheint mir die Einschätzung der Europäer doch etwas richtiger gelegen zu haben.
Die wesentliche Sicherheitslücke, ohne die es 9/11 nicht gegeben hätte, war der unversperrte Zugang zu den Flugzeug-Cockpits. Und das war bei deutschen Fluggesellschaften nicht anders. Und was die Qualität der deutschen Sicherheitskontrollen angeht, darüber gab es in der Vergangenheit immer wieder von Printmedien initiierte Tests. Nach meiner Erinnerung kamen dabei die deutschen Kontrolleure gar nicht so gut weg.
Zitat:
Man mag ja über die deutsch Angst lächeln, aber wir haben weniger Verkehrstote, weniger Mordopfer und weniger Terroropfer zu beklagen als die Amies. Irgendwas scheinen wir also besser zu machen.
Nur, dass das beschriebene Phänomen 'German Angst' mit den Maßnahmen zur Verkehrssicherheit und Schutz vor Verbrechen ziemlich wenig zu tun hat. Zudem stammt der Begriff aus einer Zeit vor 9/11.
Zitat:
Naja, und die Amies rennen halt zweimal dieWoche in die Kirche. Eine seeehr pragmatische Methode mit Angst umzugehen.
Das ist nun wirklich Stuss: Dass Leute wegen Angst in die Kirche gehen. Der Kirchgang ist dort, wo er noch Gemeinde-weit praktiziert wird, ein soziales Ereignis, vom Sehen und gesehen Werden bis zum Treff nach der Kirche.
Also, und das wäre auch mein Kommentar zu dem Parallelfaden "Die Amerikaner wollen...", grundsätzlich hat ja jeder das Recht so zu leben wie er will und er kann auch gern stolz sein auf sein Land und es besser finden als andere. Nur ständig einzelne Vergleiche zu ziehen und daran die eigene Überlegenheit festzumachen ist ziemlich doof. Die Amis mögen etwas weniger, die Deutschen etwas mehr staatsgläubig sein. Das hat vielleicht mit der Geschichte zu tun und ist absolut in Ordnung für beide. Wer das ander will kann ja umziehen, wie Rocky oder der Igel (schade, haben wir nicht anderslaufende Beispiele).
DP schrieb am 02.06.2008 09:21
Also, und das wäre auch mein Kommentar zu dem Parallelfaden "Die Amerikaner wollen...", grundsätzlich hat ja jeder das Recht so zu leben wie er will und er kann auch gern stolz sein auf sein Land und es besser finden als andere. Nur ständig einzelne Vergleiche zu ziehen und daran die eigene Überlegenheit festzumachen ist ziemlich doof. Die Amis mögen etwas weniger, die Deutschen etwas mehr staatsgläubig sein. Das hat vielleicht mit der Geschichte zu tun und ist absolut in Ordnung für beide. Wer das ander will kann ja umziehen, wie Rocky oder der Igel (schade, haben wir nicht anderslaufende Beispiele).
Anonymer User schrieb am 28.05.2008 06:23
Wer kontrollieren will, hat Angst vor dem unkontrollierten Zustand - ganz einfach
Hamster, das ist ein bisschen anders.
Nein, denn...
Zitat:
In diesem Sinne halt man auf der Interstate sichere Geschwindigkeiten ein, setzt sich ab von einem Auto, das einen Idiot als Fahrer anzeigt, man geht nicht waehrend eines Gewitters in's Wasser, versucht sich nicht als Blitzableiter auif 4000 Meter Hoehe, alles Dinge, mit denen ich meine Risiken niedrig halte.
...du minimierst diese Risiken (Kontrolle) aus Angst vor einem Eintreffen dieser Umstaende, Schaeden, etc.
Und es ist fuer diese Feststellung auch egal, ob Furcht oder Angst oder schlicht und einfach Schiss - und somit ist es auch albern, wenn Leute wie der Igel nach Kontrollen schreien aber nicht zugeben wollen, dass sie die haben wollen, weil sie Schiss haben.
Zitat:
marktwirtschaftliche organisierte Security an Airports
Das ginge wohl nur, wenn es keinerlei staatlichen Zwang zu Kontrollen gaebe UND die Branche selbst entscheiden koennte, ob sie ihre Flieger kontrolliert UND wenn der Kunde jederzeit entscheiden koennte, ob er fuer den Kram extra Geld ausgeben will.
Lexx schrieb am 01.06.2008 19:24
Werhamster: "Der Begriff Angst grenzt sich von der Furcht dadurch ab, dass sich Furcht meist auf eine reale Bedrohung bezieht (gerichtete Angst), Angst ist dagegen meist ein ungerichteter Gefühlszustand. Im Deutschen werden "Angst" und "Furcht" allerdings oft synonym verwendet, obwohl es z.B. statt "Angst vor dem Fliegen" eigentlich "Furcht vor dem Fliegen" heißen müsste"
(Wikipedia)
Wo ist denn die reale Bedrohung bei den Leuten mit Flugangst?
Und was ist mit der Unterscheidung gemeint: Sieht man den Saebelzahn, hat man Furcht - sieht man ihn noch nicht, hat man Angst?!
Und wenn man Angst hat, ist man idR vorsichtig(er) - ist das schlimm?
Ich weiss irgendwie nicht, was genau du sagen willst...
Und wozu ist besonders im Fall Schiss-Igel der Unterschied zwischen Furcht und Angst relevant? Er hat halt Schiss und wills nicht zugeben...
(Und nach deiner Ansicht hat der Igel eben doch Angst, weil es ohne sichtbare Terroristen oder auch nur einen Planungsverdacht auch keine reale Bedrohung gibt ;))
Und wozu ist besonders im Fall Schiss-Igel der Unterschied zwischen Furcht und Angst relevant? Er hat halt Schiss und wills nicht zugeben...
(Und nach deiner Ansicht hat der Igel eben doch Angst, weil es ohne sichtbare Terroristen oder auch nur einen Planungsverdacht auch keine reale Bedrohung gibt ;))
wh
Webster Unabridged Dictionary 2001:
angst : a feeling of dread, anxiety, or anguish.
fear: a distressing emotion aroused by impending danger, evil, pain, ..... the feeling or condition of being afraid.
Werhamster:
Vielleicht wäre der Text eindeutiger gewesen, wenn da statt "real" "konkret" stünde. Für mein Verständnis ist Angst ein genereller Gefühlzustand, der mehr oder weniger unkontrolliert ist - die Vorstufe von Panik. Anschaulich wäre es etwa das, was ein kleines Kind im dunklen Wald fühlt.
Furcht dagegen ist eine auf ein konkretes Objekt (das ist Abstrakt zu verstehen) bezogene Emotion. Das anschauliche Beispiel ist hier, die Furcht vor einem Autounfall, oder einem Flugzeugabsturz.
Für mich ist Furcht ein veraltetes, zuweilen romantisierendes, in der Literatur gern verwendetes Wort. Angst hingegen ist das Wort, das wir benutzen in der Alltagssprache, egal, ob ein Monster direkt vor uns steht oder ob wir nur ahnen, dass es fast überall Spinnen gibt. Wer einen Weberknecht direkt vor seiner Nase nicht anfassen kann, der hat Angst vor Spinnen, keine Furcht vor Spinnen.
Soweit die Semantik, jetzt zu meinem Unwissen: "German Fear" ist mir schon mehrfach über den Weg gelaufen, und mir bleibt nichts als zu gestehen, dass ich diese Wortwahl nie durchschaut habe. Genau einmal habe ich bei diesem Begriff nachgehakt, und als Antwort kam irgendwas von der Taktik in WW II (von einem Engländer aus Manchester). Woraufhin ich abgeschaltet habe.
Nun zu den Unterschieden zwischen "den Amis" und "den Deutschen": In beiden Gesellschaften werden enorme individuelle Unterschiede zugelassen, und zwar größere individuelle Unterschiede als zwischen "dem Durchschnitts-Ami" und "dem Durchschnitts-Deutschen". Wo aber der Unterschied zwischen zwei Individuen mit großer Wahrscheinlichkeit größer ist als der Unterschied zwischen zwei Durchschnitten, da lasse ich mich auf alle Fälle auf das Individuum ein. Der Durchschnitts-XXX kann hier nur als theoretische Größe dienen, wenn überhaupt.
Immerhin kann ich verstehen, weshalb die Amis vergleichsweise stolz sind auf ihre individuellen Unterschiede, denn natürlich sind diese größer als bei uns. Schon aus rein geographischen Gründen muss jemand aus den Panhandle ein anderer Mensch sein als jemand aus den Küstenstädten. Eine Superiorität entsteht daraus aber sicher nicht.
Gänzlich anders sieht das aus, wenn jemand aus einem anderen Kulturkreis kommt. So habe ich keine Vorstellung von einem Iraner, weder als Durchschnitt noch als Individuum.
Lexx schrieb am 02.06.2008 22:55
Werhamster:
Vielleicht wäre der Text eindeutiger gewesen, wenn da statt "real" "konkret" stünde. Für mein Verständnis ist Angst ein genereller Gefühlzustand, der mehr oder weniger unkontrolliert ist - die Vorstufe von Panik. Anschaulich wäre es etwa das, was ein kleines Kind im dunklen Wald fühlt.
Furcht dagegen ist eine auf ein konkretes Objekt (das ist Abstrakt zu verstehen) bezogene Emotion. Das anschauliche Beispiel ist hier, die Furcht vor einem Autounfall, oder einem Flugzeugabsturz.
Furcht ist auch unkontrolliert - wenn man sie kontrollieren kann, wird man furchtlos.
Und Aengste sind auch selten generelle Zustaende, sondern beziehen sich schon sehr direkt auf konkrete (und nicht immer nur abstrakte) Objekte.
Und Schiss ist Schiss - und wer deshalb kontrollieren will, solls halt zugeben und gut ist.
Schlimm ist es erst, wenn Angst/Furcht zur Phobie wird oder Kontrollen zu Kontrollzwaengen/Zwangserkrankungen.
Lexx schrieb am 02.06.2008 22:55
Werhamster:
Vielleicht wäre der Text eindeutiger gewesen, wenn da statt "real" "konkret" stünde. Für mein Verständnis ist Angst ein genereller Gefühlzustand, der mehr oder weniger unkontrolliert ist - die Vorstufe von Panik. Anschaulich wäre es etwa das, was ein kleines Kind im dunklen Wald fühlt.
Furcht dagegen ist eine auf ein konkretes Objekt (das ist Abstrakt zu verstehen) bezogene Emotion. Das anschauliche Beispiel ist hier, die Furcht vor einem Autounfall, oder einem Flugzeugabsturz.
Furcht ist auch unkontrolliert - wenn man sie kontrollieren kann, wird man furchtlos.
Und Aengste sind auch selten generelle Zustaende, sondern beziehen sich schon sehr direkt auf konkrete (und nicht immer nur abstrakte) Objekte.
Und Schiss ist Schiss - und wer deshalb kontrollieren will, solls halt zugeben und gut ist.
Schlimm ist es erst, wenn Angst/Furcht zur Phobie wird oder Kontrollen zu Kontrollzwaengen/Zwangserkrankungen.
wh
nochmal, das du den unterschied zwischen angst und vorsicht nicht kapierst ist mir klar.
deine phobie ist hier wohl auch jedem klar, du solltest dich ph nennen, wuerde viel besser zu dir passen.
wh schrieb am 03.06.2008 06:24
Und Schiss ist Schiss - und wer deshalb kontrollieren will, solls halt zugeben und gut ist.
Schlimm ist es erst, wenn Angst/Furcht zur Phobie wird oder Kontrollen zu Kontrollzwaengen/Zwangserkrankungen.
nochmal, das du den unterschied zwischen angst und vorsicht nicht kapierst ist mir klar.
Man ist vorsichtig, weil man Schiss hat.
Und dazu s.o.
Furcht ist auch unkontrolliert - wenn man sie kontrollieren kann, wird man furchtlos.
Und Aengste sind auch selten generelle Zustaende, sondern beziehen sich schon sehr direkt auf konkrete (und nicht immer nur abstrakte) Objekte.
Und Schiss ist Schiss - und wer deshalb kontrollieren will, solls halt zugeben und gut ist.
Schlimm ist es erst, wenn Angst/Furcht zur Phobie wird oder Kontrollen zu Kontrollzwaengen/Zwangserkrankungen.
wh
Man kann Furcht "kontrollieren", indem man z.B. Beruhigungsmittel vor einem Flug schluckt.
Furchtlos ist man damit aber nicht.
Angst und Furcht werden in Deutschland umgangssprachlich synonym verwandt.
"Angst und Furcht werden in Deutschland umgangssprachlich synonym verwandt."
Was ja nicht heißt, dass sie auch dasselbe bedeuten. Als Analogon hat die sogenannte Atomkraft eigentlich nichts mit den Atomen zu schaffen, die interressiert nur ihre Kerne.