Ein Journalist der Financial Times Deutschland vergleicht sie mit den grünen Aktivisten in den Achtzigern.
Inzwischen ist diese Bewegung so mächtig geworden, dass sie kurz davor war, ihr Land in den Abgrund zu stürzen. Zu jedem Kompromiss im Schuldenstreit schrie sie: Nein, niemals! Die Republikaner können sie nicht mehr zähmen und steuern, und je unberechenbarer die Tea Party geworden ist, desto populärer wurde sie.
Oder es ist so, dass die Tea Party nur die Steuern der Reichen senken wollen? Sie sind offenbar kein Fußvolk von Michele Bachmann, Sarah Palin oder Glenn Beck.
Das, was sich "Tea Party" nennt, wurde selbst einige Male gekapert, und gleichzeitig frisst die Bewegung die Republikaner von innen auf. Es ist keine Schwarmintelligenz. Es ist Anarchie.
Auch wenn manche meinen, das wäre dämlich. Es ist Anarchie.
Es ist ein Fehler, die Tea Party als einen singulären Betriebsunfall anzusehen, als eine Bewegung, die aus dem Nichts kam. Sie war schon immer da, der Angriff von außen auf das Establishment ist in den USA der Normalfall. Oft wirkten diese Radikalen wie ein Katalysator, und Amerika ist ganz gut mit ihnen fertig geworden. Das, was sich Tea Party nennt, kommt aus der libertären - der radikal freiheitlichen - Strömung, und sie steht im Wettstreit mit anderen Bewegungen, mit der religiösen Rechten und den Neokonservativen, die die vergangene Dekade die Republikaner beherrscht haben.
Tatsache ist wohl, die Tea Party hat kein Gegengewicht; die Berufspolitiker auf allen Seiten mal ausgenommen.
Zitat von LafoEin Journalist der Financial Times Deutschland vergleicht sie mit den grünen Aktivisten in den Achtzigern.
Was natürlich absoluter Quatsch ist. Die "Tea Party" ist eine liberale Bewegung. Weniger Staat. Mehr Eigenverantwortung. Grün war schon immer schlecht versteckter Sozialismus, also in allen Bereichen das Gegenteil.
Die typische grüne Hysterie sehe ich auch eher bei den Gegnern der Tea Party.
Zitat von Lafo Führt die Tea Party die USA in den Abgrund? Nach diesem Beitrag in der FTD jedenfalls nicht.
Wenn die Ideen der Tea Party nicht aufgegriffen werden - natürlich nicht in voller Schönheit, aber tendenziell - werden viele Staaten weltweit in den (Schulden-)Abgrund gerissen, auch die USA. Das ist eine mathematische Gewissheit.
Das Wort "liberal" produziert eine Menge Konfusion , wenn Deutsche sich mit amerikanischer Politik befassen.
Liberal in der amerikanischen Politik ist links, sozialistisch (left, far-left) . Libertaer (im amerikansichen Sinne) ist, was die Deutschen als liberal bezeichnen (Eigenverantwortung, Government auf das Noetigste beschraenken, Freiheit von Government Gaengelei,, Streng begrenzte Steuer- und Regulierungs- hoheit, ) . Libertaer (im amerikanischen Sinne) war auch die originale Philosophie der FDP (z.B.: Theodor Heuss) , als sie noch eine hatte.
Das ist ein unglueckliche Wort-Konfusion, was die Diskussion mit Deutschen ueber amerikanische Politik oft schwierig macht.
Wie Du richtig erkannt hast, ist die tea party eine "libertaere grass root movement", diestrikt auf der US Verfassung aufgebaut ist. Die amerikanischen Gruendungsvater waren libertaerian. Das federal Governemnt sollte sich nur um nationale Sicherheit und eine gemeinsame Waehrung kuemmern. Alles andere ist nach dem zehnten Amendment die Verantwortung der souveraenen Staaten. Dann war dann noch die "commerce clause", mehr eine Phrase, falls fuer die Loesung eines Problems (issues) mehrere souveraene Staaten der USA "involved" waeren. Diese "Commerce Clause" wurde eigentlich seit Wilson im Theoretischen, aber dann in der Praxis von FDR zur federal Machtkonzentration missbraucht- Bis zu manchaml laecherlichen Versuchen, die Commerce Clause zu benutzen. Obamacare war der bizarrste versuch, der nun in Dutzenden von Verfasungsklagen irgendwann vor dem US Supreme Court landet.
Nochmals, die Tea Party ist die grass-Roots Revolte gegen die (das zehnte Amendment ernsthaft verletzende)Steuer- und Regulierungs-Uebermacht des federal governemnt in der gleichen Weise, wie die historische Boston tea party vor der 1776 Declaration of independence die Revolte gegen die Regulierungs- und Steuer-Uebermacht des damaligen brtitischen empire war.
Gerd, Deine Erläuterungen der amerikanischen Denk- und Handlungsweisen finde ich für mich persönlich sehr hilfreich für das Verständnis der Meinungen der europäischen Politiker und speziell der Meldungen der deutschen Medien. Wir werden hier ziemlich falsch informiert, nicht etwa nur, weil man uns manipuliert oder belügt, vor allem auch, weil die Meinungsverstärker es selbst nicht besser wissen.
Deine Beschreibung der Tea Party habe ich hier auch so eingeschätzt, eine "libertäre" Graswurzelbewegung, die bei uns schon wegen des willkommenen aber falschen Verknüpfens hier mit dem "Neo-Liberalismus", wie man von "unseren" mittlerweile allen Linkparteien den Kapitalismus nennt.
[uV]Ephraim Kishon: "Für mich ist Rassismus eine unverzeihliche Sünde, und dazu gehört auch der Haß auf die eigene Rasse."
Imam von Izmir 1999 (von wegen 'der Islam gehört zu Deutschland'): "Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch überwältigen, dank eurer religiösen Gesetze werden wir euch beherrschen."
Dr. Gottfried Curio, AfD 2017: „Wenn der Ausreisepflichtige nicht ausreist, braucht der Steuerpflichtige auch keine Steuern zu zahlen“
Zitat mit dem "Neo-Liberalismus", wie man von "unseren" mittlerweile allen Linkparteien den Kapitalismus nennt.
M.E. wird Kap. benutzt, wenn es um das Produktionsvermögen geht. Neo-Lib. wird eher bei einem einseitigen Klientel- bzw. Wirtschaftsliberalismus benutzt (besonders, wenn sich Sozialdarwinismus & Co hinzugesellen). Also z.B. alle Freiheiten für Arbeitgeber aber keine für Arbeitnehmer.
Wobei alle ihre liberale Ecke haben - so sind z.B. die Grünen bezüglich des Kiffens sehr liberal ausgerichtet...
Neoliberal hat sich von seiner ursprünglichen Bedeutung längst entfernt und wird heute als Schimpfwort für jede Wirtschaftspolitik benutzt, die nicht stramm sozialistisch ist. Gern schlägt die Linke mit dieser Keule auf die SPD ein.
Man muss nur sehen, wer hier im Forum mit dieser Keule hantiert.
Zitat wird heute als Schimpfwort für jede Wirtschaftspolitik benutzt, die nicht stramm sozialistisch ist.
Ja, was - wie gesagt - aber auch daran liegt, dass die sogenannten Liberalen heutzutage primär wirtschaftsliberal sind - die echten Lib. wären generell liberal (so es sie denn gäbe ;))
@ Gerd Warum findet man z.B. in New York knietiefe Schlaglöcher mitten in der Stadt, Krankenhäuser auf Dritte Welt Niveau, öffentliche Schulen und Universitäten im bedauernswerten Zustand? Während Hedgefonds-Manager und Investment-Banker Boni wie im Märchenland kassieren.
Lafo: NYState ist nicht auf das Minimum reduziert worden. Als ich noch in NY State gelebt habe, war die NY State Einkommensteuer etwa ein Drittel der federal Einkommensteuer. Die (Home Owner's) Property Tax etwa 10 mal so hcovh wie die der suedwestlichen Staaten, nur um ein Beispiel zu nennen, eben weil ich da jetzt wohne (nicht ohne Steuergrund).
Wer in NY City gewohnt hat, hat auch eine NY City Einkommensteuer bezahlt. Heute (well, CA hat NY als den Hoechststeuerstaat inzwischen abgeloest) sind das nochmal ein drittel der federal Einkommensteuer, also insgesamt zwei drittel , wenn man in NYC wohnt.
Wo, Lafo geht all dieses Geld hin?
Ich weiss, Du hast keine Idee von der dezentralen Organistaion von der USA. Ein Amerikener hat sich mit mehreren voellig voneinander unabhaengigen Tax Distrikts (Separation of power) herumzuschlagen.
Potholes in Manhattan sind NY City/ Bloomberg/NY City Council/ City public Union probleme.
Das federal Governement hat zilch, nichts, ueberhaupt nichts damit zu tun.
das ist doch egal, welche Ebene für was zuständig ist.
Bestes Beispiel für den Niedergang eines Staates ist der Bundesstaat Kalifornien. Heute auf dem Stand von Griechenland. Mit desolater Infrastruktur, rechtsfreien Räumen ... Grund: Die lieben Wähler haben dem kalifornischen Staat durch entsprechende Initiativen = "direkte Demokratie" fast jede Möglichkeit der Finanzierung genommen.
America's crisis is not at root a banking or financial crisis. It is a crisis of consumer democracy. We have become a diet-coke civilization. Just as we want sweetness without calories, we want consumption without savings, we want good government without taxes; and, lately, with hedge funds and derivatives, we have wanted wealth creation without real production.
California, ultimate home of the American Dream, illustrates the point. We have not built serious infrastructure here since the late 1950s and early 1960s when we organized a vast college and university system, brought water from the wet north to the parched south and built (for better and worse) the extensive freeway system -- all with higher taxation than the state has today. And, of course, with higher growth that followed in its wake Mehr hier