Werhamster:
Wenn der Mensch weiß, was "richtig" bzw. "gut" und "falsch" bzw. "schlecht" ist, dann ist er moralisch bereits schuldfähig. Wenn ein Versicherungsverkäufer Versicherungen verkauft, auch wenn sie für den Kunden ungeeignet sind und sowieso in Kürze wieder gekündigt werden, und ihm das egal ist - hauptsache er bekommt seine Provision - dann ist er schuldfähig und in dem Fall auch schuldig. Wenn eine Rating-Agentur "AAA" wertet, obwohl sie weiß, dass sie das Objekt garnicht ausreichend prüfen konnte, dann kann man ihr das mit Recht vorwerfen.
Und auch, wenn die jeweilige Person es hätte wissen müssen, obwohl sie es nicht wusste, ist ihr moralisch was vorzuwerfen.
Wie schon gesagt:
Nur weil es alle machen, ist man selbst nicht von der Verantwortung befreit, das eigene Tun zu hinterfragen. Es mag ein Grund sein, den jeweiligen Personen nicht die volle Schuld zuzusprechen, wenn es die anderen auch gemacht haben. Aber schuldlos sind sie dadurch noch lange nicht - und die Kritik durch alle Parteien bis zum Bundespräsidentent in meinen Augen nach wie vor gerechtfertigt.
Lexx schrieb am 25.11.2008 15:15
Wenn ein Versicherungsverkäufer Versicherungen verkauft, auch wenn sie für den Kunden ungeeignet sind und sowieso in Kürze wieder gekündigt werden, und ihm das egal ist - hauptsache er bekommt seine Provision
Hä? Der kriegt höchstens ein Tritt in den Arsch, aber keine Provision.
FW:
Ja, HEUTE nicht mehr. Aber soweit ich mich an die Ausführungen hier erinnere wurden die Provisionen irgendwann an eine fünf-Jahres-Frist geknüpft gerade WEIL die Vertreter vorher so gehandelt haben wie beschrieben.
Lexx schrieb am 25.11.2008 15:15
> Wenn der Mensch weiß, was "richtig" bzw. "gut" und "falsch" bzw. "schlecht" ist, dann ist er moralisch bereits schuldfähig.
Du weiszt aber, dass dies Definitionssache ist und was du fuer gut, richtig, etc. empfindest, muss nicht fuer deine Mitmenschen gelten.
> Wenn ein Versicherungsverkäufer Versicherungen verkauft, auch wenn sie für den Kunden ungeeignet sind und sowieso in Kürze wieder gekündigt werden, und ihm das egal ist - hauptsache er bekommt seine Provision - dann ist er schuldfähig und in dem Fall auch schuldig.
Da kommt es drauf an, was du genau meinst. Hat er Kunden beschissen, um Provision zu kassieren? Dann mag das moralisch verwerflich sein. Vielleicht sogar gesetzlich verboten.
Geht es aber darum, dass es ihm provisionstechnisch wurscht sein kann, ob der Kunde das Produkt behaelt oder nicht, dann ist allenfalls seine Firma selbst schuldig, wenn sie sich mit einer solchen Methode ins Knie schieszt.
> Wenn eine Rating-Agentur "AAA" wertet, obwohl sie weiß, dass sie das Objekt garnicht ausreichend prüfen konnte, dann kann man ihr das mit Recht vorwerfen.
Ist das denn - so - absolut verboten?
Entspricht es denn nicht dem Zeitgeist bzw. den (systembedingten) Umstaenden?
> Und auch, wenn die jeweilige Person es hätte wissen müssen, obwohl sie es nicht wusste, ist ihr moralisch was vorzuwerfen.
Etwas nicht zu wissen, ist unmoralisch?!? Dem kann ich nicht so ganz folgen...
> Wie schon gesagt: Nur weil es alle machen, ist man selbst nicht von der Verantwortung befreit, das eigene Tun zu hinterfragen. Es mag ein Grund sein, den jeweiligen Personen nicht die volle Schuld zuzusprechen, wenn es die anderen auch gemacht haben. Aber schuldlos sind sie dadurch noch lange nicht - und die Kritik durch alle Parteien bis zum Bundespräsidentent in meinen Augen nach wie vor gerechtfertigt.
Es geht doch nicht darum, ob einer etwas macht, weil es ein paar andere vormachten, sondern um eine ganze Schicht, Szene, ein System o.ae. in dem ein bestimmtes Agieren und bestimmte Einstellungen dazu nicht nur begrueszt wird, sondern gefordert - und das nicht nur im Inneren, sondern auch von externen Betrachtern.
Und wer vorher beklatscht, dass sich Haie wie Haie benehmen, sollte hinterher mit seiner Kritik vorsichtig sein, um nicht als Heuchler dazustehen - das gilt auch und besonders fuer Parteien und Bundespraeser.
Lexx schrieb am 25.11.2008 23:38
FW:
Ja, HEUTE nicht mehr. Aber soweit ich mich an die Ausführungen hier erinnere wurden die Provisionen irgendwann an eine fünf-Jahres-Frist geknüpft gerade WEIL die Vertreter vorher so gehandelt haben wie beschrieben.
Selbstverständlich werden und wurden schon immer Verkäufer von Haustürgeschäften an ihrer Kündigungsquote gemessen und bezahlt.
"Selbstverständlich werden und wurden schon immer Verkäufer von Haustürgeschäften an ihrer Kündigungsquote gemessen und bezahlt."
Das mag ja grundsätzlich richtig sein, da es hier aber um Versicherungsvertreter ging, ist es in dem Fall sachlich falsch.
Die hohen Verluste für die Kunden bei vorzeitiger Kündigung einer Lebensversicherung entstanden ja gerade deswegen, weil der Versicherungsvertreter sein Geld in jedem Fall bekam.
"Die hohen Verluste für die Kunden bei vorzeitiger Kündigung einer Lebensversicherung entstanden ja gerade deswegen, weil der Versicherungsvertreter sein Geld in jedem Fall bekam. "
Das ist nur die halbe Wahrheit.
Die hohen Verluste in den Anfangsjahren einer LV entstanden dadurch, weil sämtliche Kosten der LV (und da ist die Provision des Vertreters nur ein Teil davon, der logistische Teil eines Neuvertrags ist auch ordentlich kostentreibend) zuerst dem Vertrag, verteilt über 5 (???) Jahre, entnommen wurden. Wenn ich mich recht erinnere heißt das Berechnungsverfahren "Zilmerung" und wurde zuerst bei den staatlich geförderten Verträgen nicht mehr verwendet.
"Die hohen Verluste in den Anfangsjahren einer LV entstanden dadurch, weil sämtliche Kosten der LV (und da ist die Provision des Vertreters nur ein Teil davon, der logistische Teil eines Neuvertrags ist auch ordentlich kostentreibend) zuerst dem Vertrag, verteilt über 5 (???) Jahre, entnommen wurden. Wenn ich mich recht erinnere heißt das Berechnungsverfahren "Zilmerung" und wurde zuerst bei den staatlich geförderten Verträgen nicht mehr verwendet. "
Das mit den fünf Jahren ist die aktuelle Variante NACH der Einführung der Riester Rente.
Früher wurde die Provision zuerst abgezogen. das wurde dann vom BVG gekippt, weil es die Kunden unangemessen benachteiligt.
kater_5 schrieb am 26.11.2008 19:19
"Selbstverständlich werden und wurden schon immer Verkäufer von Haustürgeschäften an ihrer Kündigungsquote gemessen und bezahlt."
Das mag ja grundsätzlich richtig sein, da es hier aber um Versicherungsvertreter ging, ist es in dem Fall sachlich falsch.
Die hohen Verluste für die Kunden bei vorzeitiger Kündigung einer Lebensversicherung entstanden ja gerade deswegen, weil der Versicherungsvertreter sein Geld in jedem Fall bekam.
Gruss
Kater
Ich meinte in erster Linie die rechtzeitige und somit kostenneutrale Kündigung vor Vertragsbeginn, in der Regel bis 2 Wochen nach Vertragsabschluss.
Anonymer User schrieb am 24.11.2008 09:09
Kodo schrieb am 22.11.2008 17:40
> Erzähl doch mal von Deinen tierischen Bedürfnissen, Deinem tierischen Verhalten und Deinen tierischen Eigenschaften. Interessiert.
Ich Tier unterscheide mich da nicht sehr von dir Tier. Schau in dich rein - dann hast du die Antwort.
wh
PS: Bist du sowas wie ein Kreationist o.ae. religioes angehaucht, oder warum scheinst du Probleme damit zu haben, das Tier Mensch als Tier zu bezeichnen?
Tiere sind Tiere und Menschen sind Menschen.
Gibt es tierische Komponisten wie Mozart oder Bach?
Gibt es tierische Nationalsozialisten?
Gibt es tierische Ärzte?
Gibt es tierische Autobauer oder Bankster?
> Tiere sind Tiere und Menschen sind Menschen.
> Gibt es tierische Komponisten wie Mozart oder Bach?
> Gibt es tierische Nationalsozialisten?
> Gibt es tierische Ärzte?
> Gibt es tierische Autobauer oder Bankster?
Tier Maus unterscheidet sich auch von Tier Hund, ohne dass dadurch einer zum Nichttier wird.
Tier ist Tier - egal, ob nun Tier Termite klimatisierte Hochhaeuser baut oder Tier Mensch es macht.
Kuehe sind Tiere, Maeuse sind Tiere, Menschen sind Tiere.
Allenfalls manche Religionen und ihre Anhaenger machen da einen religioesen Unterschied. Deshalb ja meine Nachfrage.
Kodo:
Oder anders:
Auch wenn das Säugetier Mensch sich durch die einzigartige Fähigkeit zum hochkomplexen abstrakten Denken von allen anderen Säugetieren unterscheidet, bleibt es trotzdem ein Säugetier - mit nicht zu übersehenden Gemeinsamkeiten mit anderen seiner Gattung.
Auch ein Skorpion ist immernoch ein Spinnentier, obwohl er sich deutlich von dem, was man gemeinhin unter "Spinne" versteht, unterscheidet.
Lexx schrieb am 30.11.2008 20:10
Kodo:
Oder anders:
Auch wenn das Säugetier Mensch sich durch die einzigartige Fähigkeit zum hochkomplexen abstrakten Denken von allen anderen Säugetieren unterscheidet, bleibt es trotzdem ein Säugetier - mit nicht zu übersehenden Gemeinsamkeiten mit anderen seiner Gattung.
Auch ein Skorpion ist immernoch ein Spinnentier, obwohl er sich deutlich von dem, was man gemeinhin unter "Spinne" versteht, unterscheidet.
Ich saugte gerade an meiner Flasche Bier.
Nur Menschen haben ein Sebstbewusstsein; wahrscheinlich der wichtigste Unterschied.
Nur Menschen konnten sich wegen ihrer intellektuellen und kulurellen Entwicklungsfähigkeit zur Krone der Schöpfung (Kath. Kirche) entwickeln.
Nur Menschen können Wissen in die Zukunft transferieren.
Anonymer User schrieb am 30.11.2008 14:07
Kodo schrieb am 29.11.2008 15:08
> Tiere sind Tiere und Menschen sind Menschen.
> Gibt es tierische Komponisten wie Mozart oder Bach?
> Gibt es tierische Nationalsozialisten?
> Gibt es tierische Ärzte?
> Gibt es tierische Autobauer oder Bankster?
Tier Maus unterscheidet sich auch von Tier Hund, ohne dass dadurch einer zum Nichttier wird.
Tier ist Tier - egal, ob nun Tier Termite klimatisierte Hochhaeuser baut oder Tier Mensch es macht.
Kuehe sind Tiere, Maeuse sind Tiere, Menschen sind Tiere.
Allenfalls manche Religionen und ihre Anhaenger machen da einen religioesen Unterschied. Deshalb ja meine Nachfrage.