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Dieses Thema hat 35 Antworten
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DP Offline



Beiträge: 5.248

18.05.2010 18:39
Neue Studie gibt Entwarnung. Wieder mal Antworten

Eine grossangelegte internationale Studie hat keinen Zusammenhang zwischen der Handynutzung und Hirntumoren feststellen können. Das geht aus einer Untersuchung mit fast 13'000 Teilnehmern hervor, deren Ergebnisse am Dienstag im «International Journal of Epidemiology» erscheinen sollen. Der Mobilfunk erhöht demnach weder das Risiko von Meningeomen, einer häufig vorkommenden gutartigen Tumorart, noch das von Gliomen, einer seltenen, aber gefährlicheren Form von Krebs.

http://www.tagesanzeiger.ch/digital/mobi.../story/10988827

Wird es die Skeptiker überzeugen? Nein, die gefühlte Strahlung wird nach wie vor für Migräne, Tumore und Epilepsien sorgen. Da helfen auch keine Globuli.

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

18.05.2010 23:59
#2 RE: Neue Studie gibt Entwarnung. Wieder mal Antworten

"Wieder mal", das hab ich mir auch gedacht.

Man sollte aber schon den ganzen Artikel lesen...

"Die Experten kommen zu dem Schluss, dass es Andeutungen gibt, starke Handynutzung könnte Gliome auslösen. Doch für einen wissenschaftlichen Nachweis sei der Zusammenhang nicht deutlich genug.
(...)
Die Experten fordern weitere Untersuchungen. Noch sei es zu früh für den Schluss, zwischen der Häufigkeit der Handynutzung und Gehirntumoren gebe es keinen Zusammenhang.

Seit dem Beginn der Studie im Jahr 2000 hätten sich die Nutzungsgewohnheiten deutlich verändert, argumentieren die Wissenschaftler. Ausserdem wollen die Mediziner untersuchen, ob die Strahlung möglicherweise das Risiko von Tumoren in der Ohrspeicheldrüse oder dem Gehörnerv erhöht. Auch die Auswirkung auf Kinder soll gesondert erforscht werden."


Die Studie ist aber sowieso etwas merkwürdig. Da befragen die Leute über 10 Jahre zu ihrer Handynutzung. Warum fängt man nicht erstmal im Labor an?

DP Offline



Beiträge: 5.248

19.05.2010 10:30
#3 RE: Neue Studie gibt Entwarnung. Wieder mal Antworten

Die Labortests gehen in die zehntausende. Die Mobilfunkstrahlenuntersuchung ist eine ganze Industrie mit Milliarden Kosten. Wohl gemerkt, nicht der Mobilfunk, nur die Untersuchungen zur Emmission. Dem steht eine ebenfalls milliardenschwere mehr oder weniger heterogene Skeptikerorganisation entgegen, die mit Fühlen, Befinden und Wünschelruten Stimmung macht. Gerade deshalb wurde dieser erste Langzeittest so mit Spannung erwartet. Was die Gefühligen am Leben erhält ist, dass diese Studien zwar keinen keinen Nachweis erbringen, dass Mobilfunkstrahlen Schäden verursachen, aber dass ihnen auch nicht der Gegenbeweis gelingt. Das ist ja auch logisch, ich kann nur nachweisen, dass z.B. der Genuss von Leitungswasser unbedenklich ist, auch wenn ich nicht ausschliessen kann, dass jemand der 10 Liter davon trinkt stirbt.
Deshalb werden wir die Mobilfunkgegner noch sehr lange haben, genauso wie Homöopathen, Bachblüten und Astrologen.

http://www.gwup.com

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.231

19.05.2010 12:26
#4 RE: Neue Studie gibt Entwarnung. Wieder mal Antworten

Zitat von DP
.. aber dass ihnen auch nicht der Gegenbeweis gelingt. Das ist ja auch logisch, ich kann nur nachweisen, dass z.B. der Genuss von Leitungswasser unbedenklich ist, auch wenn ich nicht ausschliessen kann, dass jemand der 10 Liter davon trinkt stirbt.



Ich denke, das Problem ist hier etwas anders gelagert: Man kann natürlich in einer 10-jährigen Studie nicht grundsätzlich ausschließen, dass sich die Handystrahlung nach 50 Jahren negativ auswirkt. Da es aber m.W. keine biologischen Effekte gibt, die erst nach 50 Jahren nach einem Ereignis im Schlummerzustand ganz plötzlich wirksam werden, d.h. es nach 10 Jahren praktisch noch keine Beobachtungen gibt, dürfte sich in den nächsten 40 Jahren der jetzige Erkenntnisstand nicht dramatisch verändern.

Mit dieser Restunsicherheit wird man weiter leben müssen. Sollte die Zivilisation deswegen irgendwann aussterben, hamma halt Pech gehabt.

Gruß, Martin

Ng ( Gast )
Beiträge:

19.05.2010 13:36
#5 RE: Neue Studie gibt Entwarnung. Wieder mal Antworten

Manche Handy-Gegner sind wahrlich gruselig. Aber Contergan galt auch mal als sicher - belegt durch Experimente, Tierversuche usw.

DP Offline



Beiträge: 5.248

19.05.2010 13:55
#6 RE: Neue Studie gibt Entwarnung. Wieder mal Antworten

Und die Welt galt jahrhundertelang als Scheibe, die im Zentrum des Universums stand.

dewo Offline



Beiträge: 544

19.05.2010 14:25
#7 RE: Neue Studie gibt Entwarnung. Wieder mal Antworten

Also ich bin nicht davon überzeugt, daß "Handystrahlung" so völlig harmlos ist; nein, ganz und gar nicht. Wenn ich mir die vielen, unkontrolliert vor sich hintaumelnden Handynutzer so angucke, entweder das Ding ans Ohr gepreßt und den verklärten Blick gen Himmel gerichtet, währenddessen ein offenbar lebenswichtiger Dialog stattfindet: "Du Mamma, mir sin ewwe gelandt', kansst schonemol die Kartoffele uffsetze", oder den starren Blick aufs Display genagelt während die flinken Fingerchen das gesprochene Wort in die Schriftform umsetzen und der Mamma das eben Gesagte auch noch schriftlich geben, dabei alles und jeden im Wege stehende über den Haufen rennend, dann kann solcherlei abartiges Verhalten nur durch eine solche (hochgefährliche) Handystrahlung ausgelöst werden. Normale, gesunde Menschen bewegen sich nicht so hirnrissig.

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.231

19.05.2010 15:10
#8 RE: Neue Studie gibt Entwarnung. Wieder mal Antworten

Ng,

Contergan ist höchstens ein Beispiel dafür, dass Tierversuche klinische Studien nicht ersetzen. Als Contergan freigegeben war auch in ziemlich kurzer Zeit klar, dass es nicht akzeptable Nebenwirkungen hat.

Gruß, Martin

Kater Offline



Beiträge: 1.208

19.05.2010 15:31
#9 RE: Neue Studie gibt Entwarnung. Wieder mal Antworten

Nehmen wir als Beispiel eben Asbest.

Gruss
Kater

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

19.05.2010 15:50
#10 RE: Neue Studie gibt Entwarnung. Wieder mal Antworten

Wir können uns hier Beispiele in beide Richtungen dutzendfach um die Ohren werfen, das führt doch zu nichts.
Für mich ist die Frage, ob Handystrahlung schädlich ist, eher von akademischem Interesse.

1. wird die Strahlenbelastung seitens der Hersteller sowieso so gering wie möglich gehalten, unabhängig von einem möglichen Gesundheitsrisiko. Heutige Handys strahlen wesentlich weniger als die von vor 10 Jahren.
2. sind wir seit 90 Jahren elektromagnetischer Strahlung verschiedenster Frequenzen ausgesetzt. Selbst wenn es bei exzessiver Handynutzung ein erhöhtes Krebsrisiko gibt, wird das die Verbreitung dieser Geräte wohl kaum beeinflussen (sonst würde ja auch niemand mehr rauchen).
3. Gibt es mit Sicherheit andere alltägliche Belastungen, die schädlicher sind. Zum Beispiel den Straßenverkehr, dem sich viele täglich aussetzen, oder ausgesetzt sind (Abgase). Die Verwendung von Recycling-Kunststoffflaschen (stehen im Verdacht, unfruchtbar zu machen) halte ich persönlich jedenfalls für gesundheitsschädlicher als die eines Handys.


DP:
"Und die Welt galt jahrhundertelang als Scheibe, die im Zentrum des Universums stand."

Wann genau?

DP Offline



Beiträge: 5.248

19.05.2010 15:51
#11 RE: Neue Studie gibt Entwarnung. Wieder mal Antworten

Zitat von Kater
Nehmen wir als Beispiel eben Asbest.
Gruss
Kater



dito.
Asbest wurde erfunden, auf den Markt geschmissen unbd verbaut, getestet und gewarnt wurde, wenn überhaupt, später. Das ist so ziemlich das genaue Gegenteil vom Thema Mobilfunkstrahlen.

Kater Offline



Beiträge: 1.208

19.05.2010 16:07
#12 RE: Neue Studie gibt Entwarnung. Wieder mal Antworten

"Asbest wurde erfunden, auf den Markt geschmissen unbd verbaut, getestet und gewarnt wurde, wenn überhaupt, später. Das ist so ziemlich das genaue Gegenteil vom Thema Mobilfunkstrahlen."
Hä ?

Asbestose oder Lungenkrebs zeigt sich erst Jahrzehnte, nachdem man mit Asbest zu tun hatte. In den ersten zehn Jahren zeigt sich da gar nichts.

"Da es aber m.W. keine biologischen Effekte gibt, die erst nach 50 Jahren nach einem Ereignis im Schlummerzustand ganz plötzlich wirksam werden, d.h. es nach 10 Jahren praktisch noch keine Beobachtungen gibt, dürfte sich in den nächsten 40 Jahren der jetzige Erkenntnisstand nicht dramatisch verändern."

Lungenkrebs durch Asbest tritt im allgemeinen erst nach 25-40 Jahren auf. Asbestose nach 15-20 Jahren. Die Aussage von Martin ist also ziemlich falsch.

Gruss
Kater

DP Offline



Beiträge: 5.248

19.05.2010 16:25
#13 RE: Neue Studie gibt Entwarnung. Wieder mal Antworten

Mit anderen Worten, wer weiss was so alles möglich ist und der Kater kann auch nicht völlig ausschliessen, dass die Erde immer noch eine Scheibe ist.

Nun, genau das war ja meine Eingangsthese. Q.e.d.

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

19.05.2010 16:42
#14 RE: Neue Studie gibt Entwarnung. Wieder mal Antworten

Kater:
Es gibt einen Unterschied zwischen Asbest und EM-Wellen:
Während das eine eine Momentbelastung ist, reichert sich das andere immer weiter an. Asbest hat man auch nach 10 Jahren noch im Körper, die EM-Wellen nicht.

Für Handystrahlung ist es daher "schwieriger", eine langfristige Schädigung hervorzurufen, weil im Prinzip jede Einzeldosis eine bleibende Schädigung hervorrufen können muss, die sich über einen langen Zeitraum akkumuliert. Beim Asbest dagegen reichert sich der Schadenverursacher über einen langen Zeitraum an.

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.231

19.05.2010 16:49
#15 RE: Neue Studie gibt Entwarnung. Wieder mal Antworten

Zitat
="Kater" Da es aber m.W. keine biologischen Effekte gibt, die erst nach 50 Jahren nach einem Ereignis im Schlummerzustand ganz plötzlich wirksam werden, d.h. es nach 10 Jahren praktisch noch keine Beobachtungen gibt, dürfte sich in den nächsten 40 Jahren der jetzige Erkenntnisstand nicht dramatisch verändern."
Lungenkrebs durch Asbest tritt im allgemeinen erst nach 25-40 Jahren auf. Asbestose nach 15-20 Jahren. Die Aussage von Martin ist also ziemlich falsch.
Gruss
Kater



Kater,

Asbest ist vielleicht ein gutes Gegenbeispiel was den biologischen Wirkmechanismus angeht. Hast Du Zahlen zum Timing der Inkubation, die darauf hinweisen, dass Forschung über einen Zeitraum von 10 Jahren nach flächendeckender Exposition keine statistisch signifikanten Hinweise ergeben hätte? Die Schädlichkeit von Asbest ist ja schon viele Jahrzehnte bekannt, und es hatte Jahrzehnte gedauert bevor man überhaupt Arbeitsschutzmaßnahmen eingeführt hatte.

Gruß, Martin

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