Also ich finde das gelinde gesagt eine Frechheit was dort scheinbar abgelaufen ist. Da geht es mir nich nur um die verlorenen Arbeitsplätze, sondern vielmehr darum, wie man welche Subventionen einsetzt bzw. man diese begleitet. Ist nur Deutschland zum Spielball geworden oder geht es anderen Ländern genauso? Welches Land gibt über 80 Mios (Bund und Land) für ein Unternehmen aus, welchem es nachweislich nicht schlecht geht, um sich dann so vorführen zu lassen? Die Äusserungen der Politiker empfinde ich authentisch, auch wenn es nicht helfen wird. Ich hoffe mal, dass der Druck dementsprechend erhöht wird, dass sich das Unternehmen nicht nur ihren Aktionären, sondern auch ihren Subventionssendern erklären wird müssen!
Die offensichtlichste Lösung - keine Subventionen zahlen - scheint jedenfalls nicht in der Diskussion zu sein. Denn eines dürfte doch klar sein: wenn sich ein Unternehmen aufgrund von Subventionen ansiedelt, wird es auch wieder verschwinden wenn diese nicht mehr gezahlt werden. Wie Nokia.
Also ich finde das gelinde gesagt eine Frechheit was dort scheinbar abgelaufen ist.
Das Wörtchen "scheinbar" ist wohl das wichtigste.
Denn die von Nokia abgegebene Begründung (Personalkosten) sagt mir nur, dass die Leute ihre wahren Gründe nicht offenlegen wollen.
Arbeiterführer Rüttgers sollte nicht mit roten Fahnen durchs Revier ziehen, sondern seine Subventionspraxis überdenken.
Anderen Ländern geht es genauso mit den Subventionen. Gerade unsere Freunde in Mittelosteuropa haben da so manche bittere Pille schlucken müssen.
1992 hat in Ungarn IBM (damals grösster AG des Landes) sein mit viel Subventionen an Land gezogenes Werk von Knall auf Fall dichtgemacht und die Produktion nach China verlegt. 1800 Arbeitsplätze auf dem flachen Land. Bei einer Gesamtbevölkerung von nur 10 Mio eine ganz andere Dimension als Nokia bei uns. Auch da war der Termin der Subventions-Sperrfrist gerade abgelaufen.
Bei der feierlichen Eröffnung des Werks war der Chairman aus NY angereist. Das Schreiben mit der Mitteilung der Schliessung hat ein Chauffeur im Ministerium abgegeben.
Also ich finde das gelinde gesagt eine Frechheit was dort scheinbar abgelaufen ist.
Das Wörtchen "scheinbar" ist wohl das wichtigste.
Denn die von Nokia abgegebene Begründung (Personalkosten) sagt mir nur, dass die Leute ihre wahren Gründe nicht offenlegen wollen.
Arbeiterführer Rüttgers sollte nicht mit roten Fahnen durchs Revier ziehen, sondern seine Subventionspraxis überdenken.
Anderen Ländern geht es genauso mit den Subventionen. Gerade unsere Freunde in Mittelosteuropa haben da so manche bittere Pille schlucken müssen.
1992 hat in Ungarn IBM (damals grösster AG des Landes) sein mit viel Subventionen an Land gezogenes Werk von Knall auf Fall dichtgemacht und die Produktion nach China verlegt. 1800 Arbeitsplätze auf dem flachen Land. Bei einer Gesamtbevölkerung von nur 10 Mio eine ganz andere Dimension als Nokia bei uns. Auch da war der Termin der Subventions-Sperrfrist gerade abgelaufen.
Bei der feierlichen Eröffnung des Werks war der Chairman aus NY angereist. Das Schreiben mit der Mitteilung der Schliessung hat ein Chauffeur im Ministerium abgegeben.
FW
Der Staat sollte seine Finger von der freien Marktwirtschaft lassen.
Ist so offensichtlich das Richtige.
Ist so schwer fuer Staatsbuerokraten, egal wo sie wohnen in der Welt, das zu begreifen.
Jeder Eingriff des Staates ist schlecht fuer die Buerger, und guuut fuer die Politiker, die wieder gewaehlt werden wollen.
Der Staat sollte seine Finger von der freien Marktwirtschaft lassen.
Ist so offensichtlich das Richtige.
Ist so schwer fuer Staatsbuerokraten, egal wo sie wohnen in der Welt, das zu begreifen.
Jeder Eingriff des Staates ist schlecht fuer die Buerger, und schlecht fuer die Politiker, die wieder gewaehlt werden wollen.
It's a problem.
Und was ist jetzt die Quintessens Deiner Aussage? Keine Subventionen mehr => kein Ansiedeln mehr, oder?! Soll sich die Politik lt. Deiner Aussage etwa vorwerfen lassen, potenzielle Arbeitgeber nich halten/holen zu wollen? Nennt sich das dann "Erpressbarkeit" und muss man dann stolz drauf sein, eben dieses nicht zu sein? Ist es NICHTS mehr wert, Gelder für einen Gegenwert im voraus zu zahlen? Spielt man damit sogar rechtstendenziellen Sprücheklopfern in die Karten, die solcherlei Praktiken bestimmt gerne zum Zwecke der eigenen Profilierung freut? Haben wir überhaupt noch eine freie Marktwirtschaft oder ist diese eben so gesteuert, dass sie nur vorgibt, frei zu sein und im Kern sich derart von Geldern abhängig macht, dass man sich schon fast wünscht, dass dieses System den Bach runtergeht?
Es soll auch Unternehmen geben, die ohne Subventionen investieren. Porsche z.B.
Die Staatsknete wäre anderswo besser angelegt als in Subventionen. Z.B. im Ausbau einer Infrastruktur, die die Region interessant für Investitionen und Neuansiedlungen macht. Verkehr, Bildung, auch Freizeit und Kultur. Das schafft zwar nicht auf einen Schlag 3000 Arbeitsplätze, die sich Politiker so für ihre Wahlkämpfe wünschen. Aber mit der Zeit bildet sich eine Firmenstruktur heraus, die stabil ist und bei der es nicht gleich die ganze Region in den Abgrund reisst, wenn da mal einer dicht macht.
Der Koch macht das schon richtig. Mit dem Ausbau des Frankfurter Flughafens schafft und sichert er x-mal mehr Arbeitsplätze als er durch das Anfüttern einzelner Firmen mit Subventionen je erreichen könnte.
Kartellbehörden, Subventionen, Steuererleichterungen, Vorkaufsrechte, jetzt Mindestlöhne; in der Tendenz mischt sich der Staat eher mehr in die Wirtschaft ein als weniger. Ich sehe dahinter das steigende Bedürfnis der Deutschen nach Führung und Kontrolle sowie dem Impuls der Politik, dem nachzugeben.
Kartellbehörden gehören nicht in diese Aufzählung, genausowenig wie Lexx' diesbezügliche Replik auf Rocky passt.
Eine unabhängige Wettbewerbsaufsicht ist unverzichtbar für die Funktion der Marktwirtschaft.
Dies freilich nur, solange das Kartellamt wirklich unabhängig ist und sich auf die Verfolgung von wettbewerbswidrig erlangten Vorteilen beschränkt und durch das Aufbrechen von Monopolen und Oligopolen den Wettbewerb wiederherstellt. Sie müsste deshalb stärker statt schwächer sein. So Sachen wie die Ministererlaubnis, die jahrzehntelang das Stromoligopol geschützt hat, gehören abgeschafft.
In dieser Funktion stünde das Kartellamt an vorderster Front gegen wettbewerbsverzerrende Eingriffe des Staates in den Markt, z.B. durch Subventionen.
Die Reaktionen aus der Politik zu Nokia finde ich mehr als absurd.
Da geht es also um 2300 Stellen. Hat nicht vor kurzem BMW einen vierstelligen Abbau angekündigt? Sollte bei der Telekom nicht auch die nächste Runde anstehen? Mehdorn hat sich, zwar in anderem Zusammenhang, ebenfalls geäußert. Von vielen anderen gar nicht zu reden.
Der Umbau der Wirtschaft ist noch lange nicht am Ende, die drei fetten Jahre gaben uns lediglich eine Atempause, der nächste Abschwung wirft seine dunklen Schatten voraus...
Ehrlich wäre es seitens der Politik, genau dies den Leuten zu sagen. Das Jammern um die Arbeitsplätze und die Unternehmerschelte sollte sie den Gewerkschaften überlassen. Alles andere ist üble Augenwischerei, die zu noch mehr Realitätsverlust in der Bevölkerung führen wird.
Als Ministerpräsident mal mit dem Scheckbuch winken und dann vor der Presse grinsend das rote Band am Werkstor durchschneiden, diese Zeiten sind in Deutschland vorbei. Mal sehen, wann unsere Politiker das realisieren.
Spock schrieb am 17.01.2008 11:04
Als Ministerpräsident mal mit dem Scheckbuch winken und dann vor der Presse grinsend das rote Band am Werkstor durchschneiden, diese Zeiten sind in Deutschland vorbei.
Nein, das sind sie leider nicht. Solange diese unselige Subventionspraxis nicht aufhört, werden die Deutschen noch häufiger mit Fällen wie dem jetzigen konfrontiert werden: Zuerst "Hallelujah" mit dem besagten grinsenden MiniPräsi und dann das Heulen und Zähneknirschen mit dem blödsinnigen Gebrüll desselben oder seines Nachfolgers. Rüttgers wird sich bei Nokia eine First-Class-Abfuhr einhandeln. Und das zurecht.
Zitat:
Mal sehen, wann unsere Politiker das realisieren.
Garnicht. Deutsche Politiker aller Couleur scheinen realitätsresistent zu sein.
Der Staat sollte seine Finger von der freien Marktwirtschaft lassen.
Ist so offensichtlich das Richtige.
Ist so schwer fuer Staatsbuerokraten, egal wo sie wohnen in der Welt, das zu begreifen.
Jeder Eingriff des Staates ist schlecht fuer die Buerger, und guuut fuer die Politiker, die wieder gewaehlt werden wollen.
It's a problem.
Ich habe da etwas mit Substanz geaenert.
So wie in USA?
Zuletzt hat Bush doch ein paar Dollar für die armen Häuslebesitzer losgelassen.
Bei Ansiedlungen wird in den USA auch Staatsknete gezahlt.
Zum Schutz von Zuckerrohrpflanzern oder Ananaszüchtern usw. im Süden der USA wird Staastknete locker gemacht und Schutzzölle erhoben.
Usw.
Oder?
"Solange diese unselige Subventionspraxis nicht aufhört, werden die Deutschen noch häufiger mit Fällen wie dem jetzigen konfrontiert werden"
Wie willst Du das weltweit durchsetzen ?
Solange alle anderen Länder das so machen, wird man das Spiel mitmachen müssen. AMD wäre nicht ohne Geld nach Dresden gekommen, bei solchen Ansiedlungen geht es ausschliesslich darum, wer am meisten bietet. Die qualifizierten MA sind danach ein Argument unter vielen, mag in Dresden vielleicht sogar noch herausgestochen haben.
Die Idee, mit einer guten Infrastruktur gegenzuhalten ist natürlich nicht schlecht, allerdings sind das ziemlich weiche Faktoren. Es haben ja viele Unternehmen erst nach dem Umzug in den Osten festgestellt, dass ihre Manager jetzt ihre Zeit vor allem im Flieger und auf den Landstrasen (Autobahnen gibt es ja keine) verbringen. Und schlechte Strassen werden einfach auf die Speditionen abgewälzt. Und um am Fliessband Handies zusammenzukloppen braucht es ja keine Facharbeiter
Da aber offensichtlich die wenigsten Unternehmen diese weichen Faktoren angemessen berücksichtigen, bleibt den Politikern nichts anderes übrig als handfeste Argumente zu liefern.
FW: "So Sachen wie die Ministererlaubnis, die jahrzehntelang das Stromoligopol geschützt hat, gehören abgeschafft. "
Aber mal grundsätzlich, FW: Eine Behörde ist Staat. Und wenn die Kartellbehörde sich in den Markt einmischt, ist das eine Einmischung des Staates. Oder willst du mir da jetzt was anderes erzählen?
Kodo:
Hat Rocky denn irgendwo gesagt, dass er die US-Politik von seiner Kritik ausnimmt?
Oder, dass die USA das grundsätzlich besser machen? Ich sehe das in seinem Beitrag nicht.