Es ist inzwischen beinahe zwanzig Jahre her. An Weihnachten 1992 waren meine Frau und Freunde in Zermatt zum Schi-Urlaub ( von Wien) mit der Eisenbahn. Auf dem Weg zurueck sind wir von Zermatt nach Chur mit dem "Glacier Express" gefahren, einer Schmalspurbahn, das das Buch das ich damals gelesen habe, als "Die Traumreise im langsamsten Schnellzug der Welt " bezeichnet hat.
Es war eine Traumreise. Was mir aufgefallen ist, war der enorme Unterschied in der Lebensweise, den Traditionen, und einfach im "Way of life" in den diversen Kantonen. Der Express geht auch durch die raeto-romanische Sprachzone, also Schweizer, die sich offensichtlich enorm komfortabel fuehlen, eine Sprache zu sprechen, die weniger als 10,000 Menschen (Alles Schweizer) sprechen.
Mir ist die Idee gekommen, dass alle diese Gleichmacherei, die in der sozialistischen- (amerikanisch)progressiven-, frueher (DDR) kommunistischen Ideologie festgezurrt ist, die Wurzel des Problems ist, warum heute der Chaos in der Welt existiert (der neuste Chaos der sozusagen unverstaendlichen Riots in England, die die Mittelklasse Jugendlichen betreffen, sind ein gutes Indiz fuer meine Idee).
Viellicht sind die menschen einfach sehr verschieden, und irgendein Druck von einer zentralen Administration/federal-central Government wird intuitiv abgelehnt.
Ist es moeglich, dass die Schweizer einfach die Gleichmacherei abgelehnt haben, und deshalb, nach mehreren hundert Jahren, ein funktionierendes System beibehalten haben, in dem , ich vermute die Berner Regierung (ist doch der eidgenoessische Zentralregierungssitz, oder nicht?), nur recht moderaten(very limited) Einfluss auf die diversen Kantonen hat?
Oder liege ich da total falsch?
Interessiert, Gerd
Gerd
Das ist genauso und ich habe mich lange gefragt, wieso das so ist und warum ausgerechnet diese Tendenz in der Schweiz so ausgeprägt ist. Ich denke das kommt durch die Geographie. Die Schweiz besteht aus Bergen und Tälern, die in den vergangenen Jahrhunderten nur wenig zugänglich waren. Diese Gebiete waren nur schwer zu erobern und zu kontrollieren und diese Gebiete waren sehr klein, oft auf ein Tal oder ein paar Wiesen beschränkt. Diese Basiseinheiten waren zwingend auf lokales Management und auf lokales Gemeinwohl angewiesen. Das hat sich bis heute bewährt und gehalten. Der "Druck von einer zentralen Administration/federal-central Government" wird nicht intuitiv sondern bewusst abgelehnt. Bis heute haben die Gemeinden den höchsten politischen Einfluss, sie bekommen die Steuern (nicht der Bund), auf der Gemeindeversammlung wird über Schulpolitik, Steuern, Abgaben, Investitionen, Finanzpolitik usw. per Hand abgestimmt. Der Bund ist politisch wenig bedeutsam und konzentriert sich auf Militär-, Wirtschafts-, und Aussenpolitik. Solange die Entscheidungsbefugnis auf Gemeindeebene und das direkt beim Bürger liegt wird sich das nicht ändern. Dafür steht übrigens auch die SVP ein, die Lafo hier in die rechtsextreme Ecke stellen will. Aber die Argumente sind mir sehr vertraut. Wenn die Schweizer nicht der EU betreten wollen, ihre Währung behalten, ihr Steuer- und Finanzsystem, ihre direkte Demokratie und somit auch ihr Recht, auch politisch inkorrekte Dinge umzusetzen wie das Minarettverbot, dann sind sie in der Augen der übergrossen Mehrheit der guten Europäer revanchistische Hinterwäldler.
Zitat von DP Das ist genauso und ich habe mich lange gefragt, wieso das so ist und warum ausgerechnet diese Tendenz in der Schweiz so ausgeprägt ist. Ich denke das kommt durch die Geographie. Die Schweiz besteht aus Bergen und Tälern, die in den vergangenen Jahrhunderten nur wenig zugänglich waren. Diese Gebiete waren nur schwer zu erobern und zu kontrollieren und diese Gebiete waren sehr klein, oft auf ein Tal oder ein paar Wiesen beschränkt. Diese Basiseinheiten waren zwingend auf lokales Management und auf lokales Gemeinwohl angewiesen. Das hat sich bis heute bewährt und gehalten. Der "Druck von einer zentralen Administration/federal-central Government" wird nicht intuitiv sondern bewusst abgelehnt. Bis heute haben die Gemeinden den höchsten politischen Einfluss, sie bekommen die Steuern (nicht der Bund), auf der Gemeindeversammlung wird über Schulpolitik, Steuern, Abgaben, Investitionen, Finanzpolitik usw. per Hand abgestimmt. Der Bund ist politisch wenig bedeutsam und konzentriert sich auf Militär-, Wirtschafts-, und Aussenpolitik. Solange die Entscheidungsbefugnis auf Gemeindeebene und das direkt beim Bürger liegt wird sich das nicht ändern. Dafür steht übrigens auch die SVP ein, die Lafo hier in die rechtsextreme Ecke stellen will. Aber die Argumente sind mir sehr vertraut. Wenn die Schweizer nicht der EU betreten wollen, ihre Währung behalten, ihr Steuer- und Finanzsystem, ihre direkte Demokratie und somit auch ihr Recht, auch politisch inkorrekte Dinge umzusetzen wie das Minarettverbot, dann sind sie in der Augen der übergrossen Mehrheit der guten Europäer revanchistische Hinterwäldler.
DP, danke für die m.E. vollkommende stimmige Erklärung. Die Stellung der Bundesregierung in der Schweiz ist im Übrigen genau das was auch die Amerikanische Verfassung dem Federal Government zuschreibt - dort gibt es aber nicht das Stimmrecht der "gemeinen" Bürger, genauso wenig wie bei uns.
Ich kann mich noch gut an meine Zeit in der Kommunalpolitik erinnern - es war faszinierend was man als einfacher Bürger so bewegen konnte, umgekehrt war es oft deprimierend was man in der Bundespolitik alles nicht bewegen konnte.
Du hast es gut in der Schweiz (leicht neidig) WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Zitat von DPLafo, du hast von der Schweiz genausoviel Ahnung wie von den USA; gar keine. Warum bleibst du nicht bei dem was du kennst? Ach so ja... da ist ja nichts.
Du scheinst ziemlich unausgeglichen zu sein und vielleicht auch ziemlich unsicher? Oder, was macht Dich eigentlich so aggressiv?
...Wenn die Schweizer nicht der EU betreten wollen, ihre Währung behalten, ihr Steuer- und Finanzsystem, ihre direkte Demokratie und somit auch ihr Recht, auch politisch inkorrekte Dinge umzusetzen wie das Minarettverbot, dann sind sie in der Augen der übergrossen Mehrheit der guten Europäer revanchistische Hinterwäldler.
Es gab noch nie Minarette in der Schweiz.
Der EU sind sie noch nicht beigetreten, aber so so assoziiert, enger geht es nicht mehr.
[/quote]Lafo versteckt sich wie Mirk mit copy & paste hinter wohlformulierten Artikeln anderer Leute. Eigene Meinungsbeiträge beschränken sich auf Schlaglöcher in NY. Dünn. Langweilig.
FW
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Naja, ein paar andere Beiträge, außer über die Schlaglöcher in New York, habe ich schon geschrieben. Außerdem, euer Forum wäre doch langweilig und farblos ohne Mirk und mich.
Michele Bachmann, die dümmere Ausgabe von der schon sehr, sehr dummen Sarah Palin hat sich wieder mal lächerlich gemacht. In einem Radiointerview meinte sie, dass sie den Aufstieg von Ländern wie China, Indien und der "Sowjetunion" fürchte.
Hahaha!
Kann natürlich auch alles nur Masche sein. Es ist ja allgemein bekannt, dass die republikanischen Wähler ungern jemanden zum Präsidenten wählen, der einen zu intelligenten Eindruck macht.
„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain