''Merkel hat zum Plan, die Rentenkasse zu plündern, bereits abgelehnt. ''
Wobei ich dabei nicht verstehe, was uns/Merkel angeht, woher Zypern letztlich das Geld nimmt.
''Ab Montag bin ich in Larnaka und kann dann vor Ort berichten''
Es sei dir gegönnt, das mitteleuopäische Frühlingswetter geht mir mitterweile gehörig auf die Nerven. Es wäre mal interessant zu erfahren, was die Zyprioten wirklich denken, auch über Deutschland. Als Schweizer bist du ja nicht in Gefahr :) Ich vermute und hoffe, die in die Tagesschau-Kameras gehaltenen Merkel-Bilder mit Hitlerbärtchen sind kein wirklich repräsentatives Stimmungsbild.
Zitat von Spock im Beitrag #16''Merkel hat zum Plan, die Rentenkasse zu plündern, bereits abgelehnt. ''
Wobei ich dabei nicht verstehe, was uns/Merkel angeht, woher Zypern letztlich das Geld nimmt.
Verstehe ich sehr gut. Bei Plan A hat die zypriotische Regierung (nicht Merkel oder die EU) die Beteiligung der Kleinsparer beschlossen. Als der Sturm der Entrüstung losbrach hat die Regierung diese Entscheidung Merkel und der EU in die Schuhe geschoben. Das soll bei der Nummer mit den Pensionskassen nicht noch mal passieren.
Es ist tatsächlich die EU, die die Zyprioten vor ihrer eigenen Regierung schützen muss, die ja offensichtlich mehr auf die Drohungen der Grosskunden der Banken hört.
Ansonsten ist Plan B eine reine Alibiveranstaltung nachdem die Regierung die Umsetzung von Plan A total vergeigt hatte. Jetzt wird ein Weg gesucht, Plan A durch die Hintertür wieder einzubringen ohne dass die Regierung von den eigenen Leuten ans Kreuz genagelt wird.
Im Grunde ist das ja alles Pillepalle oder sagen wir reines Marketing. Die Zyprioten werden ihren Kredit bekommen aber das ist nicht der Schlusspunkt des Dramas sondern so etwas wie Schritt 3 von 20. Schritt 1 war die Feststellung im Jahr 2011, dass das Geschäftsmodell nicht mehr aufgeht, der Staat praktisch ruiniert und vom Kapitalmarkt abgeschnitten ist. Schritt 2 ist die Feststellung, dass die zyprischen Systembanken pleite sind. Was jetzt folgen muss, also die Schritte 4 - 20, ist ein tragfähiges Konzept zu entwickeln, mit dem die Zyprer ihr strukturelles Defizit beenden. Das heisst da müssen noch jede Menge Wohltaten abgebaut und Steuern und Abgaben aufgebaut werden und dazu sollte man sich überlegen, wie künftig weitere Gelder ins Land fliessen. Und das wird auf absehbare Zeit kein Erdgas sein. In meinem Reiseführer (morgen gehts los!) habe ich gelesen, dass die schönsten Strände Zyperns entweder gesperrt sind wegen Naturschutz oder im Norden liegen, wo Touristen kaum hinkommen können. Möglichkeiten sind also vorhanden, es werden aber einige heilige Kühe geschlachtet werden müssen. Die Merkel Bilder mit Hitlerbart dürfen also noch aufgehoben werden wenn wieder Schuldige für das eigene Versagen oder Missmanagement gesucht werden.
Das mit dem "eigenen Versagen" trifft natürlich auf alle Euro-Staaten zu, die derzeit im nördlichen Teil des Mittelmeers nach Hilfe schreien. Und wie immer ist Hilfe nur möglich wenn man seine Fehler einsieht und sie abstellt. Gerade das ist aber fast überall noch ein laaanger Weg.
Ich weiß, ein Gemeinplatz; wir dürfen aber nicht vergessen dass das Ziel, der Euro muss so hart werden wie die DM es war ein deutsches Ziel war - das alle anderen mitunterschrieben haben, aber wohl kaum willens waren es einzuhalten. Wenn man die Grundlagen des Euros nicht anpasst wird es keinen vernünftigen (=für alle tragbaren) Weg geben. Daraus folgt dass der Euro künftig Lira-Qualität haben wird oder auseinandergepflückt werden muss in einen Nord-Euro und was der Rest macht bleibt ihm überlassen...
Ach, ein kleines Bonmot am Rande. Ich bin gerade in Malaysia, als meine Taxifahrerin hörte dass ich aus D komme konnte sie damit nchts anfangen, liegt in Europa sagte ihr schon ein bißchen mehr. Wir sind nicht der Nabel der Welt. Was ein Glück.
DP, schönen Urlaub. WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Zitat Wir sind nicht der Nabel der Welt. Was ein Glück.
Interessante Aussage. Kann man sehen wie man will. Das Gravitationszentrum der Welt verschiebt sich. Heute lernt auch im Ausland kaum noch einer Deutsch als zweite Fremdsprache. Ein Friseur in Miami sagte mir mal vor Jahren unverblümt, neben dem positiven BMW-Klischee, das war einmal mit Deutschland. Nicht, dass ich einem hairdresser Kompetenz in Prognostik zur Weltwirtschaft zutraue. Aber zusammen mit anderen Indizien kann man schon nachdenklich werden.
Die FAZ hat mal eine Pro-Kopf-Vermögensübersicht der Euro-Länder veröffentlicht. Da war Deutschland gerade mal im Mittelfeld. Liegt wohl am höheren Immobilienbesitz, z.B. in I oder F. Ja, eigenes Haus hat sich im sozialistisch gefärbten Deutschland der Mietshäuser wohl nie so wirklich gerechnet für die große Masse. Und jetzt kommen noch die Investoren aus eben diesen Euroländern und treiben mit 'unserem Geld' hier die Immobilienpreise hoch.
Mich wundert es, dass die Leute hier nicht wütend auf die Straße gehen.
Zitat eigenes Haus hat sich im sozialistisch gefärbten Deutschland der Mietshäuser wohl nie so wirklich gerechnet für die große Masse.
Das muss man sich leisten können - aber die Einkommenssicherheit ist futsch. Auch die vermehrt verlangte Mobilität/Flexibilität macht die Mietwohnung zur besseren Wahl, da ständig der Wohnort gewechselt wird. Dies gilt auch vermehrt für Frauen, die früher noch ein Haus nutzen konnten für Erziehung/Haushalt/Familienleben. Dann fehlt oft der Partner überhaupt - da lohnt bis dahin kein Haus. Und auf Kinder haben die Leute auch immer weniger Lust z.B. weil keiner für die Krippen Kinder kriegen will.
Und derzeit kommen noch die hohen Energiekosten hinzu.
Und was sich die Ökoindustrie noch so ausdenken könnte, was Kosten am Haus verursacht, mag man ahnen...
Zitat eigenes Haus hat sich im sozialistisch gefärbten Deutschland der Mietshäuser wohl nie so wirklich gerechnet für die große Masse.
Das muss man sich leisten können - aber die Einkommenssicherheit ist futsch. Auch die vermehrt verlangte Mobilität/Flexibilität macht die Mietwohnung zur besseren Wahl, da ständig der Wohnort gewechselt wird. Dies gilt auch vermehrt für Frauen, die früher noch ein Haus nutzen konnten für Erziehung/Haushalt/Familienleben. Dann fehlt oft der Partner überhaupt - da lohnt bis dahin kein Haus. Und auf Kinder haben die Leute auch immer weniger Lust z.B. weil keiner für die Krippen Kinder kriegen will.
Und derzeit kommen noch die hohen Energiekosten hinzu.
Und was sich die Ökoindustrie noch so ausdenken könnte, was Kosten am Haus verursacht, mag man ahnen...
Im Prinzip stimme ich da zu. Im Land des Turbokapitalismus mit viel weniger Jobsicherheit als hier, den USA, ist die Eigentumsquote meines Wissens aber trotzdem viel höher. Es muss also noch andere Gründe geben. In den USA wird auch sehr viel umgezogen und ständig gekauft/verkauft. Die Transaktionskosten für Immobilien sind aber in Deutschland besonders hoch, durch Grunderwerbssteuer und Notar, evtl. Makler. Auch ein wichtiger Grund.
Wobei, wenn die Frauen es heute vorziehen, sich mit Kindern selber durchzuschlagen, ist das ihre Entscheidung. Wer das spießige Ding mit Ehemann und Eigenheim nicht leben will, darf sich dann nicht beschweren, dass die Sicherheit der eigenen Immobilie unter den Umständen nicht machbar ist.
Naja, ein Friseur aus den USA ist kaum ein Kriterium, Amerikaner wissen üblicherweise mal gerade, was in ihrem Bundesstaat läuft.
Ansonsten läuft es doch in Deutschland gerade mal ganz gut. Immer noch annähernd Exportweltmeister, relativ niedrige Arbeitslosenquote und im Vergleich zum Grossteil des Rests der Welt ziemlich stabile Finanzen. Es gibt nicht viele Länder, in denen sich eine Diskussion über ein Betreuungsgeld überhaupt denken lässt.
Das mit den Immobilien ist letztlich eine Frage der Steuern und Gesetze. In vielen Ländern wird Eigentum steuerlich ganz anders gefördert, die Transaktionskosten spielen sicherlich eine Rolle und nicht zuletzt auch das Mietrecht, was in Deutschland den Trend zum Mieten massiv fördert. Allerdings stellt sich die Frage, ob es für die Reichtumsstatistik überhaupt relevant ist, wem die Wohnung gehört. Eine Mietswohnung gehört ja auch jemandem und erhöht den Reichtum des Landes. Allerdings sind die nominellen Werte der Immobilien natürlich in vielen Ländern viel höher, eine praktisch unverkäufliche Wohnung in Spanien hat in der Statistik vom vorletzten Jahr immer noch einen dramatisch höheren Wert als eine solche in Münster oder Nürnberg.
Die Energiekosten sind allerdings kein Grund zum Mieten, denn die hat man so oder so. Aber als Eigentümer kann man sie viel besser beeinflussen.
Zitat Naja, ein Friseur aus den USA ist kaum ein Kriterium, Amerikaner wissen üblicherweise mal gerade, was in ihrem Bundesstaat läuft.
Vorsicht Vorsicht Kater.
Ich rede da von Leuten, die sind zum Teil in einer Nussschale mit nix als dem T-Shirt auf dem Leib über den Atlantik geschippert. Der Mann hatte sicher schon Kunden aus 50 Ländern, darunter auch viele Deutsche. Nicht zu vergleichen mit seinem Kollegen in Michigan.
Man muss da aufpassen, dass man nicht in dieselbe Falle des klischeehaften Nix Wissens geht, die man gerne den Amis andichtet.
Mit Exportweltmeister und Arbeitslosenquote bin ich vorsichtig. Das sind alles statistikbasierte Parolen, die von der Tagesschau jeden Abend, wie früher im DDR-Fernsehen die Planübererfüllung von der Aktuellen Kamera abgespult werden. Was nützt eine nahezu Vollbeschäftigung, wenn sich kaum noch einer ein Haus leisten kann? Was nützen die tollen exportierten Autos, die sich in Deutschland auch immer weniger Leute leisten können?
Ich sehe es schon so, dass begleitet von den - wir sind noch gut dran - Parolen die Deutschen schleichend enteignet werden. Über hohe Steuern, negative Realzinsen und geringe Einkommenszuwächse.
Zitat ob es für die Reichtumsstatistik überhaupt relevant ist, wem die Wohnung gehört
Ich habe auch nicht von einer nationalen, sondern einer Pro-Kopf-Statistik gesprochen. Die Linke Standard-Parole ist doch immer, dass die Reichen reicher und die Armen ärmer werden. Scheint ja doch was dran zu sein. Früher konnte sich der Facharbeiter einen Golf und sein Reihenhäuschen leisten, heute kann er das nicht mehr.
Zitat Naja, ein Friseur aus den USA ist kaum ein Kriterium, Amerikaner wissen üblicherweise mal gerade, was in ihrem Bundesstaat läuft.
Vorsicht Vorsicht Kater.
Ich rede da von Leuten, die sind zum Teil in einer Nussschale mit nix als dem T-Shirt auf dem Leib über den Atlantik geschippert. Der Mann hatte sicher schon Kunden aus 50 Ländern, darunter auch viele Deutsche. Nicht zu vergleichen mit seinem Kollegen in Michigan.
Man muss da aufpassen, dass man nicht in dieselbe Falle des klischeehaften Nix Wissens geht, die man gerne den Amis andichtet.
Das ist schon richtig, aber für einen Friseur aus Florida ist Deutschland eben seeeehr weit weg. Der kennt Deutschland als Mercedes, BMW und VW, alles Marken, deren Qualität in den USA eher als zweifelhaft gilt, die aber dennoch ganz ordentlich verkaufen. Von den ganzen deutschen Mittelstandsfirmen hat der noch nie gehört.
Zitat von Spock im Beitrag #24 Mit Exportweltmeister und Arbeitslosenquote bin ich vorsichtig. Das sind alles statistikbasierte Parolen, die von der Tagesschau jeden Abend, wie früher im DDR-Fernsehen die Planübererfüllung von der Aktuellen Kamera abgespult werden. Was nützt eine nahezu Vollbeschäftigung, wenn sich kaum noch einer ein Haus leisten kann? Was nützen die tollen exportierten Autos, die sich in Deutschland auch immer weniger Leute leisten können?
Ich sehe es schon so, dass begleitet von den - wir sind noch gut dran - Parolen die Deutschen schleichend enteignet werden. Über hohe Steuern, negative Realzinsen und geringe Einkommenszuwächse.
Zitat ob es für die Reichtumsstatistik überhaupt relevant ist, wem die Wohnung gehört
Ich habe auch nicht von einer nationalen, sondern einer Pro-Kopf-Statistik gesprochen. Die Linke Standard-Parole ist doch immer, dass die Reichen reicher und die Armen ärmer werden. Scheint ja doch was dran zu sein. Früher konnte sich der Facharbeiter einen Golf und sein Reihenhäuschen leisten, heute kann er das nicht mehr.
Der durchschnittliche Facharbeiter konnte sich in Deutschland noch nie ein Haus und einen Golf und einen Fernseher und einen Urlaub im Jahr leisten. Daran hat sich nicht viel geändert. Ausser, das er jetzt 38,5 Stunden statt 48 arbeitet und 6 Wochen Urlaub hat statt zwei.
Mich würde schon mal interessieren, wie diese Statistik zustande kommt. Ich habe mir das mal rausgesucht, selbst die Holländer (bei denen ich das am ehesten vergleichen kann) haben angeblich signifikant mehr Vermögen als die Deutschen. Das kann ich allerdings absolut nicht nachvollziehen, allenfalls dadurch, dass in diesen Ländern die Immobilienpreise in den letzten Jahrzehnten dramatisch angezogen haben, während sie in Deutschland konstant blieben. Wer in Holland vor 10 Jahren für 200.000€ ein Haus gekauft hat, hat, selbst, wenn er nichts getilgt hat, heute ein Vermögen von 200.000€ weil sich der "Wert" verdoppelt hat. Das gilt praktisch für jedes Land in Europa sowie den USA ausser Deutschland.
Wobei diese Verdoppelung des "Wertes" vor allem den diversen Finanzblasen zu verdanken ist. Und "Wert" habe ich durchaus mit Absicht in Anführungszeichen gesetzt, denn in keinem dieser Länder ist ein normales Haus derzeit verkaufbar. Ein holländischer Freund hat mir vor ein paar Wochen erzählt, dass in seiner direkten Nachbarschaft ein halbes dutzend Häuser wegen Arbeitslosigkeit zu verkaufen sind. Da die nicht getilgt haben, werden sie zu dem Preis angeboten, zu dem sie vor wenigen Jahren gekauft wurden, aber dafür kauft sie keiner. Und wer mal durch eine durchschnittliche deutsche Vorstadt geht und das mit einer durchschnittlichen spanischen, griechischen oder italienischen vergleicht, kann sich auch nicht wirklich vorstellen, dass die Leute da so viel mehr Geld haben sollen.
Der zweite Faktor ist sicher auch, dass in diesen Ländern private Rentenversicherungen dominieren, die als Vermögen gezählt werden, während die deutsche Rentenversicherung eben nicht als Vermögen gezählt wird. Da kommen natürlich schnell ein paar hunderttausend pro Person zusammen.
Ich vergleiche mich ja immer ganz gerne mit meinem Schwager in New York, der auch eine ähnliche Ausbildung hat. Dessen Haus ist etwas grösser, aber dafür hat er auch einen Monat weniger Urlaub. Ansonsten sehe ich für keinen von beiden echte Vorteile.
Wer in Deutschland tatsächlich benachteiligt ist, sind die unteren Schichten. da sind die Arbeitsbedingungen wirklich beschissen geworden. Aber selbst wenn man die Statistiken fälscht, bleibt es so, dass z. B. die Jugendarbeitslosichkeit in Spanien oder Italien dramatisch höher ist als in Deutschland. Vielleicht nicht um Faktor 5, wie die Statistik suggeriert, aber selbst bei extremer Auslegung wird man wohl einen Faktor von zwei nicht unterbieten.
Mich würde schon mal interessieren, wie diese Statistik zustande kommt.
Wie Du schon erwähnt hast werden den Menschen in D erst mal Sozialabgaben abverlangt, also deren Verfügungsgewalt entzogen und eben nicht als Vermögen gerechnet. AN und AG-Anteil zusammengenommen ein ganz schöner Batzen, der nicht für private Vermögensbildung zu Verfügung steht, und auch nicht für Vermögenserweiterung in Zeiten der Finanzblasen. Einmal vom Staat arm gemacht, und zum Andern der Chancen (natürlich auch Risiken) beraubt.
Dann hat D durch den Eingriff in das Mietrecht eine eingebaute Bremse, was die Wertentwicklung von Immobilien angeht.
Des Weiteren wurden viele Mio aus dem DDR Sozialismus geerbte Vermögenslose in die deutsche Statistik aufgenommen, zuzüglich heruntergewirtschafteter Betriebe und Immobilien. Das zieht statistisch die Vermögen nach unten.
Interessant wäre noch, welche Löcher in der Statistik die Plünderung deutscher Unternehmen (Vermögen)durch die amerikanischen Finanzindustrie (nach Feigabe zum Abschuss durch Eichel und Konsorten) gerissen hat. Da ging es nochmal um große Summen.
Zitat Im Land des Turbokapitalismus mit viel weniger Jobsicherheit als hier, den USA, ist die Eigentumsquote meines Wissens aber trotzdem viel höher. Es muss also noch andere Gründe geben. In den USA wird auch sehr viel umgezogen und ständig gekauft/verkauft. Die Transaktionskosten für Immobilien sind aber in Deutschland besonders hoch, durch Grunderwerbssteuer und Notar, evtl. Makler. Auch ein wichtiger Grund.
Ja, mag ein dortiger Grund für dortigen höheren Wechsel sein.
Zitat Wobei, wenn die Frauen es heute vorziehen, sich mit Kindern selber durchzuschlagen, ist das ihre Entscheidung. Wer das spießige Ding mit Ehemann und Eigenheim nicht leben will, darf sich dann nicht beschweren, dass die Sicherheit der eigenen Immobilie unter den Umständen nicht machbar ist.
Darum gings nicht, sondern darum, dass heute der Fall, wo man das Haus als Nest nutzt und/weil Frau und Kinder und Hund noch ganztags darin leben, immer mehr wegfällt, weil beide arbeiten und die Kinder ganztags outgesourcet sind. Für den spärlichen Familienlebenrest reicht auch eine nette Mietwohnung in der Stadt, wo auch das Angebot vieler Bereiche für alle besser ist.
Zitat von ngJa, mag ein dortiger Grund für dortigen höheren Wechsel sein.
In einer Marktwirtschaft passen sich die Transaktionskosten einer Transaktion dem Wert des Objekts an, nicht umgekehrt. Das zeigt sich, wenn Du Dir einen TV kaufst. Wenn die Transaktionskosten den Wert des TVs's uebersteigen wuerde, wuerden wenige einen TV kaufen.
Ich moechte damit ausdruecken, dass der landesweit recht dynamische Immobilienmarkt in der US nicht von den Transaktionskosten limitiert wird, sondern von anderen Kraeften.
Transaktionskosten sind typischerweise von 6% bis 10% des verkaufspreises auf der Verkaeuferseite. Ein Amerikaner verkauft/kauft ein Haus/Kondo im Durchschnitt alle drei Jahre. Um ein weiteres Beispiel zu nennen, die Bevoelkerung von metropolitan Colorado Springs (etwa 500,000 Einwohner) wohnen zu 90% in einer gekauften Immobilie.
Vielleicht noch ein Beispiel: Die Subdivision von 32 Haueser, in der wir gebaut habe, wurde bebaut vor etwa 20 Jahren. Vor dem Brand im Juni 2012 waren nur noch zwei (eines ist unseres)vom originalen (der, der das Haus gebaut hat) Hausbesitzer bewohnt. Einige Haeuser wurden drei oder mehrere male verkauft seither. Das ist eine typische owner-occupied single-family house Gegend. Immobilienspekulationen (ein Haus zum Vermieten anbieten) passiert eigentlich nur, wenn ein Besitzer aus irgendeinem grunde sein Haus nicht loskriegt nach etwa einem halben Jahr (Typischer Geduldsfaden eines Verkaeufers).
Etwa die Haelfte der Haueser sind abgebrannt. Ich vermute, dass nicht alle wieder aufbauen, oder aufbauen und verkaufen. . Das gibt zusaetzlichern Wechsel.
In der "Zeit" war heute ein Artikel genau dazu. Ein exterem hoher, nicht berücksichtigter Faktor, sind dabei die Pensionen der Beamten, die immense Summen ausmachen und einerseits bei der Vermögensbewertung fehlen, aber natürlich auch bei der Verschuldung des Landes.
Transaktionskosten sind typischerweise von 6% bis 10% des verkaufspreises auf der Verkaeuferseite. Ein Amerikaner verkauft/kauft ein Haus/Kondo im Durchschnitt alle drei Jahre. Um ein weiteres Beispiel zu nennen, die Bevoelkerung von metropolitan Colorado Springs (etwa 500,000 Einwohner) wohnen zu 90% in einer gekauften Immobilie.
Gerd
6-10% ist etwa das Gleiche wie bei uns, wobei die wohl in den letzten Jahren drastisch angezogen sind. Ich habe noch 3,5% für den Makler zahlen sollen, mein Bruder sollte jetzt fast 7% zahlen.
Das ist aber natürlich kein Problem, solange die Immobilienpreise stark steigen. Aber wenn sie stagnieren, werden diese Kosten sehr relevant.
Ich denke, der Unterschied in Deutschland ist da eher der Kündigungsschutz und nicht zuletzt der Jugendwahn bei den Personalern. Wer mit 40 ein Haus hat, wechselt tendentiell den Job nicht mehr freiwillig und somit auch nicht das Haus. Um mal den Gegensatz zu Gerds Siedlung zu nehmen, bei uns sind die Häuser jetzt etwa 45 Jahre alt, da wohnen in 30% der Häuser immer noch die Erbauer, in den anderen ca. die zweite Generation. Mir fällt auf Anhieb kein Haus ein, wo der Eigentümer mehr als drei Mal gewechselt hat. Ich kenne kaum jemanden in der Nachbarschaft, der in den letzten 10 Jahren den Job gewechselt hat.