"In diesem Satz steckt mehr Wahrheit als man auf den ersten Blick vielleicht sieht."
Na, dann schau Dir mal eine Karte über diese Gegend in eurer Bibel zu Hause an, am besten die aus der Zeit des Alten Testaments.
Oder anders gefragt - wie weit soll man da zurückgehen wenns um die Nickligkeiten in der Gegend geht?
Schau Dir auch mal die Karte von Deutschland in den Grenzen von 1937 an, also vor der Annektion Tschechiens und des "Anschlusses" von Österreich. Da gibt es eine Reihe von Gegenden, die mal deutsch waren (und zwar schon ziemlich lange) - wird da auch noch geschossen, weil sie "dauerbesetzt" sind?
Die Gründung des Staates Israel folgte einem Beschluss der Vereinten Nationen - einer Organisation, die alle Staaten in der Gegend da unten anerkannt und deren Regeln sie sich unterworfen haben. Das Gerede von "Dauerbesetzt" ist schlicht Schwachsinn - es leben auf dem Staatsgebiet von Israel ein höherer Prozentsatz an Menschen arabischer Abstammung als Ausländer in Deutschland leben. Es ist kein Besatzungsproblem, das da unten besteht, es ist ein Problem der Nicht-Akzeptanz von UN-Beschlüssen. Im Übrigen gab es auch im heutigen Israel seit vielen hundert Jahren einen erklecklichen Anteil Israelis - lange vor 1948.
Das ist jetzt keine Verteidigungsrede für israelische Überreaktionen - aber auf welches Recht und welche Entscheidungen will man sich denn berufen?
WRL:
►"wie weit soll man da zurückgehen wenns um die Nickligkeiten in der Gegend geht? "◄
Man muss genau soweit zurückgehen, wie die aktuelle Generation der Palästinenser und vielleicht ihre Vorgängergeneration sich erinnern kann.
Dann sieht man, dass in dieser Zeit die Israelis als Besatzer wahrgenommen wurden und es teilweise sogar waren und noch sind. Die Vernichtung Israels war vielleicht im Sechstagekrieg oder im Yom-Kippur-Krieg realistisch. Seitdem dürfte die Mehrheit der (nachdenkenden) Palästinsenser die Existenz Israels zumindest als unabwendbar akzeptiert haben.
Dass Angriffe oder Attentate auf Israelis immer(!) etwa zehnfach vergolten wurden, festigt dann das Bild des brutalen Besatzers. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass viele der schikanierten Bewohner das Gaza-Streifens nur allzu empfänglich für die Werbung der Hamas sind.
(n.b: Ich schreibe das aus Sicht der Palästinenser, ohne Anspruch auf Ausgewogenheit).
DP:
►"auch die Fatah Palästinenser selbst richten sich verbal auf der Seite Israels ein."◄
"Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas forderte die internationale Gemeinschaft auf, die Gewalt zu beenden, und kündigte Gespräche seiner Fatah mit der Hamas an."¹
"Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verurteilte die israelischen Luftangriffe. "Der Präsident fordert die israelische Regierung auf, diese Aggression sofort zu beenden. Die internationale Gemeinschaft wird aufgefordert, sofort einzuschreiten", sagte der Sprecher von Abbas, Nabil Abu Rudeinah, in Ramallah."²
Originalton Lexx: "Man muss genau soweit zurückgehen, wie die aktuelle Generation der Palästinenser und vielleicht ihre Vorgängergeneration sich erinnern kann.
Dann sieht man, dass in dieser Zeit die Israelis als Besatzer wahrgenommen wurden und es teilweise sogar waren und noch sind."
Meine Güte, die armen, armen Palästinenser! Seit mehr als einem halben Jahrhundert gefallen sie sich in der Pose der Flüchtenden, Vertriebenen und Geschundenen, die alles Unrecht der Welt auf sich vereinigt sehen. Hätten Ostpreußen und Schlesier das in Deutschland genauso gehalten, befänden wir uns heute noch im Krieg der Vertriebenen mit den Polen. Allerdings ist man hier zu einer Akzeptanz der Gegebenheiten gelangt, während dort nach wie vor herumgebombt wird.
Wir wollen doch aber mal die Tatsache nicht aus den Augen verlieren, daß - beispielsweise - die israelische Besetzung der Westbank eine Folge der arabischen - notabene palästinensischen - Aggression war, nicht deren Anlaß. Wenn also nun die Israelis den Gazastreifen plattmachen (hoffentlich tun sie's endlich und zwar gründlich), dann ist das wiederum nur eine Folge fortgesetzter Aggression der fanatisierten paläsinensischen Mohammedaner, die sich mit den Realitäten partout nicht abfinden wollen. Der Staat Israel ist in den vierziger Jahren per UNO-Dekret gegründet worden. Das ist ein seit mehr als fünfzig Jahren existierendes Faktum. Wie wäre es, wenn die Palästinenser, samt ihren arabisch-mohammedanischen, scharfmacherischen Berufsflüchtlingen und -(Quasi-)Unterdrückten, sich langsam damit abfinden und Wege zu einer friedlichen Ko-Existenz anstreben würden? - Sie zeigen sich hingegen uneinsichtig. Also kriegen sie, was sie verdienen.
dewo:
Das nota bene war schon angebracht, daher kommt von mir kein Widerspruch.
Außer in einer Sache: Die deutschen Vertriebenen haben ihre Heimat verloren, aber ihr Heimatland gibt es noch. Die Palästinenser haben dagegen nichtmal das und ich bin mir sicher mit einem Staat Palästina würde die Sache um einiges friedlicher aussehen.
Das sieht man m.E. schon an einem Vergleich zwischen Gaza und Westbank. Die einen haben neriesenlange Grenzn zu Jordanien, die nicht kontrolliert wird, eine riesenlange Grenze zu Israel, die genug Ziele bietet, sogar Siedlungen im eigenen Land und Autonomie.
Rakten schießen tun aber die anderen. Diejenigen, die von Hilfslieferungen abhängig sind und die Grenzkontrollen mit Tunnels umgehen müssen, also diejenigen, die sich diesen Terror eigentlich am wenigsten leisten können.
"Außer in einer Sache: Die deutschen Vertriebenen haben ihre Heimat verloren, aber ihr Heimatland gibt es noch. Die Palästinenser haben dagegen nichtmal das und ich bin mir sicher mit einem Staat Palästina würde die Sache um einiges friedlicher aussehen. "
Lexx,
manchmal kommst Du mir vor wie ein Veganer, der eine Dissertation über die gesundheitliche Unbedenklichkeit des Fleischgenusses verfassen will.
1. Die deutschen Vertriebenen sind aus ihrem Besitz verjagd worden - meist unter Gefahr für ihr eigenes Leben (es sind 100.000e dabei umgekommen). Besuche "in der alten Heimat" waren über Jahrzehnte höchst unerwünscht bis verboten.
2. Die Israelis haben (zumindest in der überwiegenden Mehrheit) von Anfang an eine friedliche Koexistenz mit den Palästinensern gesucht. Ein großer teil des Siedlungslandes war entweder rechtmäßig gekauft worden oder es war weitgehend unbebautes Land, das nicht in Privatbesitz war.
Alle israelischen Regierungen (soweit ich mich erinnern kann) hätten liebend gerne einen palästinensischen Staat als Partner gehabt, aber es waren die Palästinenser, die dies verhindert haben.
Dein Vergleich mit Palästina/Gazastreifen hinkt auf sämtlichen Beinen: Auf diesen Landstrich haben die Israelis noch niemals Anspruch erhoben - das war schon beim Einmarsch unter Josua so. Dieses Land war Philisterland - selbst unter König David war der (heutige) Gazastreifen den Philistern vorbehalten. Ist es nicht seltsam, dass auch heute noch, gut 2500 Jahre später, aus diesem Landstrich die meisten Angriffe auf Israel erfolgen?
Die scharfen Grenzziehungen zum Gazastreifen sind doch ausschließlich deswegen entstanden, weil er ein permanter Unruheherd war vor dem sich Israel irgendwie schützen musste. Du hast damals den Israelis vorgeworfen, sie würden gegen die Oslo-Vereinbarungen verstossen - es waren die Palästinenser, die den allerersten Punkt der Roadmap - die Angriffe einzustellen - nicht eingehalten haben!
WRL.
Ich schrieb: "n.b: Ich schreibe das aus Sicht der Palästinenser, ohne Anspruch auf Ausgewogenheit"
Wieso versteht das hier keiner?
zu 1.: "1. Die deutschen Vertriebenen sind aus ihrem Besitz verjagd worden - meist unter Gefahr für ihr eigenes Leben (es sind 100.000e dabei umgekommen). Besuche "in der alten Heimat" waren über Jahrzehnte höchst unerwünscht bis verboten."
Es ging nicht darum, wer hier objektiv mehr leiden musste, sondern wie die Wahrnehmung der Betroffenen und ihrer Nachkommen ist. Auch die Palästinenser mussten besonders nach den verlorenen Kriegen zu Millionen aus ihrer Heimat flüchten und dürfen bis heute nicht zurückkehren.
zu 2.:
Die Darstellung unten gibt wiederum die Sicht der Palästinenser wieder, also die israelischen Aggressionen und Schikanen gegen die palästinensiche Bevölkerung. Man braucht sich - um damit wieder zum Ausgangspunkt, Werhamsters Aussage, zurückzukehren - wirklich nicht zu wundern, dass sich die (in ihren Augen) Vertriebenen und Unterdrückten wehren.
Zumal sowohl die völlig überzogenen Maßnahmen Israels sowie die systematische Besiedlung des palästinensischen Gebietes zum Zweck der Erweiterung des Staatsgebiets (siehe letztes Zitat) anerkanntermaßen verurteilungswürdig sind.
Glücklicherweise haben die Palis im Westjordanland eine Führung, die ihre Vernunft fördert und nicht ihren Extremismus und ihre Aggression, wie es die Hamas in Gaza tut.
Zitate: "Die Mandatszeit war geprägt durch eine Erstarkung militanter (Palästina-)nationalistischer Gruppen. Konflikte rührten etwa daher, dass arabische Großgrundbesitzer ihr Land an Juden verkauften, es aber diesen überließen, die dort ansässige arabische Bevölkerung zu vertreiben, die sich so von den Juden "verjagt" fühlten."
1947 wird den Palästinensern ein Teilungsplan aufgedrückt, der ihnen einen Großteil "ihres" ehemaligen Mandatsgebiets wegnimmt.
"Nach der Besatzung [nach dem Sechs-Tage-Krieg] errichtete Israel zahlreiche israelische Siedlungen, für die teilweise palästinensisches Land konfisziert wurde. Diese Siedlungspolitik wird von den Palästinensern sowie der internationalen Staatengemeinschaft vehement kritisiert."
"Ebenso werden erneut rund 250.000 Personen aus ihren früheren Wohngebieten vertrieben."
"Im Zuge der folgenden "Vergeltungsschläge" der israelischen Armee [für Selbstmordattentate] wurden weite Teile der Infrastruktur in den palästinensischen Gebieten zerstört."
"Im Mai 2003 marschierten israelische Truppen in das Westjordanland und den Gazastreifen ein. Die dort vom israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon betriebene Strategie der "Zerstörung der terroristischen Infrastruktur" hatte die Zerstörung der Einrichtungen der palästinensischen Autonomiebehörde sowie von Teilen der zivilen palästinensischen Infrastruktur zur Folge. Tausende Palästinenser wurden durch die Zerstörung ihrer Häuser obdachlos."
"Bestimmte palästinensische Siedlungen wie Kalkilya werden so von drei Seiten umschlossen und damit Bauern teilweise von ihren Feldern abgetrennt, so dass die palästinensische Wirtschaft in diesem Grenzbereich stark beeinträchtigt wird. Einzelne jüdische Siedlungsblöcke wie Maale Adumim und Ariel schieben sich zudem wie Finger bis ca. 20 km tief ins palästinensische Kernland und erschweren dadurch Transporte und einen zukünftigen zusammenhängenden palästinensischen Staat. Nach israelischer Sicht soll durch die Sperranlage das Eindringen von Selbstmordattentätern auf israelisches Territorium verhindert werden. Von palästinensischer Seite wird befürchtet, dass Israel entlang der Sperranlage einseitig seine Außengrenze festlegen will. Zusätzlich erschwerend für den Transport und die Wirtschaft wirken die über 500 Straßensperren und Checkpoints (Haaretz 3. September 2006) der israelischen Armee in der Westbank."
"Nachdem sich seit der Wahl der Hamas in Palästina (Januar 2006) die Lage dort bürgerkriegsähnlich zuspitzt, hat der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert seinen zunächst unilateral gemeinten Konvergenz-Plan zum Verhandlungsangebot umgewandelt. Darin wird den Palästinensern ein eigener Staat angeboten, allerdings gegen u.a. die Zustimmung zu Gebietsverlusten, die durch den umstrittenen Verlauf des von Israel errichteten Grenzzauns weiter verfestigt worden sind."
(Zitate aus Wikipedia)
"Konflikte rührten etwa daher, dass arabische Großgrundbesitzer ihr Land an Juden verkauften, es aber diesen überließen, die dort ansässige arabische Bevölkerung zu vertreiben, die sich so von den Juden "verjagt" fühlten."
Das ist so etwas wie der Kernsatz über den Beginn des Problems. Nur - wer hat jetzt hier wohlweislich (??) so gehandelt, dass sich Zwietracht entwickeln musste?
Das waren doch nicht die Käufer, sondern die Verkäufer. Das Ziel der Israelis war ja wohl klar - nach dem barbarischen Holocaust wieder in ein sicheres "eigenes" Land zu kommen. Dazu haben sie Land erworben - ohne die ansässige Bevölkerung, die ja offensichtlich keinen Besitzanspruch hatte. Wenn den Palistinensern das Land gehört hätte, hätten die Israelis es nämlich von denen abgekauft...
""n.b: Ich schreibe das aus Sicht der Palästinenser, ohne Anspruch auf Ausgewogenheit"
Wieso versteht das hier keiner?"
Ich habe nur meine Probleme mit deinen Problemen, wenn hier jemand ein bißchen Ausgewogenheit herstellen will. Und manchmal erscheinst Du mir schon sehr einäugig.
Wenn Du das nicht möchtest eröffne bitte einen Thread mit der Anmerkung, dass hier nur Pali-Anhänger ihre geschätzten Anmerkungen hinterlassen dürfen. Mirk wird Dir begeistert zustimmen.
> Na, dann schau Dir mal eine Karte über diese Gegend in eurer Bibel zu Hause an, am besten die aus der Zeit des Alten Testaments. Oder anders gefragt - wie weit soll man da zurückgehen wenns um die Nickligkeiten in der Gegend geht?
Wenn es nach den Zionisten geht, dann Jahrtausende. Israel in der heutigen Form gibt es doch nur, weil sich jüdisch-religioese Fanatiker auf uralte Schriften berufen, in denen ihnen irgendein Gott vor Jahrtausenden angeblich diesen Landstrich versprochen hat. Es ist ein Gottesstaat, den sich religioese Fundis zusammengebombt haben und es noch tun. Das wird nur immer gern vergessen, weil unsere Gutmenschen da sehr einaeugig sind.
> Schau Dir auch mal die Karte von Deutschland in den Grenzen von 1937 an, also vor der Annektion Tschechiens und des "Anschlusses" von Österreich. Da gibt es eine Reihe von Gegenden, die mal deutsch waren (und zwar schon ziemlich lange) - wird da auch noch geschossen, weil sie "dauerbesetzt" sind?
Wenn schon vergleichen, dann richtig: 1945... Kriegsende... die Alliierten besetzen Deutschland... eine Sekte beruft sich auf ein altes Buch, dass Deutschland, die Schweiz und Belgien ihnen vor Jahrtausenden als ein Gottesstaat von ihrem Gott geschenkt wurden... sie metzeln die Einheimischen nieder... sie legen Bomben... sie terrorisieren... sie greifen sogar die Alliierten an... bis die die Schnauze voll haben und die Vereinten Nationen das Land aufteilen - Nord-D bekommen die Deutschen und Sued-D bekommen die Sektonesen... es gibt Trabbel auf allen Seiten (Belgien und Schweiz finden das natuerlich auch alles nicht witzig) und am Ende besetzen die Sektonesen alles (plus Teile von Belgien und der Schweiz), vertreiben fast alle Deutschen und pferchen den Rest in kleine Reservate und nehmen ihnen fast alle Rechte... hin und wieder huepfen sie mal in andere Laender (Luftangriff auf England, weil ihnen deren Kraftwerke nicht passen - Ueberfall auf Frankreich, weil angeblich zwei Sektonesen von dt. Fluechtlingen in F verschleppt wurden... die einstigen Abmachungen der UN gehen den Sektonesen voellig am Arsch vorbei - koennen sie sich als A-Waffen-Besitzer auch leisten... et voila ;-)
> Die Gründung des Staates Israel folgte einem Beschluss der Vereinten Nationen - einer Organisation, die alle Staaten in der Gegend da unten anerkannt und deren Regeln sie sich unterworfen haben.
Ausser den Israelis, denn die wollen sich einfach nicht mit dem begnuegen, was damals abgemacht war.
> Im Übrigen gab es auch im heutigen Israel seit vielen hundert Jahren einen erklecklichen Anteil Israelis - lange vor 1948.
Da gab es Juden, aber mangels Israel keine Israelis. Ausser, du meinst die religioesen Fanatiker, die da auf Grund ihrer heiligen Schriften Gottes Groszreich Israel irgendwie wahrnahmen.
> aber auf welches Recht und welche Entscheidungen will man sich denn berufen?
Ich pers. finde die besagte UN-Entscheidung (Aufteilung in zwei Staaten) fuer maszgeblich. Ich finde es zwar falsch, dass man damals religioes-fanatischen Terroristen und Selbstmordattentaetern nachgegeben hat und ihnen fuer das Terrorisieren auch noch Land schenkte, aber getan ist getan.
Und darauf sollte man Israel festnageln und eigentlich muesste man sie aus dem besetzen Gebiet ebenso rauswerfen, wie man das mit anderen Besatzern (zb Saddam aus Kuwait) auch gemacht hat. Traut sich aber keiner, weil die halt Atomwaffen haben und sie damit JEDEN bewerfen werden, der ihren kleinen Gottestaat auch nur ankratzt (die eigenen Fundis bringen ja sogar ihre eigenen Mitjuden um, wenn diese als Regierende zu friedlich werden).
Haetten die keine A-Waffen und waeren sie nicht nuetzlich in der Region, haette ein Bush (und der Westen) nach seiner Definition auch Israel zu den "Schurkenstaaten" gezaehlt.
> Ich schrieb: "n.b: Ich schreibe das aus Sicht der Palästinenser, ohne Anspruch auf Ausgewogenheit"
> Wieso versteht das hier keiner?
Weil es fuer manche eben keine Sicht der Palaestinenser gibt oder geben darf.
WRL007 schrieb am 30.12.2008 14:54
> Das Ziel der Israelis war ja wohl klar - nach dem barbarischen Holocaust wieder in ein sicheres "eigenes" Land zu kommen.
Das Ziel "Gottesreich Israel an der besagten Stelle" hatten u.a. juedische Europaeer doch schon laengst im 19. Jahrhundert ernsthaft in Auge gefasst, als ein Adolf noch gar nicht geboren war. Durch den Holocaust (zumindest den an Juden) gab es natuerlich Zulauf - und natuerlich auch einen moralischen Druck auf die Restwelt (ggf. hat sich die UN auch deshalb breitschlagen lassen).
> Wenn Du das nicht möchtest eröffne bitte einen Thread mit der Anmerkung, dass hier nur Pali-Anhänger ihre geschätzten Anmerkungen hinterlassen dürfen.
Bei dem Thema ist es ja nun meist umgekehrt der Fall - nicht nur hier, sondern allgemein.
(Wobei zumindest in diesem Thread erfreulicherweise noch nicht mit der Antisemitenkeule totschlagargumentiert wurde *daumenhoch*)
WRL:
Ich habe nichts gegen Ausgewogenheit. Ich habe schließlich dewo und dir in euren Aussagen zugestimmt und in meiner Antwort an DP entsprechendes geschrieben, auch dazu, was ICH von der Hamas halte.
Der Ausgangspunkt für meine Palästinenser-Sicht war aber Werhamsters Aussage, dass der Dauerbesatzer sich nicht wundern müsse, dass die besetzten ihn beschießen.
Deswegen habe ich argumentiert, warum sie das tun - und die Kassams fliegen nunmal nicht wegen der Hamas-SM-Attentäter, sondern wegen der "Vergeltung" für ihre Taten.
Eine ausgewogene Darstellung würde daher an dieser Frage ("warum fliegen die Raketen?") vorbei gehen. Mag sein, dass diese meine Intention missverständlich angekommen ist, deswegen sei sie hiermit nun hinreichend erklärt.
[b]Werhamster:[/b]
►[i]"Wenn schon vergleichen, dann richtig: 1945... Kriegsende... die Alliierten besetzen Deutschland... eine Sekte beruft sich auf ein altes Buch, dass Deutschland, die Schweiz und Belgien ihnen vor Jahrtausenden als ein Gottesstaat von ihrem Gott geschenkt wurden... sie metzeln die Einheimischen nieder... sie legen Bomben... sie terrorisieren... sie greifen sogar die Alliierten an... bis die die Schnauze voll haben und die Vereinten Nationen das Land aufteilen - Nord-D bekommen die Deutschen und Sued-D bekommen die Sektonesen... es gibt Trabbel auf allen Seiten (Belgien und Schweiz finden das natuerlich auch alles nicht witzig) und am Ende besetzen die Sektonesen alles (plus Teile von Belgien und der Schweiz), vertreiben fast alle Deutschen und pferchen den Rest in kleine Reservate und nehmen ihnen fast alle Rechte... hin und wieder huepfen sie mal in andere Laender (Luftangriff auf England, weil ihnen deren Kraftwerke nicht passen - Ueberfall auf Frankreich, weil angeblich zwei Sektonesen von dt. Fluechtlingen in F verschleppt wurden... die einstigen Abmachungen der UN gehen den Sektonesen voellig am Arsch vorbei - koennen sie sich als A-Waffen-Besitzer auch leisten... et voila ;-)"[/i]◄
Naja so wirklich richtig ist diese Analogie nicht. Die Besiedelung Palästinas hat schon während der Mandatszeit, vor den 20er-Jahren angefangen. Und schon der Beginn der ersten Besiedelungen trug die Wurzel für Konflikte in sich. Dazu sei an mein erstes Zitat aus dem letzten Beitrag verwiesen. Das Land, dass die Juden gekauft hatten wurde von Palästinensern bewohnt, die sie erstmal vertreiben mussten.....MUSSTEN!....um dieses allem Anschein nach rechtmäßig erworbene Land auch nutzen zu können. (So steht's in Wikipedia).
Also schon lange vor dem zweiten Weltkrieg und dem Holocaust gab es Zoff zwischen Israelis und Palis und die Israelis wurden im Prinzip als Eindringlinge gesehen, die dem heimischen Volk das Land wegnehmen.
Die militanten israelischen Gruppen und Terrororganisationen haben sich dann als Reaktion auf palästinensische Aggressionen gegründet, die wiederum ihre Ursache in eben jenen Vertreibungen und Eigenbrötlerei (jüdische Unternehmen stellten nur Juden ein) hatten. (So steht's in Wikipedia).
der Treuhänder - Großbritannien - wollte dann seine Verwaltung über dieses Gebiet Palästina aufgeben und daher hat die UN einen Teilungsplan erarbeitet, der die früheren Versprechen des Treuhänders gegenüber sowohl den Israelis (Einwanderung unterstützen) als auch den Palis (selbstständiger Staat), sowie die Zugeständnisse der arabischen Welt gegenüber den jüdischen Einwanderern berücksichtigt.
Wikipedia dazu:
[i]"Die Idee fand zu dieser Zeit auch einflussreiche nichtjüdische Unterstützer. Das Ziel war eine politische Lösung mit offizieller Anerkennung der Völkergemeinschaft. Es gab sogar einflussreiche arabische liberale Kreise, die der jüdischen Einwanderung positiv gegenüberstanden und die Zionisten betrieben eine Politik der friedlichen Koexistenz und Einigung mit den Arabern. Infolge dessen unterzeichneten 1919 Chaim Weizmann, als Vertreter der WZO (Zionistische Weltorganisation), und Faisal, König von Syrien, ein Abkommen, in dem dieser die jüdischen Interessen in Palästina anerkannte."[/i]
Nach [url=http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/97/UN_Partition_Plan_For_Palestine_1947.png]diesem Plan[/url] hätte es Israel und Palästina gegeben. Die Israelis haben sich an den Plan gehalten und ihren Staat Israel ausgerufen.
Die Palästinenser dagegen haben das nicht getan, weil sie sich natürlich aufgrund der früheren Versprechen betrogen gefühlt haben.
Keine 24 Stunden nach der Staatsgründung wurde Israel bereits von sämtlichen(!) Nachbarn angegriffen mit dem Ziel der Vernichtung des gerade gegründeten Staates.
Nach diesem Krieg hatte Israel dann noch mehr Land (die vielzitierten "Grenzen von vor 1967"), was den Palis und den arabischen Nachbarn natürlich noch weniger gefallen hat.
[B]Fazit:[/B]
Die Ursache für die heutigen Konflikte steckt zum einen in den Versprechungen Großbritanniens während seiner Mandatszeit sowie entsprechenden Verhandlungen der betroffenen Staaten, zum anderen in der Umsetzungs des UN-Teilungsplans. Damals wurde das Gebiet einfach sich selbst überlassen. Heute wäre man das sicher anders angegangen und hätte UN-Truppen nach Palästina gesandt, die die Gründung beider Staaten begleiten und sichern.
> Deswegen habe ich argumentiert, warum sie das tun - und die Kassams fliegen nunmal nicht wegen der Hamas-SM-Attentäter, sondern wegen der "Vergeltung" für ihre Taten. Eine ausgewogene Darstellung würde daher an dieser Frage ("warum fliegen die Raketen?") vorbei gehen. Mag sein, dass diese meine Intention missverständlich angekommen ist, deswegen sei sie hiermit nun hinreichend erklärt.
Eben. Hier gehst du sogar noch mehr ins Kleinklein - fast schon auf persoenliche Ebene. Da koennte man sich auch mal in die Lage eines Israelis versetzen, dessen Frau vielleicht durch Palis in die Luft flog. Dem ist es dann ggf. auch egal, dass er vorher friedlich war und sein eigenes Land als voelkerrechtswidrigen Landraeuber beschimpft hat und will nun nur noch Rache und Palis umlegen. Wer wuerds ihm verdenken? Ich nicht.
> Naja so wirklich richtig ist diese Analogie nicht. Die Besiedelung Palästinas hat schon während der Mandatszeit, vor den 20er-Jahren angefangen.
Wenn der Rest gefaelt, solls mir recht sein ;-)
Natuerlich ging das schon vorher los (eine ernsthafte Bewegung in Europa duerfte so in der zweiten Haelfte des 19. Jh. losgegangen sein). Und natuerlich lebten auch schon viel, viel frueher auch Juden dort - meist vertrugen sich die Juden und Nichtjden in der Ecke sogar.
> Dazu sei an mein erstes Zitat aus dem letzten Beitrag verwiesen. Das Land, dass die Juden gekauft hatten wurde von Palästinensern bewohnt, die sie erstmal vertreiben mussten.....MUSSTEN!....um dieses allem Anschein nach rechtmäßig erworbene Land auch nutzen zu können.
Weiss nicht, von welchen Zeiten du sprichst, aber der zionistische Slogan beinhaltete, dass es um ein Land ohne Volk fuer ein Volk ohne Land ging. Die Palis zaehlten nicht sonderlich viel - schlieszlich waren die Zionisten auch waschechte Europaeer und somit auch nicht vom damaligen Alltagsrassismus unbeleckt.
> Die militanten israelischen Gruppen und Terrororganisationen haben sich dann als Reaktion auf palästinensische Aggressionen gegründet, die wiederum ihre Ursache in eben jenen Vertreibungen und Eigenbrötlerei (jüdische Unternehmen stellten nur Juden ein) hatten.
Wer nun genau den allerersten Stein warf, wird man wohl nie feststellen. Fakt ist, dass die Zionisten Terror und Gewalt gegen Einheimische und Westler benutzten, um ihre religioesen Ziele zu erreichen.
> Nach diesem Plan hätte es Israel und Palästina gegeben. Die Israelis haben sich an den Plan gehalten und ihren Staat Israel ausgerufen.
Wenn du genau hinsiehst, kannst du einen weiszen Fleck entdecken, der immer wieder fuer Aerger sorgte und sorgt und besonders die Zionisten gegen alle Versuche sein liesz, irgendwas zu regeln.
> Heute wäre man das sicher anders angegangen und hätte UN-Truppen nach Palästina gesandt, die die Gründung beider Staaten begleiten und sichern.
Heute wuerde man die Amis solche Schurkenstaaten in die Schranken weisen lassen, wenn diese Schurken keine Massenvernichtungswaffen und manche Europaeer keine dummen, historisch bedingten Hemmungen haetten.
Haben sie aber - und so wird es da weiter kriseln. Kann man nur hoffen, dass die Restwelt verhindern kann, dass aus Israels Rumzuendeln groeszere Kriege entstehen.
Israel hat bis dato 430 Palis getötet und inzwischen auch ranghohe Hamas-Funktionäre. Die Bodenoffensive zur Zerschlagung der Hamas steht kurz bevor, Ehud Barak schießt in Wahlumfragen in die Höhe und wird dem aktuellen Stand nach sogar die selbstlose und idealistische Livni schlagen. Das Volk steht also hinter ihm.
Wird das jetzt der der Erfolg auf ganzer Linie für Israel?
Oder macht der "Krieg ohne Gnade" alles nur noch schlimmer?
Durch das rücksichtslose und brutale Vorgehen des israelischen Militärs - neben dem einen Hamas-Führer sind bei dem enstprechenden Angriff noch elf weitere Menschen getötet worden, darunter seine Frau und Kinder - könnten die Palis wieder gegen Israel zusammen geschweißt werden, weltweite Proteste laufen bereits.
Und die Hamas, die laut Schätzungen bis zu 20.000 Menschen unter Waffen hat, gibt sich kämpferisch, schießt weiterhin massiv Raketen ab, droht mit weltweiten Anschlägen auf israelische Einrichtungen und könnte die Bodenoffensive womöglich sogar erhoffen, um die israelische Armee mit Autobomben, Heckenschützen, sprengstoffgefüllten Tunnels und anderen Guerillataktiken zu bekämpfen.
Lexx schrieb am 02.01.2009 23:13
Weg zur Befriedung oder Stich ins Wespennest?
Wie immer da unten wohl weder noch. Die Operation wird nicht zur Befriedung beitragen, es geht nur darum, dem infantilen Nachbarn die Knarre wegzunehmen, damit er nicht damit wahllos in der Gegend rumballert. Damit gewinnt man nur etwas Zeit, vielleicht wieder 2-3 Jahre. Und das ist auch kein Stich in ein Wespennetz, eher ein Schachzug in einer längst bekannten Eröffnungsvariante. Die verletzte Zivilbevölkerung wird von den islamischen Milizen wie immer benutzt um den Opfermythos zu stilisieren, die islamischen Dorffürsten rufen zu den erhofften furchtbaren Vernichtungsschlägen gegen Israel. Die westliche Linke und Rechte darf ihrem Antisemitismus endlich wieder fröhnen und muss ihn nur ein pseudohumanistisches Gewand stecken. Für mich hat das Ganze den Charakter einer Gebetsmühle.