DP:
Wenn es um ernsthafte Vorschlage geht:
Ja da ist was dran. Bei meiner Recherche zu Steuer- und Abgabenlast ist mir aufgefallen, dass die skandinavischen Länder zwar hohe Abgaben haben, insbesondere Steuern. Aber mehr als die Hälfte dieser Abgaben geht an die Region und nicht an den Staat.
Einmal auf destatis.de geguckt sieht man aber ebenfalls: Länder und Gemeinden haben mehr Einnahmen als der Staat - na sowas!
Den eigentlichen casus knackus sehe ich bei den Sozialversicherungen:
Link: Statistisches Bundesamt
Die dürften der Hauptgrund für den "Buckel" bei der Abgabenlast in Deutschland sein.
Lexx schrieb am 20.03.2008 11:35
Den eigentlichen casus knackus sehe ich bei den Sozialversicherungen:
Link: Statistisches Bundesamt
Die dürften der Hauptgrund für den "Buckel" bei der Abgabenlast in Deutschland sein.
Das ist ganz sicher so, aber das ist IMHO ganz schwierig in einen Topf mit der "Belastung" zu werfen. Denn der Buckel stammt von den Beitragsbemessungsgrenzen, und diese sind ja zunächst wegen der Limitierung im Leistungsfalle existent. Denn wenn der Großverdiener arbeitslos wird, hat er zwar prozentual von seinem früheren Einkommen weniger in die ALV eingezahlt als ein Geringverdiener, aber die Leistungen, die er dann erhält, sind ja auch prozentual gegenüber seinem früheren Einkommen geringer.
Genauso verhält es sich mit der RV.
Von daher sind Sozialversicherungsabgaben nur bedingt mit Steuern in einen Topf zu werfen.
Und wieder anders verhält es sich mit der KV - da wird dann zusätzlich durch die Pflichtversicherungsgrenze und der freien KV-Wahl oberhalb dieser Grenze eine weitere Unvergleichbarkeitshürde aufgebaut.
Am Ende weiss dann keiner mehr, wieviel er wegen was zahlt und was er im Zweifelsfall für Leistungsansprüche hat (siehe RV - die Politik beschließt die Rentenhöhe nach Kassenlage. Siehe KV - am Leistungskatalog wird ständig rumgepfuscht).
Ausreichend Transparenz erreicht man IMHO nur durch steuerfinanzierte Grundsicherung und privater Absicherung nach persönlichem Sicherheitsbedarf.
Allerdings ist auch einsichtig, dass oberhalb der Bemessungsgrenzen Pauschalen gelten und keine prozentuale Belastung. Das heißt die hohen Einkommen werden gegenüber einer gesetzlichen Versicherung entlastet.
Qualitativ (nicht zu verwechseln mit "quantitativ") dürfte sich also am Verlauf der Kurve nichts ändern, wenn man RV und KV mit einrechnet.
Das Maximum verschiebt sich womöglich etwas und es kommt eventuell ein Sprung rein, aber am Ende geht es doch wieder runter.
Das liegt daran, dass es einen Spitzensteuersatz gibt, bei dem die Progression aufhört. Die Einkommenssteuer kann sich dem Spitzensteuersatz annähern, ihn aber nicht übersteigen.
Die Lösung gibt's bei Lafontaine. Spitzensteuersatz auf 90% herausetzen. Dann sind deine statistischen Probleme gelöst.
F-W schrieb am 20.03.2008 13:01
Das liegt daran, dass es einen Spitzensteuersatz gibt, bei dem die Progression aufhört. Die Einkommenssteuer kann sich dem Spitzensteuersatz annähern, ihn aber nicht übersteigen.
Die Lösung gibt's bei Lafontaine. Spitzensteuersatz auf 90% herausetzen. Dann sind deine statistischen Probleme gelöst.
FW
Ab ca. 65.000 gehts bergab.
Deshalb ist Deutschland für Reiche ein super Land.
Zitat:
Ich persönlich strebe die ultimative Steuergerechtigkeit an: jeder zahlt gleichviel Steuern. Absolutbeträge natürlich, nicht diese unfaire prozentuale Besteuerung.
Steffen
Das ist aber ganz, ganz doll gerecht.
Nicht so wie dieser Professor aus Heidelberg.
Pfeif doch auf die Gerechtigkeit! Vor allem richtig kompliziert muss es in Deutschland mit den Steuern zugehen. Wenn nicht schon jeder Azubi mindestens einen Aktenordner Korrespondenz mit dem Finanzamt pro Jahr hat, taugt das ganze Ding nix!