Zitat Nein der Grund warum Doping verboten wird ist der, dass man da keine Grenze ziehen kann und das dann unkontrolliert wird. Wenn 18jährige Radsportler kontrolliertt dopen dürften würden das 17jährige (oder 70jährige) auch machen und zwar heimlich, mit sicher nicht mehr so harmlosen Folgen. Wenn das Profis machen dürfen dann machen das auch bald Amateure und zwar unkontrolliert. Das ist dann der Bodybuilding Effekt; Risiken und Nebenwirkungen werden allein vom Dealer (=Fitmesscenter oder Kollegen) mitgeteilt und kontrolliert. Und das geht dann nicht mehr.
Achja? WER sollte denn aus DIESEM Grund ein Interesse am Verbot haben?
Ginge es darum, Kinder und Jugendliche vor erwachsenen/elterlichen schlechten Vorbildern zu schützen, müsste man viel verbieten - angefangen mit Saufen und Rauchen bis hin zu den Leistungssteigerungen des Alltags mit Aufputschmitteln, Psychopillen, etc. Stattdessen rauchen, saufen und kiffen alle ungehindert rum und die Kids machen es nach - oder sie werden eh schon per Pille auf Unterricht und Zukunft getrimmt, spätestens, wenn sie es wagen, sich zu viel zu bewegen (was ja heutzutage verdächtig ist).
DP: Nenn es naiv, aber ich behaupte, der Grundgedanke ist, dass Doping unsportlich ist.
Normalerweise sollte der mit dem besten Talent und dem besten Training gewinnen. Durch Doping wird dieses Prinzip unterlaufen. Auf einmal gewinnt jemand, dessen Mehrleistung nicht auf mehr Leistung, sondern Leistungssteigernden Substanzen beruht. Das will man nicht.
Deswegen wurden letztlich auch die neuen modernen Schwimmanzüge in der ausgefeiltesten Version verboten.
Lexx, aber durch zugelassenes Doping würden doch alle deine Kriterien erfüllt. Da alle dopen gewinnt doch der Doper mit dem besten Talent und dem besten Training.
Nur, weil alle die gleichen Möglichkeiten hätten, hieße das nicht, dass sie sie auch alle gleichmäßig einsetzen. Das Doping wäre ein zusätzlicher Faktor, der vom Arzt, dem Mittel usw. abhängt und nicht vom Talent und Training.
Zitat Nur, weil alle die gleichen Möglichkeiten hätten, hieße das nicht, dass sie sie auch alle gleichmäßig einsetzen.
Und? Das gilt für die anderen Faktoren doch ähnlich, ohne dass man da Verbote ausspricht, nur weil sie nicht alle gleichmäßig eingesetzt werden.
Zitat Das Doping wäre ein zusätzlicher Faktor, der vom Arzt, dem Mittel usw. abhängt und nicht vom Talent und Training.
Doping hängt vom Arzt ab - Training vom Trainer - Material vom Hersteller - Nahrung vom Bauern - etc. Und? Soll nun Training, etc. auch verboten werden, weil das von jemanden abhängt?
Und ausserdem: Was verstehst du unter Talent? Ein Rad fahren kann jeder - vom Kleinkind bis zur Omma. Trainieren kann auch jeder. Ein Rad kaufen und einen Trainer mieten, kann auch jeder. Was also ist das Talent?
Zitat von LexxNein, DP. Nur, weil alle die gleichen Möglichkeiten hätten, hieße das nicht, dass sie sie auch alle gleichmäßig einsetzen. Das Doping wäre ein zusätzlicher Faktor, der vom Arzt, dem Mittel usw. abhängt und nicht vom Talent und Training.
Der gesamte Leistungssport besteht aus diesen zusätzlichen Faktoren, man wird sie nie vom reinen Talent trennen können; ein anderer Trainer, ein anderer Physiotherapeut, andere Trainingsbedingungen, andere Nahrung/sZusätze. Anderes Belohnungssystem. Anderes Umfeld. Andere Kleidung. Anderes Trainingskonzept. Ich behaupte, dass die Williams Schwestern im Tennis oder die Polgar Schwestern im Schach nicht deshalb weltspitze sind weil sie durch herausragendes Talent gekennzeichnet sind sondern durch ein optimales Umfeld. Doping wäre hier nur ein weiterer zusätzlicher Faktor.
Solange kein formell juristisches Verfahren gegen Armstrong eingeleitet wird ist das alles in der Tat nur heisse Luft. Wenns dazu kommt könnte es interessant werden.
Damit kommen wir zur Frage, warum überhaupt so etwas wie "Doping" verboten ist.
Hier ein paar mögliche Begründungen: 1. Gesundheitsschädigung 2. Leistungssteigerung ohne sportliches Handeln (Spritze statt Training)
3.Betrug, d.h., Vortäuschen einer Leistungsfähigkeit, die nur auf chemischen und anderen leistungstärkernden Mitteln beruht. Dazu geört weder Kohl oder Müsli noch Nutten.
Zitat Damit kommen wir zur Frage, warum überhaupt so etwas wie "Doping" verboten ist. ... 1. Gesundheitsschädigung
Schon der Sport (und besonders der sich um die Kohle drehende Showsport) kann die Gesundheit schädigen, ohne dass deshalb jemand den Sport verbietet.
Zitat 2. Leistungssteigerung ohne sportliches Handeln (Spritze statt Training)
Das kann auch neues Material sein, ein neuer Schuh, mehr Erholungmöglichkeiten durch mehr Vermögen, etc.
Zitat 3.Betrug, d.h., Vortäuschen einer Leistungsfähigkeit, die nur auf chemischen und anderen leistungstärkernden Mitteln beruht. Dazu geört weder Kohl oder Müsli noch Nutten.
Doch. Kohl und Müsli eh, weil es direkt deiner Definition entspricht - Sex hingegen liefert indirekt diese Stoffe und leistungssteigernden Wirkungen.
Zitat Was also ist das Talent? Eine besondere, außergewöhnliche, angeborene und weiterentwickelte Fähigkeit - ohne Doping.
Und? Erstens müssten alle nackt teilnehmen, wenn man deine Definition ernst nimmt, denn schon Kleidung, Schuhe, etc. sind nicht angeboren. Zweitens kann auch Mogeln ein angeborenes Talent sein. Oder der Mut, die Chemie auszureizen. Oder ein Körper, der die Chemie besser verträgt. Usw.
Ihre Phantasie bei der Erfindung von Definitionen in allen Ehren - allein sie ist nicht maßgebend.
Erstens müssten alle nackt teilnehmen, wenn man deine Definition ernst nimmt, denn schon Kleidung, Schuhe, etc. sind nicht angeboren. Zweitens kann auch Mogeln ein angeborenes Talent sein. Oder der Mut, die Chemie auszureizen. Oder ein Körper, der die Chemie besser verträgt. Usw.
Das ist eine allgemeingültige Definition. Leute, die z.B. talentierte Klavierspieler sind, spielen meistens nicht nackt. Ihre Argumentation ist zwar ganz lustig, aber Quatsch.
Regelverstöße, also "Mogeln" sind im Sport unzulässig und werden geahndet - soweit sie erkannt werden. regelverstöße haben mit Doping nichts zu tun.
Mut ist eine Tugend - Doping schadet dem Athleten aber mehr oder weniger und hat mit Tugenden deshalb nichts zu tun. Es kann keine Tugend sein, sich selbst zu schaden.
Es geht nicht nur um Chemie. Grundsätzlich sind alle Dopingmittel zugleich auch für die Athleten gesundheitsschädlich oder sogar bisweilen tödlich.
Dope, wenn du dich nur auf die bekannten und davon verbotenen Pillen&Co beschränkst, hast du nicht Unrecht.
Ich hingegen sehe alle beeinflussenden bzw. leistungssteigernden Faktoren, die bei jedem Sportler aus diversen Gründen unterschiedlich leistungssteigernd wirken können (Bekleidung, Schuhe, Material an sich, Trainer, Training, Sex ja/nein, Ernährung, Finanzen für all das, usw.) Auch, was die verbotenen Mittel betrifft, hängt es davon ab, wie gut der Sportler sich durchmogeln kann und ausserdem finden die Kontrollen eh nicht alles. Also kann man sich das derzeitige Dopingmittelverbot auch sparen und grundsätzlich nichts verbieten und dann haben wieder alle Sportler alle Optionen.
Ob Mittel gesundheitsschädlich sind, hat nur den Sportler zu interessieren - es wird ja niemand gezwungen, Schädliches zu konsumieren, also fällt das in den Bereich Freiheit und freier Wille.
Ich als Zuschauer kann damit leben, dass nicht mehr nur ein paar leistungssteigernde Faktoren verboten sind. Man kann doch heutzutage eh davon ausgehen, dass solche Mittel im Spiel sind.
Ng: Deine Argumentation ist ziemlich naiv und wenig differenziert. Mit der gleichen Argumentation kannst du auch Training verbieten. Schließlich führt das auch zur Leistungssteigerung.
Natürlich ist der Übergang von Nahrungsergänzung und erlaubten Methoden hin zum Doping fließend. Deswegen gibt es Kommissionen, die im Einzelfall entscheiden, dass z. B. Kaffeekonsum(!) bei Wettkämpfen nicht erlaubt ist. Eine allgemeingültige Definition bzw. allgemeingültige Kriterien zu finden, die klar zwischen Doping/unfairen Wettbewerbsvorteilen und nicht-Doping unterscheiden und jeden Einzelfall einschließen, wird nicht gelingen.
Deswegen ist es bequem, mit (extremen) Einzelfällen gegen die gängige Unterscheidung zu argumentieren. Aber es ist auch reichlich billig. Wenn es so einfach wäre, bräuchte man keine Kommissionen. Ein Beispiel dafür, was ich meine sind die Schwimmanzüge. Erst waren sie erlaubt und die Weltrekorde purzelten einer nach dem Anderen. Inzwischen sind sie verboten und die Schwimmer sind auf ihren Strecken (wieder) teils mehrere Sekunden langsam.
Es braucht den aktiven Dialog in der Sportwelt, um zu entscheiden, was fair und erlaubt ist, und was nicht.
Hamster träumt noch vom alten Griechenland, da traten die Athleten ja auch nackt an. Wie aber bei Asterix nachzulesen ist, gabs auch damals schon Doping (aber da waren die Sportler auch schon angezogen, was für ein Sittenverfall!)
Damals durften a - nur Männer teilnehmen b - nur Männer zuschauen.
Gäb heute ein ganz schönes Problem mit den TV-Übertragungen!
Ich finde, das beste Mittel gegen Doping sind die tiefgekühlten Blutproben, aus denen man angeblich bis zu 10 Jahre später mittels neuer Verfahren Doping nachweisen können kann.
Schönen Abend WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)