"Draußen verflüchtigt sich Tabakrauch sehr schnell."
Das ist prinzipiell richtig - nur bei mir scheint das nicht hinzuhauen. Jedesmal, wenn ich in einem Fußballstadion sitze gibt es einen Raucher, der 5 Plätze neben und mindestens 3 Reihen unter mir sitzt, dessen Zigarettenrauch sich wie durch ein Wunder genau auf meine Nase konzentriert - es schaut so ähnlich aus wie von Uderzo gezeichnet.
Es stört mich (natürlich) - aber ich würde mich wegen so etwas nie beschweren :-)
Andererseits verstehe ich nicht, wie man sich die Geschmacks- und Geruchsnerven so ruinieren kann. Als ich zu Beginn des Rauchverbots wieder mal zu meinem Stamm-Griechen gegangen war konnte ich auf einmal wieder RIECHEN was am Nebentisch gegessen wurde! Appetitanregend...
Schönen Tag WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
WRL: Ich reagiere selbst sehr empfindlich auf Zigarettenrauch. Ich merke das, wenn jemand in 20 m Entfernung sich was ansteckt (vorzugsweise auf dem Bahnsteig). Deswegen frage ich mich auch immer mal wieder, wieso das Fahrradabteil meist genau neben dem gelb umrandeten Bereich hält... Aber ich beschwere mich nicht.
Zitat "Und was ist mit -hm- Chlorgas? Soll es erlaubt sein, dass ausserhalb von Lokalen Menschen ins Gesicht zu blasen?" Nö. Damit schadet man ja anderen.
Siehste.
Zitat "Wenn Passivrauch so gefährlich ist, wie die Verbotsfreaks behaupten, dann ist es auch ausserhalb der Lokale gefährlich - z.B. in den Kinderzimmern der so oft von den Verbotsfreaks zwecks Werbung erwähnten Kindlein." Da lasse ich durchaus mit mir reden. Auch da werden andere gefährdet.
Siehste.
Zitat "Aber dass die Antiraucher DIREKT den Rauchern UND den Unternehmern Vorschriften machen, ist ok?!? " Ja, insoweit als man unbeteiligte Dritte (wie z. B. den Angestellten die ja durch Hartz4 an diesen Arbeitsplatz gezwungen werden können) schützen muss.
Abgesehen davon, dass man auch die Zwangsarbeit abschaffen könnte: Siehste.
Bis hier wären wir uns einig, aber mit dem Folgenden...:
Zitat "Wenn es gefährlich ist, muss es logischerweise immer und überall verboten werden." Muss es nicht. Wer keinen anderen schadet, kann das tun. Aber wenn es Zweifel gibt, muss eben der weichen, der den Schaden auslöst und nicht der, der den Schaden erleidet.
...widersprichst du dir selbst, denn nach deinen obigen Ansichten käme logischerweise ein Totalverbot infrage.
Zitat ►"warum sollten dann z.B. 60 Raucher von 70 Gästen auf den 71. Rücksicht nehmen?"◄ Weil es sich so gehört!
Sorry, aber das ist schon arg egozentrisch.
Zitat ►"Mal abgesehen davon entscheidet der Unternehmer über deine Beispiele."◄ Richtig! D E R B E S I T Z E R entscheidet und deklariert seine Räumlichkeiten entsprechend. Wenn Poppen erlaubt ist, heißt das Ding Bordell, Swinger-Club oder Stundenhotel und ist NICHT ÖFFENTLICH ZUGÄNGLICH. Kinder und Jugendliche haben keinen Zugang.
Hier geht es aber um Gaststätten, in die jeder rein und raus kann, und die in erster Linie zum Essen und/oder trinken gedacht sind. Und da ist auf dem Tisch tanzen, Fixen, Kotzen und Poppen unerwünscht - und Rauchen ebenso
Eben nicht! Die Besitzer wollten, dass geraucht wird, denn sonst hätten sie längst Rauchverbotsschilder aufstellen können. Und es weiß auch jeder Dummdödel, dass in Lokalen geraucht wird - also auch für den Konsumenten wäre es jederzeit möglich gewesen, sich rauchfreie Gastronomie auszusuchen! (oder notfalls darauf ganz zu verzichten (ist ja nun weder Naturgesetz noch lebensnotwendig, Lokale zu besuchen und üblicherweise schert sich der Staat auch einen Dreck um Gründe, die Menschen von der Gastronomie abhalten (z.B. Geldmangel, falsches Angebot auf der Karte, etc.).)
D.h. der Markt hatte im Prinzip schon alles geregelt. Wenn man beim Griechen keine Currywurst bekommt, ruft man ja auch nicht nach Currywurstzwangsgesetzen, sondern geht zum nächsten Lokal und wenn man nirgends CW bekommt, macht man sie sich selbst oder isst ein Ei.
Also wäre maximal(!) eine Kennzeichnungspflicht nötig gewesen, an der der Konsument aussen schon erkennt, ob es sich um ein Lokal handelt, wo Rauchen erwünscht ist oder nicht. Und wenn der Rauch angeblich so gefählich ist, hätte man ihn schlicht komplett verbieten können.
Da aber ein paar Antiraucher zu dumm und/oder faul waren, sich wie mündige Menschen und Konsumenten zu benehmen und es ihnen eh eher um den Bratenduft und nicht um Gesundheitsschutz geht, versuchen sie mit lautem Aktionismus - und wahrscheinlich mit heimlicher Unterstützung der Tabaklobby - diese vergurkte Verbotskinderkacke durchzusetzen.
Zitat Draußen verflüchtigt sich Tabakrauch sehr schnell. Da hat man eine andere Situation. Da reichen Abstandsregeln wie in den USA (6m von Haltestellen entfernt oder so) oder eingeschränkte Raucherbereiche (wie bei der Bahn).
Also ich bekomme im Laufe der Jahre immer mehr meinen Geruchssinn zurück und je nach Wetterlage rieche ich schon Rauch aus 20 Meter Entfernung. Und was ich riechen kann, ist auch in meinem Körper. Und wenn so gefährlich ist, sollte es halt generell verboten werden, wie andere gefährliche Stoffe und Gegenstände auch.
Aber wir sind in Deutschland - da muss man mit solchen Possen rechnen.
Zitat Und wenn so gefährlich ist, sollte es halt generell verboten werden, wie andere gefährliche Stoffe und Gegenstände auch.
Wo soll denn da die Grenze sein? Fast alle Genussmittel wie Alkohol und Kaffee sind gefährlich, ebenso wie Fett, Zucker und Salz. Auch Autofahren und Wintersport sind gefährlich, vom Tauchen ganz zu schweigen. Alles verbieten? Das Leben an sich ist gefährlich. Da kannst du gleich eine Selbstmordsekte gründen, die ihre Mitglieder aus dieser schlimmen Gefahr ins Licht einer neuen Existenz führt.
Aber wie töricht von mir, sich eine Hamsterdiskussion einzuschalten, ich werde es in Kürze bereuen.
Ng: ►"auch für den Konsumenten wäre es jederzeit möglich gewesen, sich rauchfreie Gastronomie auszusuchen!"◄
Dieses Argument wird häufig gebracht. Ich zweifle jetzt einfach mal an, dass das so ohne Weiteres möglich ist.
Es steht nicht jede Gastronomie in einer Datenbank, in der man abrufen könnte was rauchfrei ist. Herauszufinden, ob die gewünschte Gastronomie rauchfrei ist, ist also für die NR mit erheblichem Mehraufwand (anrufen/vorbei fahren) verbunden. Zudem wird der NR viele Fehlschüsse landen, wenn er ganz spontan irgendwo einkehren möchte. Faktisch wird dem NR durch unzureichendes Angebot und durch unzureichende Information die Wahlfreiheit genommen. Die meisten, die so etwas versuchten, würden aufgeben, ehe sie eine rauchfreie Kneipe fänden.
Die Behauptung, der Markt könnte das regeln, wenn die NR einfach in rauchfreie Kneipen gingen, sehe ich daher als Scheinargument ohne praktische Relevanz.
Naja Lexx, das mit der Transparenz ließe sich schon sehr leicht einrichten, etwa durch ein entsprechendes Nichtraucher-Logo an der Eingangstür. Der Knackpunkt ist eher, dass die Wirte immer noch Angst haben, rauchende Kundschaft mit sowas zu verprellen. Und so ganz unbegründet ist die Angst auch nicht. Hier in Frankfurt sind einige Läden seit dem Nichtrauchergesetz deutlich leerer als früher. So leer, dass man um die Existenz fürchten muss. Und da nützt es mir auch wenig, wenn ich mich über die gute Luft da drin freue, falls ich irgendwann vor verschlossener Tür stehe.
Trotzdem ist das Verbot sicher der richtige Weg. Als die Airlines anfingen, Rauchen komplett zu verbieten, war die Entrüstung auch groß. Inzwischen redet kein Mensch mehr davon. Man schafft es offenbar sogar, von Frankfurt nach San Francisco zehn Stunde ohne Kippe, wenns sein muss. Wer das nicht schafft, wäre sowieso als Suchtpatient einzustufen.
"Man schafft es offenbar sogar, von Frankfurt nach San Francisco zehn Stunde ohne Kippe, wenns sein muss. "
Grins
Wenn ich meinen Sohn früher nach USA geschickt habe hat er immer vermieden, non-stop nach LA zu fliegen... Wenn wir beide zusammen im Auto unterwegs waren, egal ob in seinem oder meinem, hat er nie geraucht. Aber wen wir mal an eine Tankstelle gekommen sind ist er blitzartig aus dem Auto gestürmt und hat sich eine angezündet. Bis die Tabaksteuer erhöht worden ist, da hat er über Nacht mit dem Rauchen aufgehört...
Schönes Wochenende WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Auf alle Fälle immer bezüglich des Einzelfalls. Bei der Gefahr durch Stoff A bringt ein Vergleich mit Stoff B meist gar nichts.
Zitat Fast alle Genussmittel wie Alkohol und Kaffee sind gefährlich, ebenso wie Fett, Zucker und Salz. Auch Autofahren und Wintersport sind gefährlich, vom Tauchen ganz zu schweigen. Alles verbieten? Das Leben an sich ist gefährlich. Da kannst du gleich eine Selbstmordsekte gründen, die ihre Mitglieder aus dieser schlimmen Gefahr ins Licht einer neuen Existenz führt.
So gesehen richtig. Aber wir reden ja vom Rauchen bzw. die Verbotsfreaks erwähnen es. Ich persönlich bin seit langer überzeugt von der Gefahr und war schon für ein Totalverbot, als ich noch selbst geraucht habe. Ich bin aber kein fanatischer Antirauch-Kämpfer und zufrieden mit den Teilverboten an Stellen, an denen Menschen zwangsweise auftauchen müssen, wie Kliniken, Praxen, Behörden, etc. Der nächste Schritt kann nur ein Totalverbot sein.
Zitat Aber wie töricht von mir, sich eine Hamsterdiskussion einzuschalten, ich werde es in Kürze bereuen.
Dann sag mir doch mal, wie töricht es ist, das Erschlagen eines Mitmenschen per Axt nur in Baumärkten zu verbieten und bei der Frage, was ausserhalb der Baumärkte geschehen soll, wird nur achselzuckend gemeint, das sei ja deren Problem, was sie ausserhalb der Baumärkte machen?
Zitat "auch für den Konsumenten wäre es jederzeit möglich gewesen, sich rauchfreie Gastronomie auszusuchen!"◄ Dieses Argument wird häufig gebracht. Ich zweifle jetzt einfach mal an, dass das so ohne Weiteres möglich ist.
Es steht nicht jede Gastronomie in einer Datenbank, in der man abrufen könnte was rauchfrei ist. Herauszufinden, ob die gewünschte Gastronomie rauchfrei ist, ist also für die NR mit erheblichem Mehraufwand (anrufen/vorbei fahren) verbunden. Zudem wird der NR viele Fehlschüsse landen, wenn er ganz spontan irgendwo einkehren möchte. Faktisch wird dem NR durch unzureichendes Angebot und durch unzureichende Information die Wahlfreiheit genommen. Die meisten, die so etwas versuchten, würden aufgeben, ehe sie eine rauchfreie Kneipe fänden.
Du meinst doch nicht wirklich, was du hier sagst, oder!? Das ist der Versuch, ironisch zu sein?! *völligentsetztguck*
Weißt du, welchen Aufwand man betreiben muss, Lieblingsjoghurt zum Lieblingspreis zu finden? Oder eine Badeanstalte, die alle gewünschten Kriterien erfüllt? Oder eine Bank am perfekten Standort mit perfektem Ausblick? Oder die Unterhose mit dem Lieblingscomicheldenaufdruck zum Lieblingspreis? Oder die neue Kamera, die natürlich die 27 alten und die 78 neuen Kriterien erfüllen soll, einschließlich Lieblingspreis?
Sollen wir nun auch dafür Verbote/Gesetze als Krücken schaffen für Konsumenten, die zu doof und/oder faul sind, sich selbst am Markt zu orientieren?!??
Zitat Dass Rauchen mit Mord zu vergleichen ein selten dämlicher Vergleich ist, ist dir hoffentlich klar!?
Also erstens höre ich immer wieder, dieses Gastro-Verbot diene auch dem Schutz vor Schädigung. Passivrauch = Schädigung, Axthieb = Schädigung, Schädigung = Schädigung, oder nicht?!
Und zweitens wurde da primär die Art und Unlogik der beiden Verbote verglichen.
Verbote zum Schutz vor Schädigung durch Rauchen nur in Lokalen sind so sinnvoll wie Verbote zum Schutz vor Schädigung durch Axthiebe nur in Baumärkten.
Ng: Vergleich das generelle Rauchverbot in Gaststätten doch mal mit der barrierefreiheit von Bahnhöfen. Und stell dir mal vor, man könnte NICHT vorher im Internet nachsehen, ob ein Bahnhof barrierefrei ist.
Vergleich doch ein Rauchverbot mal mit dem Verbot von Pflanzenschutzmitteln, Abbeizern, oder bestimmten Zusatzstoffen in Farben und Lacken. Dann geht dir vielleicht ein Licht auf...
Zitat Vergleich das generelle Rauchverbot in Gaststätten doch mal mit der barrierefreiheit von Bahnhöfen. Und stell dir mal vor, man könnte NICHT vorher im Internet nachsehen, ob ein Bahnhof barrierefrei ist.
Das ist Verkehr und schon mal wichtiger als reine Privatvergnügen und Freizeitbeschäftigungen wie Gastronomiebesuche. Aber wenn man da Barrierefreiheit realisiert, macht es eh nur Sinn, wenn man die überall realisiert und nicht nur am Lieblingsbahnhof von Max Mustermann.
Ausserdem weiß ich nicht, wieso du den Gastronomiekonsumenten für so extrem blöd hältst. Sich eine passende Gastronomie zu suchen, war schon immer mit suchen und ausprobieren verbunden. Ein großes Rauchlogo erkennt man schon vom Auto aus, während man die Aussenkarte nur lesen kann, wenn man hingeht. Auch das Kriterium "schmackhafte Gyros" kann man sogar nur durch teures ausprobieren überprüfen. Usw. Du siehst also, dass der Konsument bezüglich anderer Kriterien weitaus mehr Aufwand betreiben muss, als nur ein Logo abzuchecken, ohne dass bisher der Staat eingriff, um dem Konsumenten den Arsch hinterher zu tragen.
Zitat Vergleich doch ein Rauchverbot mal mit dem Verbot von Pflanzenschutzmitteln, Abbeizern, oder bestimmten Zusatzstoffen in Farben und Lacken. Dann geht dir vielleicht ein Licht auf...
Hä? Wenn die wegen der Gefahr verboten werden, macht doch auch nur das generell überall geltende Totalverbot Sinn und nicht das von einigen Hundenarren geforderte Teilverbot nur in Straßen in denen Hundenarren mit ihren Lieblingen Gassi gehen.