Zweifellos ein interessanter Beitrag, der die Diskussion bereichert.
Stellt sich die Frage, ob es tatsächlich so einfach ist, in eine private Versicherung rein zu kommen, wenn man nicht gerade zwanzig ist.
Und wenn die Leute rein kommen, mit welchen Ausschlüssen.
Hier haben sich die Privatversicherer bis zum Schluss gegen die Regelung gewährt, für jedermann/-frau eine Basisversicherung anzubieten.
Es scheint aber auch so zu sein, dass die Versicherungen, wie von ehemaligen Mitarbeitern zugegeben, Leistungen verweigern oder kürzen, wie es ihnen beliebt.
Um auf das Beispiel mit den Feuerwehrleuten, Polizisten und sonstigen Helfer bei nine/eleven zurück zu kommen.
Es gibt viele von einander unabhängige Berichte, die bestätigen, dass diese Leute mit ihren Erkrankungen alleine gelassen wurden.
Anonymer User schrieb am 04.11.2007 21:32
Zweifellos ein interessanter Beitrag, der die Diskussion bereichert.
Stellt sich die Frage, ob es tatsächlich so einfach ist, in eine private Versicherung rein zu kommen, wenn man nicht gerade zwanzig ist.
Und wenn die Leute rein kommen, mit welchen Ausschlüssen.
Hier haben sich die Privatversicherer bis zum Schluss gegen die Regelung gewährt, für jedermann/-frau eine Basisversicherung anzubieten.
Es scheint aber auch so zu sein, dass die Versicherungen, wie von ehemaligen Mitarbeitern zugegeben, Leistungen verweigern oder kürzen, wie es ihnen beliebt.
Um auf das Beispiel mit den Feuerwehrleuten, Polizisten und sonstigen Helfer bei nine/eleven zurück zu kommen.
Es gibt viele von einander unabhängige Berichte, die bestätigen, dass diese Leute mit ihren Erkrankungen alleine gelassen wurden.
Stellt sich die Frage, ob es tatsächlich so einfach ist, in eine private Versicherung rein zu kommen, wenn man nicht gerade zwanzig ist.
Ich habe meine mit 30 abgeschlossen, ohne Ausschlüsse.
Zitat:
Es scheint aber auch so zu sein, dass die Versicherungen, wie von ehemaligen Mitarbeitern zugegeben, Leistungen verweigern oder kürzen, wie es ihnen beliebt.
Es gibt zu so einer Versicherung, wie für alle anderen auch, einen schriftlichen Vertrag, in dem die Leistungen geregelt sind. Da wird nix nach Belieben gekürzt, das ist schlicht Unfug.
Wer natürlich glaubt, clever zu sein und Vorerkrankungen verschwieg, für den kann die Sache sicher böse ausgehen. Aber das macht man eben auch nicht und versucht, seinen Vertragspartner zu betrügen.
Aber die Durchschnittsversorgung ist schlechter, weil eben nur versorgt wird, wer auch zahlen kann.
Das ist katastrophaler Unsinn.
Und Michael Moore versucht mit seinem Quatsch in Europa Geld zu machen. In Amerika ist er nach drei Wochenenden auf die Nase gefallen.
Ach ja, als meine Frau und ich in Wien gewohnt haben, zugegebenermassen jede Menge frequent flyers gehabt haben, durch meine Dauerfluege in der viereckigen Weltgeschichte, sind wir fuer unsere Arztbesuche zuerst nach New York, und dann nach Colorado Springs geflogen.
Den Pfusch, den ich von europaeischer Gesundheitsversorgung kenne, haben wir uns nicht angetan.
Mein Schwager, der an Labor Day hier zu Besuch war, ist wegen einer Hip-Operation seit sechs Wochen im Krankenhaus, und ist zum zweiten mal operiert wegen irgendeinem Pfusch. Die erste Operation endete in einer Infektion.
Hier haette so ein "Herr Professor" im Karlsruher Vincentiushaus schon lange einen New York Rechtsanwalt am Hals, und er waere von seiner Praxis erloest. Und mein Schwager ist sogar "Privatpatient". Er ist pensionierter Beamter, die irgendwie ihre eigenen Rechnungen bezahlen und dann rueckverguetet werden.
SteffenHuber schrieb am 04.11.2007 19:39
Schon interessant: knapp die Hälfte der nicht Versicherten könnte sich die Versicherung locker leisten, will aber nicht. Daran stört sich natürlich der typische deutsche Sozialismusverfechter. Da will jemand selbst entscheiden? Auf ihn!
Steffen
Rocky schrieb am 05.11.2007 04:41
Ach ja, als meine Frau und ich in Wien gewohnt haben, zugegebenermassen jede Menge frequent flyers gehabt haben, durch meine Dauerfluege in der viereckigen Weltgeschichte, sind wir fuer unsere Arztbesuche zuerst nach New York, und dann nach Colorado Springs geflogen.
Den Pfusch, den ich von europaeischer Gesundheitsversorgung kenne, haben wir uns nicht angetan.
Mein Schwager, der an Labor Day hier zu Besuch war, ist wegen einer Hip-Operation seit sechs Wochen im Krankenhaus, und ist zum zweiten mal operiert wegen irgendeinem Pfusch. Die erste Operation endete in einer Infektion.
Hier haette so ein "Herr Professor" im Karlsruher Vincentiushaus schon lange einen New York Rechtsanwalt am Hals, und er waere von seiner Praxis erloest. Und mein Schwager ist sogar "Privatpatient". Er ist pensionierter Beamter, die irgendwie ihre eigenen Rechnungen bezahlen und dann rueckverguetet werden.
Die These, dass die Qualität des europäischen Gesundheitsservice gegenüber dem US amerikanischen schlechter ist, finde ich allerdings auch abenteuerlich.
DP schrieb am 05.11.2007 02:49
Die These, dass die Qualität des europäischen Gesundheitsservice gegenüber dem US amerikanischen schlechter ist, finde ich allerdings auch abenteuerlich.
Ich nicht.
Die deutsche Gesundheitsversorgung ist lebensgefaehlich.
Ich habe mit Verwandten (meine Mutter, meine brueser, die Mutter meiner Frau, meinen Schwager und Bekannten so viel Erfahrung, dass ich ein Bush schreiben koennte.
Was insbesondere so lebensgefaehrlich ist, ist die Tatsache, dass das ganze Gesundheitswesen von Halbgoettern betrieben wird, und nicht von normalen Menschen. Jeder Pfusch wird selstverstasendlich den Teppich gekehrt. Das fuehrt eben irgendwann zum Lebensgefaehrlichen.
So viel ich mich erinnere, haben wir mal vor Jahren im alten Boardy das Thema gehabt. Da habe ich ausfuehrlich daruber geredet, beides ueber das deutsche, und das, um spezifisch zu sein, von New York und Colorado Springs. Und ann auch die ganze geschihte mit den "43 Mio Unversicherten", die schon seit immer "43 Mio" sind. Ich erinnere mich, dass wie ubelich die ganze Diskussion fuer die Katz' war.
Ich habe sie auch in anderen Foren gefuehrt. Auch fuer die Katz.
Deshalb scheint die beste Position zu sein: Ihr sterbt mit Eurer Gesundheitsvorsoge, die Amerikaner leben mit Ihrer.
SteffenHuber schrieb am 04.11.2007 19:39
Schon interessant: knapp die Hälfte der nicht Versicherten könnte sich die Versicherung locker leisten, will aber nicht. Daran stört sich natürlich der typische deutsche Sozialismusverfechter. Da will jemand selbst entscheiden? Auf ihn!
Steffen
Und was ist mit der anderen Hälfte? MfG Frank
Knapp ein Viertel sind illegale Einwanderer, und "nur" der Rest hat tatsächlich ein Problem. Und genau dafür gibts Medicare und Medicaid.
Ich denke schon, dass es in den USA ein prinzipielles Problem gibt (z.B. die Medikamentenpreise, bestimmte nicht abgedeckte Härtefälle, stark suboptimales Verhalten des Einzelnen) mit der Gesundheitsversorgung, aber es ist nicht die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen, und es sind nicht die Gesamtkosten, und auch nicht die Qualität der Versorgung.
Im Endeffekt halte ich das System der USA für fairer als bei uns - mehr Freiheit für den Einzelnen, und die Gemeinschaft trägt nicht selbstverschuldete Lasten des Einzelnen.
Das "perfekte" System der Gesundheitsversorgung gibt es eben nicht.
Frank2000 schrieb am 05.11.2007 01:36
Und was ist mit der anderen Hälfte? MfG Frank
Zu diesen "43 Mio" Unversicherten gehoerte auch mein Sohn, als er nach dem Studium von meiner Versicherung nicht mehr gedeckt war, und er nicht im Traum daran gedacht hat, sein "Geld fuer eine Krankenversicherung zu verschwenden, weil er doch" Gesund ist".
Per Bundesgesetz muss jeder Emergency Room eines Hospitals jeden Ankommenden behandeln, egal ob er bezahlen kann oder nicht. deshalb sind sogar Illegale krankenversorgt. Die Armen werden sowieso von medicaid staatlich versichert. Die Hospital Systeme rechnen etwa 10 prozent ein fuer dieses Bundesmandat, das natuerlich letzten Endes von den Versicherungen bezahlt wird. Das Geschrei ist immer gross.
In Kalifornien haben Hospitaeler schon den Emergency Room geschlossen, weil er ueberschwemmt war von Illegalen, und die Hospitaeler in Zahlungsschwierigkeiten gekommen sind. Aber entsprechende Klagen nach amerikansicher Tradition haben sie wieder geoeffnet. Ist gegen das Bundesmandat.
Als mein Sohn sich beim Fallschrimspringen die Zunge halb durchgebissen hatte in Pennsylavania, und er ohne zu bezahlen durch den Emergency Room musste, hat er sich doch genuegnd geschaemt, und er hat sich eine Versicherung nachher besorgt. Heute ist er natuerlich verheiratet, hat eine Tochter und Verantwortung, und er moechte an jene Zeiten ncith merh erinnert werden. Uber die Haelfte dieser "Unversicherten ist zwischen 22 und 30 Jahre.
Da die amerikanscihe Versicherungen vorwiegend als group Insurance durch den Arbeitnehmer gegeben werden, und da der Arbeitsmarkt viel dynamischer ist als in Deutschland, gibt es immer einige Millionen zwischen Jobs. Per Bundesgesetz muss der alte Arbeitgeber die Versicherunmg fuer 18 Monate weiter anbieten, jedoch mit vollem Preis. Die meisten In between Jobbers, die keine Familie haben, lehnen dankend ab, weil's "zu teur" ist.
DP: "Lexx, Wenn ich das Wort Solidarsystem lese muss ich schon kotzen. Der Kassensozialismus Deutschlands hat mit Solidarität Armen gegenüber wenig zu tun."
Dann nenn' es "Zwangssolidarität" und die negative Konnotation ist drin!
Diese kleine Problem sollte uns doch nicht davon abhalten, über das eigentliche Thema zu diskutieren...
"Die These, dass die Qualität des europäischen Gesundheitsservice gegenüber dem US amerikanischen schlechter ist, finde ich allerdings auch abenteuerlich."
Nunja, Rocky hat insofern Recht, dass die Spitzen-Medizin meist in den USA stattfindet. Aber die schlechte Bewertung scheint dann doch eher eine subjektive Einschätzung aufgrund von Infos aus erster und zweiter Hand zu sein, denn das Ergebnis einer Studie oder Statistik
FW: ""Überleben nach Krebs: US-Patienten haben bei häufigen Krebsarten noch immer günstigere Prognose."
Traue keiner Statistik, die du.....
Diese Aussage betrifft nur diejenigen, die behandelt werden. Dass deren Versorgung besser sein könnte als bei uns schließt hier m.E. niemand aus, aber darum geht es ja auch garnicht.
Es geht um diejenigen, die erst garnicht zum Patienten werden, weil sie's nicht zahlen können.
Rocky:
Einen simplen statistischen Zusammenhang dadurch zu leugnen, dass man ihn "katastrophalen Unsinn" nennt, macht ihn nicht unwahrer.
"Deshalb scheint die beste Position zu sein: Ihr sterbt mit Eurer Gesundheitsvorsoge, die Amerikaner leben mit Ihrer."
Hachja, es lebe die Polemik! Für einen sinnvollen Beitrag sollte die aber nie alleine stehen, aber sei's drum, so bleibt und wenigstens das Euro- und Deutschenbashing von dir erspart.
kommen wir also zum sachlichen Teil....
"In Kalifornien haben Hospitaeler schon den Emergency Room geschlossen, weil er ueberschwemmt war von Illegalen, und die Hospitaeler in Zahlungsschwierigkeiten gekommen sind. Aber entsprechende Klagen nach amerikansicher Tradition haben sie wieder geoeffnet. Ist gegen das Bundesmandat. "
Bei uns haben Krankenhäuser das Problem, dass sie die Kosten mit den Versicherungszahlungen teilweise nicht decken können und Verlust machen.
Das Problem scheint hier ähnlich zu sein (es fallen Kosten an, die keiner bezahlt). Mich interessiert, wie die Lösung dieses Problems aussieht. Da ein Krankenhaus wohl nicht so einfach in Konkurs gehen wird, denke ich mal die Kosten werden auf die versicherten umgelegt. Liege ich da richtig?
" ist die Tatsache, dass das ganze Gesundheitswesen von Halbgoettern betrieben wird,"
Das ist übertrieben!
Wenn man ein wenig sucht, kann man für jedes Problem den passenden Arzt in der näheren Umgebung finden. Aber das Problem existiert grundsätzlich, das stimmt. "Halbgötter in weiß" ist ein hierzulande sehr bekannter Begriff.
Wenn ich die ganzen amerikanischen Arztserien im TV sehe frage ich mich allerdings, ob es diese Ver(halb-)Götterung nicht auch in den USA gibt.
Ich weiss nciht, was ich machen soll, wenn Du annimmst, dass Hollywood irgendetwas uber das amerikansiche Leben beschreibt.
Da ist Hopfen und Malz verloren.
Ich erinnere mich jetzt, wann wir durch das Thema gegangen sind: In 2004, als die Stiefmutter meiner Frau einen Schlaganfall hatte, meine Frau viermal nach Karlsruhe geflogen ist, und ich einige spezifische Fragen gestellt habe.
Ich koennte ein Buch ueber die Erfahrungen der letzten beinahe vier
Jahre schreiben. Aber ich verspreche, ich bleibe stumm.
Ich erinnere mich, Du hast damals auf die gleiche Weise geantwortet. Also sehe ich keinen Fortschritt.
Oh, God.
Es ist wieder die Firefox/Explorer Konfusion.
Es war natuerlich Rocky, der den obigen Artikel geschrieben hat.
Da der Edit Knopf natuerlich nicht fuer Anonyme zur Verfuegung steht, musst Du, Lexx, halt mit den Typo Fehlern leben.
Rocky: "Ich weiss nciht, was ich machen soll, wenn Du annimmst, dass Hollywood irgendetwas uber das amerikansiche Leben beschreibt. "
Ich kann dich beruhigen: Das ist eine falsche Annahme von dir!
Naja gut, ob das für dich beruhigend ist, weiß ich nicht. Das gleiche hast du beim letzten mal nämlich auch schon geantwortet und da hast du meine Intention genauso wenig verstanden wie jetzt.
"Ich erinnere mich, Du hast damals auf die gleiche Weise geantwortet. Also sehe ich keinen Fortschritt. "
Wenn du den gleichen Sermon damals auch schon abgelassen hast, wundert es mich nicht wenn ich da meine Kritik/Zweifel in gleicher Weise angebracht habe wie jetzt. Es ist schon reichlich naiv, einige persönliche Erfahrungen und Informationen aus zweiter Hand (subjektiv), dfie schon einige Zeit zurückliegen auf das gesamte heutige System mit all seinen Teilnehmern zu Verallgemeinern. In diesem Sinne bin ich froh, wenn ich genauso kritisch bin wie damals und keinen "Fortschritt" gemacht habe - in Rocky-Hörigkeit oder USA-Verjubelung, oder wie auch immer du das nennen willst.
Wenn du keine Lust hast, über den sachlichen Teil meiner Antwort sachlich zu diskutieren, sollten wir die Konversation hier vielleicht besser gleich bleiben lassen, bevor wir uns wieder die Köpfe einhauen. Darin sehe ich nämlich keinen Nutzen.