doch, ich weiß was eine Krippe ist, und sogar dass von politischer Seite großer Druck an deren Ausbau besteht. Ich kenne trotzdem keine solche Familie.
Eben! Ich hab ja nicht gesagt, dass man ohne Kinder in den Urlaub fahren SOLL, aber heutzutage werden Kinder halt schon kurz nach der Geburt outgesourct und man findet das im Westen inzwischen so normal, wie früher bei den Ossis. Wenn man Kinder den ganzen Tag weggibt, machen zwei Wochen Urlaub den Kohl auch nicht mehr fett. ICH finde diese Entwicklung furchtbar.
Was heißt 'Entwicklung'? Wir waren schon vor 50 Jahren im Wechsel mal mit den Eltern im Urlaub, mal bei Patenonkel und -Tante während Eltern und ein Teil der Geschwister in den Urlaub gefahren sind. Allerdings waren wir da keine Kleinkinder mehr, und ist das auch heute keine gesellschaftliche Diskussion (außer vielleicht in Deinem Computer).
Zitat Ich kenne keine einzige Familie, die ihre Kinder nach der Geburt in eine Krippe gegeben hat. Bei uns im Kindergarten gibt es zwar Betreuungsmöglichkeiten für Kleinkinder, aber es gibt dort kein Kind unter zwei Jahren, und nur sehr wenige (3 Kinder bei einem Kindergarten mit ca. 80 Kindern) mit zwei Jahren.
Das liegt sicher daran, dass es an Plätzen mangelt. Krippen gelten auch für 0-12 Monate alte Kinder. Weiß doch jeder - wird auch laut gefordert - wie kann sowas an dir vorbei gegangen sein?
"wird laut gefordert". Das heisst aber nicht, dass das auch alle oder überhaupt die Mehrzahl der Familien wollen. Mag sein, dass das für die durchschnittliche Pressetussi anders aussieht, aber deswegen ist das nicht repräsentativ..
Zitat Und ich kenne schon gar keine Familie, die ihre kleinen Kinder zum Urlaub woanders abladen würde. Was nicht bedeutet, dass die nicht mal mit einer Jugendgruppe wegfahren oder bei den Grosseltern bleiben würden.
Na, das ist doch, was ich erwähnte. Jugendgruppen sind auch nur Anbieter.
Das geht aber grösstenteils von den Kindern selbst aus. Wenn die die Wahl zwischen Grosseltern und zu Hause bleiben haben, fahren die lieber zu den Grosseltern.
Zitat Somit kann man sicher nicht sagen, dass das "Outsourcen" von Kindern normal wäre.
Ist es aber. Du redest doch auch vom "normalen" Kindergarten.
Ja, natürlich rede ich vom normalen Kindergarten. Den grossen beiden hat das viel Spass gemacht und deren entwicklung deutlich gefördert. Dass Du die Kinder am liebsten bis zur Volljährigkeit zu Hause betreuen würdest, bleibt Dir ja unbenommen, allerdings ziehst Du Dir damit dann ziemlich unselbstständige Idioten heran. Aber in die Situation hast Du Dich ja vorsichtshalber gar nicht erst gebracht.
Wobei Du auch ein etwas komisches Verständniss von "Outsourcen" zu haben scheinst.
Zitat von Kater im Beitrag #33Ja, natürlich rede ich vom normalen Kindergarten. Den grossen beiden hat das viel Spass gemacht und deren entwicklung deutlich gefördert. Dass Du die Kinder am liebsten bis zur Volljährigkeit zu Hause betreuen würdest, bleibt Dir ja unbenommen, allerdings ziehst Du Dir damit dann ziemlich unselbstständige Idioten heran. Aber in die Situation hast Du Dich ja vorsichtshalber gar nicht erst gebracht.
Wobei Du auch ein etwas komisches Verständniss von "Outsourcen" zu haben scheinst.
Gruss Kater
Kater,
wobei ng ja von einem Trend schreibt. Ich war aber bereits Anfang der 50er Jahre als Dreijähriger im Kindergarten, bin damals mit meiner ca. 1 Jahr älteren Schwester immer zu Fuß durch das am 4.12. 44 schwer zerbombte Heilbronn hin und nach Hause zurück gegangen. Der Lidl Schwarz hatte damals seinen Lebensmittelladen im Keller eines zerstörten Hauses.
Was sich aber ändert ist momentan die Umsetzung der Forderung nach Grippenplätzen. Unser Kindergarten hatte bisher auch Hortplätze für die Schüler im Angebot. Auf Druck der Stadt werden diese jetzt zugunsten von Grippeplätzen nicht mehr unterstützt. Die Schulen sollen die Gesamttagesbetreuung übernehmen. Die Kindergartenleitung scheint über die Entwicklöung recht unglücklich zu sein. Mal sehen, was sich daraus entwickelt.
Ich würde doch noch unterscheiden zwischen dem, was die Eltern wollen, was die Arbeitgeber wollen, was sinnvoll ist, was in der Presse ist, was die Politiker sagen und was sie tun.
Bei den Eltern habe ich nicht den Eindruck.dass die wirklich Krippenplätze (für die Einjährigen) wollen. Aber aufgrund der anderen Rahmenbedingungen brauchen sie die.
Die Arbeitgeber schreien zwar nach Fachpersonal, meinen damit aber wohl auch keine Mütter mit kleinen Kindern. Jedenfalls kenne ich im Bekanntenkreis und bei Kollegen keine Mutter, die tatsächlich wieder an ihren alten Job zurückkonnte. Fairerweise muss ich zugeben, dass das bei mir in der Firma anders ist, Ingenieurinnen haben es da wohl doch leichter.
Und Kindergartenplätze sind immer noch eine Katastrophe. Eine Frau, die halbtags arbeiten gehen möchte, muss das Kind ganztags in den Kindergarten geben, weil der Halbtagsplatz nicht mit einem Halbtagsjob in Deckung zu bringen ist. Ein Ganztagskind bereits um zwei Uhr abzuholen, ist bei uns nicht möglich, der Kindergarten ist dann verschlossen. Hier könnten die Politiker schnell und kostenlos erhebliche Erleichterung schaffen, wollen es aber anscheinend nicht. davon abgesehen ist ein Ganztagsplatz praktisch unbezahlbar. Dazu kommt, dass die Kinder, die den Kindergarten bitter nötig hätten, weil die Eltern schlicht nicht willens oder in der Lage sind, sich zu kümmern, dank Herdprämie jetzt nicht mehr in den Kindergarten kommen und dann mit 7 die Schule aufmischen.
Und in der Presse schreiben kinderlose Praktikantinnen was von den Wünschen der Mütter, direkt, nachdem sie die "Warum sind alle Männer Arschlöcher und warum will mich keiner ?" Kolumne fertig haben.
Und nicht zuletzt die Politiker, die zwar die Krippenstatistik pflegen und verkünden, aber an den Wünschen und Bedürfnissen der Eltern völlig vorbeiplanen. Aber man kann natürlich das Ehegattensplitting abschaffen, damit bekommt man dann die Frauen in die Arbeit und die Kinder in die Krippen.
Sorry, das war jetzt ein bischen hingekotzt, aber ich bin mit der Situation hier dermassen unzufrieden....
Und zum Thema, nein ich glaube nicht, dass die Eltern mehr zu Krippen tendieren. Aber ich glaube, dass sie immer weniger eine Wahl haben. Die Zahl der Männer, die alleine eine Familie durchbringen können, sinkt schlicht rapide. Ein normal verdienender Handwerker kann das nicht mehr. Und da rede ich nicht vom teuren Urlaub oder Auto.
es mag ja regionale Unterschiede geben, aber hier in meinem Umfeld kenne ich keinen Fall, wo die Rückkehr in den Job ein Problem ist. In meinem Betrieb bezieht sich das kaum auf ingenieurinnen, davon haben wir wenig. Das sind Admins, Erbsenzälerinnnen u.a. Meine Frau hat einen medizinischen Beruf und hätte auch sofort in eine Vollzeitstelle zurück können. Meine Schwägerin ist technische Zeichnerin und war bei ihrem vorherigen AG 'in Reserve' bis das dritte Kind alt genug war. Dann hat sie gekündigt und sich problemlos auf eine Halbtagsstelle bei einem AG vor Ort beworben. Ich sehe hier kein einheitliche 'AG-Bild'. Ich denke ganz einfach nur, dass alles kein Problem ist, solange die Wirtschaft läuft, was ja irgendwo natürlich ist.
Wir hatten im Kindergarten volle Flexibilität und konnten die Kleine jederzeit abholen, die Betreuung ging außer Freitag bis 17 Uhr. Das hatte mit Politik gar nichts zu tun.
Interessant wurde es erst jetzt, als die Gemeinde ihre Krippeplätze vorweisen sollte und den bisherigen Hort/Kindergarten in die Krippebetreuung gedrängt hat (ohne dass der Bedarf bekannt ist). Die Ganztagesbetreuung für Schüler wurde den Schulen auf das Auge gedrückt, und der Gemeinderat wollte die Kosten auf die Eltern umlegen. - Der Gemeinderat hat sich keinerlei Gedanken über die Kostenbelastung auf die Familien gemacht - Zwei Mütter haben das dann durchgerechnet (mit teils horrenden Ergebnissen) und dies via Presse publik gemacht - Der Gemeinderat ist zurückgerudert und übernimmt jetzt einen Teil der Kosten
Die Mütter hatten auch aufgezeigt, um wieviel höher die städtischen Kosten gegenüber dem Hort gewesen wären (Der Hort kennt keine Schulferien, die Schulen machen aber dann mal dicht und müssen sich mal anders organisieren). Was ich bei dieser Sache gelernt habe ist Folgendes: - Die Gemeindepolitik interessiert sich für die Folgen ihrer Politik recht wenig - Gesetzliche Vorgaben werden umgesetzt, egal ob Bedarf besteht oder nicht - Zwei Mütter haben sich engagiert zum Wohl aller Eltern. Andere Eltern waren aber weder (trotz Aufforderung) zahlreich zur Gemeinderatssitzung erschienen, noch haben sie auch nur ein Wort des Dankes fallen lassen. Die Passivität ist erschreckend.
Zitat Somit kann man sicher nicht sagen, dass das "Outsourcen" von Kindern normal wäre.
Ist es aber. Du redest doch auch vom "normalen" Kindergarten.
Ja, natürlich rede ich vom normalen Kindergarten.
Na, eben - das Outsourcen ist halt normal geworden - bis hin zu Ganztagsbetreuung. Und im Prinzip - da man ja auch Anpassung an die Arbeitswelt fordert - wird es 24/7 werden (die ersten Kitas/Krippen bieten das ja schon an)
Zitat Den grossen beiden hat das viel Spass gemacht und deren entwicklung deutlich gefördert. Dass Du die Kinder am liebsten bis zur Volljährigkeit zu Hause betreuen würdest, bleibt Dir ja unbenommen, allerdings ziehst Du Dir damit dann ziemlich unselbstständige Idioten heran.
*kopfschüttel* Ja, wir sind früher alle Idioten geworden, weil unsere Eltern zu doof waren, sich selbst um den Nachwuchs zu kümmern. Und du meinst das also von dir auch!? Und deshalb musst du deine Kinder in die Fremdbetreuung an Staat oder Kirche abgeben, weil du zu unfähig bist?!
Zitat Wobei Du auch ein etwas komisches Verständniss von "Outsourcen" zu haben scheinst.
Kinder wurden/werden meist abgegeben, weil die Eltern arbeiten gehen wollen oder müssen oder sie sich sonst verwirklichen wollen. Betuchtere haben das schon immer gemacht, aber selbst bezahlt. Staatliche Einrichtungen waren eher für Notfälle - da sind die Kosten für den Steuerzahler überschaubar gewesen. Inzwischen halten aber alle die Hand auf und der Steuerzahler soll (im Schnitt einen Tausender pro Platz und Monat) löhnen. Einfach so. Das ist doch Outsourcen. Das Gerede von Bildung kam erst später als Druckmittel. Lustigerweise wurden mit der Verkrippung die Schulen vernachlässigt. Soviel zu Bildung.
Zitat doch, ich weiß was eine Krippe ist, und sogar dass von politischer Seite großer Druck an deren Ausbau besteht. Ich kenne trotzdem keine solche Familie.
Ok, dieses Defizit nehme ich zur Kenntnis ;)
Zitat Hast Du Kinder?
Ochnöö ;) Kommt jetzt dieses Totschlagargument!?... sag ich ja, wird irgendwas fieses übermeine Kinder gesagt, wie es Kater machte... sag ich nein, darf ich nicht mehr mitspielen... Darauf falle ich nicht rein ;)
Sagen wir es mal so: Ich würde heute zu denen gehören, die Kinder möchten, aber keine Lust haben, die für Staat und Kirche zu produzieren, während man als Eltern nur malochen geht, und deshalb heute keine zeugen. Eine Alternative wäre noch, dem Wohlstands zu entgehen und zu versuchen, mit einem Verdiener durchzukommen - aber das scheint politisch und gesellschaftlich nicht gewollt zu sein.