Nein, höchstens ein kleiner Teilerfolg, denn das Problem Hamas ist nur aufgeschoben. Wer da im Chefsessel der Israelis sitzt ist völlig unerheblich, solange nicht dieses Problem gelöst ist. Er oder sie hat dann einfach dafür 2-3 Jahre Zeit. Obama und die EU müssen weiter Teheran weichklopfen und die Palästinenser im Westjordanland unterstützen und die Gespräche über einen Palästinenserstaat mit allem drum und dran konkret weiter geführt werden, damit allen, vor allem den Palästinensern selbst, vor Augen geführt wird, was ihnen durch die Hamas entgeht. Ob das dann reicht werden wir dann sehen.
DP:
Nunja, ich sprach von Erfolg, nicht von einer nachhaltigen Lösung. Die hat es im Nahostkonflikt bisher nur ganz selten gegeben und dafür sind meist Friedensnobelpreise herausgesprungen, wie für den Frieden zwischen Israel und Ägypten.
Aber der jetzige Angriff hat sicher nicht das Ziel einer endgültigen Befriedung, sondern soll die Raketenangriffe stoppen. Und wenn dieses Ziel erreicht wird, dann war der Angriff aus israelischer Sicht ein Erfolg.
Link gelöscht.
Man muss ja nicht jede Hetze tolerieren.
/Mod.
"Nunja, 2-3 Jahre Ruhe wäre zusammen mit der Wiederwahl Baraks doch schon ein voller Erfolg, oder nicht?"
Mensch, jetzt lass ihn doch erstmal zeigen, dass er ein guter Präsident wird - seine Berater, und davon hängen alle Präsidenten ab, sind wohl eher den Falken zuzurechnen, zumindest was Außen- und Verteidigungspolitik betrifft.
Die Mehrheit leidet für die Spinner:
Laut einer Umfrage im Gaza-Streifen finden 60% der Palis es falsch, dass die Hamas die Waffenruhe nicht verlängert hat.
Möglicherweise ist der Angriff auf Gaza die Vorbereitung für etwas größeres, sprich: möglicherweise steht ein israelischer Angriff auf den Iran bevor.
Übrigens: hat man in den letzten Tagen etwas vom Messiahs gehört?
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
WRL007 schrieb am 28.12.2008 10:50
So traurig die Lage dort ist - die Hamas hat nach Auslaufen des Waffenstillstands damit begonnen, Raketen auf Israel abzuschiessen. Das ging ein paar Tage lang so, dann hat Israel ein Ultimatum gestellt und angekündigt, bei weiteren Raketen einen Gegenschlag zu starten.
Ich habe bei der Erziehung meiner Kinder gelernt, dass man auf Drohungen dann auch die angekündigten Sanktionen umsetzen muss (ich habe allerdings auch gelernt, die Drohungen so zu formulieren, dass es nicht zum "Abbruch der Beziehungen" kommen konnte. Außerdem verlief unser Familienleben - sieht man mal von ein paar pubertären Entgleisungen ab - sehr harmonisch, vielleicht auch wegen meiner Maxime).
Liest man den Artikel, so scheint die Hamas unbelehrbar zu sein - sie nehmen die Vernichtung des Gazastreifens billigend in Kauf. Wie will man mit solchen Leuten verhandeln? Ich fürchte, selbst meine (lernbehinderte) Tochter hatte mit 5 Jahren mehr Verstand als Ismael Hanijah, der Hamas-Chef im Gazastreifen....
Ach ja, wo kommen eigentlich die ganzen Raketen her da im Gazastreifen?
Gruß
WRL
Hamas sind lernbehindert?
Israelis handeln immer rational und vernünftig?
Meinst Du nicht, dass Deine Einschätzung ein wenig rassistisch ist?
Warum wurde mit der Hamas nicht verhandelt, nachdem sie in einer demokratischen Wahl in die Machtpositionen in Gaza kamen?
Warum wird Gaza von den Israelis seit Jahren von der Außenwelt abgeschnitten?
Lexx schrieb am 28.12.2008 13:52
Aber (...) die (...) Angriffe (...) werden die Lage in keiner Weise verbessern. Sie schaffen den Israelis jetzt womöglich Genugtuung
Nein und das genau ist doch der Unterschied. Der Abschuss der Kassam Raketen mag den Radikalen Genugtuung verschaffen (erreichen tun sie ja damit so gut wie nichts), die Auseinandersetzung mit den Israelis ist für sie keine Sache des Überlebens denn für die Versorgung sorgt ja die UNO nebst diverse NGOs.
Israel hingegen kämpft um die eigene Existenz, denn sie können ja den Dauerbeschuss auf das eigene Territorium ja schlecht hinnehmen.
Hä?
Israel kämpft um seine Existenz?
Wer bekämpft denn mit was ernsthaft Israels Existenz?
Kassams bringen nach Deiner Meinung so gut wie nichts.
DP schrieb am 29.12.2008 10:56
Interessant hier übrigens auch, dass nicht nur Ägypten die palästinensischen Terroristen im Gaza Streifen verurteilen, auch die Fatah Palästinenser selbst richten sich verbal auf der Seite Israels ein.
Tatsächlich ist wohl mittlerweile genau das passiert, wofür die EU lange Zeit eingetreten ist; friedliche Koexistenz (in diesem Falle Westjordanland) fördert neben derselben eben auch das Wohlergehen der Palästinenser. In den Tagesthemen mutmasste man gestern, dass die einseitige Verurteilung der Hamas dem palästinensischen Präsidenten Abbas politisch den Kopf kosten wird. Das glaube ich aber nicht. Abbas spricht nur das aus was sich die übergrosse Mehrheit der Palästinenser wünscht; ein Ende der sinnlosen Sticheleien aus dem Gaza und ein langfristiges Abkommen über eine friedliche Zukunft.
Das ägyptische System ist despotisch und undemokratisch.
Es herrscht eine Familie.
Die Hamas haben ihre Entsprechung in den muslimischen Bruderschaften Ägyptens.
Wobei allerdings fraglich ist, ob die Moslembruderschaft in Ägypten ähnlich agieren würde, wie Hamas.
Man weiß es nicht, weil demokratische Wahlen in Ägypten nicht zugelassen werden.
Man weiß aber, dass die Moslembruderschaft in Ägypten stärkste Partei wäre, wenn es freie Wahlen geben würde.
Es gibt keine friedliche Koexistenz im Westjordanland.
Die israelischen Siedler sind alles andere als friedlich.
Hamas hat alle mafiösen Familien, die eng mit der Fatah verbunden waren, in Gaza hinter Gitter gebracht oder sonstwie lahmgelegt.
Die Israelis haben (zumindest in der überwiegenden Mehrheit) von Anfang an eine friedliche Koexistenz mit den Palästinensern gesucht. Ein großer teil des Siedlungslandes war entweder rechtmäßig gekauft worden oder es war weitgehend unbebautes Land, das nicht in Privatbesitz war.
Alle israelischen Regierungen (soweit ich mich erinnern kann) hätten liebend gerne einen palästinensischen Staat als Partner gehabt, aber es waren die Palästinenser, die dies verhindert haben.
Gruß
WRL
Die Israelis haben von Anfang an, die Palästinenser vertrieben, Du Eumel.
In Jordanien leben Millionen palästinensische Flüchtlinge.
Die Siedler haben rechtswidrig palästinensisches Gebiet mit Gewalt und Unterstützung duch die israelische Armee besetzt. Ziel auch hier, die Vertreibung der Palästinenser.
Wenn eine israelische Regierung liebend gern einen palästinensischen Staat gehabt hätte, gäbe es schon längst einen.
Deine Behauptung, die Palästinenser wollten keinen palästinensischen Staat, ist durch nichts zu begründen.
Ein schlechter Witz ist es auf jeden Fall.
Allerdings: Obamas Stagschef ist der zionistische Hardliner Rahm Emanuell, dessen Vater Mitglied der zionistischen Terrorgruppe war, die für den Bombenanschlag auf das King David-Hotel verantwortlich ist. Allzuviel Israelkritisches darf man von Obama also nicht erwarten.
„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Aber Tatsache ist, dass sich Obama bisher nicht zu dem Gaza-Konflikt geäussert hat. Auch seine bisherigen Äusserungen zum Nahost-Konflikt insgesamt sind eher widersprüchlich bis nichtssagend. Allein die Personalien Emanuel und Hillary Clinton werden als pro-Israel Entscheidungen interpretiert.
Letztlich wird sich so sehr viel nicht ändern. Die USA bleiben auch unter Obama die Garantie- und Schutzmacht Israels. Die Frage ist nur, ob er den Israelis die Zügel enger anlegt als Bush oder nicht.
FW:
Obama kann sich im Moment mit jeder Äußerung in dieser Richtung eigentlich nur die Finger verbrennen. Verpasst er Israel einen Dämpfer, wittert die Hamas womöglich Morgenluft ("Das Herrchen pfeift die Hunde zurück"). Stärkt er Israel den Rücken, zieht er sich den Unmut der Arabischen Welt und auch vieler westlicher Staaten zu.
Daher ist es schon ganz klug, diese Sache dem noch-Präsidenten Bush zu überlassen und sich eher auf die drängenden innenpolitischen Dinge zu konzentrieren.
Daher ist es schon ganz klug, diese Sache dem noch-Präsidenten Bush zu überlassen und sich eher auf die drängenden innenpolitischen Dinge zu konzentrieren.
Das birgt aber das Risiko, dass Bush, der eigentlich eine lame duck sein sollte, noch wesentliche Entscheidungen trifft, die Obama nicht ins Konzept passen (so er eines haben sollte).
Und dass Bush nur noch nach interner Abstimmung mit Obama handelt, kann ich nicht glauben. So eng ist die Freundschaft nun auch wieder nicht.