Ich habe ja geschrieben, was die Bundesstaaten im Einzelnen gemacht haben. 75 gibt es nur im Suedwesten und Nordwesten. Colorado hat 75, aber Kansas hat 65.
Soviel ich weiss, steht Pennsylvania immer noch auf 55, was ein enormes pain in the neck ist fuer Fahrer auf der I80, die von der GW Bruecke (Manhattan) nach San Franzisko geht, und einer der grossen transkontinentalen Truck Routes ist, und eben doch recht lange durch Pennsylvania geht. .
Spock:
Es gibt mehr als 1000 irrationale Gründe. Drängeln ist ein Resultat von Ungeduld, "endlich weiter wollen" und nicht ergebnis Rationaler Überlegungen. Das sieht man nicht nur auf der Autobahn, sondern z.b. auch am Bahnhof. Da werden die Eingänge der S-Bahnen so dich zugestellt, dass die Reisenden nur im Entenmarsch hinauskommen, weil von der Seite gedrängelt wird. Würden die Leute 2 Reihen Platz machen, könnten sie viel schneller die Bahn betreten.....aber es könnte sich ja jemand vor sie schieben.....
So dauert das Ein- und Aussteigen der privaten S28 gerne mal 3 Minuten, weil die nur 2 Türen pro Triebzug hat.
Das gleiche bei den Doppelstockwagen mit dem Geländer, das sich nicht in der Mitte befindet. Über den kleinen Teil gehen oft schon Leute in den Wagen, obwohl noch ausgestiegen wird. Logischerweise müssen die dann vor den Treppen doch warten, bringt also nix. Aber sie sind vor den anderen drin.....
Spock schrieb am 22.11.2007 10:20
... das muss ein ganz ganz alter Trieb im Menschen sein. Man erwischt sich ja gelegentlich selbst dabei, oder?!
Spock. Ich hatte kuerzlich einen deutschen Freund hier, mit Ehefrau, mein Alter, pensionierter Physiker, ist viel in der Welt herumgekommen. So jemand, die wir seit 45 Jahren kennen, und alle zehn jahre uns gegenseitig besuchen.
Wir haben einen Schulbus beobachtet, auf dessen Abfahrt man ja als Autofahrer wartet , auf beiden Seiten der Strasse, und haben gesehen, wie die Kids in eine Schlange geformt haben, schon vorher war die Schlange klar, denn wenn die an der Bushaltestelle ankommen, schmeissen sie den Rucksack als letzten in der Schlange hin und toben rum. Das habe ich oft mit meinen grandkids beobachtet, geht ueberall auf die gleiche Tour.
Wenn der Bus ankommt, wird sofort das Toben gestoppt, jeder geht an seinen Rucksack. Wenn die Schlange voll ist, was innerhalb von zehn Sekunden passiert, geht die Bus-Tuer auf, und im Gaenseschritt ohne Gedraengel, ohne Trara, ohne Stresse geht's in den Bus.
Mein Freund hat beobachtet.: Ueberall in der Welt , in der ich mal war, funktionieren Schlangen. Nur in Deutschland bilden sich Trauben.
Das kann ich bestaetigen. Fuer mich ist das Einsteigen in die Karlsruher Strassenbahn in der Innenstadt ein extrem unangenehmes Experiment. Die Strassenbahn kommt, jeder drueckt, laesst die Leute nicht raus, die sich dann rausdraengen, und dann, wenn ich unvorsichtig genug bin vorne zu stehen, werde ich halb totgedrueckt.
Da mir Tuchfuehlung mit mir voellig fremden Leuten einfach unangenehm ist (geht glaube ich jedem Amerikaner so), bleibe ich immer mit Abstand ganz hinten, und nehme in kauf, dass die Tuer beim letzten der Traube gelegentlich zugeht, und ich auf die naechste Strassenbahn warten muss.
Ich glaube nicht, dass das ein allgemein menschlicher Instinkt ist. Ich habe das Gefuehl, dass das ein deutscher Instinkt ist. Bei fast allen deutschen Besuchern, die ich in den letzten Vierzig Jahren hatte, und das waren Unmengen, habe ich die gleiche Erfahrung gemacht. Beim ersten Schlangestehen ging's schief, und dann habe ich eine Schlangen vs traube Lektion gegeben. Und es ging eigentlich nie so gut, wie wir's bei dem Schulbus gesehen haben.
Ueberall in der Welt , in der ich mal war, funktionieren Schlangen. Nur in Deutschland bilden sich Trauben.
Das ist ja unerhört! Ich werde mal in Zukunft drauf achten. Mir ist bei meinem letzte US-Trip nur wieder aufgefallen, dass die dummen Amis doch um einiges höflicher sind als die Deutschen. Sogar in Manhattan zur Rush-Hour. Jeder unbeabsichtigte Rempler bekommt prompt eine Entschuldigung.
In Japan, das ja eine sehr grosse bevoelkerungsdichte hat, sind im Tokyoter Bahnhof Linien angepinselt. Wenn jemand auf den Bahnsteig kommt, stellt er sich in single file an irgendeiner Linie an, der Zug, vom regionalen bis zum Shinkansen kommt, Tuer geht auf, Nichts bewegt sich bis alles raus ist, und dann geht's wie beim Schulbus Beispiel im Gaenseschritt rein, die Sitze fuellen sich von hinten nach vorne. Und auch ein Regionlzug ist von leer bis voll in viel weniger als einer Minute.
Wenn's ein Spezial Shinkansen ist, die Schulen transportiert von Tokyo nach Kyoto (habe das beobachtet), da kommt der Zug rein, voellig leer, und in Null komma nix ist der ganze Bahnsteig blitzleer von Unmenegn von Schulmaedchen, die uebrigens Schuluniform tragen, und der Zug faehrt fort.
Normale Shinkansens mit Platzkarten (irgendjemand wird sagen AHA, aber die Platzkarten), da war ich ein Problem, denn ich wusste nicht, dass man schaut, wie tief im Zug der Platz ist ,alles angezeigt, dass man's verstehen kann, wenn man's weiss, und sich dann ungefaehr auf die Position einfaedelt, die in etwa der Anzahl der Personen vor sich hat, die die tieferen Sitze fuellen.
Ich weiss nicht wie das in Zwischenstationen ist, denn von Tokyo fahren die Shinkansens natuerlich ab, und der Zug ist leer. Von Osaka bin ich zurueckgefahren nach Tokyo , aber da waren nur wenige Einsteiggaeste.
Spock: "Man erwischt sich ja gelegentlich selbst dabei, oder?!"
Jein. Als Fußgänger bin ich derjenige, der beim Doppelstockwagen vor der nicht benutzten kleinen Treppe stehen bleibt - und auf der anderen Seite die Traubendrängler auch mal beiseite schiebt, damit sich eine Doppelreihe bildet.
Als Radfahrer dränge ich mich gerne möglichst schnell in den einstöckigen Wagen (die andere Linie, mit der ich fahre), weil andernfalls das Kombiabteil so besetzt ist und keinen Stellplatz mehr für ein Fahrrad bietet... mit etwas Glück lässt sich das mit einer erbetenen Umsetzung ändern (in der Größenordnung von Sitzplätzen stoßen sich die Menschen gegenseitig ab - entsprechend werden die Plätze besetzt). Aber seinen Sitzplatz aufgeben wird dafür kaum einer.
Rocky: "Ueberall in der Welt , in der ich mal war, funktionieren Schlangen. Nur in Deutschland bilden sich Trauben. "
Das ist vermutlich übertrieben. Dass in japanischen U-Bahnen oder im londoner Underground oder der New Yorker Metro sich die Leute brav hinten anstellen bezweifle ich. Allerdings glaube ich sofort, wenn jemand in Deutschland eine verstärkte Ausprägung sieht.
Lexx schrieb am 22.11.2007 11:14
Spock: "Man erwischt sich ja gelegentlich selbst dabei, oder?!"
Jein. Als Fußgänger bin ich derjenige, der beim Doppelstockwagen vor der nicht benutzten kleinen Treppe stehen bleibt - und auf der anderen Seite die Traubendrängler auch mal beiseite schiebt, damit sich eine Doppelreihe bildet.
Als Radfahrer dränge ich mich gerne möglichst schnell in den einstöckigen Wagen (die andere Linie, mit der ich fahre), weil andernfalls das Kombiabteil so besetzt ist und keinen Stellplatz mehr für ein Fahrrad bietet... mit etwas Glück lässt sich das mit einer erbetenen Umsetzung ändern (in der Größenordnung von Sitzplätzen stoßen sich die Menschen gegenseitig ab - entsprechend werden die Plätze besetzt). Aber seinen Sitzplatz aufgeben wird dafür kaum einer.
Rocky: "Ueberall in der Welt , in der ich mal war, funktionieren Schlangen. Nur in Deutschland bilden sich Trauben. "
Das ist vermutlich übertrieben. Dass in japanischen U-Bahnen oder im londoner Underground oder der New Yorker Metro sich die Leute brav hinten anstellen bezweifle ich. Allerdings glaube ich sofort, wenn jemand in Deutschland eine verstärkte Ausprägung sieht.
Wie gesagt, Du kannst genau das so sehen, wie es Dir beliebt.
Jedoch haben mein Freund und ich exakt die gleiche Beobachtung gemacht. Und ich habe das Single File vs. Trauben Problem nur bei deutschen Besuchern gehabt, nie bei Besuchern von anderen Laendern. Und waehrend meiner karrier habe ich irgendwie dauernd Besucher gehabt. "Hotel.... erster Name meiner Frau..." war bekannt in meinem Gebiet, und auch auf Long Island. Meine Frau hatte die besten Parties. Wenn sie eingeladen hat, hat keiner abgesagt.
Ich habe auch eine These, warum das so sein koennte, aber die behalte ich lieber fuer mich. Ich moechte die Gastfreundschaft hier nicht unnoetig stressen.
kater_5 schrieb am 22.11.2007 14:24
"Dass in japanischen U-Bahnen oder im londoner Underground oder der New Yorker Metro sich die Leute brav hinten anstellen bezweifle ich."
Ich kann das zumindest für Tokio bestätigen.
Gruss
Kater
Natuerlich gehen bei Massenveranstaltungen wie dir Tokyo U-Bahn und die NY Subway alle Sitten in die Hose. Das kommt schlicht der Uberlebensinstinkt hoch. ich habe darauf reagiert in Tokyo, dass ich ein Taxi genommen habe, und die U-Bahn U-Bahn habe sein lassen.
In Ny habe ich die Subway auch gemieden, wo's nur gegangen ist.
Ein Freund von mir, ein jahrzehntlanger Manhattanite, war noch nie in einer Subway. Er ist uberzuegt, dass taxis die einige brauchbaren Verkehrsmittel in Manhattan sind. Wenn man die gelbe Flut auf irgendeiner Avenue aschaut, dann gibt es offensichtlich viele Manhattanites, die die gleiche Ueberzeugung haben.
Wir haben's von taeglichen Dingen, die logistisch geordnet ablaufen koennen.
Zum Beispiel an der Kino Kasse stehen, am Checkout eines Supermarktes, an der Strassenbahn einsteigen.
Uebrigens, wenn wir gerade bei U-Bahnen sind, irgendwie funktioniert in Wien das Traubensystem ohne Rennen, Draengeln, schubsen, stossen und schimpfen. habe in drei Jahren nie genau herausgekriegt, was das Geheimnis ist, aber die ganze Aussteig und Einsteigaffaere geht wie geschmiert. Hat vielleicht auch damit zu tun, weil alle zwei minuten eine Bahn kommt. Es hat also garkeinen Sinn zu rennen, draengeln usw., wenn man an dem Wagen ist den man will (die Wiener sind da sehr spezifisch) ist die naechste U-Bahn schon da.
Lexx schrieb am 22.11.2007 18:12
Das gleiche bei den Doppelstockwagen mit dem Geländer, das sich nicht in der Mitte befindet. Über den kleinen Teil gehen oft schon Leute in den Wagen, obwohl noch ausgestiegen wird. Logischerweise müssen die dann vor den Treppen doch warten, bringt also nix. Aber sie sind vor den anderen drin.....
Das sind die selben Leute, die sich bei Zugfahrten schon 10 Minuten, bevor der Zug die Haltestelle erreicht, an der sie aussteigen wollen, vor die Türen stellen.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Lexx schrieb am 22.11.2007 18:12
Das gleiche bei den Doppelstockwagen mit dem Geländer, das sich nicht in der Mitte befindet. Über den kleinen Teil gehen oft schon Leute in den Wagen, obwohl noch ausgestiegen wird. Logischerweise müssen die dann vor den Treppen doch warten, bringt also nix. Aber sie sind vor den anderen drin.....
Das sind die selben Leute, die sich bei Zugfahrten schon 10 Minuten, bevor der Zug die Haltestelle erreicht, an der sie aussteigen wollen, vor die Türen stellen.
Und dann gibt es solche, die sich daruber aufregen, wie Du.
Der herrgott hat einen grossen Tiergarten, Mirkalf.
kater_5 schrieb am 23.11.2007 01:48
Das meinte ich anders.
Die Japaner in der Tokioter U-Bahn stellen sich sehr ordentlich an.
Allerdings wird es auf den Treppen natürlich schon mal ein bischen eng, wenn gefühlte 100.000 Japaner dieselbe Treppe hochwollen.
Gruss
Kater
Wie gesagt, ich weiss es nicht. ivh war einmal in einer Tokyoter U-Bahn Station. Die Masse mensch konntich schlicht nicht verkraften. Ich bin raus und habe ein Taxi genommen. Die sind uebrigens enorm zivilisiert. Mit weissen Handschuhen. Was fuer ein angenehmer Unterschied zu NY Taxis.
Rocky schrieb am 23.11.2007 16:25
Ich bin raus und habe ein Taxi genommen. Die sind uebrigens enorm zivilisiert. Mit weissen Handschuhen. Was fuer ein angenehmer Unterschied zu NY Taxis.
Beiden gemein ist, dass man zu Fuss meist schneller ist.