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Dieses Thema hat 157 Antworten
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Lexx Offline



Beiträge: 3.730

19.10.2007 08:43
GDL kontra Bahn Antworten
Jetzt hat die ARD den Fehler übrigens auch gemerkt, neuer Titel: "Verständnis für Lokführer wächst"

...und meine Verwirrung ist komplett. Entweder ist jetzt Text UND Grafik falsch, oder wir reden gerade über einen Fall, der garnicht existiert.
DP Offline



Beiträge: 5.248

19.10.2007 13:54
GDL kontra Bahn Antworten
Wie die Welt schreibt wird der Ton auch innerhalb der Bahn schon rauer. Da die GdL ja nur einen kleinen Teil der Mitarbeiter der Bahn vertritt wird das Konfliktpotenzial innerhalb der Bahn selbst sicher nicht gering sein.
kater_5 Offline

Besucher

Beiträge: 1.018

19.10.2007 14:01
GDL kontra Bahn Antworten
"Da die GdL ja nur einen kleinen Teil der Mitarbeiter der Bahn vertritt wird das Konfliktpotenzial innerhalb der Bahn selbst sicher nicht gering sein."

Naja, es steht ja vielen frei (möglicherweise nicht allen), der GDL beizutreten.

Das ist das Problem, was die anderen Gewerkschaften haben. Wenn die GDL tatsächlich einen deutlich beseren Abschluss erzielt, sind die 20% der Lokführer und sicherlich noch viel mehr Zugbegleiter, die derzeit bei Transnet sind, weg. Das reduziert den Organisationsgrad und DAS ist wirklich wichtig für eine Gewerkschaft. Schliesslich ist der Organisationsgrad für die Gewerkschaft so etwas wie der Aktienkurs bei einer AG.

Man hat dann in einer Berufsgruppe zwei Tarifverträge, d. h. das Gehalt hängt davon ab, welcher Gewerkschaft man angehört und nicht mehr, welchen Job man macht. Das gibt natürlich einen ganz netten Wettlauf der Gewerkschaften um den besten Tarifvertrag, bei dem die Bahn in jedem Falll verliert.

Gruss
Kater
DP Offline



Beiträge: 5.248

19.10.2007 14:19
GDL kontra Bahn Antworten
Aktienkurs? Nee das ist dann wie der Umsatz (FW: Erlös!) einer AG.
Aber ich glaube, das siehst Du falsch. Die GdL handelt nicht den Tarif ihrer Klientel aus sondern den der Berufsgruppe. Ein Lokführer verdient eben das Lokführergehalt, unabhängig ob er bei Transnet ist, bei der GdL oder nirgendwo.

kater_5 Offline

Besucher

Beiträge: 1.018

19.10.2007 14:31
GDL kontra Bahn Antworten
Na, meinetwegen Umsatz. In manchen AGs werden ja auch die Chefs nach Umsatz bezahlt.

"Die GdL handelt nicht den Tarif ihrer Klientel aus sondern den der Berufsgruppe."

Das ist grundsätzlich falsch (Ausnahmen bestätigen die Regel). Tarifverträge gelten allgemein nur für die Mitglieder der jeweiligen Gewerkschaft.

Natürlich behandelt kein Arbeitgeber seine nicht organisierten Mitarbeiter schlechter als der Tarif vorgibt, damit würde er die MA ja den Gewerkschaften geradezu in die Arme treiben. Von daher sind Tarifverträge schon innerhalb einer Firma allgemeinverbindlich. Aber wenn es mehrere gibt ?!?

Gruss
Kater
F-W Offline




Beiträge: 1.679

19.10.2007 17:00
GDL kontra Bahn Antworten

Zitat:

DP schrieb am 19.10.2007 13:54
Wie die Welt schreibt wird der Ton auch innerhalb der Bahn schon rauer. Da die GdL ja nur einen kleinen Teil der Mitarbeiter der Bahn vertritt wird das Konfliktpotenzial innerhalb der Bahn selbst sicher nicht gering sein.


Die GDL nimmt nur fahrendes Personal auf (Lokomotivführer und Zugbegleitpersonal). Dabei vetritt sie nach eigenen Angaben 75% der Lokführer.

Der Schlichterspruch gestand der GDL einen eigenen TV für die Lokführer, aber nicht für das Zugbegleitpersonal zu.

Wenn es stimmt, dass der TV nur für Gewerkschaftsmitglieder gilt (ich weiss es nicht), dann dürfte mit einem Erfolg der GDL bald der letzte Lokführer Transnet und GDBA verlassen.

FW

DP Offline



Beiträge: 5.248

19.10.2007 17:30
GDL kontra Bahn Antworten
Wieso das denn? Die Bahn darf doch gar nicht ermitteln wer wo oder ob überhaupt Mitglied ist, deshalb spielt das doch gar keine Rolle. (Zumindest ist das in der Schweiz so.)
WRL007 Offline

Besucher

Beiträge: 412

19.10.2007 20:54
GDL kontra Bahn Antworten
"Die Bahn darf doch gar nicht ermitteln wer wo oder ob überhaupt Mitglied ist, deshalb spielt das doch gar keine Rolle. (Zumindest ist das in der Schweiz so.)"

M.W. ist das bei uns auch so; ist der AG im entsprechenden AG-Verband Mitglied und der verhandelt einen Tarifvertrag dann ist das Ergebnis für alle Betroffenen gleich, egal ob Gewerkschafts_MG oder nicht.

Das war ja auch öfter mal ein Begehren der Gewerkschaften, die "Trittbrettfahrer" schlechter zu stellen als die gewerkschaftsmitglieder.

Schönen Abend
WRL
kater_5 Offline

Besucher

Beiträge: 1.018

19.10.2007 22:51
GDL kontra Bahn Antworten
"M.W. ist das bei uns auch so; ist der AG im entsprechenden AG-Verband Mitglied und der verhandelt einen Tarifvertrag dann ist das Ergebnis für alle Betroffenen gleich, egal ob Gewerkschafts_MG oder nicht.

Das war ja auch öfter mal ein Begehren der Gewerkschaften, die "Trittbrettfahrer" schlechter zu stellen als die gewerkschaftsmitglieder. "

Es ist aber trotzdem falsch, einfach mal googeln oder hier z. B. http://www.boeckler.de/cps/rde/xchg/hbs/hs.xsl/563.html

"Was ist ein Tarifvertrag?
...
Tarifverträge werden in der Regel zwischen einer Gewerkschaft und einem Arbeitgeberverband abgeschlossen. Sie heißen deshalb auch Verbandstarifverträge und gelten für die Mitglieder beider Tarifvertragsparteien, also für die Gewerkschaftsmitglieder und die Unternehmen, die Mitglied des Arbeitgeberverbandes sind. Tarifverträge mit einzelnen Unternehmen nennt man Haus- oder Firmentarifverträge.

Typisch für Deutschland - wie auch für viele andere europäische Länder - sind (Verbands-)Tarifverträge für ganze Branchen, deshalb auch Flächentarifverträge genannt. Für mehr als 250 Wirtschaftszweige gibt es solche Abkommen. Für große Branchen wie die Metall- und Elektroindustrie, aber auch für kleinere Bereiche wie zum Beispiel den Gartenbau, die Schuhindustrie, die Sektkellereien oder auch die privaten Rundfunkanstalten. Firmentarifverträge gibt es beispielsweise für Volkswagen, die Lufthansa, die Mineralölunternehmen, aber auch für zahlreiche kleinere Unternehmen."


Allerdings wird in vielen Arbeitsverträgen Bezug auf die Tarifvertraglichen Regelungen genaommen, dann gelten die auch. Aber das ist dann eine einzelvertragliche Regelung. Dagegen haben die Gewerkschaften allerdings etwas, dass die AG die Nicht-Gewerkschaftsmitglieder gleich gut stellen, wie die Gewerkschaftsmitglieder.

Gruss
Kater
DP Offline



Beiträge: 5.248

20.10.2007 00:55
GDL kontra Bahn Antworten
Kater, woher will denn der Ag wissen, wer Gewerkschaftsmitglied ist? Meiner Ansicht nach darf der da gar nicht nach fragen. Aber das wäre ja dann Voraussetzung für den Abschluss des Arbeitsvertrages.
F-W Offline




Beiträge: 1.679

20.10.2007 01:06
GDL kontra Bahn Antworten
Vielleicht darf der AG nicht nach Gewerkschaftsmitgliedschaft fragen. Aber der AN darf es ihm sagen.

FW
SteffenHuber Offline

Besucher

Beiträge: 459

20.10.2007 01:16
GDL kontra Bahn Antworten

Zitat:

Lexx schrieb am 17.10.2007 10:13
Steffen:
ich werde mich jetzt nicht in einen Vergleich Flugzeuge-Bahn drängen lassen, denn darum geht es nicht.




Da Du es in die Diskussion eingebracht hast, dachte ich, Du wärst an einer Diskussion darüber interessiert. So kann man sich täuschen.

Zitat:


Ich habe die Tatsache, dass andere Verkehrssysteme ebenfalls massiv(!) subventioniert werden als Argument genommen, warum das gerede, die Bahn mach "ja eigentlich garkeinen Gewinn" Unsinn ist.




Ich nehme zur Kenntnis, dass Du meine Fakten erfolgreich ignoriert und/oder verdrängt hast. Schade.

Zitat:


"Allerdings bei allen Verkehrsträgern, und da schneidet die Bahn nun nicht besonders gut ab. "

Das sagt wer?




Jeder, der rechnen kann. Energieverbrauch, Flächenverbrauch, Transportleistung und -qualität - überall ist die Bahn unterirdisch schlecht.

Zitat:


ALLE Verkehrsträger verursachen Kosten, die sie nicht bezahlen müssen und ALLE bekommen in irgendeiner Weise Subventionen. Wenn man sie beachten will, dann sollte man das bei allen Verkehrsträgern tun, nicht nur bei einem. Andernfalls lässt man sie eben weg - auch bei allen.




Was willst Du damit sagen? Dass die Höhe der Subventionen egal ist? Ich habe doch ein paar Zahlen genannt. Daraus dürfte klar hervorgehen, dass der Straßenverkehr mitnichten subventioniert wird, denn er spielt mehr an Steuereinnahmen ein, als er kostet. Da er zudem keine umwelttechnischen Nachteile gegenüber dem Schienenverlehr hat, welcher bedeutend mehr subventioniert wird als er einspielt, kannst Du rechnen wie Du willst - die Bahn verliert.

Steffen

DP Offline



Beiträge: 5.248

20.10.2007 01:20
GDL kontra Bahn Antworten

Zitat:

F-W schrieb am 20.10.2007 01:06
Vielleicht darf der AG nicht nach Gewerkschaftsmitgliedschaft fragen. Aber der AN darf es ihm sagen.

FW




Ja aber sorry was ist denn das für eine Geschäftsgrundlage für Millionen Beschäftigte in Deutschland? Spielt man da bei jedem Einstellungsgespräch das Spiel 'So und nun darf ich Sie die berühmte Frage nicht stellen, aber Sie müssen sie mir trotzdem beantworten, damit ich weiss wie Sie im Zweifelsfall bezahlt werden müssen'.

F-W Offline




Beiträge: 1.679

20.10.2007 01:33
GDL kontra Bahn Antworten
Bisher haben wir ja so einen Fall nicht in dem der TV nur für Gewerkschaftsmitglieder gilt.

Die von den Vermittlern vorgeschlagene Lösung sah vor, dass die GDL für die Lokführer verhandelt, was dann sicher auch für diejenigen unter ihnen gilt, die bei einer Konkurrenzgewerkschaft oder gar nicht organisiert sind.

Das Verbot nach der Frage nach der Gewerkschaftsmitgliedschaft soll ja wohl Diskriminierungen bei der Einstellung ausschliessen. Und auch closed shops (also nur Einstellung von Gewerkschaftsmitgliedern). Aber in der Praxis funktioniert das nicht. Bei VW mit einem Organisierungsgrad von >90% bei der IG-Metall kriegt keiner einen Job, der nicht GW-Mitglied ist.

FW
DP Offline



Beiträge: 5.248

20.10.2007 08:28
GDL kontra Bahn Antworten
FW, das glaube ich nicht. Was ich mir vorstellen kann ist, dass noch in der Einarbeitungsphase die Gewerkschaftler und die Mitarbeiter die Neuen so bearbeiten, dass die freiwillig in die IGM eintreten, so sie es nicht schon sind. Aber von vornherein keinen Job wegen nicht Gewerkschaftsmitgliedschaft, das scheint mir doch praktischerweise nicht machbar.
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