Zitat von WRLWeißt Du Hamster, die fundamentalen Wahrheiten über das Zusammenleben von Menschen kommen nun mal aus dem Christentum, besser gesagt, aus dem Judentum - die 10 Gebote. Wobei Du ja aus Deiner Sicht von den ersten paar Geboten nichts halten magst, aber Du solltest zumindest anerkennen, dass diejenigen, die sich auf das Zusammenleben von Menschen beziehen uns ein Paradies auf Erden schenken würde wenn sich alle dran hielten.
Schönen Tag WRL
Interessante These. Und was ist mit den ollen Griechen? Buddha?
Zitat Er sagte (frei aus meinem Gedächtnis), man solle sich doch vorstellen welchen ungeheuren finanziellen Vorteil es für eine Gesellschaft bedeuten würde wenn sich z.B. alle an das Gebot halten würden "Du sollst nicht stehlen". Man bräuchte viel weniger Polizei, sparte sich eine Menge Versicherungsprämien, keine tollen Schlösser, den Einbau von Diebstahlwarnanlagen u.v.a.m. Dito auch beim Morden usw.
Na, das klingt doch schon ganz anders, als das extrem einseitige "die fundamentalen Wahrheiten über das Zusammenleben von Menschen kommen nun mal aus dem Christentum, besser gesagt, aus dem Judentum - die 10 Gebote". Immerhin kannten schon die alten Ägypter ähnliche Gebote (die Verehrungsgebote bezüglich des isr. Gottes mal ausgeklammert ;)) weil das Judentum ja auch Vorläufer hat.
Solche Gebote bez. zwischenmenschlicher Verhaltensweisen findet man eh in den meisten Kulturen, die ähnliche Basis aufweisen (wie z.B. nicht stehlen, wenn man Privateigentum kennt).
I.Ü. gelten die jüd./chr. Gebote nur für Mitglieder. Der Rest der Welt darf vonn den wahren Gläubigen verhauen und beklaut werden ;)
Zitat Er sagte (frei aus meinem Gedächtnis), man solle sich doch vorstellen welchen ungeheuren finanziellen Vorteil es für eine Gesellschaft bedeuten würde wenn sich z.B. alle an das Gebot halten würden "Du sollst nicht stehlen". Man bräuchte viel weniger Polizei, sparte sich eine Menge Versicherungsprämien, keine tollen Schlösser, den Einbau von Diebstahlwarnanlagen u.v.a.m. Dito auch beim Morden usw.
Na, das klingt doch schon ganz anders, als das extrem einseitige "die fundamentalen Wahrheiten über das Zusammenleben von Menschen kommen nun mal aus dem Christentum, besser gesagt, aus dem Judentum - die 10 Gebote". Immerhin kannten schon die alten Ägypter ähnliche Gebote (die Verehrungsgebote bezüglich des isr. Gottes mal ausgeklammert ;)) weil das Judentum ja auch Vorläufer hat.
Solche Gebote bez. zwischenmenschlicher Verhaltensweisen findet man eh in den meisten Kulturen, die ähnliche Basis aufweisen (wie z.B. nicht stehlen, wenn man Privateigentum kennt).
I.Ü. gelten die jüd./chr. Gebote nur für Mitglieder. Der Rest der Welt darf vonn den wahren Gläubigen verhauen und beklaut werden ;)
Jepp. Wobei man eh nur nicht morden soll. Von Tötungsverboten ist da keine Rede. Im Gegenteil fordert Gott ständig, irgendwelche Ungläubigen zu töten oder halt Regelbrecher.
Wie erwartet ist der Druck der "tunesischen Revolte" zu groß gewesen. Bis auf den MiPrä werden alle Vertrauten Ben Alis aus der Übergangsregierung entfernt. Damit ist eine weitere Forderung der Protestbewegung erfüllt worden.
Indes scheint der Protest nach und nach auch in Ägypten stärker zu werden - angetrieben wie in Tunesien durch das Internet. Während die Sicherheitskräfte bisher noch hart durchgreifen, könnte die Einschaltung des El Baradeis der Protestbewegung neuen Schwung verleihen. "ElBaradei ist seit gestern Abend in Kairo. Der frühere Direktor der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO, der sich an die Spitze der Protestbewegung stellen will, bot sich als Chef einer Übergangsregierung an. Ägypten stehe an einem Scheideweg, sagte der 68-Jährige. Er hoffe auf einen friedlichen Machtwechsel." Quelle
Während Tunesien sich also nach und nach zu beruhigen scheint, wird es jetzt in Ägypten spannend.
ng: Ein "Einzeiler" bezeichnet eine Antwort mit nur einer Zeile Text, die in der Regel eher Reaktionen provozieren als inhaltlich etwas beitragen soll. Deswegen sollte man auf sowas nicht allzu sehr eingehen.
►"und Spocks zusätzliche Verniedlichung des eh schon zu großen Einflusses der Christen."◄
Und wo ist das Problem? Solange der Einfluss "der Christen" im Einklang mit der Kultur in der Bevölkerung steht, ist er in bestem demokratischen Sinne - dann nämlich repräsentieren die Christen in der Regierung die Christen in der Bevölkerung. In Nordafrika ist die Kultur mehrheitlich islamisch geprägt, warum also sollte man keine islamischen Parteien in der Regierung haben? Ein Problem bzw. einen im demokratischen Sinn schädlichen Einfluss bekommt man genau dann, wenn eine Partei, etwa aus Inquisitoren oder Gotteskriegern, ein Sendungsbewusstsein entwickelt oder innehat, das der Kultur oder den demokratischen Grundwerten zuwiderläuft. In Deutschland gibt es gegen sowas den Verfassungsschutz. Für Tunesien bräuchte man natürlich etwas entsprechendes.
Zitat Und wo ist das Problem? Solange der Einfluss "der Christen" im Einklang mit der Kultur in der Bevölkerung steht, ist er in bestem demokratischen Sinne - dann nämlich repräsentieren die Christen in der Regierung die Christen in der Bevölkerung.
Was hat das mit Demokratie zu tun, wenn ein Staat(!) christlich wird?
Zitat In Nordafrika ist die Kultur mehrheitlich islamisch geprägt, warum also sollte man keine islamischen Parteien in der Regierung haben?
Was in NA ist, ist mir egal. Ausserdem geht es nicht um rel. Parteien sondern rel. Staaten. Ich will jedenfalls keinen!
Zitat Ein Problem bzw. einen im demokratischen Sinn schädlichen Einfluss bekommt man genau dann, wenn eine Partei, etwa aus Inquisitoren oder Gotteskriegern, ein Sendungsbewusstsein entwickelt oder innehat, das der Kultur oder den demokratischen Grundwerten zuwiderläuft. In Deutschland gibt es gegen sowas den Verfassungsschutz.
Hilft der gegen die Kirchensteuer? Hilft der dagegen, dass der unrel. Steuerzahler Milliarden an die Kirchen zahlen muss (z.B. Bischofsgehalt, Priesterausbildungen, etc.)? Hilft der gegen den Religionsunterricht an staatlichen Schulen? Und dass man den noch bezahlen muss?
Zitat von LexxZur Wirkung auf andere Staaten hier eine Analyse: "Eine Kettenreaktion ist kaum wahrscheinlich" Von Ulrich Leidholdt, ARD-Hörfunkstudio Amman
So kann man sich irren. Mittlerweile versucht der nächste Despot zu retten was zu retten nicht mehr ist mit hektischen Aktionen. Aber grosse Chancen werden auch Mubarak nicht mehr eingeräumt. Wie tönte Mirk noch einst? Der Koloss wackelt, die tönernen Füsse bröckeln.
Zitat Der Koloss wackelt, die tönernen Füsse bröckeln.
Dahinter stecken bestimmt diese doofen Ökosektierer mit ihrer Ökoindustrie, die mit nächtlicher Wüstensonne unsere europäische Nacht erhellen wollen und dazu dort stabile, steuerbare Regime brauchen...
DP: Mubarak ist aller Vorraussicht nach fällig. Damit hat das Beispiel Tunesien Schule gemacht. Ob man das jetzt eine Kettenreaktion nennen mag, sei mal dahingestellt. Allerdings ist die Frage, wo es weiter gehen könnte. Aus Lybien oder Marokko hört man derzeit nichts von Unruhen und die Golf-Staaten verschenken einfach Geld, wie erst kürzlich geschehen, und alle sind wieder ruhig.
Lexx, Es hat ja nach Tunesien auch erstmal einen Monat gedauert, bis sich in Ägypten etwas regte. Im Moment warten erstmal alle ab was in Kairo passiert. Wenn sich Mubarak hält und die Wahlen im September selbst "organisieren" kann wäre das ein herber Rückschlag. Und die Ägypter wissen wohl, dass sich in dem Fall nur wenig ändert. Stürzt aber Mubarak sofort dann könnte es auch bald woanders ungemütlich werden.
Mich erinnert das doch alles sehr an die DDR, deren Revolte ja auch Teil einer Kettenreaktion war, die sich über etwa 6 Jahre hinzog. Niemand weiss wie das endet aber ich bin voller Hoffnung, dass die diktatorischen Regimes des alten Schlages abgewirtschaftet haben.
Nun wir werden sehen. Im vergleichsweise kleinen Jemen ist es bereits zum nächsten angekündigten Amtsverzicht eines jahzehntealten Herrschers gekommen. http://www.tagesschau.de/ausland/jemen348.html
Vielleicht rollt die Umsturzwelle nicht nach Marokko und Lybien, sondern weiter nach Osten - Jordanien, Jemen, Libanon, Oman(?).
Libanon würde ich als einziges da raushalten. Unter Umständen könnte die Republik auch als eine Art Vorlage gelten. Das Parlament ist konfessionell paritätisch besetzt, das Parteiensystem ist pluralistisch, die Medien vielfältig und der Staat eine parlamentarische Republik mit einer Allparteienregierung. Der Libanon macht in vielerlei Hinsicht vor, dass sich Islam und Demokratie durchaus vertragen kann.
Wie bei einem protestierendes Volk erst hoffnungsvolle Erwartungen geweckt und diese dann durch Dummheit und Sturheit enttäuscht werden, kann man zur Zeit in Ägypten bestaunen. Inzwischen wünschen sich die Demonstranten und auch El Baradei sogar einen Putsch, damit Mubarak endlich weg kommt. http://www.tagesschau.de/nachrichtenticker/
Ja unglaublich, Libyen scheint tatsächlich der nächste Kandidat zu sein, der seinen Diktatoren aus dem Lande wirft. Und das sind alles Regimes, die meinten in "50 und in 100 Jahren noch bestehen werden".
An dieser Stelle nochmal ein Hinweis auf mein Lieblingsbeitrag zum Thema:
Zur Wirkung auf andere Staaten hier eine Analyse: "Eine Kettenreaktion ist kaum wahrscheinlich" Von Ulrich Leidholdt, ARD-Hörfunkstudio Amman