Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  
Logo
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 157 Antworten
und wurde 2.525 mal aufgerufen
 Themen des Tages
Seiten 1 | ... 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11
DP Offline



Beiträge: 5.248

16.01.2008 13:17
GDL kontra Bahn Antworten

Zitat:

Lexx schrieb am 16.01.2008 12:05
Die Subventionen des Staates kommen fast ausschließlich der DB Netz zugute (3,58 Mrd. €). Die DB Regio dagegen verdient an den Ländern bzw. am Staat nur durch dessen Aufträge - den Betrieb des Schienen-Nahverkehrs.




Das interessiert doch den Steuerzahler nicht in welcher DB Tochter das versickert.

Zitat:

Lexx schrieb am 16.01.2008 12:05
Der hier verbuchte und von mir angeführte Gewinn von 690 mio. € ist also echt!




Soso. Wer bekommt denn das Geld?

DP Offline



Beiträge: 5.248

16.01.2008 13:29
GDL kontra Bahn Antworten

Zitat:

Lexx schrieb am 16.01.2008 12:05
Mag ja alles sein, aber was hat das mit dem Abschluss der GDL zu tun?

Bei dem Umsatz und den ausgewiesenen Gewinnen machen die paar Millionen den Kohl nun wirklich nicht fett.




Die Financial Times geht davon aus, dass die Tarifabschlüsse den Konzern jedes Jahr mit zusätzlichen 500m Euro belasten. Im nächsten Jahr wirds mehr und dass GDBA und Transnet auf das hohe Niveau der GDL wollen ist ja mehr als verständlich. Erreichen sie es sprechen wir von etwa 850m Euro im Jahr Mehrkosten.
Das mag für Dich Peanuts sein aber wenn die Bahn nicht jetzt gegensteuert könnte es finanziell eng werden.
Die FTD dazu: "In der Tat werden viele für den Durchmarsch der GDL zu zahlen haben, vor allem die Mitarbeiter und die Kunden der Bahn. Die Einigung zwischen und der Schell könnte bittere Konsequenzen haben. Der Gegenschlag des Konzerns gegen den Erfolg der GDL wird aus Rationalisierungen und Preiserhöhungen bestehen, er wird Arbeitsplätze kosten - und viele Passagiere mehr Geld für Tickets. Aber auch im internen Machtgefüge dürfte die ungewöhnlich harte Machtprobe zwischen der Bahnspitze und der kleinsten der drei Bahngewerkschaften fortwirken. Der eigenständige Tarifvertrag, den die GDL erkämpft hat, wird deren Verhältnis zu den größeren Gewerkschaften Transnet und GDBA belasten und immer wieder Anlass für Streit und Unruhe im Konzern liefern.

Die Lokführer haben dem Staatskonzern große Zugeständnisse abgetrotzt. Der Preis dafür ist hoch - bei weitem nicht nur für die Bahn, und bei weitem nicht nur in Euro."

kater_5 Offline

Besucher

Beiträge: 1.018

16.01.2008 13:40
GDL kontra Bahn Antworten
"Ich erwarte von ihm auch, dass er innerhalb vorgegebener Zeiten vorgegebene Ziele erreichen kann."

Ja, das ist dieses derzeit modische BWL Geblubbere, was dann zu Entlassungen in grösserem Stil führt.

Interessanterweise hört man davon eigentlich nur in Aktiengesellschaften, Eigentümergeführte Gesellschaften brauchen das i. d. R. nicht.

Das scheint aber generell ein Problem unserer beider unterschiedlicher Sichtweisen zu sein. Ich erwarte von einem Manager, dass er seinen Laden im Griff hat, Du erwartest, dass er irgendwelche abstrakten und teilweise unsinnigen Ziele erfüllt.

Gruss
Kater
DP Offline



Beiträge: 5.248

16.01.2008 13:43
GDL kontra Bahn Antworten

Zitat:

kater_5 schrieb am 16.01.2008 13:40
Das scheint aber generell ein Problem unserer beider unterschiedlicher Sichtweisen zu sein. Ich erwarte von einem Manager, dass er seinen Laden im Griff hat, Du erwartest, dass er irgendwelche abstrakten und teilweise unsinnigen Ziele erfüllt.

Gruss
Kater




Weil jeder, vor allem das Management, 'den Laden im Griff haben' anders interpretiert, je nach Definitionen der Kriterien dazu, kommt man eben nicht umhin, konkrete Ziele vorzugeben und das Management dann daran zu messen.

kater_5 Offline

Besucher

Beiträge: 1.018

16.01.2008 13:53
GDL kontra Bahn Antworten
Unter "im Griff haben" verstehe ich vor allem, dass sich nicht plötzlich und unerwartet grosse Einsparpotentiale auftun, nur weil irgendwer Druck macht.

Sowas mag sich ergeben, wenn sich die direkten Umstände ändern, also z. B. die Lokführer wesentlich mehr Geld bekommen und dadurch automatische Loksteuerungen rentabel werden. Aber die Auslagerung der Wartung kann nicht plötzlich interessant werden, weil die Lokführer mehr Geld bekommen.

Wenn das passiert, hat das Management in der Vergangenheit gepennt.

Gruss
Kater
SteffenHuber Offline

Besucher

Beiträge: 459

16.01.2008 13:54
GDL kontra Bahn Antworten

Zitat:

kater_5 schrieb am 16.01.2008 13:40
"Ich erwarte von ihm auch, dass er innerhalb vorgegebener Zeiten vorgegebene Ziele erreichen kann."

Ja, das ist dieses derzeit modische BWL Geblubbere, was dann zu Entlassungen in grösserem Stil führt.

Interessanterweise hört man davon eigentlich nur in Aktiengesellschaften, Eigentümergeführte Gesellschaften brauchen das i. d. R. nicht.




Das halte ich für ein Gerücht. Es liegt wohl eher daran, dass Aktiengesellschaften gewisse Meldungspflichten haben und durchschnittlich sehr viel größer sind als eigentümergeführte Gesellschaften. Wenn ein Mittelständler mit 20 Mann 10 rausschmeißt, interessiert das doch keinen Schwanz. Kommt höchstens in der Lokalpresse.

Steffen

kater_5 Offline

Besucher

Beiträge: 1.018

16.01.2008 13:55
GDL kontra Bahn Antworten
Ich dachte eher an Mittelständler mit 3000 Leuten.

Gruss
Kater
DP Offline



Beiträge: 5.248

16.01.2008 14:04
GDL kontra Bahn Antworten

Zitat:

kater_5 schrieb am 16.01.2008 13:53
Unter "im Griff haben" verstehe ich vor allem, dass sich nicht plötzlich und unerwartet grosse Einsparpotentiale auftun, nur weil irgendwer Druck macht.




Das reicht dir schon, damit das Management einen guten Job gemacht hat?

kater_5 Offline

Besucher

Beiträge: 1.018

16.01.2008 15:13
GDL kontra Bahn Antworten
Nö, aber wenn das nicht passiert, hat es einen schlechten gemacht.

Egal, ob die Ziele erreicht wurden. Denn die waren dann wohl zu lax.

Gruss
Kater
MartiS2 Offline



Beiträge: 7.149

16.01.2008 15:38
GDL kontra Bahn Antworten

Zitat:

kater_5 schrieb am 16.01.2008 13:40
Ja, das ist dieses derzeit modische BWL Geblubbere, was dann zu Entlassungen in grösserem Stil führt.

Interessanterweise hört man davon eigentlich nur in Aktiengesellschaften, Eigentümergeführte Gesellschaften brauchen das i. d. R. nicht.




Mein Bruder hat im letzten Jahr einen Kleinbetrieb so umorganisiert, dass er nach termingerecht sein Q-Zertifikat bekam, um weiter an bestimmte Kundenliefern zu können. Dazu gehörte auch Familienmitglieder der Eignerfamilie so umzubesetzen, dass sie auf der einen Seite keinen Schaden mehr anrichten konnten, als auch ihr Gesicht nicht verloren haben.

Die Firma hat fünf Jahre rote Zahlen geschrieben, und wird Ende 2007 eine schwarze null erreichen. Sie hat seit fünf Jahren keine neuen Kunden aquiriert, sie hat jetzt den ersetn neuen, .. usw.

Weder er noch ich haben mit modischem BWL Geblubbere etwas am Hals, wir haben aber ziemlich gute Einblicke in verschiedene Firmen.

Gruß, Martin

kater_5 Offline

Besucher

Beiträge: 1.018

16.01.2008 16:10
GDL kontra Bahn Antworten
Martin,

meinst Du, wenn die Familienmitglieder irgendwelche Zielvorgaben gehabt hätten, wäre die Situation anders gewesen ?

Schlechte Manager bleiben schlechte Manager, egal ob sie Familienmitglieder sind oder fremde. Und ein Manager, dem plötzlich unter Druck einfällt, wo er noch signifikant optimieren kann (und wo das erstaunlicherweise immer mit der Entlassung einer grösseren Zahl von MA verbunden ist), ist ein schlechter Manager.

Vielleicht habe ich ja zu hohe Anforderungen an Manager, allerdings gestehe ich solchen Managern dann auch hohe Gehälter zu. Wenn man aber eure laxen Anforderungen als Basis nimmt, werden sie zu gut bezahlt.

Gruss
Kater
MartiS2 Offline



Beiträge: 7.149

16.01.2008 16:48
GDL kontra Bahn Antworten

Zitat:

kater_5 schrieb am 16.01.2008 16:10
Martin,

meinst Du, wenn die Familienmitglieder irgendwelche Zielvorgaben gehabt hätten, wäre die Situation anders gewesen ?

Schlechte Manager bleiben schlechte Manager, egal ob sie Familienmitglieder sind oder fremde. Und ein Manager, dem plötzlich unter Druck einfällt, wo er noch signifikant optimieren kann (und wo das erstaunlicherweise immer mit der Entlassung einer grösseren Zahl von MA verbunden ist), ist ein schlechter Manager.

Vielleicht habe ich ja zu hohe Anforderungen an Manager, allerdings gestehe ich solchen Managern dann auch hohe Gehälter zu. Wenn man aber eure laxen Anforderungen als Basis nimmt, werden sie zu gut bezahlt.

Gruss
Kater




Kater,

irgendwie versuchst Du die Welt immer so darszustellen (wenn .. dann), dass Du sie in Deinem Sinn interpretieren kannst. Mit der Realität hat das häufig nichts zu tun.

Im dargestellten Fall hat ein Familienmitglied meinen Bruder als externen Geschäftsführer ins Geschäft genommen, um Ziele umzusetzen, die sie selbst fünf Jahre lang nicht auf die Reihe gekriegt haben. Wenn Du schon eigentümergeführte Gesellschaften als Beispiel nimmst, dann habe ich Dir genügend Beispiele, von denen Du mangels Kenntnis noch nie gehört hast.

Nein, es ist nicht IMMER die Entlassung einer größeren Zahl Mitarbeiter. Und wenn es notwendig ist, dann muss es eben gemacht werden. Die Entscheidung, jemanden externes hereinzunehmen ist übrigens auch eine Managemententscheidung, die nicht 'Entlassung' ist.

Was ist überhaupt schlimm an Entlassungen? Ich sehe es positiv, wenn qualifizierte Leute frei werden, so dass andere Firmen ihre offenen Stellen besetzen können. In China geht das andersrum: Die Fluktuationsrate ist enorm, weil die Mitarbeiter mit ihrer Qualifikation sofort haussieren gehen und so ihre Einkommen verbessern. Sie ist so enorm, dass unsere Einkäufer verzweifeln, weil sie ständig mit neuen Ansprechpartnern zu tun haben.

Hat eigentlich Middelhoff unter Druck bei Kartsadt eine größere Zahl Mitarbeiter entlassen?

Gruß, Martin

F-W Offline




Beiträge: 1.679

16.01.2008 17:19
GDL kontra Bahn Antworten
Wenn es zu publikumswirksamen Massenentlassungen kommt, dann meistens in AGs, da stimme ich Kater zu.

Auffallend oft zu Beginn der Regentschaft eines neuen Konzernchefs, der seine Berufung rechtfertigen muss, indem er angebliche Fehler seines Vorgängers erst gross heraus- und dann abstellt. Ausserdem, neue Besen.... Zuerst die Grausamkeiten begehen um dann in Ruhe arbeiten zu können und wie die Sprüche alle noch heissen. Ausserdem macht sich das an der Börse meistens gut. Und allzuoft ist es nur Ankündigungspolitik die dann nicht mal umgesetzt wird.

All das hat mit gutem Management rein gar nichts zu tun. In einem gut gemanagten Laden entstehen erst gar nicht so grosse Personalüberhänge, die dann per Massenentlassungen entsorgt werden müssen.

Die Bahn ist da eine Ausnahme. Der Beschäftigungspakt, den sie mit den Gewerkschaften geschlossen hat, war eine politische Massnahme, die den schon bestehenden Personalüberhang konserviert hat. Denn bei den Zahlen, um die es hier geht, ist mit natürlicher Fluktuation nichts zu machen. Mehdorn war das wohl bewusst, kann aber die Bahn halt nur mit betriebswirtschaftlich unsinnigen politischen Zugeständnissen führen. Jetzt den Gewerkschaften die Arschkarte dafür zu zeigen entspricht halt auch seinem ruppigen Naturell.

Das Problem der Bahn sind nicht die erhöhten Gehälter für Leute, die tatsächlich arbeiten und die die Bahn braucht. Es sind die Gehälter für die Leute, die überzählig sind. Egal ob die um 5% oder 11% erhöht oder um ein Drittel gesenkt werden.

FW
SteffenHuber Offline

Besucher

Beiträge: 459

16.01.2008 17:30
GDL kontra Bahn Antworten

Zitat:

kater_5 schrieb am 16.01.2008 13:53
Unter "im Griff haben" verstehe ich vor allem, dass sich nicht plötzlich und unerwartet grosse Einsparpotentiale auftun, nur weil irgendwer Druck macht.

Sowas mag sich ergeben, wenn sich die direkten Umstände ändern, also z. B. die Lokführer wesentlich mehr Geld bekommen und dadurch automatische Loksteuerungen rentabel werden. Aber die Auslagerung der Wartung kann nicht plötzlich interessant werden, weil die Lokführer mehr Geld bekommen.

Wenn das passiert, hat das Management in der Vergangenheit gepennt.




Scheint mir jetzt doch eine sehr naive, verkürzte Sicht der Dinge zu sein (oder nur ein zu kurzer Beitrag).

In der Realität kennt das Management jede Menge Einsparpotenzial, setzt aber natürlich bei weitem nicht alle um, weil es immer genügend Gründe gibt, die dagegen sprechen, vom Betriebsklima bis zum Image in der Öffentlichkeit.

Wenn also nun Einsparpotenzial plötzlich interessant wird, heisst das nicht, dass Einsparpotenzial plötzlich auftaucht und das Management gepennt hat. Vielmehr hat sich halt die Kosten/Nutzen-Relation geändert.

Steffen

WRL007 Offline

Besucher

Beiträge: 412

16.01.2008 17:34
GDL kontra Bahn Antworten
"Das Problem der Bahn sind nicht die erhöhten Gehälter für Leute, die tatsächlich arbeiten und die die Bahn braucht. Es sind die Gehälter für die Leute, die überzählig sind. Egal ob die um 5% oder 11% erhöht oder um ein Drittel gesenkt werden."

Das ist sicherlich richtig - die Bahn ist nun mal eine Firma, die unter politischen Aspekten geführt werden muss.

Darüberhinaus hat die Bahn aber auch noch ein zweites Problem - ihre furchterregend schlechte Organisation.

Bei jeder zweiten beruflichen Bahnnutzung komme ich (immerhin Bahncard50-Inhaber) zu dem Schluss, beim nächsten Mal doch lieber Auto oder Flieger zu nehmen.

Gruß
WRL
Seiten 1 | ... 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11
 Sprung  
Xobor Xobor Forum Software
Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz