Bekanntermaßen ist der EU-Reformvertrag am irischen "No" gescheitert. Damals galt Irland noch als "der keltische Tiger", der wirtschaftlich gut dastand. Inzwischen ist die Finanzkrise ausgebrochen, und der ehemalige neoliberale Musterknabe Irland ist schwer am Rudern, um nicht das selbe Schicksal wie Island zu erleiden. Wie stehen angesichts der neuen Ausgangslage die Chancen, dass Irland der EU-Reform doch noch zustimmt?
Da hier niemand über detaillierte Informationen zu Irland verfügt, ist die Frage aus dem Stand kaum zu beantworten. Der Vergleich mit Island trägt sicher nicht. Oder dachtest du Insel ist Insel?
Wie stark schlägt die Finanzkrise auf die Realwirtschaft durch? z.B. auf die Arbeitsplätze. Trifft sie Irland schlimmer als andere EU-Länder?
Die Ablehnung der Verfassung kam ja nicht von der Regierung, sondern von der Mehrheit der Wähler. Wenn die nicht sonderlich unter der Krise leiden, sehe ich keinen Grund, die Einstellung zur Verfassung oder dem Nachfolgevertrag zu ändern. Und dann müsste dazu noch ein erkennbarer Zusammenhang zwischen Ablehnung der Verfassung und der Krise kommen oder zumindest die begründete Aussicht, dass eine Zustimmung zum Vertrag irgendetwas zur Lösung der Krise beiträgt.
Dass die Regierung möglicherweise auf Hilfe von aussen angewiesen ist, um dem Bankensektor zu helfen, dürfte den "kleinen Mann" kaum interessieren. Die Schieflage irischer Töchter von ausländischen Banken wie der Depfa aus Deutschland (HRE) geht die Iren sowieso nur in 2. Linie an. Solche Banken wird aus den Rettungspaketen der Sitzländer der Muttergesellschaften geholfen, in dem Fall also aus Deutschland.
FW
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:
20.12.2008 13:06
#3Irland kackt ab - neue Chance für EU-Verfassung?
Pseudo-Demokrat Pöttering übt Druck auf irische Bischöfe aus:
"Die EU macht Druck auf die irischen Bischöfe: Sie sollen sich hinter den EU-Vertrag von Lissabon stellen. Wenn in der Irischen Republik erneut über den Vertrag abgestimmt wird, dann könnte es dank der Rückendeckung durch die Kirche diesmal für ein Ja reichen – hofft die EU. EU-Parlamentspräsident Hans-Gert Pöttering war mit diesem Anliegen jetzt zu Gast bei einer Vollversammlung der irischen Bischofskonferenz. Dass die Iren bei einem ersten Referendum gegen den Vertrag von Lissabon gestimmt hatten, führen manche Politiker in Dublin auf mangelnde Abstimmungs-Empfehlungen der irischen Bischöfe zurück.