Leider keine Würdigung von meiner Seite - Von konservativer Seite wird Frau Thatcher ja als Ikone gefeiert (und von sozialdemokratisch- bis sozialistischer Seite gehasst). Ich meine sie hat zwei ganz zentrale Fehler begangen, die die Briten noch lange beschäftigen wird; 1. hat sie das Königreich von einem mittleren Industrieland auf einen Finanzdienstleister gestutzt. Damit ist dem Land ein wichtiges Standbein weggebrochen. Wenn Deutschland heute gut dasteht dann weil die Industrie durch die Dürreperioden gebracht und nicht einfach abgewickelt wurde. 2. hat sie den öffentlichen Sektor zu radikal privatisiert. Als Ex Londoner muss ich sagen ist diese Privatisierung eine einzige Katastrophe. Der Kunde wird gemolken, die Gewinne eingesackt und investiert wird nichts. Ist der Betrieb (Railway, Strasse, Bus, Schule etc.) pleite springt die Stadt ein. Das was die Briten den Europäern vorwerfen, dass die Banken mit Steuergeldern gerettet aber die Gewinne an die Investoren gehen sieht man als Vorlage im täglichen Londoner Strassenbild.
Aussenpolitisch war mir die Dame auch stets suspekt. Die Wiedervereinigung wollte sie verhindern, pah, und Der Falklandkrieg wäre unter Reagans Vermittlung sicher zu verhindern gewesen, aber den brauchte sie um ihren politischen Niedergang zu verhindern. Von der Haltung und der Sprache her erinnert sie mich nicht an einen grossen Repräsentanten sondern mehr an die Derb- und Plumpheit eines Berlusconi.
Es gibt nur wenige Politiker, die in der Nachbetrachtung solch einen Scherbenhaufen hinterliessen.
„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Zitat von DP im Beitrag #1* Es gibt nur wenige Politiker, die in der Nachbetrachtung solch einen Scherbenhaufen hinterliessen.
Da war der Erich doch ein Ass und ein Segen im Vergleich, oder nicht, DP? Du hast ja, wie Du sagst, Erfahrung mit beiden Politikern. Und "Alles Wissen kommt aus der Erfahrung , wie schon Immanuel Kant im 19ten Jahrhundert erkannt hstte.
Und die Sache mit der Wiedervereinigung Gegnerschaft. Uebrigens war Mitterand such dagegn. Aber das war OK. Der war links. Deshalb war's OK.
Und der hat auch auch ohne irgendwelchen amerikanischen / Soviet Druck den Genscher in den Euro gequatscht, Ist aber, nach DP OK, - der war ja links, und deshalb ein Klasse Politiker. Aber die Thatcher?? Beinahe so uebel wie der Ronald. Ueble, konservative Politiker, die angenommen haben, dass das Geld in der freien Wirtschaft erarbeitet wird und nicht auf sozialistischen Baeumen waechst. Ja, DP, ein uebles Volk, die Konservativen. Wenn man das Geld von sozialisrischen Bauemen pflueckt, blueht eventuell der Bankrott, sagen die menschenhassenden Konservativen. Aber nict, wenn die Sozis
The Nerv of them. Schliesslich hast Du Erich's paradisches sozialistisches Utopia selbst erlebt. Da war das Leben noch was wert, oder nicht, DP? Der wunderschoene Trabi. Haben die Kapitalisten zerstoert . Heute faehrst Du vermutlich einen Bimmer, den die Kapitalistischen Menschenhasser entwickelt haben. Hm Dp, warum eigentlich?
Ja, das auch noch in Englisch. Hast Du eine Ahnung was das unabgekuerzt heisst? Als anstaendiger Mensch, weiss man doch, dass alles,was mit den den Unsicherheiten des Lebens und Todes zu tun hat, free of charge ist . Das notwendige Geld ( solange die marxistische geldlose Welt von den menschenhassenden Konservativen verhindert wird) wird von den sozialistischen Bauemen gepflueckt, dessen Baumfruechte wiederum ohne Kosten dort wachsen, und was die verbloedete Thatcher schlicht nicht negreift.
Ich koennte uebrigens ein Buch ueber den Segen der marxistischen geldlosen Wwelt schreiben . Von 1947 bis etwa 1958 war ich viele mal in Osten in Schulungen, in denen ktsaefyig ueber die Kapitalisten kraeftig hergezogen worden ist. Wie das in der Praxis funktionieren soll, dei geldlose Welt, hat man nie erklaert. Well, das machen die Linken noch heute so, auch unser Praesidnet. Er schimpft jetzt schon vier Jahre, was fuer Verbrecher an der Menschheit die Konservativen sind. Aber wie seine Wirtschaft, ohne Budget seit vier Jahren,also nur per appropriation in den Geldsack langen, wenn die Gewerkschaften und linken Waehler was brauchen , auf die Dauer den Bankrott verhindern soll, wurde er oft gefragt, aber heraus kam nur diese unflaetige Attacken an die Konservativen, immer begleitet von der jubelnden Audience, beinahe wie bei Adolf. Wenn ihm die recht filthy propaganda Worete ausgehen, kann er sich auf Ekastatische Zustimmung verlassen, wenn er den Bush, den Boesewicht fuer alles verantwortlich macht, was der Audienz nicht passt - besonders seinen eigenen , die volle und alleinige Schuld zuschiebt. genau so wie DP die Thatcher dafuer verabtwortlich macht, wie sorry London heute aussieht. Da haben Leipzig in 1972 doch recht pardiesisch ausgesehen. ich war da mal fuer drei Wochen im Zusammenhang mit der Messse. Paradiesisch, muss ich sagen.
Gottseidank habe ich ich beinahe 10 Jahre Kadertraining so von 1947 bis 1958, nicht eine Kopie, sondern das Original im Osten Deshalb faellt mir das Begreifen dieser Argumentationen, wie on DP und ng so leicht Cheers, Gerd
Gerd, Kennst du den Witz als alten DDR Zeiten?, der geht so; Ein Journalist der New York Times ist zu Besuch in Moskau (des Jahres 1980). Der Parteichef zeigt ihm die U-Bahn: "Und hier sehen wir die grösste U-Bahn Station der Welt". Wenig später: "Und hier sehen wir die schönsten Mosaik Verzierungen der Welt". Wieder später: "hier sehen sie die tiefste U Bahn Station der Welt".
Nach 2 Stunden Führung fragt der amerikanische Journalist: "Sagen sie, das ist ja alles schön nur warum ist denn hier noch keine einzige U-Bahn gefahren".
Entgegnet der Parteichef: "Und warum werden in Amerika die Neger unterdrückt?"
In einem Deiner frueheren Kommentare, hast Du innigst gehofft, dass die Erich/ Gerd Generation bald unter bald unter der Erde ist. Du hast da sogar ein "GottseidanK" irgendwo eingeflochten. Erinnere mich nicht mehr an die Details.
Jetzt hat "gottseidanK", um Dich zu zitieren, ein Politiker, der ja fuer den ganzen "verschrobenen" Eigenverantwortung Konservatismus verantwortlich von ERich, Gerd und Konsorten ist, in's Gras gebissen, und Du hast nichts als unfeine Bemerkungen zu machen. ng, in seiner sprachlichen und historischen Ignoranz Rofled sogar, mit der felsenfesten Ueberzuegung, das Nicht Rofler irgendwie nicht alle Tassen im Schrank haben.
Um es kurz zusammenzufassen, Thatcher hat gepredigt, dass ein Buerger , der Kosten verursacht, auch die entstehende Rechnung bezahlen soll. Du und ng sind mit mir der Meinung, dass Buerger Kosten verursachen, sind aber im Gegensatz zu mir und Thatcher felsenfest davon ueberzeugt, dass der Steuerzahler, also die Anderen die Rechnung bezahlen muessen ( nicht sollen, sondern mueesen) , sonst... siehe (1) Deine genugtuung, dass das Weib endlich unter der Erde ist.. Du wuerdest ekstatic werden wenn der Erich , Ich und Konsorten bald folgen wuerden, und das (2) ROFL von ng.
Die eigenen Kosten decken? Nicht von anderen bezahlen lassen??? wie gesagt, um ng zu zitieren, selten so gelacht.
Uebrigens, ich kann Deine Philoophie nicht so richtig mit Deiner nach dem DDR Paradies gewaehlten Residenz in Einklang bringen. ich kann wohl nicht sagen, dass ich irgendwie die heutige Schweiz beurteilen kann. Ich war vor dreissig Jahren zum letzten mal dort, ausser einem kurzen Grenztrip nach Kreuzlingen und Schaffhausen (Rheinfall) , aber ich kann mir nicht vorsatellen,d ass die heutige Schweiz auf den Sozialismus umgeschwenkt hat , in dem der Buerger kostet und der Shcweizer Steuerzahler die jeweilige Rechnung bezahlt. Schliesslich kenne ich die deutschen Schweizer recht gut,denn ein erheblicher Teil meiner weiteren Familie entweder wohnten nahe der Schweiz, haben damit in der Schweiz gearbeitet, oder waren/sind (deustche ) schweizer, die an der Deustch Schweizer grenze wohnen/ wohnten. Baden, Schweiz) war ein sehr beliebter Industrieort, der eine Menge Jobs hatte. Suedbaden war schon immer wirtschafliches Notstandsgebiet, ist es vermutlich noch heute so. Weiis nicht ob Baden/Schweiz noch vergelichsweise hoch industrialisiert ist.
Dass die Schweizer dem Kapitalismus den Ruecken gekehrt hat? . Obwohl heutzutage alles moeglich ist, ich kann mir's schlecht vorstellen, dass die Schweizer zum Sozialismus uebergelaufen seien, vielleicht aus Menscheunfrendlichkeit??? Die Schweizer als emotionell getrieene Gutmenschen? Naaa, kann ich mir ncht vorstellen. Auch hoert sich Dein job sehr, sehr kapitalistisch an.
Hast Du das Geheimnis gefunden, wie man einen Kuchen essen UND noch haben kann? Vielleicht kannst Du mir das geheimnis verraten. Nicht dass ich meine verursachten Kosten, und die meiner Familie je anders als selbst begleichen wuerde, ist sowas wie ein unverueckbare (und in der DP/ng Philosophie hirnverrueckte) Thatcherische Lebensphilosophie von mir , aber interessieren's wuerde es mich doch, aus rein akademischen Gruenden.
Irgendwie trifft Dein sehr bekannter Witz daneben, soi wie ich das sehe.
Zitat von DP im Beitrag #1Leider keine Würdigung von meiner Seite - Von konservativer Seite wird Frau Thatcher ja als Ikone gefeiert (und von sozialdemokratisch- bis sozialistischer Seite gehasst). Ich meine sie hat zwei ganz zentrale Fehler begangen, die die Briten noch lange beschäftigen wird; 1. hat sie das Königreich von einem mittleren Industrieland auf einen Finanzdienstleister gestutzt. Damit ist dem Land ein wichtiges Standbein weggebrochen. Wenn Deutschland heute gut dasteht dann weil die Industrie durch die Dürreperioden gebracht und nicht einfach abgewickelt wurde. 2. hat sie den öffentlichen Sektor zu radikal privatisiert. Als Ex Londoner muss ich sagen ist diese Privatisierung eine einzige Katastrophe. Der Kunde wird gemolken, die Gewinne eingesackt und investiert wird nichts. Ist der Betrieb (Railway, Strasse, Bus, Schule etc.) pleite springt die Stadt ein. Das was die Briten den Europäern vorwerfen, dass die Banken mit Steuergeldern gerettet aber die Gewinne an die Investoren gehen sieht man als Vorlage im täglichen Londoner Strassenbild.
Aussenpolitisch war mir die Dame auch stets suspekt. Die Wiedervereinigung wollte sie verhindern, pah, und Der Falklandkrieg wäre unter Reagans Vermittlung sicher zu verhindern gewesen, aber den brauchte sie um ihren politischen Niedergang zu verhindern. Von der Haltung und der Sprache her erinnert sie mich nicht an einen grossen Repräsentanten sondern mehr an die Derb- und Plumpheit eines Berlusconi.
Es gibt nur wenige Politiker, die in der Nachbetrachtung solch einen Scherbenhaufen hinterliessen.
Das ist mir zu simpel.
Sie hat nicht "das Königreich von einem mittleren Industrieland auf einen Finanzdienstleister gestutzt". Sie hat nur die Trümmer weggeräumt, die nach der Verstaatlichung und jahrelanger Lähmung durch die closed shops der Gewerkschaften noch von der britischen Industrie übrig waren. GB war vor Thatcher unter den westlichen Industrieländern dem sozialistischen Ideal am nächsten gekommen. Es war nahe dem Zustand der DDR kurz vor dem Kollaps. Da gab es wie in der DDR nichts mehr zu restrukturieren oder reformieren.
Die Privatisierung hat zwiespältige Ergebnisse gebracht, in einigen Bereichen war sie erfolgreich (Telekom) in anderen hat sie zwar nichts gebracht, aber auch nichts verschlechtert. Die Bahnen oder staatliche Gesundheitsbereich waren schon vorher marode.
Aussenpolitisch und in Bezug auf die Wiedervereinigung stimme ich dir zu.
Ich bin vermutlich ein groesserer Experte als Du in (damals gefahrlichen) Soviet und DDR Witzen. Ich war mehrmals geschaeftlich in der Sowjet Union und der DDR, in basic research establishments. Nun, Basic researcher haben notorisch lose Mundwerke und sind oft sehr humorvoll. Was da unter geschlossenen Tueren praesentiert worden ist, laesst sich mit Deiner, immerhin oeffentlichen Sammlung, von zahmen Witzen kaum vergleichen.
Dp , deine beinahe in's Verbleodete reichende Arroganz kann ich nur mit totaler Verblendung vergleichen; denn Du bist ansonsten sicher ein schlauer bursche, und ich bin kein Bloedel, obwohl ich manchemal den Verdacht habe, dass Du mich als solchen siehst. Well, Verblendung ist oft nicht reparierbar. Schade um Dich. Und Dein moeglices urteil, dass ich ein Blodel sei, ist OK mit mir. Ich bin eben auch ein first Amendment freak, das jede, aber auch jede Auesserung als unter dem ersten Amendment geschuetzt ist. Falls ich deine Meinung richtig geraten habe, nehme ich es zur kennntnis, ohne in Unflaetiges Gerede und Herumwerferei zu mich zu erniedrigen. Bloedel?? OK, ich hoffe nur, dass du das wirklcih meinst, was man mit einer Lebensphilosohie wie Deiner oft nicht so genau weiss.
Du scheinst aus deiner DDR Zeit wenig gelernt zu haben, Du kannst Dich darauf verlassen, dass ich eine Unmenge gelernt aus meinem Leben in der Nazizeit, und meinem Irrweg und totaler Veblendung Weg in den End sieg des Marxismus, in dem der "kapitalistische Irrweg" von Geld mit Wert bald "ausgerottet ist, von 1947 bis 1958.
Du bist ein Raetsel fuer mich. Vielleicht ist die Erklaerung , dass Du von Natur aus ein Mitlauefer bist (kein negativer Term , sondern eine realistische Ueberlebensphilosophie, und ich immer zum Extremem tendiert habe, wenn ich einmal irgendetwas angepackt habe, politisch, careerwise, persoenlich. Eben voellig oppostionelle Philosophien und auch dewsegen Lebenserfahrungen.
Well, eine gerade gestorbene Frau, die man nicht leiden konnte, mit wuestem Unrat zu bewerfen (vermutlich weil die politisch korrekte Umgebung das auch tut,) ist nicht sehr beeindruckend fuer mich. Es ist auch schlicht schlechtes Benehmen, egal wie man's nimmt.
Ich waere sehr beeindruckt ,wenn Du beim Tod Mitterands ( wann ist denn der gestorben) genau so unflaetig Schmutz um Dich geworfen haettest,denn der war nicht nur gegen die Wiedervereinigung, sondern hat den Genscher (voellig ohne amerikanischen und Sovjet Druck ) in den Euro gequatscht. Ach ja , das war ein linker, deshalb genialer Politiker. Ich habe ja mal dein Loblied auf den Euro gelesen, waehrend Du in einem Land lebst, das eben nicht zum Euro gehoert. Schon wieder der Verdacht, dass Du das Geheimnis gefunden hast, wie man einen Kuchen isst, und auch nach dem Essen noch haben kann.
Maggy Thatcher hat ein sehr marodes Land übernommen und es total umgekrempelt - das meiste davon zum Besseren. Sie hat die Gewerkschaften, die diesen Niedergang wesentlich verursacht haben, entmachtet und so neue "Entrepreneurship" geschaffen. Dass GB mittlerweile wieder auf dem absteigenden Ast ist liegt wesentlich mehr an ihren nachfolgern als an ihr.
Sie hat ihre Rolle als Repräsentantin ihres Landes wahrgenommen, das war im Rest Europas zum großen Teil sehr unbeliebt, aber dafür ist sie ja gewählt worden.
Dass sie wie Mitterand gegen die Wiedervereinigung war - bei den Erfahrungen die beide mit einem mächtigen D gemacht haben kann man es den beiden nicht verübeln.
Sie hat ein paar Inseln, die seit langer Zeit in britischen Besitz sind und zu >90% von Engländern bewohnt sind gegen eine Okkupation verteidigt, auch das war schlicht ihr Job. Dass sie das alleine gemacht hat und es deswegen zu einer bewaffneten Auseinandersetzung gekommen ist - es ist müßig was aus den Friedensvorschlägen Reagans geworden wäre, Argentinien fängt ja schon wieder an Ansprüche zu stellen.
Für mich ist eine bedeutende Politikerin gestorben, der GB sehr viel verdankt. Dass, wer viel macht, auch Fehler macht, ich mag ihr das nicht vorwerfen.
RIP, Maggy.
WRL
PS.: Das ng'sche ROFL war m.E. nicht dem Tode MT's sondern der "Auschreibung an den billigsten Bestatter" gewidmet.
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Sie hat nicht "das Königreich von einem mittleren Industrieland auf einen Finanzdienstleister gestutzt". Sie hat nur die Trümmer weggeräumt, die nach der Verstaatlichung und jahrelanger Lähmung durch die closed shops der Gewerkschaften noch von der britischen Industrie übrig waren. GB war vor Thatcher unter den westlichen Industrieländern dem sozialistischen Ideal am nächsten gekommen. Es war nahe dem Zustand der DDR kurz vor dem Kollaps. Da gab es wie in der DDR nichts mehr zu restrukturieren oder reformieren.
Die Privatisierung hat zwiespältige Ergebnisse gebracht, in einigen Bereichen war sie erfolgreich (Telekom) in anderen hat sie zwar nichts gebracht, aber auch nichts verschlechtert. Die Bahnen oder staatliche Gesundheitsbereich waren schon vorher marode.
Simpel akzeptiere ich aber da kommt von dir nichts anderes. Zur Privatisierung: Telekom akzeptiere ich nicht, die Telcos wurden im Westen mehr oder weniger nach dem selben Schema privatisiert, die Unterschiede sind marginal. Typisch britisch hingegen ist die von Thatcher betriebene Privatisierung der Oeffentlichkeit. Die staatlichen Schulen verlottern, dort wird nur noch die unterste Unterschicht betreut. Der gesamte Verkehr, u.a. British Rail, British Aerospace, British Airways wurde verstaatlicht. Gerade die Privatisierung des Schienenverkehrs ging völlig in die Hose. Nachdem die neu privatisierten Unternehmen die Investitionen herunterfuhren und sich die Zugsunfälle- und Ausfälle häuften wurde der Betrieb der Schiene und der Bahnhöfe, also der kostenintensive Teil, wieder verstaatlicht. Auch hier muss man also sagen; das Ziel, den Steuerzahler zu entlasten, wurde klar verfehlt. Die Zahlungen stiegen und steigen bis heute ohne dass Staat, Stadt oder Land den Bahnbetrieb kontrollieren können. Die Kohle machen also die anderen.
Ich sage ja nicht, dass Privatisierung per se schlecht ist (wie mir der mittlerweile geistig völlig umnachtete Gerd immer wieder andichtet). Was ich an Thatcher kritisiere ist der dahinterstehende Dogmatismus alles und auch wirklich alles blindlings zu privatisieren. Selbst das Themsewasser wurde aus der Stadtverwaltung abgekoppelt mit dem Resultat, dass niemand mehr weiss wer dort an den Knöpfen sitzt, was gewartet wird und was nicht.
Und ich weiss nicht warum hier immer die DDR herumgeistert. England in den 70er Jahren war mit Sicherheit keine DDR2. Frau Merkel wurde und wird gern immer mal wieder mit Frau Thatcher verglichen. Dabei können die beiden unterschiedlicher nicht sein. Merkel sucht immer den Konsens, den Kompromiss. Auch und gerade mit den politisch Andersdenkenden, mit Gewerkschaften und der Opposition, mit NGOs und der Wirtschaft, mit Intellektuellen und Künstlern. Frau Thatcher sah immer nur das eigene Dogma. Das ist mir zuwenig für einen grossen Staatsmann. Dass sie die britische Gewerkschaft "entmachtet" hat wie Werner sagt ist für mich keine würdigungswerte Leistung. Das haben andere Dogmatiker und Diktaturen auch geschafft. Ueberdies ist das Resultat dieser Politik alles andere als berauschend. Britannien hängt am Tropf der Finanzwirtschaft, bei der wir gerade gelernt haben, dass sie krankheitsanfällig ist wie nie und das sich das eine oder andere Businessmodell noch wird ändern müssen. Die wirklich relevante europäische Industrie liegt heute in Deutschland, Holland, Frankreich und in Teilen Ost- und Nordeuropas. Diese Fehlplanung hat Thatchers Regierung zumindest mitzuverantworten.