Hat mehrere Gründe: die Auswahl der Befragten ist nicht mehr repräsentativ, die Befragten geben falsche Auskünfte, die Umfragen werden verfälscht (je nach politischer Zugehörigkeit des Umfrageinstitus bzw. je nach Auftraggeber).
Es dürfte bspw. im Interesse aller etablierter Parteien gewesen zu sein, die AfD dem Wähler als chancenlos erscheinen zu lassen, nach dem Motto: "Eine Stimme für die AfD ist eine vergeudete Stimme."
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Bei der AfD hatten die Umfrager immer gesagt, dass hier der Unsicherheitsfaktor am grössten ist, weil sich viele AfD Wähler viorher nicht outen wollen. Dabei ist der AfD Wert die einzige punktgenaue Landung.
Naja anyway, hier noch ein paar Punkte, die mir aufgefallen sind:
- rot-rot-grün; war doch eigentlich das grosse Schreckgespenst von CDU und FDP im Vorfeld. Jetzt: kein Wort mehr davon. Dabei müssten doch Brüderle und Merkel jetzt Gabriel zur Wahl gratulieren, weil er ja jetzt Kanzler werden kann. Aber ach nein, das war ja alles von A bis Z erlogen weil jeder wusste, dass die SPD so eine Ypsilanterei politisch nicht überleben würde. Hätte ich als SPD oder Grüne jetzt trotzdemn mal thematisiert.
- CDU Alleinregierung: Das wäre doch mal spannend gewesen; was macht eine Partei, wenn sie die Schuld an was auch immer nicht einem Koalitionspartner zuschieben kann. Würde das Merkel überhaupt wollen? Z.B. eine Alleinregierung mit 1 Mandat Vorsprung? Wahrscheinlich ist ihr eine grosse Koalition lieber.
- Koalitionen; Was bedeutet das eigentlich für den BR: grosse Koalition oder schwarz-grün?
- Dieser Eiertanz; was macht nun Steinbrück? "Er wird eine herausragende Position innerhalb der SPD einnehmen". Ja lass mich raten; stellvertretender Vorsitzende der Friedrich-Ebert-Stiftung? Warum kann man nicht auchmal sagen; er modieriert die Koalitionsgespräche und widmet sich dann wieder seinen Vorträgen.
- Was hat eigentlich zum Schluss der FDP so geschadet? In den Umfragen lagen sie doch stabil bei 6%? Ich meine; diese unsägliche Zweitstimmenbettelei. Wer wählt denn sowas? Das funktionierte in NRW, aber irgendwann muss auch mal Substanz her.
- Bei einer grossen Koalition: Verrückt, zwei Kleinparteien bilden die Opposition.
- Das Lager Rot-Grün ist mit 34% praktisch unverändert geblieben. Trotz erdrutschartigen Verlusten der FDP, deren Stimmen rot und grün hätten auffangen können, trotz Verlusten der Linken, die rot und grün hätten bekommen können, trotz nicht dem besten Ruf der Regierung. Rot-Grün ist keinen Zentimeter vorwärts gekommen und von der Macht meilenweit entfernt.
- Realistischerweise sollten SPD, Grüne und Linke die folgende Legislaturperiode dafür nutzen, die Bedingungen für ein gemeinsames Bündnis auszuloten. Alternative wäre die ewige Opposition durch gegenseitige Dauerblockade.
Zitat rot-rot-grün; war doch eigentlich das grosse Schreckgespenst von CDU und FDP im Vorfeld. Jetzt: kein Wort mehr davon. Dabei müssten doch Brüderle und Merkel jetzt Gabriel zur Wahl gratulieren, weil er ja jetzt Kanzler werden kann. Aber ach nein, das war ja alles von A bis Z erlogen weil jeder wusste, dass die SPD so eine Ypsilanterei politisch nicht überleben würde. Hätte ich als SPD oder Grüne jetzt trotzdemn mal thematisiert.
Die SPD möchte die FDP beerben und dazu die sozialen Reste der Wähler/Mitglieder abschütteln ;)
Zitat Was hat eigentlich zum Schluss der FDP so geschadet? In den Umfragen lagen sie doch stabil bei 6%? Ich meine; diese unsägliche Zweitstimmenbettelei. Wer wählt denn sowas? Das funktionierte in NRW, aber irgendwann muss auch mal Substanz her.
Eben. Heiße Luft muss man halt besser verkaufen.
Zitat Realistischerweise sollten SPD, Grüne und Linke die folgende Legislaturperiode dafür nutzen, die Bedingungen für ein gemeinsames Bündnis auszuloten. Alternative wäre die ewige Opposition durch gegenseitige Dauerblockade.
Sie könnten auch einfach regieren. Angeblich treten Parteien doch deshalb zur Wahl an.
Die Zersplitterung des linken Spektrums nutzt den Schwarzen fraglos ungemein (wobei die SPD und die Grünen ja eigentlich nicht links sind).
Wenn die SPD klug wäre, würde sie sich einer Zusammenarbeit mit der Union verweigern. Dann soll Merkel schauen, was sie mit dem triumphalen Ergebnis anfangen kann.
Hier mal das echte wahlergebnis:
Bei der Bundestagswahl wählten...
... 28,5 Prozent aller Wahlberechtigten gar nicht. ... 29,3 Prozent aller Wahlberechtigten die CDU/CSU. ... 18,2 Prozent aller Wahlberechtigten die SPD. ... 6,1 Prozent aller Wahlberechtigten die Linke. ... 6,0 Prozent aller Wahlberechtigten die Grünen. ... 3,4 Prozent aller Wahlberechtigten die FDP. ... 3,3 Prozent aller Wahlberechtigten die AfD. ... 1,5 Prozent aller Wahlberechtigten die Piraten.
Fast hätte die Union die absolute Mehrheit mit nicht mal annähernd 30 Prozent der Stimmen aller Wahlberechtigten erreicht. Sollte es zur Großen Koalition kommen, besteht die Opposition nur aus 12,1 Prozent.
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„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Wenn sich die SPD der GK verweigert, macht sie sich vollends lächerlich. Rot-Rot-Grün hat sie immer ausgeschlossen. Dass es für Rot-Grün nicht reichen würde, war schon lange vor der Wahl abzusehen. Sie ist also schon lange auf dem Weg in die GK.
Statt die verstockte Parteibasis zu befragen, sollte sie vielleicht mal ihrer Wählerschaft folgen. Die präferiert nämlich eindeutig eine grosse Koalition. So wird es auch kommen. Schliesslich ist der Herr Steinmeier genauso gerne Vizekanzler, wie es der Herr Rösler war.
mit dem Titel hast Du mal wieder was ganz tolles gebracht - heute früh habe ich etwas ähnlich gutes gelesen - "Angela Pyrrhus".
Schönen Tag WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Die Schwarz-Gelbe Koalition ist abgewählt, Merkel hat keine Kanzlermehrheit mehr. Das war ein erklärtes Wahlziel der SPD, der Grünen und der Linkspartei.
Also: Die Faust hochgereckt, die Internationale gesungen und endlich das Linksbündnis bilden, welches der Wähler gewählt hat, nach geltendem Wahlrecht.
Nämlich SPD+Grüne+LINKE, die rein zufällig die absolute Mehrheit im Bundestag haben, von der Mehrheit im Bundesrat nicht zu reden.
Und deswegen ist genau diese Koalition, Rot-Rot-Grün, voll arbeitsfähig, Mehrheit im Bundestag und Bundesrat, was man z.B. von einer Schwarz-Grünen Koalition schwerlich behaupten kann.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
mit dem Titel hast Du mal wieder was ganz tolles gebracht - heute früh habe ich etwas ähnlich gutes gelesen - "Angela Pyrrhus".
Schönen Tag WRL
Da finde ich meinen Titel besser, wenn ich das mal ganz unbescheiden sagen darf. Die vielen Wortmeldungen zum Thema Pyrrhussieg kommen alle aus der Ecke derjenigen, die Merkel vor der Wahl ab- oder zumindest heruntergeschrieben haben, ändern aber nichts an der Tatsache, dass Angela Merkel vor einer traumhaften Situation steht; sie wird die unumstrittene Führungsperson in der schwarz-roten Regierung, hinter ihr reihen sich 80% aller Abgeordneten ein, die Opposition ist klein und zerstritten und wollen vor allem miteinander nichts zu tun haben und on top darf Merkel mit ihrer Partei weiterhin den gesamten Teil Mitte bis rechts besetzen, da die beiden Wadenbeisser von rechts im Parlament gar nicht vertreten sind. Was für eine fantastische Situation. Fast wäre es ja zum Gau gekommen und sie hätte mit 2, 3 Stimmen Vorsprung allein regieren müssen. Der Kelch ist zum Glück an ihr vorbeigegangen. Jetzt ist alles möglich.
ich hatte "ähnlich gut" - das ist eine klare Reihenfolge; Dein Titel ist also der letztjährige FCB, der andere kommt über den BVB nicht hinaus .
Ich vermute dass die Regierungsbildung nicht so "reibungslos" verläuft und die Regierungsarbeit schon gleich garnicht, denn wenn dem so wäre würde sich die SPD selber schlachten. Da als Vizekanzler nur der dummdreiste Gabriel übrig bleibt weiß ich nicht ob das überhaupt eine vernünftig arbeitende Regierung werden kann....
Na ja, bin ab Mitte Oktober mal wieder in den USA, hab aber ein Rückflugticket
Schönen Tag WRL
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Die SPD hatte es in der post Schmidt Ära zweimal geschafft ein grosses Thema zu besetzen und damit weite Teile der Mitte Wähler zu binden. Das eine war die Kohl Abwahl 1998, das zweite die Agenda 2010. Es geht also, aber dazu braucht es Mut und Durchhaltewillen. Beides keine herausragenden Eigenschaften der Sozialdemokratie.
Ich denke der Koalitionsvertrag wird weisen wohin die Reise geht. Nehmen sich beide Parteien ein umfangreiches Reformwerk vor (Stichwort Agenda 2020) dann kann das Projekt gelingen und die SPD könnte profitieren. Aber natürlich, wird hier weitergewurstelt a la schwarz gelb mit ein paar kosmetischen Hotelsteuererleichterungen wird die Partei schnell mal abstürzen.
Zitat Wenn sich die SPD der GK verweigert, macht sie sich vollends lächerlich.
Wenn sie sich nicht verweigert, könnte das das Ende sein als Großpartei.
Zitat Rot-Rot-Grün hat sie immer ausgeschlossen. Dass es für Rot-Grün nicht reichen würde, war schon lange vor der Wahl abzusehen.
Ok, solche direkten, wiederholten, hysterischen Absagen VOR der Wahl sind blöd und falsch. Aber die Parteien tun doch alle immer so, als wären die anderen der völlig unpassende Feind. Und vorherige Wahlversprechen werden ständig nicht eingehalten - auch nicht von der SPD, siehe z.B. MwSt-Desaster bei der letzten GK.
Zitat Statt die verstockte Parteibasis zu befragen, sollte sie vielleicht mal ihrer Wählerschaft folgen. Die präferiert nämlich eindeutig eine grosse Koalition.
Da wäre ich mir nicht so sicher. Da steckt noch viel "Links" in der Partei. Und seit Schröders "Verrat" sind viele Mitglieder sauer und blieben nur, weil sie noch hofften, die Partei würde wieder den alten Kurs einschlagen. Die hoffen aber nicht ewig - und an der Basis - selbst noch im kommunalen Bereich - lässt es sich schnell mal wechseln zur Linkspartei.
Zitat Ach ja, in 4 Jahren ist die FDP wieder da.
Wenn ein Wunder geschieht. Die AFD müsste da schon sehr schwächeln. Was Freiheit / Liberalismus betrifft, sind auch die Piraten Konkurrenz. Am ehesten dürfte eine Strategie wirken, die den Leuten suggeriert, "Wir, die FDP, schützen euch vor den bösen, bösen Linken, wenn ihr uns reinlasst und wir mit Schwarz die Mehrheit gegen die bösen, bösen Linken bilden können - und wenn ihr das nicht macht, verdorrt der Acker, sterben eure Erstgeborenen und der Rhein färbt sich rot wie Blut!"
Zitat von DP im Beitrag #12Die SPD hatte es in der post Schmidt Ära zweimal geschafft ein grosses Thema zu besetzen und damit weite Teile der Mitte Wähler zu binden. Das eine war die Kohl Abwahl 1998...
Jein, die Abwahl eines Kanzlers ist kein Programminhalt (genau wie die Wahl einer Kanzlerin keiner ist). Die SPD hat damals von einer Wechselstimmung profitiert und Merkel davon, dass keine Wechselstimmung war.
Zitat ...das zweite die Agenda 2010.
Das ist nun aber falsch. Die Agenda war nie Gegenstand auch nur geringster Andeutungen in einem Wahlkampf geschweige denn Inhalt eines Wahlprogrammens. Sie wurde mitten in der Legislatur aus dem Hut gezaubert. Seine Wahlperiode hielt Schröder nicht mal durch und verlor die anschliessende Wahl.
Aus der anschliessenden GK ging die SPD noch mal weiter gerupft hervor. Die SPD macht es sich zu leicht, wenn sie die GK dafür verantwortlich macht. Ihre Stammwählerschaft hat ihr bis heute die Agenda nicht verziehen, da liegt der Grund für die SPD-Ergebnisse.
Immer wird von "Wählerwillen" geredet. Der eigentliche Wählerwillen macht nicht an 5% halt, das ist eine Abwehrschwelle der Etablierten. Und darauf spekulieren die "Hinterbänkler" der Union, wenn sie Neuwahlen ins Spiel bringen; bei der Wahl gab es eine Mehrheit diesseits der Linken.
Was passiert eigentlich, wenn sich kein Mehrheitsbeschaffer für die Kanzlerwahl findet? Wie kann man ein Parlament auflösen, wenn sich die gerade Gewählten auf 4 Jahre Staatsknete einrichten?
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